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Neue Anmerkungen, 1753, 1754, 1756 | ![]() |
Neue Anmerkungen über alle Teile der Naturlehre, aus denen englischen
Transactionen, denen Gedenkschriften der Akademie der Wissenschaften in Paris, und anderen
mehr zusammengezogen und gesamlet [Aus dem Französischen übersezt], 3 Tle.
(Kopenhagen / Leipzig 1753, 1754, 1756)
<7> DD ZA 17 // <12>digitalisiert
Warda 1922, S. 27.
|P_44
£{Hol-178,15}
Diese Ader giebt die Farbe, und muß man die Feuchtigkeit mit einem Pinsel
von Pferdehaaren herausziehen, und damit weisse Leinewand oder Stof bestreichen, weil
diese Farbe auf dem Weissen viel schöner glänzet. Wenn sie noch frisch ist, so
siehet sie schöngrün aus; sezt man sie wenig Minuten an die Sonne, so wird sie
braunlichtgrün, hierauf Meergrün, blaulicht, und purpurfärbigroth; und wenn
sie endlich ein oder zwei Stunden in der Sonne gelegen, so wird es der schönste
Purpur von der Welt, und kann durch nichts mehr verändert werden.
|P_89
£{Hol-061,04-05}
(4) Die nach Batavia kommende Europäerinnen können ihre Kinder daselbst
nicht ernähren, weil ihre Milch so salzigt ist, daß sie solche nicht
haben wollen; dahingegen die Milch der Negerinnen süß und gezukert
ist, und daher auch die Kinder der Holl- und Engelländer von diesen
gesäuget werden.
|P_131-133
£{Hol-043} / £{He8-26}/
£{Hes-043,25 / Hes-046,04}
/£{Kae-218,09} /£{Mes-102.06} /
S. 131: (2) In dem pohlnische Palatinate Krakow ist ein Gebürge, welches man das
wundersame Gebürge nennet, weil daselbst, in der That, sehr sonderbare Dinge
wahrgenommen werden. [...]; insonderheit aber einen Brunnen von ausserordentlichen
Eigenschaften. Es ist ein klarer Quell, der mit Geräusch aus der Erde hervorbrudelt,
und nach dem Mondenlauf zu- und abnimmt. [...]
S. 133: Es scheinet, daß der angenehme Geruch dieses Brunnens, [...], als auch
die Leichtigkeit sich zu entzünden, denen Schwefelgeistern müsse zugeschrieben
werden, womit sein Wasser angefüllet ist. Acta Erudit. Lips. 1684. pag. 326
|P_134-135
£{Hol-095,01-05}
(4) Modena hat, [...]. Die bei Grabung dieser Brunnen beschäftigten Arbeitsleute,
finden gemeiniglich in einer Tiefe von 14. Fus nur Steine, welches die Ruinen einer alten
Stadt zu seyn scheinen. Unter diesen Steinen ist die Erde hart und vest; gräbt man
aber weiter, so ist sie schwarz, morastig und mit Schilf bedekt; und von 6 zu 6 Fus Tiefe
finden sie wechselsweise Schichten schwarzer Erde, weisser Erde, Binsen oder Kreide, und
zwischen dieser eine Menge Muscheln. Sie finden daselbst auch Schichten Blätter und
Baumäste von verschiedener Art, auch ganze Bäume, von denen einige sich in ihrer
/ natürlichen Stellung befinden, die andern liegen gestürzt. [...] Wenn sie
endlich auf die lezte Bank gekommen sind, welches in 63 Fuß Tiefe ist, und die man
durchstechen muß, um dem Wasser einen Weg zu bahnen, so ertönt die Erde unter
ihren Füssen, und sie hören das Geräusch eines fliessenden Wassers. [...]
Acta Erud. 1692. pag. 505.
|P_137:
/£{Hes-037,03} / £{Mes-117} /
Es ist eine Höle in dem Herzogthum Braunschweig, (die Baumannshöle),
wo das die Felsen durchsökernde Wasser sehr seltsame Gestalten gemacht hat. [...],
siehet man allda die Gestalt einer Jungfrau, eines halben Monds von einer Vestung, einen
Altar, drei Mönche, ein Orgelwerk mit allen Pfeifen, einen Pferdekopf, eine Tafel mit
Schüsseln und Gerichten besetzt, eine Ochsenzunge, [...].
|P_407
£{Hol-165,11-15}
Weil der Bieber zur Mäurerarbeit bestimt ist, so zerschneidet er das
Holz mit seinen Zähnen, er weichet und rühret die Thonerde mit seinen
Füssen ein, und sein Schwanz dienet ihm nicht allein zur Mäurerkelle,
sondern auch zu der Mulde, den Mörtel zu tragen.
|P_170-172: Von einer Landschaft, die vom Sande verschüttet worden.
£{Hol-090,05-08}
In der Gegend um St._Paul de Leon in Niederbretagne liegt an dem Ufer
des Meeres ein Stück Land, das vor dem Jahr 1666 bewohnt gewesen,
heutiges Tages aber wegen der ungeheuren Menge Sand, womit es über
zwanzig Fus hoch bedekt ist, und welcher sich von Jahr zu Jahr weiter
ausbreitet und mehr Land einnimt, ganz und gar wüste liegt. [...] In
der verschütteten Gegend siehet man noch einige Spizen von
Kirchthürmen, und Feuermauren, welche aus diesem Sandmeere
hervorragen. [...]
|P_201-203: Vermischte Anmerkungen
£{Hol-111,20-112,15}
I. Diejenigen Einwohner der Erde, welche unter einer Mittagslinie fünf
und vierzig Grade weiter nach Osten liegen, haben drei Stunden eher
Mittag, als die, welche unter einer Mittagslinie fünf und vierzig Grad
weiter nach Westen liegen. [...] Ein anderer besonderer Umstand wird
von dem D'Acosta in seiner Geschichte von Westindien angemerkt, und
von den Holländern aus der Erfahrung bei ihren Schiffahrten
bestätiget. Als nehmlich einsmals die Spanier nach Westen, und die
Portugiesen nach Osten geschift waren, und auf den philippinischen
Inseln einander begegneten, so befanden sie nach geschehener
Vergleichung ihrer Tagebücher, daß sie um einen ganzen Tag von
einander unterschieden waren; indem die Spanier noch Sonnabend hatten,
da die Portugiesen schon Sonntag zählten.
|P_505ff.: In ganz Neuspanien
thut man keine Vanille in die Chokolate, sie würde dieselbe ungesund
und unerträglich machen. Allein, wenn sie nach Europa gekommen ist, so
kehret man sich nicht weiter hieran.
Der Stok, an welchem die Vanille wächst, siehet einem Weinstocke
ziemlich ähnlich. [../.]
Die Ranken des Stoks kriechen auf der Erde
fort, wie die Weinreben, sie hängen sich auch ebe so an die Bäume, die
sie antreffen, winden sich um diese herum, und wachsen hierdurch in
die Höhe. [...] Diese Verpflanzung geschiehet zu Ende des Winters und
zu Anfang des Frühiahres. Ein besonderer Umstand hierbei ist dieser,
daß, wenn man einen Stock von diesem Gewächse fortpflanzen will, man
den Schnittling nicht in die Erde stekt, weil er darinnen verfaulen
würde, sondern vielmehr den Schösling an einen grossen Baum versezt,
so, daß das unterste Ende vier bis fünf quehr Finger weit von der Erde
absteht, nachdem man solches mit einem kleinen Haufen troknen Mooses
oder dergleichen, um es vor der Luft zu verwahren, bedekt hat. Der
Stok bekomt Nahrung genug aus dem Baume, an welchen er verpflanzt
worden, und hat den /Saft, der[!] ihm sonst die Erde geben würde, nicht
nöthig. [...] Hist. de l'Academie des Sciences 1722 p. 58 und so
ferner.
|P_580:
/£{Hes-011,04} / £{Kae-075,17 /
Kae-105,12} / £{Doe-008,13} / £{Ber-264}
Es giebt Taucher, die Oel in den Mund nehmen, damit
sie es desto länger unter dem Wasser aushalten können; Sie lassen auch von Zeit
zu Zeit einige Tropfen fallen, um dadurch in der Tiefe mehr Licht zu bekommen.
|P_582f.: Es giebt auch Perlen in Japan. [...] Man findet auf den
philippinischen Inseln nicht weit von dem Meer nun auch schöne weisse
Perlen. [...] Man fischet eine grosse Menge Perlen an der ganzen Küste
von California, [../.]. [...]
An den Seeküsten von Peru und Panama
giebt es sehr grosse Perlen, man findet zuweilen einige, welche sogar
die Pellegrine übertreffen; sie haben aber nicht ein so schönes Wasser
als die Morgenländischen, und sind ausserdem flach, schwärzlich, und
bleifarbig; weil sie in einem schlechten Grunde, der an manchen Orten
nur eine oder zwo Klaftern tief ist, wachsen.
Änderung: 25.06.2007 / .../ Juli 2015 / ... / 09.11.2018 / 22.07.2019