Knopf: Bibliothek

Halle (1757)

Knopf

Johann Samuel Halle:
Die Naturgeschichte der Thiere in Sistematischer Ordnung. Die vierfüssigen Thiere, welche lebendige Jungen zur Welt bringen; nebst der Geschichte des Menschen. Mit Kupfern [unpag. Vorrede, 619 S. + Register]
(Berlin: Voß 1757) Widmung gezeichnet: Berlin, den 24. April 1757
Exemplare: <7> DD91 A 33194:1+2 / <17> 34/4099:1 / <30> 8° 264.4046
[Warda 1922, S. 28]

**** Textgrundlage für ****
hol-114,04 / Halle S. 129ff / thematisch
hol-133,02 / Halle S. 204ff / exakt
hol-167,04 / Halle S. 593 / ENDE


1. Hauptabtheilung: Von der Geschichte des Menschen

1. Abschnitt: Die Aehnlichkeit der Thiere mit den Pflanzen 001
2. Abschnitt: Die Mannigfaltigkeit der Thiere 010
3. Abschnitt: Der Mensch 021
   - äussere Theile am Menschen 026
   - innere Theile am Menschen 043
4. Abschnitt: Die Geschichte des Menschen 057
5. Abschnitt: Die Sinnen 104
6. Abschnitt: Die Verschiedenheit im menschlichen Geschlechte 117
   - 1. Der vierfüssige Thiermensch 120
   - 2. Verschiedenheiten des menschlichen Geschlechts. [Völkerschaften] 129

2. Hauptabtheilung: Die Thiergeschichte

1. Abschnitt: Die allgemeine Thiergeschichte 148
2. Abschnitt: Die besondre Thiergeschichte 199
- Thiertabelle, Von den Ordnungen der vierfüssigen Thiere, die lebendig gebären 204-226
- Schriften über die hier entworfene vierfüssige Thiere 605-613,
Erklärung der Kupfer 614-619.

|P_103
Diese Zwischenzeit ist die Einheit des Maasses in der Zeit der Schmerzen; und sie kömt allemal auf die Organisation des Körpers an.

|P_109
Man hat gefunden, daß von diesen Bebungen der Körper für eine Sekunde wenigstens 30, und aufs höchste 7520, welches der feinste Ton ist, auf einander folgen müssen, wenn man ihn hören soll. Man mus hierbei den Unterscheid zwischen einem Schalle und zwischen den Tönen veste setzen. Der Schall ist das, was der Buchstabe zu den Wörtern ist; und der Ton ist das Wort selbst.

|P_123
£{Hes-215,29-30}
Es berichten auch so gar einige Reisebeschreiber, daß sie auf den philippinischen Inseln olivenfärbige Menschen, die man Mangianer nenne, angetroffen haben, welche sehr haarig gewesen, und 4 bis 5 Zoll lange Schwänze gehabt hätten, und daß diese zur römischen Kirche übergetreten wären. Gemelli Carreri voyages T. V. p. 92. 68.

|P_134f.
£{Hol-254,11-12}
Sie [die Banianen] tödten nichts, auch sogar nicht die Läuse; und essen / nichts was gelebt hat.

|P_136
£{Hol-128,07}
Die Guzuratener.
[...] Sie tragen grosse Nasenringe, und Ohrgehänge

|P_142
£{Hol-129,03-04 / £{Hol-298,19-21}
Die Hottentotten
Bei ihrer Olivenfarbe sind die Haare schwarz, kurz und wollig. Sie sind unflätig, dum, schweifen herum, und erkennen kein Oberhaupt. Sie sind mager von Leibe, aber von starken Gliedern, und können mit ihren krumgewachsenen Beinen sehr schnell laufen. Sie streichen sich mit einer Fettsalbe von Rus an. Ihre Nase ist platt und breit, weil sie dieselbe den Kindern beizeiten breit drükken. Sie umschürzen sich nur den Unterleib mit einem schmuzigen Felle. Im achten Jare schneiden sie den Knaben die linke Hode weg, um desto schneller laufen zu können, und diese Verrichtung geschieht durch die Hände eines Priesters. Sie leben selten über 40 Jare lang.

|P_144
£{Hol-122,18-123,03}
Ihre [sc. Küstenbewohner von Neuholland] Augen sind wegen der Mükken fast allezeit geschlossen, und daher können sie in der Ferne nichts sehen, wofern sie nicht den Kopf in die Höhe heben.

|P_146
£{Hol-116,06 / £{Hol-121,10}
Die Peruaner
Sind kupferfärbig; da hingegen die zwischen den Kordillerischen Gebürgen, so weis als die Europäer sind.

|P_147-148
£{Hol-114,13-15 / £{Hol-115,04-06}
Aus diesen Verschiedenheiten des menschlichen Geschlechts fliessen einige natürliche Folgerungen.
1) Alle Menschen des Erdbodens sind nur ein einziges Geschlecht, welches von der verschiednen Ausbreitung auf der Erdkugel, den Himmelsstrichen, dem Altertume ihres Besizes, den Sitten, der Narung, der bürgerlichen Verfassung eine grosse Veränderung in der Bildung, und in der Gestalt gelitten hat. Die Morenkinder werden weis, oder roth geboren, und sie werden nur erst in sieben Tagen völlig schwarz. Es ist die Schwärze der Moren also eine blosse Folge der heissen Luft; sie erfüllet das zellige Gewebe, und es ist die Oberhaut, so wie die rechte Haut an den Moren schwarz. Alle Menschen, die in freier Luft leben, sind jeder zeit brauner. Die äusserste Kälte troknet, so wie die grosse Hize, die Haut dergestalt aus, daß sie braun oder schwarz wird.
2) Der gemässigte Himmelsstrich vom vierzigsten bis zum funfzigsten Grade enthält die schönsten Leute, die man als das Mittel zwischen den äussersten Grenzen anzusehen hat. Man kan aus der Beschreibung wahrnehmen, daß alle Völker unter einerlei Erdgürtel gleiche Farbe, Länge, und fast eben solche Sitten haben.
3) Die gebürgige Landschaften bringen Leute hervor, die viel muntrer, wohlgestalter, und geistreicher, als die in den benachbarten Thälern sind. Die armen Provinzen zeugen nur schlecht gebildete, häsliche und plumpe Menschen.
4) Die Thiere nehmen mit den Menschen einerlei Gestalt und Sitten von denen Erdstrichen an, unter welchen beide stehen; so sind die nordlichsten Thiere klein, träge, gefrässig, haarig, und eben diese Eigenschaften kommen auch den Völkern zu, die am weitsten gegen Norden wohnen. Der Erdstrich bildet demnach die Gestalt und die Sitten des menschlichen Geschlechts; und die Sitten nötigen den Gesezgeber zu gewissen besondren Einschränkungen in Absicht auf das / Volk, welchem er das Geseze gibt. Folglich haben alle Geseze in der Welt ihren Grund in der Beschaffenheit des Erdstriches, und es ist daher die bürgerliche Geschichte des Menschen nichts als eine Tochter von der natürlichen Geschichte desselben.

|P_148
Zweyte Hauptabtheilung. Erster Abschnitt. Die allgemeine Thiergeschichte.
Die Natur hat dieser gleichgültigen Materie, die ein Thier, eine Pflanze, ein Bergstük bildet, gewisse ewige Geseze der anziehenden, drükkenden, oder ausdehnenden Kraft, wie man sie nennen will, zugesellet, vermittelst der ein jedes Ding seines gleichen hervorbringt. Wer weis, zeugen sich die Lufttheile, die Bestandtheile des Feuers nicht noch täglich auf gewisse ähnliche Weise fort. Denn diese Körper werden eben so wohl wie die grossen zernichtet. Alles ist der Vergänglichkeit unterworfen, und das Grab des einen belebet die Gebeine des andren. Auf die Art stirbt kein Geschöpfe der sichtbaren Welt völlig aus, es verjünget sich nur in edleren Zweigen; und die lezten Jarhunderte der Welt werden eben die Auftritte bewundern, als die ersten. Aber keines ist von allen bestimt, in das Geheimnis des Entstehens, und bis in die ersten Anfänge desselben einzudringen. Genung! es zeugen Menschen Menschen, und Thiere Thiere, so lange die Bewegungskräfte, diese allgemeine Weltseele, den Körper der Materie beleben; [...].

|P_149
Die Mündigkeit kündiget sich mit einerlei Zeichen bei diesem oder jenem Thiere an. An dem Menschen finden sich zu der Zeit, wenn er mannbar zu werden anfängt, die Haare der Schaam, und diese sind ein Zeichen, daß bereits der Saame von den Gefäßen gesamlet wird.

|P_199
Zweiter Abschnitt. Die besondre Thiergeschichte.
[...] Ich werde zuerst die vierfüssigen Thiere, welche lebendige Jungen gebären, entwerfen, hierauf werden die Vögel, die vierfüssigen eierlegenden, die grossen Seefische, die Fische die Eier werfen, die Muscheln, die Insekten auf dem Lande, im süssen Wasser, in den Seen, die Würmer folgen. Die folgenden Tabellen werden die erste Linien zum Entwurfe selbst ziehen.

|P_200
Allgemeine Tabelle zu allen Thieren überhaupt.

|P_201
Die ältesten Thierbeschreiber haben die Ordnungen dieser vierfüssigen Thiere von dem Baue ihrer Füsse hergenommen, und die heilige Schrift theilt sie ebenfalls nach dieser Methode ein. Es wird also nicht undienlich seyn, einer Lehrart zu folgen, die ein menschliches und göttliches Ansehn auf ihrer Seite hat. Man weis die Verwirrungen der linnäischen Lehrart ohnedem, welche die Thiere nach der Gestalt und der Lage der Zähne ordnet, [...].

|P_204-226
Thiertabelle. Von den Ordnungen der vierfüssigen Thiere, die lebendig gebären.
A. Thiere mit Klauen. [...]
B. Thiere mit Zeen. [... in 6 Ordnungen, nach der Anzahl der Zehen (1-5) und abschließend (6): die Tiere mit Floßfederfüssen. Die umfangreichste 5te Ordnung zerfällt in 18 Geschlechter]

|P_245
£{Hol-134,18-19}
Es sind die öländschen Pferde von der Insel des gothischen Meeres, die kleinsten und flüchtigsten von allen. Man fand in Amerika keine, und die Spanier liessen einige auf den Inseln frei laufen.

|P_227
A. Thiere mit Klauen. Ordnung I. Die Behuften (Solipedes).
Das Pferdegeschlecht.

|P_230
£{Hol-134,##} / £{Kae-386,15}
In Polen, und Ungarn trift man wilde Stuttereien; man erzieht die Pferde hier in kleinen Ställen, sie suchen sich ihr Futter selbst. Bei Azow hat man dieser Art wilde Pferde, die die Kosaken nicht einmal mit ihren schnellen Pferden einholen, und fangen können. Man kann mit dergleichen in einem Tage 15 bis 18 Meilen reisen; so dauerhaft hat sie die Freiheit gemacht. Eine solche wilde Stutterei befindet sich auch bei Detmold im Sennerwalde.

|P_231
£{Hes-105,30} / £{Kae-387,01}
Man hält in Arabien die genauste Geschlechtsregister von seinen Pferden. [...]. Ein geborgter Beschäler hat die Ehre, daß der Sekretär des Emirs, nebst einigen Zeugen bei seinen Liebesgeschäften ernsthaft zugegen ist, und ein untersiegelt Instrument über die Ahnen von seiner, und der Stutte Seite verfertigt. Eben dies geschicht, so bald die Stutte gefolet hat; man sezt den Tag auf, [...]. Diese Briefe vertheuren die arabischen Pferde; denn man bekömt sie bei dem Kaufe zugleich mit.

|P_245-247
£{Hol-135,06-08} / £{Bar-135R} / £{Doh-121,16}
Das Zebra. [...]
Zebra, Zecora, afrikanisches Eselpferd; eigentlich ist es ein wildes Pferd. [...]. [../.]; der Leib ist glatthärig. Es läuft ein schwarzer Streif, der von der Mähne seinen Anfang nimmt, und sich nahe am Schwanze endigt, längst dem Rükken fort. Die Haare des Leibes bestehen aus weissen und Kastanienbraunen abgewechselten Streifen, die vom Rükken anfangen, und unten am Bauche zusammenlaufen, und den Leib wie farbige Reifen umgeben. Da wo die weissen und braunen Streifen zusammenstossen, fällt die Farbe ins gelbliche; [...]. Die Bandstreifen des Kopfes und der Füsse fallen schmäler aus. [...] Ueber dem Schenkel liegen die buntsten Kniebänder ausgebreitet, und diese Zierraten bedekken sowohl die Mähne, als den Schweif. [...] Der Mogul kaufte eins für 2.000 ungarische Dukaten. [...] Es machte die ostindische Gesellschaft dem Kaiser von Japan mit einem Paar von diesen Pferden ein Geschenk und er sandte derselben dagegen 160.000 Thaler zurük. Ein / Portugiese stellte dem Könige in Portugall 4 Zebra vor, welche er gefangen hatte, und dieser Herr lies sie vor seinen Wagen spannen.

|P_248ff.
Aus den, in Eselsleder eingepresten Senfkörnern bereitet man das Chagrin in der Türkei. [../.] Ich werde, um die Thiergeschichte von der ökonomischen Seite zu betrachten, die Weise hierher sezen, nach der die Türken, diesen Chagrin, der viele 1.000 Thaler alle Jahre aus Europa an sich zieht, verfertigen. [...]

|P_252
/£{Kae-388,06}
b. Der wilde Esel, Waldesel.
Onager, asinus silvestris. Er ist nichts weiter als ein wilder Esel auf einigen Inseln des Archipelagus, und in den Libischen, Numidischen Wüsteneien. Seine Farbe ist grau, die Füsse geschlank, und es läuft von Kopfe bis zum Schwanze eine weisse Linie herab.

|P_264
£{Hol-137,09ff}
Die berühmtesten Käse sind die Holländische, Parmesaner, Placentiner, Gravesander Käse, u.s.f.

|P_266-268
Die Nüzungen.

|P_267f.
£{Hol-137,09-10}
Was die Käse belangt, so haben unter den Holländischen Arten die Edamer, Limburger, Pflastersteinkäse, und endlich die Aberdammer, die Schweizerischen und die Parmesaner Käse den Vorrang vor allen übrigen.
£{Hol-137,10-14}
[...] Die Engländer ziehen von dem Mastdarme der Ochsen ein Häutchen ab, und verfertigen die Formen daraus, worinnen nach und nach das Gold und Silber zu dünnen Blätterchen geschlagen wird; und ohne diese Form, welches ein Geheimnis der Engländer ist, kan man nichts ausrichten. Daher versiehet England mit dieser / Waare ganz Europa.

|P_280f.
Die wilden Ochsen. [...] / Der Auerochs (urus, bison).
α. Der Polnische.
Vom alten deutschen Ur waldig, z. E. Auerhahn. Auf Polnisch Tur. Sein Fell ist am Genikke und den Schultern haariger. [...] Man trift ihn in den polnischen und nordlichen Wildnissen an. [...] Der Leib ist vom Vorderfusse bis oben an den Rükken 3 1/2 Elle hoch, von der Stirn bis zum Schwanze 5 1/4 Ellen lang. Es wiegt einer bis 20 Centner. [...] Die Stirnhaare riechen nach Muskus. [...] Ehedem traf man sie in Schwarzwalde an, und jezo halten sie sich in Podolien, Samogithien, Masovien, Ungarn auf. Sie bleiben jederzeit wild, und vertheidigen sich mit den grimmigen Stössen gegen die Angriffe. [../.] Man hatte auch ehedem in Preussen Auerochsen.

Der Amerikanische Auerochs.

|P_281-302
Das Schafgeschlecht. (Ovinum)
|P_282: In Island haben die Schafe zuweilen 4 lange gewundene Hörner.
|P_301: Das arabische breitschwänzige Schaf.
/£{Hol-138,13} /
Der Schwanz desselben ist fast eine Elle in der Breite, fett, und wiegt über 40 Pfunde.
|P_302: Das arabische langgeschwänzte Schaf.
/£{Hol-138,15} / £{Hes-108,14} /
Es schleppt den Schwanz, welcher bis 3 Ellen lang ist, auf der Erde, man bedient sich eines kleinen Rollwagens, vermittelts dessen es seine unbequeme Last selbst fortbringen mus.

|P_307f.
£{Hol-141,04-06}
2. Der Angorische Bok. Kupfer 12.
Er hat ein wellenförmiges, sehr langes, feines, und / wie Seide glänzendes Haar, hängende Ohren, und schnekkenartig gewundene Hörner. [...] Das lange, dichte, und feine Haar wird zu Zeugen verwebt, die so schön und glänzend sind, als unsere seidene Zeuge. Die Bökke begatten sich mit unsren Ziegen. Buffons Historie der Natur. [Von ›Galatien‹ ist nicht die Rede.]

|P_311
£{Hol-139,07-10}
Das Kameelgarn ist ein aus Kameelhaaren gesponnenes und gedrehtes Garn: Und unter den Kameelhaaren versteht man das Haar von den kleinen Persischen, Türkischen, Arabischen, Galatischen oder Angorischen Ziegen, daraus dünne Fäden gesponnen, und verarbeitet werden. [...] Am besten ist es, wenn man das Kameelgarn mit Wolle vermischt; mit Leinen oder gar mit Seide, ist es nicht zu rathen, da das Starke das Schwächere zu wenig beschüzet. [...] Die Venetianer konten es bei dem Sultan nicht dahin bringen, daß er ihnen 500 von dergleichen Ziegen aus dem Reiche zu führen, erlaubte, und die Türken lassen bei hoher Strafe keine aus dem Lande.

|P_312
£{Hol-139,11}
8. Der Steinbok. / Die Hörner reichen fast bis zum Schwanze; sind in ihrer ganzen Fläche flach, voller Knoten; ein paar Ellen lang.

|P_316f.
£{Hol-139,19} / £{Hes-109,04} / £{Kae-391,02}
11. Die Afrikanische Gazelle
|P_316: Die grossen, schwarzen Gazellenaugen machen dieses Thier annemlich. Die verliebten Lieder der jungen Herren in Arabien sprechen von nichts als von schwarzen Gazellenaugen.
[Nichts über die Jagd mit 'Leoparden' sc. Geparden.]

|P_318-319
£{Hol-140,05-06}
14. Der Bezoarbok, Hirschziege.
Bezaarticus tragus, Pazar, d. i. Gegengift. Es ist dies Thier wie unsre Ziege gestaltet, aber fast von der Grösse eines kleinen Hirschen. [../.] Der Bezoarstein ist ein Magenball dieses Thieres. Er ist eirund, und von andren Formen, schwärzlich, röthlich, blässer, glatt, und ungemein leicht am Gewichte. Er bildet sich schuppenweise durch Ansäze; sein Kern ist gemeiniglich ein kleines Pak von Fasern, das sich endlich in ein Pulver auflöset. [...]

|P_319-322
£{Hol-141,13-15}
16. Die Amerikanischen Zwergbökgen.
Das ganze Geschlecht dieser Zwergbökgen ist hochbeinig, / und von der Grösse eines Hasens; entweder gehörnt, oder hornlos; ohne Bart; mit zwei einfachen, schwarzen, spizen Hörnern. Die Füsse haben einen nicht viel grössern Durchmesser, als ein Menschenfinger. Darunter gehören
[Es folgen 8 mit griechischen Buchstaben gezählte Arten: von einem Tabaksstopfer ist nicht die Rede. Auf S. 321 wird bei der 5ten Art auf ein Kupfer Nr. 6 verwiesen:]
Das kleinste Guineeische Hirschgen. Kupfer 6.
Dieses ist die kleinste Art von allen. [...]
[Darauf folgt als 6te Art:]
Das Surinamische rötliche Hirschgen mit weissen Flekken und langen Ohren.

|P_322
£{Hol-140,10}
17. Das Ziegeneinhorn.
eine einhörnige Ziege mit Ohren, die auf die Erde herabhängen.
Das Scitische Suhak. Dieses, der Thiergeschichte längst abgestorbne Thier sollte wenigstens aus Erkenntlichkeit die Stellersziege genant werden, da sie ihre Entdekkung dem berühmten Steller und dessen östlichen Reisen zu danken hat. Sie bewohnet das Ende von Asien und Rusland, und die Wüsteneien. Die Kosaken essen sie häufig.

|P_322f.
£{Hol-140,11}
18. Die Giraffe.
Giraffa, Kameelparder, Camelopardus. Es ist ein Afrikanisches Thier, und verdient wegen der weissen Flecken von allerlei Figuren, die Benennung vom Parder, und wegen der Grösse und des langen Halses, die vom Kamel. Es trägt den dünnen und langen Hals, wie der Schwan senkrecht. Die Füsse sind hingegen etwas plump, und die vordern länger als die hintern. [...] Das ganze Thier ist mit erhabnem Kopfe 16 Schu / hoch von der Erde; und seine Länge beträgt vom Kopfe bis zum Schwanze 18 Schu. [...] Es hat also nach der Gestalt eine Aehnlichkeit mit dem Kameele, und auch fast die Grösse desselben.

Hirsche und Rehe, p. 323-346

|P_329
£{Hol-141,04-06}
Man hat also Hirsche von 2 bis einigen 30 Enden. Der erste König in Preussen, Friedrich, fällte einen von 66 Enden, dessen Geweihe noch auf der Morizburg aufbehalten wird.

|P_338ff.
£{Hol-141,17ff.}
Das Elendthier. Elendkuh. Kupfer 8
Alce. Orignal hippelaphus, tarandus, magnum animal, palmatus cervus. Es hat die Höhe und Dikke eines mittelmässigen Ochsen.

|P_340f.
£{Hol-141,18ff.}
Man findet sie in Lappland, Schweden, Polen, / Liefland, Preussen, auf denen amerikanischen Küsten von Kanada, in Norwegen. Es bewohnet gröstentheils die diksten und morastigen Wälder, und ist im Schwimmen ungemein fertig. Es sezt über die zitternde und sumpfige Hügel, mit der grösten Geschwindigkeit, und besizet in den Hinterläufen eine grosse Stärke: Durch dieses Mittel vertheidigt es sich wider Wölfe. [...]
£{Hol-141,20f.}
Man bieget Bäume in Gestalt der Schlingen herab, die, sobald sich das Elendthier nähert, wieder in die Höhe schnellen; oder man fängt sie in Gruben, mit Nezen.

|P_346
£{Hol-142,13ff.}
Das Schweinsgeschlecht.
Kleine Augen. Verlängerte Schnauze, die sich erhebt. Zehn und mehr Eitern. Geschlängelter dünner Schwanz. theils nach dem Kopfe gebogne Fangzähne.

|P_358
£{Hol-143,04-06}
Die Schweinehirten bedienen sich dazu [zum Anlocken] eines Horns; und die Geschichte, die Aelian, der sonst mirakulöse Aelian erzählt, scheint nicht unwahrscheinlich zu seyn. Als die Seeräuber des Tirrhenischen Meeres durch eine feindliche Landung denen Anwohnern der Küste viele Schweine entwandten, und sie auf das Schif brachten; so kamen die Schweinhirten, als sie eben im Begriffe standen abzuseegeln, und riefen die Schweine zusammen, welche sich denn sogleich hervorbegaben, ins Wasser sprangen, und den Hirten insgesamt zuschwammen.

|P_364
£{Hol-143,16} / £{Hes-109,12} / £{Kae-395,02} / £{Doe-108',20}
Das kurzgeschwänzte Mexikanische Muskus-Schwein. Kupfer 10. mit einer Drüsenöfnung an Rükken.
|P_365: [Die Öffnung] liegt in gerader Linie über den Hinterfüssen oben am Rükken ein drüsiger eirunder Körper, dessen Oefnung die Borsten verdekken. Wenn man diese mit der Hand aus einander breitet, so erscheint ein geschlossener Riz, in den man einen starken Griffel bringen kan. Es läst sich mit den Fingern eine weißlichgelbe Feuchtigkeit, welche von durchdringendem Muskusgeruche ist, herausdrükken.

|P_368-372
£{Hol-144,06-11}
Das Nasenhorn. Kupfer 5
[...] Die Haut dieses Asiatischen Thieres hat eine grauschwarze, zuweilen etwas gelbliche Elephantenfarbe; und scheint von den tiefen Furchen runzlich und eingekerbt zu seyn. Sie ist dik, / ohne Schuppen, und besonders an dem Rükken sehr hart. Die Panzer, die Runzelfalten, die Schuppenschilde, das Reutzeug, sind weiter nichts als Phantasien der Pinsel, und dennoch findet man diese Zierraten auf allen Gemälden dem Nasenhorn umgehangen. Man wird aus der ganzen Geschichte dieses Thiers gewahr werden, daß ich ihm nicht aus einer ähnlichen Phantasie, denn die Federn phantasiren auch, die Gestalt des Schweins, und die Ehre ihm gleich zu folgen, zugesprochen habe. Es wälzt sich in den Sümpfen, und rizt sich die erweichte Haut in dem Gebüsche, so daß von dieser ungleichen Austroknung, Sprünge, und Spalten in dem nakten Felle zu entstehen pflegen. An einigen Stellen hat das Fell auch das Ansehn wie Chagrin. Die Schnauze ist wie der Saurüssel geformt, aber spizer am Ende. Nicht weit von diesem Ende sizet ein Horn auf der Nase, das sich nach dem Kopfe wendet, so hart wie ein Knochen ist, eine grau-schwärzliche weisse oder braune Farbe hat, und anderthalb Spannen in der Länge hält; oben eine stumpfe wülstige Spize, und unten herum Zierraten von schmalen Dreiekken hat. Vermutlich bringt das Alter noch ein zweites Horn, hinter diesem ersten auf der Nase hervor; denn es finden sich einige derselben paarweise unter den Naturalien, dergleichen Herr Klein in Quadr. disp. beschreibet. Das nächste an der Spize der Schnauze, oder das vordere Horn ist halb so gros, wie ein Kegel gebildet, in gerader Linie gemessen 15 Zoll und einen halben hoch; der Umfang der Grundlinie macht 19 Zoll. Das hintere stehet 2 1/2 Zoll vom vorigen ab, es ist stärker, länger, oberwerts mehr gebogen, seiner ganzen Länge nach schneidend, 11 Zoll lang, und im Umkreise unterwerts 19 Zoll gemessen. Das Thier vertheidigt sich zuweilen mit diesem unbequem gelagerten Gewehre, und wenn es mit beiden zugleich eine Last über sich wegstösset, so zerbricht das vordre, da indessen das hintere zerschneidet. Es wühlt damit, besonders wenn es aufgebracht ist, die Aekker auf, [...].
|P_370
[...] Denn zum Tödten hat es ein geschikter Gewehr an der Zunge empfangen, mit der es denen Thieren das blutende Fleisch bis auf die Knochen weglekt. [...] Sumatra zeuget die grösten von diesem Geschlechte, so wie man in Couama die grösten Elephanten antrift. [...] Es hebt mit der über 6 Zoll zurükke in die Höhe geschlagnen Unterlippe, wie ein Pferd das Heu von der Erde auf, und durch dieses Mittel auch in den Mund; indem es mit der wie ein Finger gekrümten und übergebognen scharfen Unterlefze, alles was es ergreift, vest hält.

|P_374
£{Hol-145,05}
Eine erwachsenes Nilpferd, hält das Fett mitgerechnet auf 3.000 Pfunde am Gewichte.

Der Elephant, p. 374-382

|P_379
£{Hol-146,15-18}
Die Fussole ist eine blosse Fortsezung der hornigen Haut, die alle Zeen umwikkelt; ob sie gleich etwas weicher, uneben, und vom treten in Furchen getheilt ist. Der ganze Huf, (denn in dieser Methode wäre der Elephant eigentlich als ein Mittelthier zwischen die behuften, und klauigen zu sezen,) ist der Figur nach rund; am Vorderfusse 4 Schu 4 Zoll im Umfange; und im Durchmesser überall gemessen anderthalb Schu. Am Hinterfusse hingegen ist er länglichrunder, 3 Schu 10 Zoll im Umfange, einen halben Schu lang, und 1 Schu breit.

|P_380
£{Hol-146,18-147,01 [ Nicht die Quelle ]
Die Afrikanischen Elephanten gehen denen zu Ceilon in der Grösse vor. [...] Die Ohren sind gros, breit, herabhängend, etwa 3 Spannen lang, und fast 3 Schu breit; sie berühren als faltige Lappen, fast die Gegend der Kehle.
[ein Zählender ?? - Nicht genannt.]

|P_384
Das Kameelsgeschlecht [...]
£{Hol-148,03}
1. Das baktrianische Kameel.
2 Haarbukkel auf dem Rükken und 2 unter dem Leibe.
[...] Die Bukkel sind eigentlich nichts als hartledrige Stellen, die ein dichtes, hartes, und langes Haar, welches sich von selbsten zerscheitelt, einnimt.

|P_386f.
£{Hol-148,13}
2. Der Dromedar. Kupfer 14.
Ein Rükken und Brustbukkel.
Es ist kleiner, geschlanker und leichter zu Fusse. Sein Vaterland sind die westlichen Länder von Asien, Sirien, Arabien, u.s.w. Daher es auch nur das Arabische Kameel heist. [...] Das Kameelhaar ist an sich falbgrau, sanft anzufühlen, und etwas kürzer als am Rinde; es ist am Kopfe, unter der Kehle, und vorn am Halse etwas länger; das längste befindet sich auf / dem Rükken, von der Länge eines Schues; es ist zottig, und seine zerscheitelte Menge verursacht ein erhabnes Pak, welches man vor einige ausgewachsne Rükkenwirbel anzusehen pflegt. So bald man diese Haare mit der Hand von einander streichet, verschwindet der scheinbare Bukkel. Es ist kein hervorragender Knochen oder Fleisch da, das ihn bilden könnte.

|P_399-401
5. Der schönste orientalische Armodillo. Kupfer 17.
£{Hol-150,10}
[...] Sein Vaterland ist die äusserste Grenze von Ostindien. Sein Panzer ist aus zween grossen, und 4 kleinern Schilden verfertigt.
|P_400
[...] Sie leben auf dem Lande, und im Wasser.

|P_406f.
£{Hol-151,07}
Ordnung 5. / Fünfzeeige Thiere (Pentadactylon)
Dieses wäre der eigentliche Plaz, wo der Mensch zu stehen käme, wenn es methodische Geschichtschreiber der Thiere von einem höhern Range geben sollte, als die Menschen sind. Jezo nötiget ihn die Eigenliebe, seine Geschichte von der Geschichte der übrigen Mitgenossen, welche ihm in einerlei Klasse Gesellschaft leisten, loszureissen, damit sie ihn, weil sie auf diese Art schon partheiischer entworfen wird, desto weniger beschämen möge. Und noch darüber ist dieser Plaz, auf dem sich die zalreichsten Thiere, von allen übrigen Klassen versammlen, eben die für den Menschen angewiesene Stelle. So wie unter den Vögeln die vierzeeigen / die zalreichsten sind, so sind es unter den Vierfüssigen die fünfzeeigen. Dieses ganze Geschlecht macht schon einen grössern Gebrauch von den Vorderfüssen, als die vorige Ordnung; und man wird unter den Bildungen derselben einige antreffen, die der Menschenhand in der Gestalt nichts nachgeben.

|P_427
1. Das Mäusegeschlecht. [...]
1. Die grosse Hausmaus (Ratte)
in Häusern, Kornboden. runder Schwanz, der länger als der Leib ist.
Mus cistrianus [...] Rattus. [...]

|P_430
£{Hol-153,02}
Man siehet daher eine Menge Nebenbuler, die sich mit den Schwänzen dergestalt durch einander verschlingen, daß man nur eine Maus, ein lernäisch laufende Schlange mit vielen Köpfen und Schwänzen im kleinen zu sehen glaubt. Dieses ist die Fabel, die den Rattenkönig hervorgebracht hat. [...] Ein oben beschriebener Rattenkönig bestehet zuweilen aus 20 und mehr Ratten, deren Schwänze sich wie ein Riemen durch einander flechten, und sie können nicht so leicht wieder, da sie sich hinterwerts begatten, aus einander kommen. Ein Teig aus Mehl und Eisenfeilspänen, mit gebratenem Spekke vermischt, vertreibet die Mäuse auf die sicherste Weise.

|P_433
£{Hol-153,06}
11. Der Surinamische Aeneas. Kupfer 24. Buchst. A. der Schwanz wie ein Riemen aufgerollt.
Das Weibchen trägt seine Jungen, wenn es auf der Flucht begriffen ist, auf dem Rükken mit sich fort.

|P_448f.
£{Hol-153,18}
4. Das Geschlecht der Fledermäuse. / oder der vierfüssigen Vögel.
Diese zweideutige Vögel haben in der That mit den vierfüssigen Thieren und den Vögeln eine starke Aehnlichkeit. Sie sind ein Vogel, wenn man auf ihr Fliegen siehet, [...]. Sie sind ein vierfüssiges Thier, denn ihre Flügel, welche ohne Federn sind, haben alle die Gelenke, und noch dazu 5 sehr lange Zeen mit / vollkommnen Gelenken, die im Flügel eingewebt sind; und kurz! sie sind das, was die Vorderfüsse der Thiere wären, wenn man sie von der Schulter an bis an die Enden der Zeen mit einer losen Haut umgeben wollte, in der sie sich bewegten.

|P_454-
£{Hol-154,04}
5. Das Wieselgeschlecht

|P_460f.
8. Die Pharaonsmaus. Ichnevmon.
£{Hol-154,10} / £{Hes116,20} / £{Kae-412,05} / £{Doe-115',11} / £{Doh-137,08 / 147,08} /
Ichnevmon, egiptisches Spürwieselchen, bei den Holländern / Mausehund. Der Name Ichnevmon ist eine griechische Ableitung von Ιχνεύειν, nachspüren. Es hat die Grösse von einer Kaze, die völlige Gestalt einer Spitzmaus, [...]. Es ernähret sich von den Mäusen, Schlangen, [...]; es zerstöret die Schlangen- und Krokodileneier.

|P_462
6. Das Geschlecht der Stachelthiere

|P_465-467
£{Hol-155,05-11 [ Nicht die Quelle ]
1. Das Stachelschwein mit dem Busche am Kopf.
|P_466: Die kürzesten und stärksten Stachel lassen sich leicht aus der Haut herausziehen; und dieses sind die Gewehre, die sie durch eine Erschütterung der Haut auf den Feind zu werfen verstehen, indem sie sich dabei, so wie die Hunde, bewegen, die aus dem Wasser wieder ans Land kommen.

|P_467-469
2. Das Stachelschwein [...] mit hängenden Schweinsohren, [...].
£{Hol-155,17} [...] Sie halten sich in Java, Sumatra, und besonders in Malakka auf. Die Galle dieses Thieres liefert den kostbaren Stein, der unter denen Arzeneien seine Stelle bekommen hat, die viel kosten. Man kennt ihn unter dem Namen histricinus lapis, oder pedra del porco. Die Malakkaner nennen ihn Koeliga Laudat, und man / bezalt einige hundert Thaler für einen. Die grossen wiegen eine Unze und etwa ein halbes Drachma, und sie halten in ihrem Durchmesser kaum 1 Zoll. Der unverfälschte Stein von dieser Art ist röthlich von Farbe, wie ein Pfersichstein gestalt, und wenn man ihn angreifet, etwas seifig. [...] Wirft man ein Stück davon in 2 oder 3 Unzen Wasser eine Stunde lang; so sauget dasselbe alle mögliche Kräfte des Steines in sich, und wenn hingegen der Stein einen ganzen Monat darinnen bliebe, so verliert er dennoch niemals mehr von seinem Gewichte.
[das Stichwort ›Bezoar‹ fällt nicht.]

|P_470
£{Hol-156,03-05}
Der Hund.
[...] Die wilden Thiere arten sehr wenig unter sich aus: ihre herrschende Natur zwinget sie, bei einerlei Futter, unter einerlei Himmelsstriche, bei einerlei Lebensart, ihres gleichen fort zu pflanzen, und es geräth derselben auch ihre Absicht allemal glüklich. Der Mensch hat in diesem Stükke an einigen Thieren das Gegentheil erwiesen, er hat, so zu reden, den Charakter derselben umgeschaffen; er hat sich zugleich mit den Hausthieren das Recht zugeeignet, sie nach seinem Eigensinne ausarten zu lassen. Er hat sich einigermassen die Natur selbst unterworfen, und sie gehorsam gemacht. Man betrachte nur, welche Verschiedenheiten unter den Hausthieren dadurch entstanden sind.

|P_472f.
£{Hol-156,05-06 / £{Hol-342,07-08}
Die Spanier fanden keine Hunde in Amerika; sie liessen daher einige frei in den Wüsteneien laufen und diese werden endlich in einer Zwischenzeit von 200 Jahren, alles, was an ihnen gekünstelt war, abgelegt haben. [...]: es scheinen die Schäferhunde mit den langen Schnauzen, geraden Ohren, und langem groben Haare den wilden Hunden in Amerika noch am nächsten zu kommen. [...]
Die Sitten. Der Mensch muste sich unter den Thieren einen Anhang machen, ehe er die übrigen, und besonders die wilden und schnellen Thiere unter seinen Gehorsam bringen konnte. Die Fähigkeiten, die er an dem Hunde gewahr ward, überredeten ihn, aus demselben ein Hausthier zu machen, das seine Liebkosung endlich mit Gelassenheit annam, und davor wider erkentlich ward. Er bediente sich also desselben zu einer Geissel für die übrigen; es erfanden beide endlich eine Sprache, um sich mit einander zu verstehen, und der Hund schien mit allen Gaben ausgerüstet zu seyn, die einem Verräther eigen seyn müssen, wenn er sich in der Gunst erhalten soll. Beide also, der Mensch und der Hund lehrten sich einander, / was ein Theil von ihnen unmöglich allein ausrichten konnte, [...].

474-477
/£{Hes-118,07} [reicht nicht als Quelle!] /
[Ueber Tollwut und deren Kur nur:] Die völlige Heilung beschreibet Boerhave in Aphorism. de cogn. et cur. morbis. p. 291. seq.

|P_476
Der Herr von Buffon nimt den Schäferhund zum Stamhunde aller übrigen an. Man mus sich allemal aufs Land hinwenden, wen man der Natur in ihren Zeugungen auf die Hand sehen will.

|P_487
£{Hol-156,11-12}
Blendlinge
entstehen aus der Vermischung zwoer reinen Rassen, und dauren nur so lange, als sich diese miteinander vermischen.

|P_499
£{Hol-156,11-12} / £{Kae-340,19}
Man rottete die Wölfe in England unter Eduard gänzlich aus; man fing ihrer in 4 Jaren 3.000, so daß kein einziger davon übrig geblieben.

Katzen, p. 519-541

|P_533-541
£{Hol-160,03ff.}
15. Das Löwengeschlecht.

|P_537
Er theilet einen Schlag nach dem andern aus, wie der Bär, und ein jeder bezeichnet die Erde mit Leichen.

|P_538
Er tödtet einen Ochsen mit einem Schlage, und trägt das, was der Hunger übrig gelassen hat, in seine Höle mit sich fort, und verscharrt es.

|P_539
£{Hes-120,23}
Man trift den Löwen nirgends in Europa oder Amerika an; ihr eigentliches Vaterland sind die Afrikanischen Wüsteneien, die Gegenden von Asien, und besonders bringt Sirien auch ganz schwarze Löwen hervor. Man soll die getroknete Löwenknochen, die sehr hart, und wenig hol sind, anstatt der Feuersteine gebrauchen können.

|P_549-551
£{Hol-162,06-163,04 [ Nicht ganz die Quelle ]
18. Das Affengeschlecht.
Anthropomorpha, Menschenverwandte Thiere.
1. Die ungeschwänzte Affen.
[...]

1. Der Waldmensch.
Orang-outang, homo silvestris, Quoiasmorroubaris s. baris, die Guineeische Pygmäen, bei den Engländern chimpanzee. Satyrus. In Kongo trift man eine Menge von grossen Thieren an, die zwischen den Babonins und Menschen das Mittel sind. Battel sagt: es gäbe in den Wäldern des Königreiches Loango zwo Arten davon. Die grösten würden / Pongos genannt, die andren hiessen Enjokos. Die erstern haben eine grosse Aehnlichkeit mit den Menschen, sie sind aber dikker und länger. [...] Das Bein ist das einzige Glied, welches sie von den Menschen unterscheidet, denn es hat keine Wade, und keine Hinterbakken. Sie gehen aufrecht und halten die Haare, die sie am Halse haben, in der Hand. [...]
/£{Doe-120,22} /
Die Negers sind gewohnt, wenn sie die Wälder durchstreifen, sich bei nächtlicher Zeit Feuer anzuzünden, und des Morgens sezen sich die Pongos, so bald dieselbe weiter ziehen, ums Feuer herum, und sie verlassen es nicht ehe, als bis es ausgegangen ist. So geschikt sie sind, so haben sie doch nicht so viel Verstand, Holz anzulegen, und das Feuer im Brennen zu erhalten. Sie gehen zu ganzen Horden auf Streifereien aus, und erschlagen die Negers in den Wäldern. [...] Die Afrikaner nennen die Waldmenschen auch Quojas-morras. Einer davon wurde von Kongo nach Holland, dem Prinzen von Oranien, Friedrich Heinrich überschikt. Er war so gros, als ein Kind von 3 Jaren, und so dik wie ein sechsjäriger Knabe, sehr hurtig, lebhaft, von ziemlich groben Gesichtszügen, und / sehr vierschrötig.

|P_560
£{Hol-163,17f.}
Die Hottentotten halten sich überzeugt, daß diese Paviane aus dem Grunde nicht reden wollen, damit sie nicht zur Arbeit angehalten würden.


|P_564-594: Ordnung 6. / Mit Flosfederfüssen.

Die Zeen mit einer Zwischenhaut wie an den Wasservögeln verbunden; oder doch unförmlich, und unter der Oberhaut verstekt.

Die vierfüssige Wasser- und Landthiere.

Man hies sie sonst Amphibia, von αμφι und βιον, da sie eine zweideutige Lebensart führen, wiewohl dieser Name unvollständig ist. Sie ernähren sich im Wasser, und gebären nahe am Lande.
£{Hol-164,20} / £{Hes-126,06} / £{Kae-410,02}/ £{Doe-121,16}

|P_564-573: 1.Das Fischottergeschlecht.

|P_567-573: 2. Die Seeotter.
|P_569f.:
Die schönsten Bäge gelten, selbst in Kamtschatka bis 37 Thaler. Ein Otterschwanz wird für 3 Thaler verkauft. [../.] Die Chineser handeln die meisten Felle ein, weil sie zu ihren leichten Kleidern von Seide, schwerer als die von Zobeln, Wieseln und Füchsen sind, und am Leibe besser anschliessen.

|P_573-579: 2. Das Bibergeschlecht.

|P_579-594: 3. Seethiere mit vier unförmlichen Füssen.

£{Hol-165,18-20}
Die vordern oder hintern Zeen in einer Haut verschlossen. Also sind es Thiere mit Flosfederfüssen, im engern Verstande.

1. Geschlecht der Meerkälber.
Ohne Ohren, mit vollkommnen Zeen. Die Vorderfüsse unter der Haut.

1. Das Seekalb. (Robbe). Zweite Grösse.
Beide Hinterfüsse mit vollkommnen Zeen, und an einander gehängt.
Veau marin, Phoca, Seehund, vitulus marinus, Robbe.
[../.] Man könnte das Thier also, wie der Deutsche und Spanier den Meerwolf, oder Seehund nennen, denn die Zähne demonstriren diesen Namen.

2. Das Wallros (583-584)

|P_584
£{Hol-166,10} / £{Hes-124,22}
Man hat Zähne, die 2 Pariser Schu und 1 Zoll lang, und am diksten Ende 8 Zoll rund sind.

2. Vierfüssige Seethiere,
mit freien, aber verlarvten Vorderfüssen; die Hinterfüsse geschickt zum Ausstrecken und Nachschleppen, mit Ohren versehen.

1. Der Seebär (585-592)
2. Der Seelöwe (593-594)


|P_595: Nachtrag.

1. Egiptische Bergratte (595-596)
/£{Doe-115',19}

2. Amerikanischer Bär (596-599)

3. Fischotter (599-600)

4. Bärtige Meerkaze. Diane (600-603)

5. Norwegische Bergmaus. Leming (603-604)
/£{Hes-116,21} / £{Doe-114',12} / £{Doh-136,##}
|P_603f.: In gewissen Jahren ziehen diese Bergmäuse vom Gebürge fort, und nach einer bald längern, bald kürzern Zeit eben / dahin zurück; wiewohl kaum der hunderste Theil sein Vaterland wieder zu sehen bekömt. [...] Ehemals dachte man, wenn man sie auf einmal ziehen sahe, daß sie aus den Wolken herabfielen. Aber nunmehr weis man, daß die Hermeline eben so ihren Strich, wie diese Mäuse, und die Füchse, Eichhörnchen, u. s. w. oder wie die meisten Vögel, halten.


|P_614
£{Hol-141,13-15}
Erklärung der Kupfer.

[...] Fig. 6. Das kleine Amerikanische Hirschgen, mit dem in Gold eingefasten Fusse desselben von natürlicher Grösse, zum Tabakstopfen.


|P_Vacat [Nicht nach Halle 1757]
£{Hol-133,12-16}
£{Hol-134,13-14}
£{Hol-134,16-18}
£{Hol-136,09-10}
£{Hol-138,03}
£{Hol-141,19-142,02} => Colbe-1745,333
£{Hol-143,06-11} => Keyssl-01,156
£{Hol-146,01-147,06} => AHR-03,315-317 [teils] / Sa-Indien 203 / Rest ??##
£{Hol-149,09-10}
£{Hol-149,14-15}
£{Hol-151,08-09}
£{Hol-155,10-19} => [ GEDAN: AHR-04,258; 05,196; 12,697f. Ist nicht die Quelle für Passage über den Bezoar]
£{Hol-157,09-12} => AHR-03,311; AHR-04,258>
£{Hol-160,16-17} => AHR-03,308-309
£{Hol-160,17-161,03} => Keyssl-02,1289-91
£{Hol-161,02-09} => AHR-03,308 [teils]
£{Hol-161,12-13} => AHR 03,308-309
£{Hol-162,02}
£{Hol-162,11-17} => Sa-Sunda 23,111 [teils]
£{Hol-163,20-164,01}
£{Hol-166,16-18} => Steller


Nach check in Goe: 15. Aug. 2002 / ... / 30.07.2007
26.05.2008 / ... / 05.04.2012 / 02.08.2016 / 19.01.2018 / 07.09.2018