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Rappolt 1742 | ![]() |
Exemplar: digital //
S. 603 Anm.: Dieses ist ein zulänglicher Extract, aus denen 1705 allhie in Königsberg, von Herrn Christiano Masecovio gehaltenen zwey Dissertationen de Uro.
S. 603: Unter denen vielfältigen Seltenheiten, womit unser geliebtes Preussen, vor allen Ländern, von der gütigen Natur begabet ist, sind, nach dem weltberühmten Börnstein, insonderheit die Aur-Ochsen zu mercken. Diese werden heutiges Tages nirgends anders als in Preussen gefunden.
S. 606: Den wie leicht hat es geschehen können, daß die Auren, nachdem dieser Wald [sc. der Hercynische Wald in Germanien] nach und nach ausgehauen, einen andern Stand und Aufenthalt gesucht, und sich nach Preussen gewendet.
S. 607: Denn wenn nun allein in Masovien die Aur-Ochsen sollten gefunden werden, so müste es davon keine in Preussen geben, welches doch mit der Erfahrung nicht übereinstimmt.
S. 609f.: § 6.
/£{Kae-388,12}
Was die Grösse der Auren anlanget, so bezeigen Julius Caesar
und Erasmus Stella, daß dieselbe fast so groß wie die Elephanten. Diese
Meynung scheinet dadurch bestärcket zu werden, daß der Marggraf von Brandenburg
Johann Sigmund A, 1595 den 28. Febr. einen Auren erschossen, welcher vierdhalb Ellen hoch,
und fünf und ein viertel Elle lang gewesen und neunzehen Centner und fünf Pfund,
Nürnbergisch Gewicht, gewogen, wie uns dieses Henneberger berichtet. Allein dieses
ist was ausserordentliches gewesen, daraus man nicht auf alle schlüssen kan.
Gemeinhin sind die Auren etwas grösser / als ein grosser Podolischer Ochse; diese
aber sind lange nicht so groß wie die Elephanten.
S. 610:
/£{Doe-103,04} /
§ 8. Daß die Auren auch eine grosse Stärcke besitzen, kan man aus
dem Kampf zwischen einem Auren und einem Bären erkennen; denn dieser wird von jenem
gleichsam als ein Ball in die Luft geworfen. Bey ihrer Grösse und Stärcke sind
sie auch noch ziemlich geschwind, und haben zum Lauffen sehr beqveme Füsse.
Datum: 19.12.2017 / 31.10.2018