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(Vallemont 1714) | ![]() |
Vallemont, Pierre LeLorrain (1714):
Merckwürdigkeiten der Natur und
Kunst, in Zeugung, Fortpflantzung und Vermehrung der Gewächse; oder
der Ackerbau und die Gärtnerey in ihrer Vollkommenheit. Welchen
beygefüget eine kurtze Unterweisung die Obst-Bäume recht zu
beschneiden [Vorr. Zuschrift, 489 S., Register] (Budißin: Hünel)
Exemplar: <4> XII C 42
/QTxt:
S. 393-400 Das xiv. Capitel. Von dem Baum der Diana, einer
Mineralischen und durch Kunst zuwege gebrachten Vegetation.
S. 393f.: [...] Wir haben bißher geglaubet, daß die 3 Reiche der
Elementarischen Welt durch solche geheiligte Gräntzen von einander unterschieden
wären, welche die Natur niemahls brechen könte. Unterdessen aber, so nehmen
diese 3 Reiche manchmahl / gegen einander etwas vor.
£{Hol-212,06-11} / £{Hes-166,29}
S. 395f. Baum der Diana, oder der Philosophische Baum [...]. Der Herr
Lemery, der wegen seines vortrefflichen Cours de Chymie so berühmt ist,
will, daß man folgender Gestalt mit diesem angenehmen Experiment verfahren soll. /
Diese Operation, sagt er, ist eine Vermischung von Silber, Quecksilber und Spiritus Nitri,
die sich zusammen in Gestalt eines Baumes crystallisirt haben.
/Nehmet eine Untze Silber, lasset es in 2 oder 3 Untzen von Spiritus Nitri
auflösen, setzet diese eure Auflösung in warmen Sand, damit die Helffte ungefehr
von der Feuchtigkeit sich verzehre. Giesset dasjenige, so übrig bleibet, in ein
Extrahir-Glaß, darein ihr 20 Untzen gemeines, aber recht klares Wasser gethan habet:
Setzet euer Extrahir-Glaß auf einen kleinen runden Teller von Stroh, und lasset es
40 Tage lange still stehen; So werdet ihr innerhalb dieser Zeit sehen, daß sich
gleichsam ein Baum formiren wird mit Aesten und kleinen Kugeln * [Fig. IX] oder
Knöpffchen an den Spitzen, welche die Früchte vorstellen. Zuletzt befindet der
Herr Lemery in seinen gelehrten Anmerckungen bey dieser Operation eine schöne
Ubereinstimmung, mit demjenigen, so in der Erden bey dem Erzeugen und Wachsthum der
Pflantzen vorgehet. (a) [Cours de Chymie. P. I. c. II. p. 120.]
S. 400-419 Das XV Capitel. Von der Planta Anatifera, einer See-Vegetation.
£{Hol-212,12ff.}
S. 400f. Hier gäbe es Gelegenheit von dem Borametz dem berühmten
Zoophite oder der Thier-Pflantze, davon so viele Autores geschrieben
haben, zu reden. Allein es kommt mir vor, als wenn dieses Wunder der
Natur nunmehr als ein bloßes Mährlein wäre befunden worden. Scaliger
sagt: Alles dasjenige, was ich bißher erzehlet, müsset ihr nur als
ein Spiel-Werck ansehen, in Gegenhaltung desjenigen, so ich euch
jetzo vortragen will. Bey den Tartarn giebt es eine sehr seltzame
Pflanze Zavolha ist eine von ihren vornehmsten Horden, und in grossen
Ansehen wegen des alten Adels. In diesen Feldern säet man Körner, so
den Melonenkernen gantz ähnlich sehen, ausgenommen, daß sie nicht so
lang sind. Hieraus kommt ein Gewächse, so man Borametz nennet, ein
Lamm, und / es hat in der That diese Pflantze die Gestalt eines
Lammes. Man findet daran alle äusserliche Theile, den Leib, [...].
Dieses Lamm ernähret sich, von denen herumwachsenden Kräutern, und
wenn keine mehr daselbst vorhanden, so vertrocknet es und stirbt. Im
übrigen so ist auch darinnen eine Gleichheit, daß die Wölfe sehr
begierig nach dieser Frucht sind, welche die andere Thiere nicht
achten. Und dieses muß gleichsam noch das letzte Gewürtze seyn, (fügt
Scaliger hinzu:) (a) um diese Fabel recht schmackhafftig vorzutragen.
£{Hol-180,19ff.} / £{Kae-435,02ff.}
/Die schottländische Berniches, werden sich über uns beschweren, wo
wir nichts von ihnen sagen. Diese Berniches sind diejenigen Vögel, so
wir Wasserhühner nennen, welche denen Enten gleich kommen, und die
vor Fische passiren, weil sie kaltes Blut haben.
/Die Gelehrten haben verschiedene Untersuchungen angestellt, um den
Ursprung dieser Vögel zu entdecken. Was man aber gewiß davon weiß,
das ist, daß sie sehr gemein in Schottland sind, und auch in den
Nordländern biß in Grönland.
S. 404f. Dasjenige so ich Plantam Anatiferam heisse, wird von einigen
Concha Anatifera genennet. [...]<=
Datum: 14.01.2008 / .. / 01.06.2015