Knopf:UB Kuehn (1746) Knopf

Kuehn, Heinrich (1746):
Vernünftige Gedancken von dem Ursprung der Quellen und des Grund-Wassers, auch von andern damit verknüpften Sachen. Den Liebhabern der Wahrheit mitgetheilet, aus der lateinischen in die deutsche Sprache übersetzet, und mit dienlichen Beysätzen vermehret auch mit nöthigen Registern versehen [unpag. Vorrede, 240 S., Titelkupfer, 2 Tafeln]
(Berlin / Leipzig: Haude & Spener)


/£{Hol-047R}
/£{HeM-200} /£{Hes-049-50} /£{Phi-045}

/§ 4 [= S. 5-17 wird die Frage des Gefälles der Flüsse diskutiert; zahlreiche Anmerkungen und literarische Hinweise.]

S. 41:
£{Hes-020}
»Ja der Jesuite Philippus Aprilis [i) Voyage en divers Etats d'Europe & d'Asie, p. 73-76. Conf. A.E. Lips. A. 1694. p. 63.] meldet ausdrücklich, daß bey der Landschaft Kilan (es ist das alte Hircanien) zwey entsetzliche Meer-Schlunde vorhanden sind, die mit einem grausamen Getöse unaufhörlich Wasser einschlucken.«

S. 42: »[...]; imgleichen daß das Caspische Meer bey Ferebath, von dem Persischen Meer-Busen bey Balsora in Arabien 11 2/3 Grad des größten Circuls entlegen ist; und daß man bey Ausgang des Septembers eine grosse Menge von Weiden-Blättern auf dem Persischen Meer-Busen schwimmen siehet, ungeachtet in dem ganzen Mittägigen Theil von Persien gar kein Weiden-Baum gefunden wird, da hingegen der Nordliche Theil nach dem Caspischen Meere hin daran einen Ueberfluß hat.« Vgl. S. 49f.

S. 182f.:
£{Her 8, p.12} / £{Mes-049}
»§ 157. Es ist bey den Arabern eine durchgehends angenommene Meynung, daß das Todte / Meer, als eines von den geschlossenen Meeren, durch einen unterirdischen Gang von 62 Meilen in das Rothe Meer falle, und daß das Mittelländische Meer durch einen unterirdischen Canal, der zum wenigsten 40 deutsche Meilen lang ist, mit dem roten Meere zusammen hange. Zu Bestätigung des letzteren gehöret dasjenige, was sich, nach dem Bericht des Arabischen Geschichtsschreibers Abulhassen, im Jahr 720 nach der Flucht des Mahomets zugetragen: es habe nemlich der Bassa von Sues in Aegypten in dem Rothen Meer einen Delphin lebendig gefangen, denselben mit einem Halsband von Meßing versehen, und wieder in das Rothe Meer gelassen; nichts desto weniger aber wäre derselbe nach wenigen Tagen bey Damiota im Mittelländischen Meere abermahl gefangen, und an dem Halsbande erkannt worden. Weil nun unmöglich zu glauben stunde, daß der Delphin in so geringer Zeit solte um so eine gewaltig grosse Halb-Insel, als gantz Africa ist, durch Schwimmen herum gekommen seyn; so schlosse man daraus, der Delphin müste durch einen unter der Erde verborgenen Canal, der ziemlich weit, aber nicht sonderlich abschößig ist, in das Mittelländische Meer gekommen seyn, und daß dieser Canal vermutlich zwischen den Sand-Bäncken und Klippen, wohin die Schiffe nicht kommen können, zu suchen sey.«
[von einer Aufschrift ist nicht die Rede.]<=


Datum: 27.03.2009 / .. / 03.06.2015