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Mylius (1747-49) | ![]() |
[5. St., S. 35-39] Tabellen zur Einteilung der drei Reiche der Natur: Steine, Pflanzen, Tiere
[9. St., S. 71f.]: Die drey Reiche der Natur [anakreontische Gedicht, gezeichnet mit "L." (Lessing); in vier Strophen.]
[18. St. S. 141]: Man sieht zuweilen im Frühlinge große gelbe Staubwolken in der Luft ziehen, welche der gemeine Mann Heerrauch nennet. Dieser ist nichts anders, als der Staub aus den Tannen- Fichten und Kieferblüthen. Diese sind, wie viele andere Blüthen und Blumen, voll von solchem Staube.
[25. St / S. 194f.: feuerspeiende Berge auf Island:] Im Jahr 1732 den 27. May fuhren unten am Bärenberge, am nordlichen Ende der Insel, an verschiedenen Orten große Flammen, mit starkem donnernden Knallen und Dampfen heraus. Es währte 24 / Stunden: doch ward nichts ausgeworfen. Aber der dicke und schwarze Dampf hielt bis zum 21. da sich der Wind wendete, an. Es fiel aber bald darauf auf ein schon 15 Meilen abgesegeltes Schiff so viel Asche, daß die Segel davon ganz schwarz und das Deck des Schiffs dicht damit angefüllet worden.
[63. St. / S. 497f.: Die beygefügten Beschreibungen des verstorbenen Herrn Frischs
sind meistens zwar kurz, doch merkwürdig und zuverläßig. Nur etwas davon
anzuführen, so gedenket Herr Frisch von dem Aufenthalt der Schwalben im Winter.
Viele, auch berühmte Naturkündiger, haben geglaubt, sie verkröchen sich im
Winter in Schlamm und Sümpfe. Ich habe mich, da ich die Sache selbst zu untersuchen
nicht Gelegenheit gehabt, durch wahr scheinende Nachrichten und sonst glaubwürdige
Zeugen, auch verführen lassen, dieses einmal in meinen Blättern vorzugeben;
welches ich aber hiermit wiederruffen haben will. Herr Frisch hat einmal einigen Schwalben
mit Wasserfarbe rothgefärbte Fäden, kurz vor ihrem Abschiede, um die
Füße gebunden. Im / folgenden Frühjahre sind sie ordentlich mit ihren
rothen Fäden zu ihren Nestern wieder gekommen. Hätten sie den Winter über
im Schlamme oder Sumpfe gesteckt, so würde das Wasser die rothe Farbe gewiß
ausgewässert haben. Die Schwalben ziehen also ohne Zweifel eben so wohl im Winter in
andere Länder, wie viele andere Vögel.
S. 499: Unter den ausländischen Vögeln ist der americanische Colibrit
merkwürdig. Er ist der kleinste unter allen bisher bekannten Vögeln, und kaum
halb so groß, als unser Schneekönig. [kurzer Text: keine Übereinstimmung
zu Hol 191f.]
[71. St. / S. 563] [über Weinverfälschung; Entdeckung durch 'Auripigment' => Krüger, Naturlehre]
[76-78. Stück, S. 599-617] Voltaire, François Marie Arouet: Abhandlung von den
Veränderungen, welche auf unserer Erdkugel vorgegangen sind, und von den Versteinerungen,
welche man für noch davon vorhandene Zeugnisse ausgiebt [inkl. Anmerkungen des Hg.]
/£{Hol-106,17ff.}
S. 603: Das Lehrgebäude der physikalischen Revolutionen dieser Welt, hat sich
besonders durch die Entdeckung des Chevalier von Louville, in den Köpfen einiger
Philosophen festgesetzt. Man weis, daß dieser Astronome, im Jahre 1714 aus Deutschland
nach Marseille gieng, zu beobachten, ob die Schiefe der Ekliptik noch eben diejenige sey,
die Pitheas nun beynahe vor zweytausend Jahren fest gesetzt hat. Er befand sie 20 Minuten
kleiner, das ist, die Ekliptik hatte sich, nach seiner Beobachtung, in zweytausend Jahren
um ein Drittheil eines Grades dem Aequator genähert, woraus folget, daß sie sich in
sechstausend Jahren einen ganzen Grad nähert.
S. 604: Warum, spricht man, verwundert man sich über einen Perioden von zwey
Millionen Jahren; es giebt wahrscheinlicher Weise noch viel längere unter den
gegenseitigen Ständen der Sterne? Es ist uns auch schon eine Bewegung der Erde
bekannt, welche in mehr als 25.000 Jahren zu Ende läuft, nämlich die
Fortrückung der Aequinoctialpuncte. Perioden von tausend Millionen Jahren, sind in
den Augen des ewigen Baumeisters dieser Welt unendlich kleiner, als uns die Umdrehung
eines Rads, die in einem Augenblicke geschieht.
[Fehlerhafte Paginierung im Original: 599ff.]
Datum: 02.03.2008