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Strahlenberg (1730) | ![]() |
1-136: Einleitung
137-156: Vocabularium calmucko-mungalicum
157-431: Historisch-Geographische Beschreibung derer alten und neuen Zeiten des Nord- und Ostlichen Theils von Europa und Asia, und zwar des Imperii Russici, als desselben Norder-Theils
431ff. Relation von der Reise zu Lande nach der Halb-Insel Jedso oder dem Lande Kamtschatka aus Siberien
439ff. Register / Errata.
[Eine Benutzung im frühen Konzept zur Vorlesung ist nicht zwingend erforderlich.
W. Stark]
|P_12f.
£{Hol-287}
[Einteilung der Tartarey: 1. Türken, 2. Usbeken, 3. die von niemandem
dependirende grosse Kalmuckey, unter den Contaisch ... oder die kleine Bucharei, 4.
Mungalische Reich, 5. Ost- oder chinesische Tartarey, welche die Nyuchäischen und
Jupischen Tartarn in sich hält.]
Zum sechsten Haupt-Theil nehme ich die Königreiche Thibeth und Tanguth, wo der
Dalai Lama oder sogenannte Priester Johann seinen Sitz hat, [...]
|P_23
£{Hol-292,02-05} [Nicht die Quelle]
II. Was das Nordliche Theil oder das Imperium Russicum anlanget, so sind dessen
angräntzende Länder und Völcker in Westen folgende: Das Dänische Lapp-
und Schwedische Finnland, samt einem Stück des Finn-und Balthischen Meeres, wie auch
Curland, Litthauen und Pohlen. Im Süden aber, und zwar auf der europäischen
Seite, stößet solches an die Crimmisch-Cubanisch-Cirkäßisch- und
Dagestanische Tartarey: In Asien an die Nordliche Seite des Caspischen Meeres, so
daß es weiter die Tatarischen Völcker Kara-Kalpacken,*) Cosaci-Horda, sammt
denen so genannten Kontaischischen Kalmucken, zu Nachbarn bekommt. Ferner wird es in
Süd-Ost und Süden von einem Stücke des Mungalischen Reichs, und der
Ost-Tatarey umgeben, in Osten und Nord-Ost aber von dem Orientalischen Oceano oder dem
Japonäischen Meer, nebst dem Freto Urietz und Anian geendiget; ja, endlich in Norden
durch das Eyß- und Pytziorische, wie auch einem Stücke des so genannten
Moure-Manskoischen Meers umschlossen.
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*) Das ist, Schwartz-Mützen auf Türkisch; weil sie schwartze Mützen tragen.
|P_27
[zum Caspischen Meer, den Wirbeln und Zar Peter I]
|P_165 [Anm.]
£{Hes-090,11} / £{Kae-378,17} / £{Pil-228,03-04} / £{Bar-127,02-03} / £{Fri-425,01-04}
»Also habe dabey noch berichten wollen, daß ausser der Tungusischen Nation
in Siberien noch eine andere Horda vor diesen bekannt gewesen, welche man Piegaga oder
Pyestra Horda genannt, welches die bunt-sprenglichte, oder getiegerte Horde heisset, die
aber meistens aus- und untergegangen, [...]. Ich habe in der Stadt Tobolski einen solchen
Menschen von dieser Art gesehen, [...]. Er war auf dem Leibe fast eben so gefleckt, und
bunt, die weisse Haut war sehr fein und zart, die Flecken aber schwartz-braun und etwas
gröbere Haut, doch nicht so regulair wie auf dem Kopfe.«
|P_323
Beluga. Ein Fisch in Rußland, auf Ungarisch Haußen, genannt, wird in denen
Flüssen, so nach dem Caspischen und schartzen Meer gehen, gefangen, man findet sie
auch in der Ost-See, aber sehr selten, und bey weiten nicht so groß als in der Volga
und in dem Don-Strohm. Dieses ist einer von den grösten Fluß-Fischen in der
Welt, den man zur Speise braucht.
|P_333
£{Hol-165,15}
Bibergeil. Sind nicht eigentlich die Geilen vom Biber, sondern gewisse Blasen mit
einem Häutlein überzogen, [...]
|P_334
£{Hol-212,12}
Boranez. Ich habe dieses bey allen Tatern und Russen nicht erfragen können, und
hat keiner von solchem Gewächse etwas gewust, noch von denen Fallen, die man davon
praepariren soll, daher zu schliessen, weil ohnedem kein glaubhafter Skribent es
confirmiret, es müsse solches nur eine Fabel seyn.
|P_342
Caviar
|P_359
£{Hol-152,04}
Grauwerck. Werden genannt die Felle von Eichhörnern und den davon gemachten
Peltzwerke. Die Sibirischen dunckel-grauen haben längere Haare, grössere und
festere Häute. Die übrigen aus andern Provintzen, welche licht-grau fallen, sind
etwas wohlfeiler.
|P_378f
[Jakutzk] Dabey dieses das seltsamste, daß es in dieser Zeit hier nicht regnet,
sondern die Erde, welche daselbst zwar fett und schwartz, thauet dennoch nicht weiter auf,
als ohngefehr 1. oder 1 1/2 Viertel-Elle tief, da denn die Wurtzeln unten
Feuchtigkeit und Nässe, von oben die Sat die jähe Hitze hat, daher das Korn bald
zur Reiffung kommt.
|P_393
£{Hol-288,33}
Mamatowa Kost, auf teutsch, Mamots-Knochen oder Zähne. Wird in Siberien zwar am
häuffigsten bey den Mündungen hin der Ströme Obi, Jenisei und Lena, aber
offters auch an den Ufern anderer Ströhme gefunden.
|P_416
£{Hes-144,30}
Remes. Ein kleiner Vogel in Rußland und Siberien, [...].
Pud. Ein Gewicht in
Rußland, hält 40 Rußische oder 33 1/2 Hamburgische Pfund. 10 Pud
machen ein Bercowetz, welches letztere Hübner in seinem Dictionario sonst mit
einem P. schreibet.
|P_422
Thee, oder recht zu sagen Czée auch Czai. Bedeutet in der Chinesischen Sprache
soviel als Blätter. [...] Man hat ihn in China biß zu funffzehnerley Sorten;
Der beste aber unter allen ist der grüne Thée bôu und Mani, die in
gleichem Preise gehalten werden. Der gepreßte Thée bôu ist etwas
theurer, weil einige wohlriechende Sachen dazu kommen. Man hat noch eine Sorte, welcher
Stein-Thee, von den Tatern aber Cairi Czai genannt wird.
|P_423
£{Hol-289,19}
Tungusen. Die stärkste und am weitläuffigsten wohnende heydnische Nation in
Siberien, welche 70 biß 80.000 Mann ausmachet, ist von dem Autore der
l'Histoire Genealogique des Tartars à Leyde 1726 p. 345 bereits
ziemlich beschrieben. Hauptsächlich wird dieselbe in dreyerley Sorten unterschieden,
als Konni, Oleni, und Sabatschi Tungusi; d. i. die mit Pferden, Rennthieren und
Hunden reiten, fahren, und solche gebrauchen.
|P_430
Zobeln, oder Sobeln. Von diesem kostbaren Thierlein [...] Bey den Städten
Crasnoyahr, Abakan, Kusnetsko und andern Oertern kauft man wohl 100 von den besten
Schwäntzen vor 6 biß 8 Rubel, welche in der Stadt Tobolski 25 biß 30 und
in der Stadt Moscow 100 und wohl mehr Rubel wieder gelten und so ist es auch mit den
Zobel-Fellen selbst.
|P_431ff [Anhang]
Allhier will ich noch einführen eine Relation von der Reise zu Lande nach der
Halb-Insel Jedso oder dem Lande Kamtschatka aus Siberien, welche ein Rußischer
Petidendik oder Vorgesetzter über 50 bey den Cosaken, Nahmens Wolodimir
Atlassow, eines Jakutischen Cosakens Sohn in der Moscowischen Picase ausgesaget, als
er von dem Lande A. 1701 wieder zurück nach Rußland gekommen.