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Jablonski, Johann Theodor (1748) | ![]() |
Allgemeines Lexikon der Künste und Wissenschaften, oder deutliche Beschreibung des Reichs der Natur, der Himmel und himmlischen Cörper, der Lufft, der Erden sammt den bekannten Gewächsen, der Thiere, Steine und Erzte, des Meers und der darinne lebenden Geschöpfe; ingleichen aller menschlichen Handlungen, Staats- Rechts- Kriegs- Policey- Haußhaltungs- und Gelehrten Geschäfte, Künste Hanthierungen und Gewerbe, samt einer Erklärung der dabey vorkommenden Kunst-Wörter und Redens-Arten. Neue, um die Helfte vermehrte, und durchgehends verbesserte Auflage [Vorbericht, 1456 S., Indices] (Königsberg / Leipzig: Hartung)
Hesse, p.: 62 / 115 / 160 / 168 / 169 / 172 / 181.
Kaehler, p.: 214 / 338 / 421 / 463 / 473.
Messina, p.: 184.
Dönhoff, f.: 45 / 59 / 106' / 122' / 157'.
Andere: ??
S. 31: Alaun-Bergwercke, [...] und Ystädt in Schonen herrliche alaun-brüche, worinnen über 300 personen arbeiten, dergleichen in gantz Europa nicht zu finden.
S. 106: Banjanenbaum, Ficus Indica, bey den Persern Luli dagheli, ein wunderbaum in Indien, der zwar nur einen stamm hat, von dessen zweigen aber viele rancken herunter hangen, welche, wann sie die erde berühren, bald wurzeln und saft gewinnen, und einen neuen stamm machen, dessen rancken wiederum [...].
/Baobab: oo
S. 112f: Baumgans, Rothgans, Berniccla, eine art wilde gänse, die schwarz und aschenfarbigt aussehen. Sie halten sich häufig an den Schottischen meer-ufern auf, und weil man sie daselbst nicht brüten gesehen, hat man geglaubet, daß sie auf den bäumen wachsen. [...].
S. 136: Bibergeil, Castoreum, sind nicht eigentlich die geilen vom biber, sondern gewisse blasen mit einem häutlein überzogen, in welchen eine gelbe, weiche, wachsförmige materie, eines scharfen geruches lieget, dieser blasen hat er zwey, die ihm abgeschnitten, wohl gewaschen und gereiniget und an einem schattigen orte getrucknet werden. Man will von diesem thier angemercket haben, daß es ihm selbst, wenn es gejagt wird, die geilen ausreisse und von sich werfe, damit es sich also von dem fernern verfolgen des jägers auf diese weise befreyen möge.
S. 266f.: Diamant, Adamas, ein sehr harter durchsichtiger und hellgläntzender stein, der kostbarste und schwerste unter allen edelgesteinen. [...] Den werth eines diamants auf eine leichte weise zu finden, wird zuvörderst [...], und nach derselben der werth eines grans oder vierten theils eines carats ausgeworfen. Hierauf wird der stein gewogen, die zahl der grane oder carate, so er enthält, erst durch sich selbst, und dann das daraus erwachsene product, durch die zahl des gefundenen werths multiplicirt, so bekommt man den werth des steins. Z E. es werde das gran eines steins auf 8 thaler geschätzet, und der stein halte 10 gran, so wird sein werth 800 thaler betragen. [...]
S. 407: Grän oder Gren, ist 1) nach dem gold-gewichte der zwölfte theil eines carats; 2) nach dem silber-gewichte der achtszehnte theil eines loths; 3) nach der müntzmeister-gewichte der vierundzwanzigste theil eines pfenniggewichts. Bey allen diesen 3 arten des gewichts ist es der 288ste theil einer marck.
S. 447f. Hering, Halec, Harengus, ein nicht gar grosser fisch, welcher in der Nord-see vornemlich gefangen wird; in der Ost-see ist er auch aber kleiner und magerer. [Holländer nicht vor dem 14. Jun auf den Fang ausfahren, ausgehend von Hitland, einer der schottischen Inseln. ...] Der herings-fang hat an 1163 den anfang genommen, und der erste hering ist an. 1416 eingesaltzen worden, der so dieses nützliche werck ersonnen, hat Wilh. Boekel geheissen, und die ehre gehabt, daß der Kayser Carl V bey seinem grab zu Enckhuisen niedergesessen und einen hering verzehret hat. Der hering, wenn er frisch, wird grüner hering, wenn er gesaltzen pekel-hering, von seinem erfinder, und der erste, so aus der see gebracht wird, neuer hering genennet. In der handlung unterscheidet man dreyerley sorten. Der maickens-hering kommt zuerst, hat das zarteste fleisch und keine küte oder eingeweide. Der volle Hering wird gegen Bartholomäi gefangen, hat den bauch voll rogen oder milch. Der brandt-hering ist von dem vollen nicht unterschieden, ohne daß er später gefangen, und so dicht gepackt wird, daß er nicht wie die beiden ersten darf umgepackt, sondern kan alsobald verschickt werden. Das umpacken muß unter freyem Himmel geschehen.
S. 474: Hundsgras, Qveckengras, Gramen canium arvense, eine gattung gras, so gern auf den äckern wächst. Seine wurtzel breitet sich sehr aus, daher es dick wächst, und die schönen grünen rasen macht. Dieselbe wurtzel ist weiß, süß und knotig, wird als eine öfnendes mittel in verstopfungen der leber, der miltz, des gekröses und der harngänge, auch wider die bauchwürme und den stein gebraucht.
S. 668f.: Mergel, Mirgel, Steinmarck, Marga, eine mineralische erde, welche offt tief hervor gegraben wird. Sie ist weiß, grau, blaulich, röthlich, sandig oder leiming, hart oder fett, davon theils besser in den acker, theils in die wiesen zu gebrauchen. Er dienet ein land zu düngen, das leimig, zähe und kalt ist, [...], so erwärmet er das erdreich, und giebt ihm auf 10 oder 12 jahr eine wundersame fruchtbarkeit.S. 848: Quarantaine
Hes-062
S. 1072: Siegel-erde, Terra sigillata, eine fette und schwere ton-erde, von unterschiedener farbe, eines anhaltenden geschmacks, die an verschiedenen orten gegraben, in küchlein formirt, und mit gewissen siegeln oder zeichen bedrucket wird. Unter den mancherley gattungen derselben sind die vornehmsten, die Terra Lemnia, die aus der insel Lemnos, heut Stalimene kommt, und unter allen vore die beste, ja dem golde gleich geachtet wird.[...]
S. 1190f.: Terpentin, Terebinthia, Terebintine, eigentlich ein durchsichtiger hartziger saft, so von dem baum Terebinthus, terpentin-baum genennet, fliesset. Dieser baum wächst auf den inseln Cypern und Chio, ist nicht groß, hat lange aschenfarbige äste mit langen blättern, gleicht an holtz und rinde dem mastix-baum, [...].
Datum: 19.12.2017 / ... / 20.11.2018 / 09.05.2019 / 03.07.2019