Knopf:UB Maupertuis (1753) Knopf

Maupertuis, Pierre Louis Moreau de
Briefe des Herrn von Maupertuis wegen ihrer Fürtrefflichkeit aus dem Französischen übersetzt [142 S. + Inhalt]
(Hamburg: Bene)
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==> <4> XVI C 284 th [an: VIb C 476 b] <==
Exzerpt: W-St


Inhalt:

S. 52-55, der 12. Brief: Von dem Stein der Weisen
S. 55-61, der 13. Brief: Von der Meereslänge
S. 61-67, der 14. Brief: Von der immerwährenden Bewegung
S. 67-73, der 15. Brief: Von der Quadratur des Zirkels
S. 73-78, der 16. Brief: Von der Arzeneykunst
S. 79-91, der 17. Brief: Von der Erzeugung der Thiere
S. 92-99, der 18. Brief: Von der Vorhersagung
S. 99-142, der 19. Brief: Von dem Fortgange der Wissenschaften

S. 57f.: inzwischen sind fast alle Nationen einig geworden, den Zirkel durch die Isle de Fer nach den Canarischen Inseln für den / Anfang der Länge, oder die erste Mittagslinie gelten zu lassen. Nach diesen findet man die Länge auf allen Charten berechnet.
{Hes-081 / Kae-347 / Mes-183 / Doe-076'}
/Wenn man nun bey der Abreise von einem Orte eine Uhr mit sich nähme, welche nach dem Mittage dieses Ortes gestellet wäre, und deren Bewegung sich ohngeachtet des Schwankens des Schiffes so einförmig erhielte, als wenn die Uhr fest und stille stehet, so würde man, wenn man den Mittag auf dem Meere beobachtete, durch den Unterschied der Zeit des Mittags an jedem Orte, den man durchlief, den Unterschied der Länge zwischen diesem Orte und dem Orte der Abreise erkennen. [...]
£{Hol-111 /Hol-Nr_122} // £{Ak_02_131.20}
/Wenn man auf dem Meere gewisse Erscheinungen beobachten könnte, welche bey allen Zuschauern in einem Augenblicke geschehen, dergleichen das Hervorsteigen und Untergehen der Trabanten des Jupiters sind, wann sie verschwinden, indem sie in den Schatten dieses Planeten treten, und wieder bey dem Austritte aus demselben zum Vorscheine kommen; so würde man, da man für jeden Ort den Augenblick dieser Erscheinungen oder Verschwindungen weiß, aus dem Unterschiede der Zeit, darinn diese Erscheinungen wahrgenommen werden, den Unterschied der Oerter nach der Länge erkennen.


17. Brief: Von der Erzeugung der Thiere (79-91)

[Buffon wird erläutert: Fortpflanzung, Entwicklung Charactere, organisiert]

£{Hes-089,03}
He-8, p. 55 / Bar p. 127 / Pil p. 228.

S. 85f. Jacob Ruhe, ein Wundarzt zu Berlin, ist aus einem solchen Geschlechte entsprossen, und mit sechs Fingern an jeder Hand und sechs Zehen an jedem / Fusse gebohren worden. Er hat dieses Besondere von seiner Mutter Elisabeth Ruhen, der es von ihrer Mutter, [...], angeerbet war. [...] Jacob Ruhe, eines von diesen sechsfingerichten Kindern, heyrathete im Jahr 1733 zu Danzig Sophia Louise von Thüngen, welche nichts ausserordentliches an sich hatte. Er zeugete mit ihr sechs Kinder, davon hatten zwey Knaben sechs Finger.
S. 88 Ein berühmter Gelehrter in Deutschland, der Herr von Bülfinger, welcher als Minister bey dem Herzoge von Würtenberg stand, war aus einem solchen Geschlechte entsprossen, und mit sechs Fingern gebohren, wovon seine Eltern ihm den sechsten als etwas ungestaltes abschneiden lassen.


19. Brief: Von dem Fortgange der Wissenschaften. (99-142)

S. 101: Die südlichen Länder.
Jedermann weiß, daß auf der mittägigen Halbkugel des Erdboden ein unbekannter Raum sey, wo ein neuer Theil der Welt Platz hat, der weit grösser wäre als einer von der übrigen vieren; und kein Fürst hat die Neugier entdecken zu lassen, ob Länder oder Meere diesen Raum erfüllen: und zwar in einem Jahrhunderte, darinn die Schiffahrt zu einem so hohen Grade der Vollkommenheit gelanget ist!

S. 116f. Pyramiden und Hölen.
/Man hat nicht ohne Ursache unter die Wunderwerke der Welt die ungeheuren Lasten von Erde und Steinen gezählet, deren Gebrauch uns gleichwohl so läppisch scheinet, oder so unbekannt geblieben ist. Es scheinet, daß die Aegypter, anstatt die übrigen Völker zu unterrichten, niemals eine andere Absicht gehabt haben, als sie in Erstaunen zu setzen. Es ist gar nicht wahrscheinlich, daß diese ungeheuren Pyramiden zu keinem andern Zweck bestimmt gewesen sind, als einen todten Körper einzuschliessen. Vielleicht verbergen sie die sonderbarsten Denkmahle von der Geschichte und den Wissenschaften der Aegypter. Man erzählet, daß ein neugieriger Calife [* Almamon im xi Seculo] so lange habe arbeiten lassen, um eine zu öfnen, bis man endlich einen kleinen Weg entdeckte, welcher zu einem Saale führete, worinn man noch einen Kasten von Marmor, oder eine Art eines Sarges siehet. [...]

{He-8, p. 15}
S. 117: Unterdessen sollte es mir lieber seyn, wenn die Aegyptischen Könige diese Millionen Menschen, welche die Pyramiden in die Luft erhoben haben, gebraucht hätten, Hölen in die Erde zu graben, deren Tiefe mit dem riesenmäßigen, welche sie in ihren Werken haben, überein käme. Wir kennen nichts von dem inwendigen der Erde. Unsere tieffsten Minen dringen kaum durch ihre erste Rinde.

Ak, XV: 955,09 // Ak, II: 431,24
S. 118f. Eine lateinische Stadt.

S. 119-122: Die Sternkunde

S. 122f. Die Parallaxe des Mondes und ihr Verhältniß gegen die Figur der Erde
[beschreibt Reichweite der Mittagslinienmessungen]

p. 132-135: Versuche mit den Thieren.
S. 133: Alle Abhandlungen, welche wir von den Thieren haben, selbst die am meisten methodisch sind, geben uns nichts als Gemählde, welche das Gesicht ergötzen. Um aus der Naturgeschichte eine wirkliche Wissenschaft zu machen, müßte man sich auf Untersuchungen legen, woraus man nicht die besondere Gestalt dieses oder jenes Thieres kennen lernte, sondern das allgemeine Verfahren der Natur bey ihrer Erzeugung und Erhaltung.

S. 135: Beobachtungen durch Vergrösserungs-Gläser.

S. 137f.: Die Electricität.
£{Ak_01,472.07} (1756)
S. 137: Unter allen Erscheinungen der Electricität wird man schwerlich eine so wunderbare antreffen, als diejenige, welche der Herr Franklin entdecket hat, wenn es wahr ist, daß dieser neue Prometheus gelernet hat, das Feuer vom Himmel zu holen, und auf die Erde den Donner in nicht zu empfindenden Tropfen fallen zu lassen.


Datum: 26.05.2011 / .. / 05.10.2015 / 15.02.2019 / 03.07.2020