Knopf:UB Lehmann (1758) Knopf

Johann Gottlob Lehmann:
Kurtzer Entwurff einer Mineralogie zum Dienst der alhier in Berlin Studierenden verfaßet [152 S., Inhalt, Register]
(Berlin 1758)
2te Auflage [150 S.]: 1760 / 3te Auflage [150 S.]: 1769.
S. 9 »Im engern Verstande aber bedeuten Mineralien nur Ertze, Saltze und die eigentlich sogenannten verbrennlichen Mineralien, da hingegen Erden und Steine nicht darzu gerechnet werden.« Am letzteren zweifelt er.
S. 12 [werden 4 Merkmale benannt / Schluß von §5]
S. 18, §8 »Wir haben schon im Vorhergehenden 3ten und 4ten § gezeiget, daß alle Mineralien in und auf der Erde erzeuget und gefunden werden.«
S. 95 f., §61 ›Steine, die im Feuer härter werden‹
£{Hol-213R}
»Glaube ich mit ziemlichen Rechte die Platinam del Pinto hieherstellen zu können. Diese ist ein dem Golde an Gewicht sehr gleich kommendes Mineral, es bestehet aus eintzeln theils weißlich, theils bleyfarben, theils schwartz aussehenden Körnergen einer unbestimmten Gestallt, welche sich theils unter dem Hammer treiben lassen, theils spröde sind, und wovon der Magnet einen ziemlichen Theil zieht. Alle bißher damit angestellten Versuche haben sonst noch kein eigentliches Metall oder Halbmetall daraus geben wollen, und ob sich gleich dieser Körper mit allen Metallen und Halbmetallen im Fluß vereiniget, so geschieht doch keine recht genaue Vermischung sondern die Platina bleibt immer dieselbe, und scheidet sich mit leichter Mühe, wenig oder gar nicht verändert davon. Die Erfahrungen, welche grosse und berühmte Männer, als ein Marggraf, ein Levis &c. damit angestellet haben, lehren dieses zur Genüge. Sie löset sich bloß in Aqua regis, und doch auch niehmahls völlig auf. Es scheinet, daß es ein Abgang von einem Goldhaltigen Gestein sey, welcher, nachdem das Gold durch die Amalgamation davon geschieden, weggeschüttet worden, man kann es aus dem noch daran hängenden Qvecksilber einigermassen schliessen. Man findet dieses Mineral in der Provintz Quito in America.«


Letztes Datum: 03.06.2015