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Lehmann (1756) | ![]() |
Exemplar: <16> [Internet-Ressource]
Unpag. Vorrede:
£{Pow-006,18} £{Kae-208,01}
Geografia subterranea ist also eigentlich eine Erkänntniß der
Erdbodens, wie sich solcher von der Damm-Erde an, bis in eine gewisse
mögliche Teuffe erhalte.
Vorerinnerung
S. 4:
/£{Kae-339,14}
Gleichwohl aber ist diese Untersuchung der Flötze von eben so großer
Wichtigkeit, als die Untersuchung derer Gang-Gebürge.
S. 66:
£{Fri-410,14 / 412,02} / £{Kae-322,05}
/ £{Mes-163,01} / £{Doe-069,02}
Hier mache ich billig einen Unterscheid unter denen Lagern, in welchen diese
Dinge gefunden werden. Ich habe demnach bemercket, daß Muscheln und
Schnecken meistens auf Bergen, und zwar gemeiniglich in keiner sonderlichen
Teufe unter der Dammerde in Kalckstein stehen. 2) Fische und Land-Thiere liegen
schon viel tiefer, und meistens in Schiefern und versteinert. 3) Versteinerte
Höltzer finden sich in mehrerer Teufe. 4) Am allertiefsten aber finden sich
die Abdrücke von Blumen, welche ich letzthin in einer seigern Teufe von
1.440 Fuß entdeckt habe.
S. 70 [Dom 458]: Die Bäume sind gantz gewiß gleich von der ersten Fluth umgerissen und von dem hochgekommenen Erdreiche, Steinen und Schlamme verstürtzet worden. Man findet daher nicht selten gantze große Lagen, und so zu sagen Wälder von versteinerten Bäumen mit Wurtzeln, Stämmen und Aesten.
S. 96: Dieses nun zum voraus gesetzt, ist nichts natürlicher, als daß wir alle jetzo vorhandene Berge, in 3 Classen eintheilen müssen. Die erste Classe ist diejenige, worunter die Berge gehören, die mit Entstehung der Welt zugleich geworden sind. Zu der zweyten Classe rechne ich diejenigen, welche durch eine allgemeine Veränderung des Erdbodens entstanden. Die dritte Classe begreift diejenigen Berge, welche von Zeit zu Zeit, durch besondere Vorfälle und Begebenheiten so sich zugetragen, hervorgekommen sind.
S. 132: Vierter Abschnitt. Von den Flötz-Gebürgen.
/£{Kae-339,14} /
Nachdem wir also die Gang-Gebürge kürtzlich beobachtet haben, und ihre Natur
untersuchet, so wenden wir uns nunmehro zu denen von ihnen gantz unterschiedenen
Flötz-Gebürgen. Diese Flötz-Gebürge haben ihren Namen daher erhalten,
weil sie aus lauter Flötzen bestehen. Flötze sind Schichten von Erden und
Steinen, welche horizontal übereinander liegen.
S. 138: Doch was halte ich meine Leser lange auf, Steinkohlen geben mit ihrem darunter liegenden Gebürge allezeit das liegende, Schiefern die Mitten, und Saltzquellen das hangende ab. [...] Wir wollen also gleich das mächtige Mannsfeldische Flötz-Gebürge vornehmen.
S. 140: Wir wollen, wie ich oben gesagt, bey dem Mannsfeldischen den Anfang machen.
S. 141: Rücken wir weiter gegen Stollberg und Ihlefeld, so schiebet bey Neustadt und Ihlefeld das Stein-Kohlen-Flötz dichte an das Hartz-Gebürge an, darüber liegen besser Land einwärts gegen Nordhausen, Kupferschiefer bey Herrmannsacker, Rothleberode, Buchholtz, Rüdigsdorff, Bergen, Klebra und dergleichen, bis sich gegen Franckenhausen das Flötz-Gebürge wieder in dem flachen Lande verliehret, allwo wieder Saltz-Quellen angetroffen werden.
S. 168: 27) Vorgehende Steinkohlen haben unter sich die blaue Schiefern, eine würckliche Schiefer, welche aber mehr schwartz als blau siehet, und in welcher nicht selten Abdrücke von Floribus asteris praecocis pyrenaici flore coeruleo folio salicis gefunden werden.
S. 230: Es finden sich also viele Arten von Knochen derer Thiere in Flötzgebürgen versteinert, und solche Thiere öfters, die aus ganz andern Welttheilen dahin geführet seyn müssen. Dergleichen sind versteinerte Ueberbleibsel von Elephanten, Einhorn, u. d. gl. ja sogar von Menschen. Wie wol letztere seltner in Flötzen gefunden werden als erstere, und gemeiniglich mehr in grossen Höhlen und andern dergleichen unterirdischen Weitungen befindlich sind. Einige dieser thierischen Theile sind vollkommen versteinert, andre sind verwest und haben ihr Bildniß dem Gestein eingedruckt. Wir finden, wie schon erwehnet, alle diese Körper so versteinert, daß sie allezeit in das Gestein verwandelt sind, in welchem sie liegen.
S. 232f.
£{Fri-410,14 / Fri-412,02} / £{Doe-069,02}
Es ist indessen bekannt, daß besonders die Abdrücke von
Kräutern hauptsächlich auf Schiefern sich befinden. Wettin hat davon
schöne Arten in denen unter denen Steinkohlen liegenden Schiefern
gegeben, und ist bedencklich, daß man Abdrücke von Kräutern und
Bluhmen, gemeiniglich nur in denen Schichten von Schiefern um und bey denen
Steinkohlen: Fische hingegen ordinair bey denen Kupfer-Schiefern / findet, mir
deuchtet dieses beweiset meinen Satz noch mehr, da ich sage, daß die
Steinkohlen-Schichten zu erst gefallen, wobey sich die von denen Bergen so wol
als die von denen Ebnen ausgerißne und weggeschwemte Kräuter zugleich
mit gesetzt haben, und nachdem die zwischen diese Thonschichten gerathen, ihre
Gestalt abgedrückte haben, obgleich ihr Wesen selbst verfaulet ist. [...]
Von Blumen habe ich vor einiger Zeit besonders schöne Abdrücke bey dem
Steinkohlen-Flötze zu Ihlefeldt gefunden, von floribus praecocis
pyrenaici folio salicis flore luteo, welche auch so accurat sind,
daß man auf dem inwendigen disco, den Abdruck von denen
staminibus und apicibus noch deutlich wahrnehmen kann.
[Register: Leibniz oo]
Datum: 24.03.2010 / .. / 18.02.2016 / ... / 24.10.2017 / 04.12.2017