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Justi (1757) | ![]() |
|P_3, [ p. 155f, p. 180, §-5, 284, 332 ]
£{Hol-219,12-17}
|P_7, §-12
Allein meines Erachtens ist die Sache [Einteilung der Materie] gar
keinen Schwierigkeiten unterworfen; und wir finden in dem
unterirrdischen Reiche folgende sechs Hauptgeschlechter von Körpern.
Die folgenden §§ 14-18 benennen:
(1) Metalle [§§ 21-135],
(2) Halbmetalle [§§ 136-198],
(3) brennliche Wesen [§§ 199-241],
(4) Salze [§§ 242-281],
(5) Versteinerungen und figurirte mineralische Körper [§§ 282-359],
(6) Steine und Erden [§§ 360-440]
wodurch zugleich die Struktur des Buches bestimmt ist.
[Register: nicht paginiert; Leibniz: oo]
|P_11-12
£{Hol-212,22}
»Von denen Metallen.«
|P_13, §-26
Die Metalle und Erzte sind nicht also erschaffen worden; sondern sind gewachsen und
wachsen, oder entstehen noch heutiges Tages, wie wir davon tausend unläugbare
Zeugnisse haben. Es ist also nöthig, daß wir die Erzterzeugung näher
betrachten.
|P_17, §-33
Man kann im Grunde behaupten, daß solche Flötze Erdschichten gewesen
sind, welche das Wasser angeschwemmet hat. [...], wie man an solchen
Flötzgebirgen augenscheinlich siehet; so haben auch durch das Wasser
Erzttheilgen eingeführet werden können.
|P_18, §-35
£{Hol-212,23}
»Von dem Golde.«
|P_20, §-39
£{Kae-247,04} / £{Phi-048}
[...] und eben so wird selten ein Sand gefunden, der nicht corporalisches Gold bey sich
führen solte. Das Becherische Project, den Meersand mit Silber zu schmelzen, das er
in Holland wirklich auszuüben anfieng, beruhte bloß darauf.
|P_24, §-48
£{Hol-213,11-16}
»Daß es in dem Kräuterreiche gewachsenes Gold gebe, und z. E. die
Weinbeerkern in Ungarn von gediegenen Golde gefunden worden, kann von einem
vernünftigen Manne, der das Wesen der Metalle kennet, schwehrlich geglaubet werden.
Es ist solches bloß ein verdickter Goldgelber Saft, der sich um die Kerne angesetzet
hat; wie denn auch die darmit gemachten Versuche gezeiget haben, daß es nichts
weniger als Gold sey.«
|P_25, §-49
£{Hol-213,18}
»Von Silber und deßen Erzten.«
|P_36, §-70
£{Hol-214,03}
»Von Kupfer und dessen Erzten.«
|P_37, §-72
£{Hol-214,06-09
»Von dem gewachsenen Kupfer ist das Cementkupfer unterschieden. Denn obgleich einige
davor halten, daß alles gediegen gewachsene Kupfer durch einen Niederschlag aus
Kupferhaltigen Wassern entstehe; so zeiget doch die Beschaffenheit des gewachsenen
Kupfers, das in Zweigen, Aesten und Blättern gefunden wird, ganz das Gegentheil. Das
Cementkupfer ist auch ungleich reiner, als das gewachsene. Es ist aber das Cementkupfer
ein natürlich entstehendes Kupfer, welches sich aus denen unterirrdischen Wassern und
einigen Quellen, die Kupfer aufgelöset in sich halten, niederschlägt.
Dergleichen Quellen findet man bey Neusohl in Ungarn, in Schweden, in Norwegen und andern
Orten. Das Cementkupfer praecipitiret sich am liebsten auf Eisen und nimmt dessen Gestalt
an. Es schlägt sich aber auch auf Stein, Erde und Holz nieder. Ja man findet
Cementkupfer ohne Unterlage, welches zum Theil figuriret ist, jedoch ohne eine
beständige und ordentliche Gestalt.«
[nicht die anderen Angaben über Kupfer, wie bei Gedan angegeben!]
|P_51, §-97
£{Hol-214,18}
»Von Eisenerzten.«
|P_61, §-114
£{Hol-214,12}
»Von Zinnerzten.«
|P_62, §-116
»Die Zinnerzte werden gar nicht häufig gefunden. Außer der Provinz
Cornwall in Engelland, und in Sachsen und Böhmen desgleichen in Indien, woher das
malaccische Zinn komt, hat man in andern Ländern kaum einige Spuhren davon gefunden.
Daher giebt es auch nicht vielerley Sorten der Zinnerzte. Das reichhaltigste Zinnerzt sind
die so genannten Zinngraupen. Diese sind von schwarzer oder dunkelbrauner Farbe und einer
glatten und glänzenden Oberfläche. Sie stellen vieleckichte Chrystallen vor,
deren Ecken gemeiniglich abgestutzt sind; jedoch ohne gewisse und bestimmte Figur. Sie
geben in dem Zerreiben ein röthliches Pulver und haben unter allen Erzten die
größte Schwehre; obgleich das Zinn das leichteste Metall ist. Sie bestehen aber
aus nichts als Arsenik und reinen Zinn; wie denn der Arsenik beym Rösten nicht allein
sichtbar wegdampfet, sondern auch so häufig darinnen ist, daß sie öfters
davon auf der Oberfläche weißlich beschlagen. Sie halten übrigens 70 bis
80 Pfund in Centner.«
[Nicht: "In Engelland und Malakka sind die besten Sorten."
Nicht, wie bei Gedan angegeben, die anderen Angaben über Zinn. ]
[Im Ms Holstein nicht eigens behandelt]
|P_74, §-136
£{Hol-215,04}
»Von denen Halbmetallen.«
|P_77, §-141
£{Hol-215,05}
»Von dem Quecksilber und dessen Erzten.«
|P_86, §-157
£{Hol-215,20}
»Von den Wißmuth und dessen Erzten.«
|P_86, §-157
£{Hol-215,20}
»Der Wißmuth oder Bismuth, der auch zuweilen, wiewohl unrecht, Marcasit
genennet wird, ist ein sprödes Halbmetall von einer gelblichen Farbe, dessen Theile
so wenig zusammen hängen, daß es sich zu Pulver zerstoßen
läßt. [...]«
|P_91, §-166
£{Hol-215,21}
»Von Zink und dessen Erzten.«
|P_91, §-166
£{Hol-215,21-24}
»Der Zink ist von weißblaulicher Farbe, dem Bleye nicht unähnlich,
besonders auf der Oberfläche, die eine Zeitlang der Luft ausgesetzet gewesen ist. Auf
frischen Anbrüchen ist er weißblaulichter und körnicht. Er läßt
sich einigermaaßen unter dem Hammer treiben, jedoch der Goßlarische, der viel
Bley bey sich hat, mehr als der Ostindianische. Er schmelzet in Feuer, ehe er glühet
und fängt alsdenn an mit einer lichten grünlichen Flamme zu brennen. Indem er
brennet; so pflegt er sich an den Seiten des Tiegels, oder wo er sonst einen kältern
Gegenstand findet, in weißen Fäsern anzulegen, die man Blumen nennet; und auf
solche Art wird das ganze Bestandwesen des Zinkes aufsublimiret, oder verflüchtiget.
Dieses Brennen des Zinkes beweiset, daß er in seiner Grundmischung viel
häufigeres brennliches Wesen habe, als alle andere Metalle und Halbmetalle; ob wir
gleich durch die Versuche hiervon eben nicht überzeuget sind. Das brennliche Wesen
der Metalle läßt sich überhaupt schwehrlich abgesondert darstellen, oder
in andere metallische Körper versetzen: sondern gehet in solchen Versuchen verlohren.
Uebrigens wird der Zink von allen Sauren und auch von dem Eßig gar leicht
aufgelöset, wobey ein angenehmer Geruch entstehet.«
|P_92-93, §-168
£{Hol-215,25-26}
»Man hat ehedem wenig oder gar nichts von Zinkerzten gewust. Heutiges Tages sind
jedoch verschiedene derselben genugsam bekannt worden. Man kann nicht zweifeln, daß
nicht der Gallmey ein wahres Zinkerzt ist. Er leistet nicht nur bey dem Meßingmachen
eben die Dienste als der Zink, und zeiget im Feuer die blaugrünliche Farbe mit
sichtbaren Rauche, sondern man kann auch durch die Versetzung mit Kohlengestübe und
eine gute Regierung des Feuers wirklich einige Zinkkörner daraus gewinnen. Herr
Wallerius irret sehr, wenn er glaubt, daß von Zinkerzte oder Blende durch das
Rösten Gallmey praepariret würde. Dieses würde eine thörichte
Zubereitung seyn, weil das Rösten den Zink in der Blende verflüchtigen und das
Praeparatum zu dem Endzweck des Meßingmachens ganz unbrauchbar machen
würde.«
|P_96, §-174
£{Hol-216,01}
»Von Arsenik und dessen Minern.«
|P_96, §-174
£{Hol-216,01-02}
»Wir räumen dem Arsenik die letzte Stelle unter den Halbmetallen ein; und in
der That komt ihm dieselbe zu; weil er nicht ganz die Eigenschaften der Halbmetalle hat,
sondern zugleich auch die wesentlichen Kennzeichen der Salze an sich zeiget. Die
unterscheidenden Kennzeichen der Salze sind, daß sie entweder in Feuer
fließen, oder flüchtig sind und sich in gemeinem Wasser vollkommen
auflösen lassen. Diese Eigenschaften sind unläugbar in dem Arsenik vorhanden. Er
fließet ohne Zusatz niemals so vollkommen wie die Metalle, sondern nur mußig,
und löset sich in 15 mal so viel gemeinen Wasser vollkommen auf. Ich bin dahero
ehedem geneigt gewesen, den Arsenik eher unter die Salze als Halbmetalle zu rechnen; und
ich wurde in dieser Meinung um so eher bestärket, weil aus dem Arsenik ohne
zugesetztes Metall schwehrlich und vielleicht niemals ein König zu erhalten stehet;
man mag auch Zusätze und eine Regierung des Feuers anwenden, wie man nur immer will.
Allein die vorzügliche Schwehre des Arseniks, welcher alle Salze und so gar alle
Steine, den schwehren Spath allein ausgenommen, weit übertrift, seine Eigenschaft,
daß er alle Metalle, und selbst das Gold durchtringet und sich mit denenselben
vereiniget, welches niemals ein Salz leistet, der Glanz den er auf frischen Anbruche
zeiget, der mehr metallisch als Salzartig ist, und vornämlich das metallische Wesen
seiner meisten Minern, bewegen mich endlich den Arsenik unter die Halbmetalle zu rechnen;
ob zwar derselbe dem ohngeachtet allemal ein Mittelding zwischen Salzen und Metallen
bleiben wird.«
|P_111, §-199
£{Hol-216,04-05}
»Von den Minern des brennlichen Wesens«
|P_113, §-202
»Von dem flüßigen brennlichen Wesen und denen aus demselben
erhärteten brennbaren Minern.«
|P_113, §-203
£{Hol-216,06-08}
»Der Bergbalsam, oder Naphta, ist das allerreineste flüßige brennliche
Wesen. Seine Farbe ist ganz weiß und ungemein klahr und durchsichtig; und irret
Wallerius mit vielen andern, die ein röthliches oder grün dunkeles Naphta
annehmen. So bald das Naphta nicht sehr weiß und helle ist; so ist es Berg- oder
Steinoel, weil die Weiße und Durchsichtigkeit bloß den Unterschied zwischen
beyden ausmacht. Es fängt von weitem Feuer und brennet stark mit einem
unangenehmen Geruche. Es bestehet aus dem Sauren und dem zartesten brennlichen Wesen wie
die chymische Auseinandersetzung und die künstliche Zusammensetzung lehret; indem man
aus einem sehr in die Enge gebrachten Sauren, sowohl des Vitriols, als des Salpeters und
einem höchst rectificirten Branntewein, ein Naphta machen kann, welches sowohl von
weiten Feuer fängt, als die meisten übrigen Eigenschaften der natürlichen
Naphta hat. Es wird hauptsächlich bey Baku in Persien gefunden.«
|P_114, §-204
£{Hol-044,11-16} / £{Hol-216,08}
»Das Bergoel, Steinoel oder Erdoel ist von dem vorigen nur in Ansehung der Farbe
unterschieden. Man findet es von gelber, röthlicher, grünlicher und ganz
schwarzer Farbe; und eben so verschieden hat man es in Ansehung der Flüßigkeit.
Je besser es fließet, desto leichter fängt es auch schon in einer kleinen
Entfernung Feuer; dahingegen das dickere von dem Feuer berühret werden muß,
wenn es brennen soll. Dieses Bergoel soll einige Stunden von Baku in Persien in
großer Menge hervorquellen und zu Fackeln und Lampen verbrauchet werden. Man findet
es auch in Italien in Neapolitanischen und Modenesischen, in Dalmatien bey Ragusa, in
Neuchastel, in Elsaß, in Bayern und verschiedenen andern Orthen. Die Holländer
bringen ein so genanntes Erdoel aus Ostindien, welches aber nicht ganz natürlich
gehalten wird.«
|P_114, §-205
£{Hol-216,12-14}
»Bergtheer ist ein Bergoel von einer viel dickern Beschaffenheit, so daß es
wenig oder gar nicht fließet, aber desto mehr klebricht ist. Es scheinet von denen
vorhergehenden beyden Arten in nichts unterschieden zu seyn, als daß es mit mehr
salzigten und erdichten Theilgen vermischet ist; wie es denn auch bey der Distillation
eine Erde zurückläßt. Es ist sehr stinkend, daher es auch Teufelsdreck
genennet wird. Man findet es sehr häufig in Auvergne in Frankreich, wo es denen
Einwohnern mehr zur Beschwehrde, als zum Nutzen gereichet.
|P_115, §-206
£{Hol-216,15-16}
»Unter denjenigen brennbaren Mineralien, so aus flüßigen brennlichen
Wesen zu einer harten Consistenz gediehen sind, muß der Bernstein, oder
Agtstein, billig oben an stehen. So verschieden ehedem die Meinungen von dem Ursprunge des
Bernsteins gewesen sind; so ist er doch am wahrscheinlichsten aus der Naphta oder einem
wohlfließenden Bergoele entstanden; und das Meersalz scheinet seine Verhärtung
gewirket zu haben. Daß der Bernstein ehedem ein fließendes Wesen gewesen ist,
wird durch die Fliegen und andere Insecten bewiesen, die öfters darinnen
eingeschlossen gefunden werden. In der Distillation aber giebt er viel
übereinstimmendes mit dem Naphta oder Bergoele zu erkennen. Er wird von weißer,
gelber, brauner und röthlicher Farbe gefunden. Der gelbe ist der gemeinste, der sich
in allen Graden dieser Farbe und zuweilen blaulich und grüngelblich zeiget. Er ist
entweder klar und durchsichtig, oder nur halb durchsichtig; und in Ansehung seiner
Consistenz ist er zuweilen wolkicht oder gewässert, zuweilen aber schuppicht,
zuweilen aber ganz rein und klar, welches der seltenste ist. Man findet ihn an den Ufern
der Ostsee und besonders an der Preußischen Küste.«
|P_116, §-207
£{Hol-216,21-26}
»Ob zwar Ambra unläugbarer Weise in denen Wallfischen gefunden wird; so ist es
doch gewiß, daß er nur von ihnen verschlucket wird; und es ist sehr
wahrscheinlich, daß er ein verhärtetes Naphta, oder Bergoel, ist, das durch das
Seesalz und andre Beschaffenheit des Meeres die vorzüglichen Eigenschaften des Ambra
erlanget hat; indem man Vögelschnäbel, Fischgräten und andere fremde Dinge
darinnen findet, und dasselbe in der Distillation fast eben diejenigen Bestandtheile zu
erkennen giebt als der Bernstein. Er ist zuweilen in Stücken von vielen Centnern
gefunden worden. Er siehet von Farbe sehr verschieden, nämlich weißlich,
aschgrau, schwarzgrau, gelblich oder röthlich aus und ist zuweilen
äußerlich mit einer schwarzen Rinde überzogen, oder streifigt und mit
anderen Farben gesprengelt und geflecket. Er ist leicht, greifet sich fast wie Wachs an:
und ob er zwar zerbrechlich ist; so ist er doch zugleich zähe und klebet in
Stoßen an. Es ist wegen ihres vorzüglichen Geruchs eine sehr theure Waare, die
fast dem Golde gleich bezahltet wird.«
[(nicht: "vornehmlich an den chinesischen und japanischen Küsten; der graue Ambra
ist der schönste und wird mit Reismehl vermengt")]
|P_116, §-208
£{Hol-217,01-04}
»Der Gagath scheinet ein verhärtetes Bergoel zu seyn. So leicht er ist,
so daß er so gar auf dem Wasser schwimmet; so ist er doch sehr fest, so daß er
sich poliren läßt; und die daraus verfertigten Sachen sehen wegen ihrer
glänzenden schwarzen Farbe sehr gut aus. Er kann nicht wohl unter die Steinkohlen
gerechnet werden, weil er im Feuer gar wenig Erde hinterläßt; wie er denn im
Feuer leichter als eine Steinkohle brennet. Unterdessen hat man Steinkohlen, die dem
Gagath sehr ähnlich sehen, nur daß sie etwas schwehrer sind und mehr erdigtes
Wesen in sich haben. Er wird in Engelland in Cornwall wie auch in
Würtenbergischen nicht sparsam gefunden.«
|P_116f, §-208
£{Hol-217,13-16}
|P_117, §-209
£{Hol-217,05-07}
»Das Erd- oder Bergpech, oder Judenpech und Harz, scheinet ein mehr verhärtetes
Erdtheer zu seyn. Es ist einem gemeinen Peche aus dem Pflanzenreiche nicht unähnlich,
jedoch nicht so schwarz und Pechglänzend, brennet auch nicht mit einer wirklichen
Flamme. Das gemeine kaufbare Judenpech ist allemal verfälschet und wo es nicht ganz
und gar gekünstelt ist, wenigstens zur Helfte mit gemeinen Pech versetzet. Das
verfälschte Judenpech löset sich größtentheils in Weingeiste auf,
welches aber das natürliche gar nicht thut; wie denn auch das natürliche nichts
weniger als einen Pechgeruch hat. Es wird auf dem todten Meere, in der Gegend von
Babilonien, in Sina, desgleichen in Europa in Neuchastel, an dem carpathischen
Gebürge in Ungarn, wie auch an verschiedenen anderen Orthen gefunden.«
[ (Es fehlt jedoch "im Meerwasser aufgelöst") ]
|P_118, §-210
£{Hol-217,08}
»Von den Steinkohlen und andern mit Steinen und Erden vermischten brennbaren
Minern.«
|P_118-119, §-210-212
£{Hol-217,08-13}
[ (nicht: "Petrolium durchdrungen; bey Newcastle in Engelland die
häufigsten") ]
|P_120, §-214
£{Hol-217,13-16}
|P_124
£{Hol-217,17}
»Von Schwefel und dessen Minern.«
|P_124, §-222
£{Hol-217,17-26}
[(nicht: "Es giebt auch Kupfer Kieß oder Markasite")]
|P_126, §-225
[(nicht: "Es giebt auch Kupfer Kieß oder Markasite")]
|P_128-129, §-230-232
[(nicht: "Es giebt auch Kupfer Kieß oder Markasite")]
|P_134, §-242
£{Hol-218,01}
»Vierte Abtheilung / Von denen Salzen«
|P_135, §-245
£{Hol-218,01-06}
|P_137
£{Hol-218,04}
»Vom Vitriol.«
|P_137, §-248-249
£{Hol-218,01-06}
|P_140
£{Hol-218,07}
»Vom Alaun.«
|P_140, §-255
£{Hol-218,07-08}
»Der Alaun ist ein saures Salz von einem zusammenziehenden und eckeln Geschmacke,
das in große achteckichte Crystallen anschießet. Es bestehet aus dem sauren
Salze der Natur und einer Erde, die sich in vielen Versuchen offenbaret. Diese Erde
scheinet mergelartig und mit derjenigen einerley zu seyn, die das hauptsächlichste
Bestandwesen des gemeinen Schiefers ausmacht, weil beyde sich in Feuer stark
aufblähen und schäumen. Dieses Schäumen des Alauns ereignet sich, nachdem
er in Feuer wie Wasser geflossen und gesoden hat, wobey sich der Alaun stark
verflüchtiget. Der Schaum ist alsdenn eine leichte Erde, die sich nicht weiter in
Fluß bringen läßt.«
|P_145
£{Hol-218,11}
»Von den alcalischen Salzen.«
|P_149
£{Hol-218,20}
»Von denen Mittelsalzen.«
|P_150, §-271
Mittelsalze werden diejenigen Salze genennet, welche aus denen zwey Hauptsalzen der
Natur, dem sauren und dem alcalischen zusammenegesetzet sind; [...].
|P_150, §-273
£{Hol-218,20-22}
Das gemeine Küchensalz ist fast das einzige, von welchem man sagen kann,
daß es ein wahres mineralisches Mittelsalz ist. [...] Man findet übrigens das
Kochsalz theils ins Salzwassern unter der Erden, theils aber in trockener
Gestalt.
|P_152, §-278
£{Hol-219,01-02}
Der Salpeter ist auch eigentlich ein gekünsteltes Salz, weil das Feuerbeständige
Alcali nicht erzeuget wird, sondern zugesetzet werden muß. Der häufige Salpeter,
den die Holländer aus Ostindien bringen, ohngeachtet man von dessen Herkunft wenig
zuverläßiges weiß, ist also vermutlich gleichfalls nicht eigentlich aus
dem Mineralreiche.
[Natron / Natrum wird nicht gebraucht: W_St 19.10.2016]
|P_154, §-282
£{Hol-226,01}
»Fünfte Abtheilung. Von Versteinerungen und figurirten mineralischen
Körpern.«
|P_157, §-286
£{Hol-226,01-06}
»Es ist vor die Naturlehrer eine wichtige Frage, ob eine lange Zeit erfordert wird,
ehe dergleichen fremde Körper versteinert werden. Man würde daraus von dem
Alterthume unseren Weltcörpers und seiner Geschichte viele Erläuterung erhalten.
Sr. ietzt regierende Kayserl. Maj. haben, um diese Sachen näher zu
untersuchen, einen Pfahl von Trajans Brücke aus der Donau in Servien
herausholen lassen. Ohngeachtet dieser Pfahl seit Trajans Zeiten gestanden hat und
das Donauwasser viel zartes irrdisches und versteinerndes Wesen in sich hat; so war doch
dieser Pfahl am Rande herum kaum einen Fingerbreit versteinert. Unterdessen ist es
gewiß, daß die Beschaffenheit des Wassers zu der Länge oder Kürze
der zur Versteinerung nöthigen Zeit viel beträgt.«
|P_157, §-287
£{Hol-226,10-12}
»Die Versteinerungen werden in gar vielerley Arten der Steine gefunden, am
häufigsten aber in Kalkstein und Marmor, in Sandsteinen, in Schiefern, in Topf- und
Tropfsteinen, in Feuersteinen, oder Chalcedoniern, seltner in Hornsteinen, am
seltensten aber und vielleicht gar nicht in Quarz und Spath. Es verdienet diese Sache
genauer bemerket zu werden, als zeither geschehen ist, weil wir daraus von der Natur und
Ursprung der Steine und von der natürlichen Geschichte unseres Erdcörpers ein
großes Licht bekommen können. Denn alle diejenigen Steinarten, in welchen
Versteinerungen gefunden werden, müssen zu der Zeit solcher allgemeinen
Verwüstungen unseres Erdcörpers eine weiche Masse gewesen und erst nachher zu
Steinen erhärtet seyn.«
|P_158, §-289
£{Hol-219,19}
Man findet fremde Dinge darinnen eingeschlossen; die Drusen wechseln
mit verschiedenen Lagen und Schichten und zuweilen mit Erzt ab; [...].
|P_160, §-291
£{Hol-226,13}
»Die Versteinerungen aus dem Thierreiche, die man auf unläugbare Art in der
Tiefe der Erden findet, beweisen die erstaunlichen Veränderungen, die mit unserm
Erdcörper vorgegangen sind, auf eine unläugbare Art. Da sie fast in allen
Gegenden wahrgenommen werden; so lehren sie uns, daß dasjenige vorher See gewesen
ist, was ietzo festes Land ist; und die verschiedenen Schichten und Lagen dieser
Versteinerungen beweisen, daß solche Veränderungen zu wiederhohlten malen
vorgegangen sind. Es sind auch nicht allein Seethiere, sondern auch Erdthiere und Theile
davon, die man versteinert findet; mithin erhellet daraus, daß der Erdboden bey
solchen großen Verwüstungen und Umformungen bewohnt gewesen ist.«
|P_161, §-293
£{Hol-226,14-15}
»Man hat allerdings ganze versteinerte Menschen gefunden, worunter das vor einigen
Jahrhunderten tief in einem Gebürge in der Schweitz mit vielen Menschen und ihrer
Rüstung gefundene Schiff besonders merkwürdig ist. Versteinerte Knochen von
Menschen werden in denen Cabinettern gar nicht selten vorgezeiget. Allein es ist bey den
wenigsten zu beweisen, daß sie dasjenige sind, wovor sie ausgegeben
werden.«
|P_161, §-294
£{Hol-226,16-18}
»Die großen vierfüßigen Thiere werden gleichfalls versteinert
angetroffen. Man hat Crocodille, Geweihe und andere Theile von Hirschen, Gebeine von Affen
und dergleichen gefunden. Am häufigsten aber sind die Elephanten und ihre Zähne,
welche gegrabenes Elphenbein genennet werden, aus der Erde gegraben. Es zeigen sich auch
zuweilen Theile und Zähne von ungemein großen Thieren, deren Originale gar
nicht bekannt sind; und wahrscheinlich ist der Türkis in Frankreich nichts anders als
Knochen und Zähne von dergleichen großen unbekannten Thieren.«
|P_162, §-296
£{Hol-226,18-19}
»Die Vögel und ihre Theile haben sich gleichfalls versteinert gezeiget. Ganze
Vögel sind zwar sehr selten bemerket worden, ihre Theile aber desto häufiger;
und hat der Vogelsberg in Westerwald in Hessen von denen sich daselbst nicht selten
findenden Theilen von Vögeln seinen Nahmen. Insonderheit aber kommen versteinerte
Eyer von Vögeln, wie z. E. bey Kindelbrück, zum Vorschein; ja es sind so gar
Vogelnester mit darinnen liegenden Eyern versteinert gefunden worden.«
|P_162, §-297
£{Hol-226,20}
»Es werden nicht weniger kriechende Thiere, als Schlangen, Kröthen und
dergleichen versteinert aus der Erden gegraben. Besonders werden die Schlangen, wie z. E.
in Engelland, öfters sehr vollkommen und zuweilen gewunden gefunden. Die
Abdrücke von Schlangen sind auch bey uns in Teutschland auf denen Kupferschiefern
nicht selten, wie dergleichen in Kupfersuhl im Eisenachischen und in Glücksbrunn im
Meinungischen öfters gefunden werden. Allein der Abdruck ist nicht so gar deutlich,
daß man es mit Zuverläßigkeit behaupten könnte. Sie so genannten
Schlangenzähne werden fälschlich also benennet und gehören folglich nicht
hierher.«
|P_163, §-299
£{Hol-226,21-22}
»Die Fische von allerley Arten, sowohl aus See- als süßem Wasser,
desgleichen ihre Gerippe, Zähne und Gräten, werden allerdings versteinert
gefunden. Die Schlangen- oder Vogelszungen sind wahrscheinlich nichts anders als
Zähne des Hayfisches. Am häufigsten aber werden die Fische in Abdrücken auf
Kupferschiefern und gemeiniglich mit Kieß mineralisiret aus der Erden gegraben. Alle
Schieferflötze in Teutschland und anderwärts sind davon voll; und es ist
bemerkenswürdig, daß die Figur dieser Abdrücke gemeiniglich gekrümmet
ist; und sie mithin durch eine große Hitze umgekommen zu seyn scheinen.«
|P_163f, §-300
£{Hol-226,24}
»Auch große Seethiere und ihre Theile sind versteinert gefunden worden. Man
will den Eindruck von einem ganzen Seewolfe aus der Erden gegraben haben. Am
häufigsten aber zeigen sich große Zähne, die man am wahrscheinlichsten von
denen Meerroßen, oder Seepferden, zu seyn erachtet; wie denn einstmals ein
ganzer Kopf von einem dergleichen Seepferde mit seinen Zähnen zum Vorschein
gekommen.«
|P_164f, §-303
£{Hol-226,24-25}
»Zu denen runden Meerschnecken gehören vornämlich die sich so häufig
vorfindenden Ammonshörner. Sie sind nichts anders als Nautili oder Schiffsküttel
gewesen. In Wien habe ich die Art derselben in Original gesehen; sowohl die
Nautili als die Ammonshörner sind von einander geschnitten worden; und beyde
haben nach allen Kammern und Holungen und der ganzen Structur auf das genaueste mit
einander übereingetroffen. Sodann müssen hierher die Cochiliten von verschiedener
Art gerechnet werden, die fast den Erdschnecken ähnlich sehen und zum Theil einen
Deckel haben, den man Seenabel nennet. Hier müssen auch die so genannten Nerititen
ihren Platz finden, die an dem äußersten Ende ihrer Windung eingebogen sind,
eine halbrunde platte Oefnung und zuweilen einen Mondförmigen Deckel haben;
desgleichen die Globositen, die fast Kugelrund wie Nüße, dabey wenig gewunden
und in der Mitten dickbäugig sind, zugleich aber einen großen und weiten Mund
haben.«
|P_165-169, §-304-310
£{Hol-226,25-27}
|P_171, §-313
£{Hol-226,27-28}
»Das Holz von allen Arten wird versteinert aus der Erden gegraben. Das gemeinste ist
Eichen- und Büchenholz. Es giebt aber auch Tannen-Weiden- Erlen- Linden- Birnbaum-
Espen- Haseln- Aloe- und Sandelholz versteinert; und die Beschaffenheit dieses Holzes, die
Jahrwuchse, die Aeste, die zuweilen vorher vorgegangene Fäulung und andere
zufällige Umstände sind deutlich daran zu erkennen.«
|P_172, §-316
£{Hol-226,28-29}
»Auch die Wurzeln des Holzes werden häufig versteinert ausgegraben. Man findet
sie nicht allein in den festen achatartigen Versteinerungen, davon wir vorhin geredet
haben, sondern sie zeigen sich auch in einer viel mürbern Mergel- und Sinterartige
Steinart; da sie denn gemeiniglich Beinbruch, Osteocolla genennet werden. Jedoch hat nicht
aller Beinbruch seinen Ursprung von Wurzeln; sondern er ist öfters ein bloßes
Steingewächse von Mergel, Sinter und Tophstein.«
|P_173, §-318
£{Hol-227,01}
»So gar auch die Früchte der Bäume zeigen sich versteinert. Man hat in
denen Cabinettern versteinerte Eicheln, Castanien, Pflaumen, Datteln, Tannenzapfen und
dergleichen gesehen, deren natürlicher Ursprung nicht zu läugnen gewesen ist;
und ich habe selbst eine versteinerte Mandel besessen, daran nicht allein ihre
verschiedene Schaalen, sondern auch die innere Hölung des Kerns auf das deutlichste
in die Augen fiel.«
[ Melone vom Libanon: oo ]
|P_178-181, 20. Hauptstück
£{Hol-227,05}
Von Versteinerungen, deren Ursprung unbekannt ist
|P_179, §-330
£{Hol-227,04-07}
»Hier sind nun zuförderst die Belemniten, Alpschoß- Luchs- oder
Donnersteine zu bemerken, welche länglichrunde, Kegel- oder Walzenförmichte
Steine gemeiniglich von brauner oder grauer Farbe sind. Die meisten haben an dem dicken
Ende eine Hölung, innwendig aber bestehen sie aus zarten Streifen, die von dem
Mittelpuncte nach dem Rande auslaufen. Einige haben sie vor Zähne von Thieren, andere
vor Stacheln von Meerigeln, noch andere vor Hörner des Fisches Narhwall, wieder
andere vor Meerschnecken gehalten; da sie denn bald von der Art der Meerröhrlein,
bald so genannte Dactyli marini seyn sollen. Herr Wallerius scheinet mit
Zuverlässigkeit zu behaupten, daß sie Seegewürme, Holuthurier genannt,
gewesen seyn sollen, welches aber gleichfalls vielen Zweifel leidet, weil man sie zuweilen
von ausnehmender Größe findet. Unterdessen ergiebt ihre Untersuchung im Feuer,
daß sie animalischen Ursprungs sind. Die Schüsselsteine, Alveoli, scheinen mit
den Alpschoßsteinen einerley Ursprung zu haben.«
|P_179-180
£{Hol-216,03}
|P_180, §-332
£{Hol-227,07-08}
»Die Judensteine sind länglichrund und sehen fast wie Datteln, oder Oliven,
aus; daher sie auch von einigen Olivensteine genennet werden. Sie sind bald mehr, bald
weniger länglich und zugespitzt, desgleichen bald platt, bald gestreift, bald
knoticht. Einige halten sie auch wirklich vor diese versteinerten Früchte, so wie sie
andere vor versteinerte Eicheln ansehen. Die meisten glauben, daß sie Stacheln von
Seesternen, oder Meerigeln gewesen sind.«
|P_181, §-334
£{Hol-227,08-10}
»Die Kröthensteine oder Buffoniten, von welchen man ehedem geglaubet hat,
daß sie in denen Köpfen der Kröthen wachsen, sind kleine Steine von
hellbräunlicher, oder gelbrother Farbe, die wie eine halbe Kugel, zuweilen aber oval
aussehen und hohl sind. Man hat sie bald vor Backenzähne des Meerwolfes, bald vor
andere Theile von Fischen gehalten.«
|P_182, §-337
£{Hol-225,12-14}
»Unterdessen sind doch nicht alle figurirten Dinge, die unter der Erden gefunden
werden, bloße Naturspiele. Es ist wahrscheinlich, daß verschiedene Arten davon
wirklich durch die Kunst gemacht, und durch die mit dem Erdcörper vorgegangenen
Verwüstungen und Veränderungen unter die Erde gekommen sind. Dahin gehören
vornämlich die allgemein so genannten Donnerkeile, oder Donnersteine, die wie ein
Hammer, oder Keil, oder Zunge ausstehen und mit einem Loche durchbohret sind. Sie sind
wahrscheinlich in einfältigen Zeiten als Kriegeswaffen, oder
Opfergeräthschaften, gebrauchet worden.«
|P_183, §-338
£{Hol-225,14-16}
»Eben so findet man steinerne Messer, Aexte und Pfeile, die unstreitig durch
die Kunst gemacht und in der Einfalt der Zeiten zu gewissen Endzwecken gebraucht worden
sind. Man findet auch Würfel, besonders auf einem Gebürge in der Schweitz, die
unsern Würfeln vollkommen ähnlich sind und welche auf ihren sechs Seiten die
Zahlen von eins bis sechs durch Puncte deutlich eingegraben haben. Man kann nicht
zweifeln, daß sie nicht durch die Kunst gemacht sind.«
|P_185, §-344
£{Hol-225,24-25}
»Die Adlersteine müssen gleichfalls hierher gerechnet werden. Sie sind Steine,
die hohl sind und in ihrer Hölung wieder einen andern Stein eingeschlossen haben.
Daher sie auch Klappersteine genennet werden; wiewohl diese Hölung zuweilen auch mit
Erde oder Wasser erfüllet, oder gar leer ist. Es ist wahrscheinlich, daß die
meisten dieser Adlersteine verwitterte Kießkugeln sind, wie sie denn gemeiniglich
viel Eisen halten. Die Zerstöhrung, oder Verwitterung, der Kießkugeln
fängt sich von innen an; und da kann leicht eine Absonderung der Materie
geschehen.«
|P_186, §-345
£{Hol-225,26-27}
»In diesem Hauptstücke müssen wir auch derjenigen Steine erwähnen,
die zwar keine besondere Bildung, aber doch eine vom gemeinen Steine verschiedenen
Beschaffenheit haben. Von dieser Art sind vornämlich die riechenden Steine; und man
findet zuweilen einige die einen Violengeruch haben und daher Violensteine genennet
werden. Man will auch Myrrhensteine vorzeigen, wie auch solche, die einen Bisamgeruch
haben, wiewohl es sehr zweifelhaftig ist, ob die letztern natürlich seyn. Es giebt
aber auch Steine, von einem üblen Geruche, wohin die so genannte Stinksteine,
Sau- oder Schweinesteine gehören, die schon oben erwähnet worden
sind.«
|P_186f, §-346
£{Hol-225,27-29}
»Die alten haben auch eines leuchtenden Steines gedacht, den sie Chrysotapsus
nennen, welches denn ein natürlicher Phosphorus seyn würde; denn durch die
Kunst, oder das Feuer nehmen nicht allein der bekannte Bononiensische Stein, sondern viele
andere diese Eigenschaft an. Wenn Plinius unser Lehrmeister seyn solte; so
würden wir noch viele andere sonderbare Eigenschaften der Steine bewundern
müssen, z. E. klingende und thönende Steine und solche, welche die
menschlichen Cörper verzehren, wenn dieselben in solchen Steinen liegen. Unterdessen
können wir hier den so genannten Aschenzieher nicht mit Stillschweigen
übergehen, der erst seit kurzem entdeckt worden ist und welcher die sonderbare
Eigenschaft hat, daß er die Asche eben so an sich ziehet, als der Magnet das
Eisen.«
|P_187-188, §-348
£{Hol-219,17-20}
Von den Drusengewächsen, oder Steindrusen.
Unter die figurirten Steine müssen auch die Steindrusen, oder Drusengewächse
gerechnet werden, die sich von verschiedenen Steinmaterien, theils als an einander
gewachsene Crystalle von verschiedener Anzahl der Seiten und Ecken, theils aber in andern
Figuren, in denen Klüften und Holungen der Gebürge zeigen [...]. Die
Entstehungsart der Drusen geschiehet wahrscheinlicher Weise auf keine andere Art,
als daß die / Wasser, wenn sie diese oder jene Steinart durchtringen, die
zärtesten steinigten Theilgen und vornämlich die darinnen vorhandenen
Saltztheilgen in sich nehmen und solche nach Maaßgebung ihres Laufes in Klüften
und Holungen theils fallen lassen, theils ansetzen, da sich denn vermöge der Neigung
der Salze, in Crystallen anzuschießen, diese Drusen bilden. Daß aber
denen Salztheilgen hauptsächlich die Ursache der Figurirung zugeschrieben werden
muß, kann man so gar durch Versuche erweisen, [...].
|P_193, §-360
£{Hol-219,06}
»Von denen Steinen und Erde.«
|P_200, §-373
£{Hol-220,05}
»Von Edelgesteinen.«
|P_200-202, §-373-377
£{Hol-219,20-24}
|P_201, §-375
£{Hol-220,05-08}
»Der wesentliche Unterschied der Edelgesteine komt auf ihre Härte, woran
keine Feile haften darf, auf ihre Schwehre, auf ihre Durchsichtigkeit, auf ihren
Glanz und auf ihre Farben an. Hierdurch werden sie von denen unedlen Steinen genugsam
unterschieden. Unterdessen sind die Härte und die Farben die Hauptkennzeichen, weil
es auch wahre Edelgesteine giebt, die undurchsichtig, oder nur halbdurchsichtig sind, z.
E. der Türkis, eine gewisse Art der Hyacinthen und den Opal.«
|P_201, §-376
£{Hol-220,09-13} / £{Hol-221,12-14}
»Der Diamant ist der härteste unter allen Edelgesteinen; indem er bloß
mit seinem eigenen Pulver geschliffen werden kann. Eben so gehet er allen andern an der
Schwehre vor. Er hat eigentlich gar keine Farbe, weil er dem allerreinsten Wasser gleich
sehen muß, wenn er ächt seyn soll; und es ist daher ungereimt, wenn man in Wien
und andern Orthen in dem Edelgesteinhandel von gelben Diamanten reden höret. Sein
Glanz muß schön, aber dem reinesten Wasser nicht ungemäß seyn. Sie
kommen am meisten aus Ostindien. In diesem Jahrhunderte aber hat man auch viele in
Brasilien entdecket, die als Kiesel gefunden werden. Man rechnet den Werth eines Diamants
von einem Grane 6 bis 10 Rthlr.; und nach der Maaße, wie der Stein größer
ist, wird auch sein Werth vervielfältiget, so daß bey einem jedem Grane noch
einmal so viel des Werthes, bloß vor die Größe, hinzu gesetzet
wird.«
|P_202, §-377
£{Hol-221,15-19}
»Der Rubin ist ein durchsichtiger rother Stein, der dem Demant an Härte
und Schwehre am nächsten komt, an Feuer und Glanz aber in gewisser Maaße
übertrift. Daher er auch mit demselben fast in einerley Preiße stehet, wenn er
hoch und rein ist. Die rothe Farbe fällt indessen sehr verschieden aus. Der von einer
hohen Conchionill- oder Scharlachfarbe heißet indessen allein Rubin. Ballas
heißt er, wenn er bleichroth, oder incarnat; Spinell, wenn er dunkelroth wie ein
Granat; Rubicell, oder auch Hyacinth, wenn er gelbroth ist. Die ächten Granaten geben
dem Rubin öfters an Härte und Schönheit nichts nach; daher sie auch, und so
gar die Bömischen, eben so theuer und noch theurer bezahlet werden, als die Rubine.
Der einzige Unterschied unter Granaten und Rubinen ist, daß der Granat im Feuer
schmelzet.«
|P_202, §-378
£{Hol-221,20-21}
»Der Saphyr ist ein durchsichtiger hellbrauner Stein, welcher mit dem Rubine
fast gleiche Härte hat. Man hat vornämlich zweyerley Arten, die
Himmelblauen und die ganz blaßblauen, die öfters vor Diamanten
ausgegeben werden. Er wird halb so hoch im Werthe gehalten, als ein Diamant, oder
Rubin von eben der Größe.«
|P_203f, §-379
£{Hol-221,22-23}
»Der Smaragd ist ein durchsichtiger dunkelgrüner Stein von vortreflicher Farbe,
aber sehr verschiedener Härte, worauf auch dessen Preiß hauptsächlich
ankommt. Die hellgrünen werden geringer geschätzt. Der Smaragdites hat farbigte
Puncte und Streifen und wird vor die Mutter des Smaragds gehalten; eben wie der
Smaragd-Brasen, der nur halbdurchsichtig mit gelblichen Flecken und Streifen
ist.«
|P_203, §-380
£{Hol-222,03-04}
»Der Amethyst ist ein durchsichtiger Stein von Violenblauer Farbe, die zuweilen
stark in das röthliche fällt. Er hat eine geringere Härte, als der Saphyr
und Topas, stehet aber mit dem Saphyr in einerley Preiße, wenn er nämlich
Orientalisch ist. Die Böhmischen und Sächsischen sind in einem ungleich
geringerm Werthe. Diese letztern wachsen theils im Quarze ohne Figur, theils aber in
sechseckichten Crystallen. Man hat in Sachsen und Böhmen so genannte weiße
Amethyste, die nur halbdurchsichtig sind, und durch Bogenartige Streifen kenntbar werden,
welche den Crystall, oder den Stein, in der Queere durchschneiden.«
|P_203, §-381
£{Hol-222,05-06}
»Der Topas ist ein durchsichtiger gelber Stein, der bald schön goldgelb, bald
aber ganz weißgelblich ist. An Härte kommt er dem Saphyr bey und ist ihm
zuweilen noch vorzuziehen. Im Preiße aber stehet er viel geringer, so, daß er
gemeiniglich nur halb so viel kostet, als ein Amethyst von gleicher Größe. Sein
Feuer ist übrigens sehr schön; daher man sie an einigen Orthen gelbe Diamanten
zu nennen pfleget. Man höret seit einiger Zeit im Handel von Portugiesischen Topasen.
Vermuthlich werden sie gleichfalls aus Brasilien gebracht.«
[ (Kant schreibt: "Er ist nicht so hart als der vorige." Der vorige ist Amethyst,
bei dem steht: "Er hat eine geringere Härte als der Saphyr". Zu Topas sagt er
wiederum: "An Härte kommt er den Saphyr bey") ]
|P_204, §-382
£{Hol-222,07-10}
»Der Türkis ist ein grünlichblauer und durchsichtiger Stein, der durch die
Länge der Zeit auf seiner Oberfläche immer grünlicher wird. Man
unterscheidet sie in die Orientalischen und Französischen, oder in die von der alten
und neuen Grube. Die Französischen sind die Knochen eines Thieres; und die blaue
Farbe kommt durch ein gelindes Rösten im Feuer zu Vorschein. Die besten werden denen
Topasen gleich geschätzt. Die mittlern kosten gemeiniglich das Karath ein Rthaler.
Sie sind von einer mittelmäßigen Härte, welche geringer ist, als alle
andere Edelgesteine haben und die nur denen Halbedelgesteinen gleich kommen
dürfte.«
|P_204, §-383
£{Hol-222,11-13}
»Der Opal ist ein halbdurchsichtiger Stein von einer Milchfarbe, die aber fast mit
allen andern Farben spielet, nachdem er in das Licht gestellet wird. Derjenige, der am
stärksten mit dem Gelblichen spielet, wird Katzenauge, oder auch Elementstein
genennet. Der Orientalische Opal ist sehr schön, wird aber zu uns nicht
herausgebracht, weil er daselbst fast eben so hoch als der Diamant geschätzet wird.
Die Böhmischen und Sächsischen Opale sind von einem geringen Werthe. Die
Ungarischen sind unter den occidentalischen die besten.«
|P_205, §-384
£{Hol-222,14-16}
»Der Chrysolit ist ein durchsichtiger Stein von einer vortreflichen Goldfarbe,
dessen Unterschied von dem Topase darauf ankommen soll, daß er härter ist und
des Morgens mehr glänzend seyn soll. Wenn dieser Stein in das grünliche
fällt; so heisset er Chrysopras. Fällt diese grüne Farbe in das
Meergrüne; so wird er Beryll genennet, da er denn von geringer Härte zu seyn
pfleget. Wenn aber der Meergrüne Stein nicht vollkommen durchsichtig ist; so wird er
Aquamarin genennet. Alle diese Steine fallen in den Commercien wenig vor und haben also
keinen bestimmten Werth.«
|P_205, §-385
£{Hol-222,17-19}
»Endlich sind noch die Hyacinthen zu bemerken. Denn ob zwar der rothgelbe Rubin
Hyacinth genennet zu werden pfleget; so sind doch noch verschiedene andre Arten der
Hyacinthe zu bemerken, die braungelb, weißgelb und Honigfarben sind und öfters
einem Bernstein ganz ähnlich sehen. Sie sind nur halbdurchsichtig und einige ganz
undurchsichtig, die in sechsseitigen artigen Crystallen zu wachsen pflegen, wie ich
selbst dergleichen besitze. Sie würden eher unter die Halbedelgesteine zu rechnen
seyn, wenn sie nicht eine Härte besässen, welche die Halbedelgesteine weit
übertrift.«
|P_206
£{Hol-222,20}
»Von denen Halbedelgesteinen.«
|P_206, §-387
£{Hol-222,20-22}
»Die Halbedelgesteine wachsen ebenfalls wie die Edelgesteine, theil[!] in
Crystallen, theils aber, und zwar größtentheils, als Kiesel. Sie sind fast alle
nur halbdurchsichtig und von einer mittelmäßigen Härte, die zwar viel
geringer ist, als die Härte der Edelgesteine, die aber doch die Härte aller
andern Steine sehr übertrift. Sie nehmen dannenhero gemeiniglich eine schöne
Politur an. In Ansehung der Farben sind die meisten vielfärbigt, nämlich sie
bestehen aus einer Vermischung von verschiedenen Farben.«
|P_206f, §-388
£{Hol-222,23-24}
[ nicht: "SchweizerGebürge" ]
|P_207, §-389
£{Hol-222,25-26}
»Der Carneol ist ein rother halbdurchsichtiger Halbedelgestein von einer grossen
Härte. Auf dem Anbruche siehet er glaßachtig, als ein Porcellan auf dem Bruche.
Wenn er ganz roth ist; so behält er den Nahmen Carneol. Ist er röthlichgelb oder
fleischfarben; so heißt er Sarder; und wenn er braun oder graubelb ist; so wird er
von einigen Lyncur genennet. Er hat zuweilen Linien, die wie abgezeichnete Festungswerke
aussehen. Die sogenannten türkischen Carneole haben inwendig öfters weiße
Flecken. Der sogenannte Corallenstein bey Freyberg, den Henkel beschreibt, ist
größtentheils nichts anders, als ein unreifer oder schlechter
Carneol.«
|P_208, §-390
£{Hol-222,27}
»Der Achat ist ein halbdurchsichtiger vielfarbigter Stein, der gleichfalls allemal
als ein Kiesel erzeuget wird. Er ist gleichfalls von grosser Härte. Es ist
unnöthig die Abwechselungen seiner Farben zu beschreiben, die er in seinen Flecken,
Adern und Streifen zeiget; wie denn zeither eine grosse Verschiedenheit dieser
Farbenmischung und von allen nur möglichen Farben zum Vorschein gekommen ist. Jedoch
wird er auch allerdings einfärbig und auch ganz weiß, zuweilen nur mit sehr
wenigen Adern gefunden. Aus diesen Adern und Strichen macht sich öfters die
Einbildungskraft allerley Vorstellungen von Bildern und Figuren, daran aber einem wahren
Naturforscher wenig liegt.«
|P_208, §-391
£{Hol-223,01}
»Der Chalcedon, oder der Chalcedonier, wird so verschieden beschrieben, daß
man nicht weiß, was eigentlich vor ein Stein gemeinet ist. Es scheinet, daß
einige den Opal und den Chalcedon miteinander vermenget haben. Die Steinkenner verstehen
aber heutiges Tages unter dem Chalcedon keinen andern Stein, als der eine weiße
Milchfarbe hat und kaum halbdurchsichtig ist. Die weißliche Farbe ziehet sich
zuweilen auf das blauliche. Allein von graubraunen und graugrünlichen Chalcedon, die
Herr Wallerius aufführet, ist mir nichts bekannt. Man kann überhaupt den
Chalcedon nicht grau nennen. Die weißliche Milchfarbe ist sein wesentlicher
Character. Man müste denn den gemeinen Feuerstein verstehen, der zwar mit dem
Chalcedon zu einerley Geschlechte, aber nicht unter die Halbedelgesteine
gehöret.«
|P_209, §-392
£{Hol-223,02-03}
»Der Onyx ist eigentlich nichts als ein Achat mit schwarz und weißen Flecken
und Streifen, wenn man dasjenige verstehet, was bey uns heutiges Tages Onyx heisset. Die
Alten aber verstanden unter dem Onyx einen schwarzen, oder dunkelbraunen, fast ganz
durchsichtigen Stein mit ein oder mehr weißen Streifen und Ringeln. Man hielt ihn
damals sehr hoch, wie auch noch jetzo in Sina geschiehet. Man will bey uns dergleichen
zeigen, die ein Auge vorstellen, die aber auch weiter nichts als Achate sind.«
|P_209, §-393
£{Hol-223,04-05}
»Wenn Carneol und Chalcedon mit einander in einerley Steine vermischt ist; so
heißt derselbe Sardonix, oder wie einige wollen, Sardagat. Der Caracter dieses
Steins ist, daß er entweder aus weißen und gelben Streifen, oder aus
weißen und gelben Puncten, oder aus weiß und rothen Streifen, oder aus
weiß und rothen Puncten bestehet. Zuweilen sind gelbe und rothe Streifen und Puncte
in einerley Steine miteinander vermischt. Dieser Stein hat ein gutes Ansehn.«
|P_210, §-395
£{Hol-223,06-08}
»Der Lazurstein, Lapis lazuli, gehöret zwar nicht eigentlich unter die
Halbedelgesteine. Man rechnet ihn aber gemeiniglich wegen seiner Kostbarkeit darunter. Er
ist blau mit weißen Flecken, und öfters stehet Kieß, zuweilen auch Gold,
in zarten Blättgen darinnen eingesprenget. Man macht das Ultramarin daraus, welches
dem Golde gleich bezahlet wird. Der Armenische Stein ist eine Art desselben, jedoch ohne
Kieß oder Gold, der zugleich braunrothe Flecken hat.«
|P_213, §-403
£{Hol-223,23-25}
»Das Rußische Marienglaß gehöret gleichfalls zu denen Glimmerarten
und ist von andern Arten des Frauenglases zu unterscheiden, die eigentlich zu den
Gipssteinarten gehören. Es ist ungemein durchsichtig und bestehet aus zarten
biegsamen, öfters sehr großen Blättern. Es bleibt im grösten
Schmelzfeuer unverändert, außer daß es seine Durchsichtigkeit in etwas
verliehret.«
|P_214, §-406
£{Hol-223,26-27}
»Der Jaspis ist nichts anders, als ein feiner Hornstein von bunten Farben. Dieses
geben so wohl sein Gefüge und sehr zartes Korn, als die übereinstimmende
Härte, das Feuerschlagen und andere Eigenschaften zu erkennen. Er findet sich von
allen nur möglichen Farben, so wohl einfärbigt, als mit andern Flecken und
Adern; wie es denn auch gestreiften Jaspis giebt, der vor einigen Jahren bey Altenburg
entdecket und Bänderjaspis, oder auch von dem Orthe Ghandstein genennet worden. Wenn
einige Flecken halbdurchsichtig sind und aus Chalcedon bestehen; so heißet er
Jasponix. Der so genannte Orientalische, oder Aegyptische Jaspis scheinet von dieser Art
zu seyn.«
|P_215, §-407
£{Hol-224,01-05}
»Der Asbest ist ein Stein von bald festen, bald mürben Bestandwesen, der aus
zarten Fäsergen bestehet, die einander über das Creutz schneiden, oder von
einer Mittenlinie nach zwey Seiten auslaufen. Der Amianth, oder Bergflachs, ist eine
besondere Art desselben, dessen Fäden gerader und biegsamer sind und welche
gemeiniglich eine mürbere Stein- oder Bergart zwischen sich haben, so, daß
diese Fäden abgesondert und zu einer Art der Leinewand und des Papieres zubereitet
werden können. Desgleichen gehöret das Federweiß hierher, das unrecht
Federalaun genennet wird. Es behaupten zwar Henkel und verschiedene andere,
daß der Asbest schmelzbar sey. Allein es ist dieses nur von einigen besondern Arten
desselben und insonderheit von denenjenigen einzuräumen, die grobhaaricht sind, wohin
insonderheit der so genannte Aehrenstein gehöret.«
|P_218-219, §-412-413
£{Hol-224,06-08}
§-413
£{Hes-181,01}
[...] Es kommt auch Marmor mit Zeichnungen und natürlichen Mahlereyen vor, welche
insonderheit der Florentinische und Heßische Marmor zeiget, wobey man sich allerley
Einbildungen von Festungswerken, Ruinen, Landschaften, Bäumen und Gesträuche
macht.
|P_226f, §-428
£{Hol-224,11-14}
»Der Quarz ist der Materie nach nicht gänzlich mit den Kieselsteinen einerley,
ohngeachtet es einige davor halten. Nach seiner Entstehungsart aber ist er davon sehr
unterschieden; indem er die Klüfte und Risse in denen Gebürgen erfüllet und
also ohne Figur ist. Die Materie des Quarzes wird demnach lediglich durch die Wasser in
diese Klüfte und Risse angesetzet; und sie muß allerdings sehr zart seyn, weil
man die aller subtilesten Risse der Steine damit erfüllet befindet. Bey denen Kieseln
aber muß schon eine andere Erde, die sich durch die Salze coaguliret voraus gesetzet
werden. So verschieden der Quarz an denen Farben ist, indem man alle nur mögliche
Farbe davon findet; so verschieden ist er auch in seinem Gefüge. Er soll zwar
halbdurchsichtig und auf dem Bruche Glaßachtig und von großer Härte seyn.
Allein die beygemischten fremden Materien verursachen, daß er zuweilen
undurchsichtig, wie auch körnicht, blättericht und würfelicht und daher
auch von verschiedener Festigkeit ist. In Ungarn giebt es einen fast würfelichten
Quarz von blaulichter Farbe, der nicht allzu feste, aber ungemein leichtflüßig
ist. Er wird in denen Bergstädten schlechthin Glaß genennet.«
|P_228, §-431
£{Hol-224,15-16}
»Der Serpentinstein, der grünlich ist und schwarze und andere Flecken und Adern
hat, auch dabey ziemlich weich ausfält, ist zwar von den meisten unter die
Feuerbeständigen Steine gerechnet worden. Allein Henkel und Pott, diese
fleißigen und um die Naturalhistorie verdienten Männer, versichern, daß
er leicht im Feuer fließet. Wenigstens ist dieses von dem Sächsischen
Serpentinsteine, woraus die bekannten Gefäße verfertiget werden, unstreitig
wahr. Allein von den Italiänischen und andern Arten ist es noch zweifelhaftig. Eben
diese Bewanntniß hat es mit dem Nierensteine (lapide Nephritico). Der
Sächsische ist nichts anders als ein Serpentinstein, der sich etwas fetticht
angreifet und komt aus einerley Bruche. Allein der Orientalische dürfte zu einer ganz
andern Steinart gehören.«
|P_229, §-433
£{Hol-224,20-22}
»Der Bimstein, eine leichte, faserichte, allenthalben durchlöcherte Bergart,
die auf dem Wasser schwimmet, scheinet die Schlacke von ausgebrannten Steinkohlen,
von der besten Art der Pechkohlen, zu seyn. Herr Prof. Pott hält ihn vor
Asbest, der im Feuer gewesen ist, welches aber vielen Zweifel leidet. Der Bergkork, das
Bergleder, das Bergfleisch, der Schwammstein, sind nach allen Sorten, die ich davon
gesehen habe, mehr zu denen Bimssteinarten, als zu dem Asbest zu rechnen. Alle diese
Sorten sind allerdings unter die schmelzbaren Steine zu setzen.«
|P_229, §-434
£{Hol-224,17-18}
»Der Porphyr und der Granit sind offenbar zusammen gesetzte Steine, indem der
Porphyr kleinere, der Granit aber grössere Flecken von einer andern Steinart in sich
enthält. Der Porphyr ist allemal roth, wenn man nach bestimmten Begriffen
reden will; der Granit aber kann sowohl roth als von andern Farben seyn. Beyde aber
sind von einer grossen Härte. Es ist ungewiß, ob die dem Porphyr beygemischten
Flecken von Spath, oder von Marmor sind. So viel ist aber gewiß, daß diese
Flecken mit sauren Geistern offenbar brausen, wie ich in allen Arten beständig
befunden habe. Der Herr Prof. Pott versichert, daß der Porphyr zu einer
dunkelbraunen Schlacke schmelzet; und man muß dannenhero dieses von dem Granit
gleichfalls schliessen.«
|P_231, §-439
£{Hol-225,18 [Nicht die Quelle]
Der Leimen, und andere Ziegelerden, die genugsam bekannt sind, müssen eigentlich
für Eisenocher [!] gehalten werden, der mit vieler andrer Erde
überhäufet ist.
|P_232, §-440
[Letzter Satz:] Wir hoffen nunmehro alle in dem Mineralreich vorkommenden Körper in
der Kürze betrachtet zu haben.
|P_Vacat
£{Hol-213,09-11}
£{Hol-213,11-17}
£{Hol-213,18-24
Letzte Änderung: (Datei: 5. Dezember 2001) / 31.08.2005 / .../ 04.12.2017 / 12.02.2018