Knopf:UB Göttingisches Magazin der Wissenschaften und Litteratur,
10 Bde. / 4 Jge. (Göttingen 1780, 1781, 1782, 1783, 1785)
Georg Christoph Lichtenberg & Georg Forster (Hgg)
GoeMag
Knopf

Exemplar: [Internet-Ressource]


Pro Jahrgang sechs Stücke in zwei separat paginierten Bänden.

  1. Jg. (1780)
      1. - 6. Stück

    • Forster, Georg (1780): O-Tahiti, in: GoeMag, 1. Jg., 1. St., S. 69-104 / 3. St., S. 420-458.
      [Kommentierte Wiedergabe eines spanischen Berichtes; keine Spur einer Benutzung durch IK / W-Stark: Mai '09]
      S. 83f.: Männer und Frauen punktiren sich Arme und Beine, einige sogar den Leib, und bemalens mit schwarzblauer Farbe.
      S. 436: Es ist überdies noch keinesweges entschieden, ob das Feudalsystem, welches in die tahitische Regierungsform / verwebt ist [*Note: Hawkesworths Reisen 2. Band, Meine Reisebeschr. 1. Th. S. 276], nicht wirklich seinen Grund in einer Zusammenschmelzung verschiedener Völker habe? Bougainville fand den Unterschied zwischen dem gemeinen Manne und den vornehmern Klassen so auffallend, daß er es wagte sie in ursprünglich verschiedene Racen zu theilen. Mein Vater führt diese Meinung weiter aus, und sezt sie in Verbindung mit einigen andern Ideen über die Bevölkerung der Inseln im Südmeere. Mir selbst wird sie täglich wahrscheinlicher je mehr ich einsehe, wie uns Büffon und seiner Nachfolger mit dem vermeinten Einfluß des Klima zum Besten haben.
      S. 441f.: ... Punkturen ... Tattauiren


    • Blumenbach, Johann Friedrich (1780): Von den Zähnen der alten Aegyptier und von den Mumien, in: GoeMag, 1. Jg., 1. St., S. 109-139.
      /£{Doe-098',04}
      S. 109: Der gegenwärtige Aufsatz ist durch einen sehr vollständigen gut erhaltenen Mumienkopf veranlaßt worden, der vor einigen Tagen in meine Sammlung gekommen ist; und an welchem ich einen wunderbaren Umstand bestätiget finde, den ich schon ehedem an einem Bruchstücke bemerkt, aber damals für eine Monstrosität gehalten und nicht weiter drauf geachtet hatte. Daß nemlich die Vorderzähne dieser Mumien im Ober- und Unterkiefer, nicht meiselartig in einen schneidenden dünnen Rand zulaufen, sondern wie kurze abgestumpfte Kegel gebildet sind, und oben wie die Backzähne eine flache Krone haben.
      S. 110f.: Ich kann die wahre Ursache dieser sonderbaren Bildung mit keiner Gewißheit bestimmen; doch dünkt mir am wahrscheinlichsten, daß der Hauptgrund in den Nahrungsmitteln der alten Aegyptier und der Weise sie zu kauen, zu suchen sey. [...] Wenn nun etwa die alten Aegyptier beym Kauen ihrer Speisen, (die nach dem Zeugnis der Alten auch theils in rohen Wurzeln und / Strunken bestand,) recht zu zermalmen, die Kinnladen mehr hin und her geschobben, als auf und nieder bewegt haben, so ließ sichs wohl begreifen, wie sie dabey ihre Zähne so kurz abgeschliffen [...].
      [Notate: Vorrede nach Adickes 1911, S. 115, auf 2. Jenner 1780 datiert.]

    • Forster, Johann Reinhold (1780): Dr. Forster an Prof. Lichtenberg. Ueber Büffons Epochen der Natur. London den 20ten Okt. 1779, in: GoeMag, 1. Jg., 1. St., S. 140-157.
      /£{Doe-063',04}
      S. 140: [Erster Satz] Sie werden ohne Zweifel schon des Herren von Buffons kürzlich herausgegebene Epochen der Natur, den wunderschönen Roman gelesen haben. Es ist doch allemahl etwas ansteckendes, wenn man ein wohlgeschriebenes Buch lieset, wenn es auch nur süsse Träume enthält; wenigstens wird die Seele dadurch so gestimmet, daß man in ähnlichen Träumen fortfährt.
      [Assoziierte 'Träume': Bailly, Pallas.]
      S. 143: Da diese Gegend [Steppengebiete am Unterlauf der Wolga] ehemals Meer war; so vereinigte die See, das Kaspische und schwarze Meer; welches denn in diesen Umständen von der Krimm die nördliche Ebene bedeckte, und den gebirgichten Theil zu einer Insel machte. Die Steppe südwärts der Ukräne, vom Don bis zum Dneper, wo dessen Wasserfälle sind, und jenseit desselben, bis zum Dniester und weiter in der Budziakischen und Akermanschen Steppe bis zum Donaustrohme, war alles Meer. Im Süden der schwarzen See scheint der ganze Pontus, der auch daher den Nahmen hatte, und ein Theil von Kappadozien unter Wasser gewesen zu seyn. Dieses grosse Meer enthielt demnach mehr Wasser, als der dritte Theil des mittelländischen Meeres fasset. Es ist daher wahrscheinlich, daß ehe das schwarze und mittelländische Meer vereinigt waren; die mitteländische See um ein Drittheil kleiner gewesen.
      S. 144: Tournefort, sagt Herr Pallas, war der Mann der von dem Durchbruche der schwarzen See in das mittelländische Meer gesprochen hat. (Pallas Reisen 3 Theil 2 B. S. 569 u. f.) [Zeugnisse der Antike; Vermutung: der Durchbruch/Abfluß des Schwarzen Meeres zum Mittelmeer trennt auch das Kapische vom Schwarzen Meer.]
      S. 148: Wir lesen mit einer Art von Erstaunen des Herrn von Buffon Epochen der Natur. Der Mann mahlt uns die glühende Erde. Er berechnet wie und um welche Zeit sie ihre spheroidische Gestalt angenommen habe; [...].


    • Forster, Johann Reinhold (1780): Versuch einer Theorie über die Ursache, welche die Blätter der Pflanzen veranlaßt im Sonnenlichte die faule Luft zu reinigen, im Schatten aber dieselbe zu vergiften; in einem Sendschreiben an Prof. Lichtenberg, 1. Jg., 2. St., S. 185-206.
      /£{Doe-040',01}
      S. 186: [Erster Satz] Sie werden wahrscheinlicherweise des Dr. Priestleys letztes Buch *) schon gelesen haben. Unter andern wichtigen und neuen Bemerkungen sticht, meinem Bedünken nach, diejenige darin am meisten hervor, darin er zeigt, daß eine grüne in stehendem Wasser wachsende Substanz (welche nichts anders als der Byssus botryoides Linn. zu seyn scheint) jederzeit eine große Menge dephlogistisirter Luft entwickelte, und daß die Pflanzen unter gewissen (ihm unbekannten) Umständen, die faule mit Phlogiston oder brennbarem Wesen angefüllte Luft säuberten, und sogar bessere als die gemeine Luft absonderten. Die hieher gehörigen Versuche wurden hauptsächlich im Jahre 1778 angestellt.
      Im Sommer aber dieses Jahres 1779 fieng der Kais. Königl. Herr Hofrath und Leibarzt Ingen-Houß an, einige sehr wichtige Beobachtungen über die Luft zu machen, und nachdem er die Resultate von mehr als fünfhundert neuen Erfahrungen aufgezeichnet, fand er: daß die Pflanzen zwar unstreitig das Vermögen besitzen / eine faule Luft in eine sehr gute zu verwandeln; daß solches aber blos vom Sonnenlichte abhängt, indem dieselben Pflanzen im Schatten oder des Nachts nur faule phlogistische Luft entwickeln.
      -----------[S. 186]
      *) Experiments and Observations relating to various branches of Natural Philosophy, with a Continuation of the Experiments on Air. London 1779. gr. 8.

      S. 187f.: Dieß sind in wenigen Worten des Herrn Hofrath Ingen-houß sehr wichtige Entdeckungen, welche er neuerlich in einem Octavbändchen hat drucken lassen. *)
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      *)  Experiments upon Vegetables, discovering their great power of purifying the common air in the sunshine and of injuring it in the shade and at night; to which ist joined a new method of examining the accurate degree of Salubrity of the Atmosphere by J. Ingen-Housz. / London 1779. gr. 8. 302 grosgedruckten Seiten [...].


    • Lichtenberg, Georg Christoph (1780): Einige Lebensumstände von Capt. James Cook, größtentheils aus schriftl. Nachrichten einiger seiner Bekannten gezogen, in: GoeMag, 1. Jg., 2. St. (März) S. 243-296.
      [Notate: Adickes 1911, 199A: der Jahrgang enthält sechs Stücke, die Vorrede zum ersten ist vom 2. Jenner 1780 datiert. Nach S. 329 hatte das 'Westminster Magazine' schon im Januar 1780 eine Biographie Cooks veröffentlicht.]


    • Canterzani, Sebastiano (1780): An Dr. Pizzardi. Das Erdbeben in Bologna betreffend. (Dem Hrn. Prof. Forster im Mspt. mitgetheilt), in: GoeMag, 1. Jg., 2. St., S. 309-322.
      £{Doe-025',15}
      Bologna, den 23. Julius, 1779.
      S. 312: Auch ist es ausser Zweifel, daß die grössern Erschütterungen nicht allenthalben in der Stadt von gleicher Stärke gewesen sind. Die letzte, vom 14ten dieses [Juli 1779] hat in der That nur in der westlichen Gegend ihre grosse Würkung gethan, in der unsrigen wüßte ich nicht, daß dabey mehr als eine paar Schornsteine herunter gefallen wären.
      S. 315: Alle Umstände wohl erwogen, so scheint die Elektricität allerdings an unserm Erdbeben grossen Antheil gehabt zu haben. Ich wäre sehr zu glauben geneigt, daß das Erdbeben hauptsächlich in einer Entladung elektrischer Materie besteht, welche sich in unterirdischen Körpern und unter der Erde in grosser Menge gesammelt hat, und in den Dunstkreis übergeht.


    • Forster, Georg (1780): O-Tahiti. Zweyter Abschnitt, in: GoeMag, 1. Jg., 3. St., S. 420-458.
      S. 420: Laßt uns nun sehen was der Tahitier in seinen Garten pflanzt; denn so verdient der bewohnte Theil der Insel genannt zu werden.


    • Blumenbach, Johann Friedrich (1780): Ueber den Bildungstrieb (Nisus formativus) und seinen Einfluß auf die Generation und Reproduction, in: GoeMag, 1. Jg., 5. St., S. 247-266.


    • Hißmann, Michael (1780): Ueber die Shanscrita, in: GoeMag 1. Jg., 5. St., S. 269-293.


    • Forster, Georg (1780): Fragmente über Capitain Cooks lezte Reise und sein Ende, in: GoeMag, 1. Jg., 6. St., S. 387-428.
      [Geht zurück auf Gespräche mit Heinrich Zimmermann (Speyer) und Barthold Lohmann (Cassel); Teilnehmer von Cook III; kommen bei GF in KS vorbei; kennt Büsching, WN, 8. Jg.: Pallas.]
      S. 413: Mit dem Schluß des Jahres 1778 lief er mit beiden Schiffen in dem Haven der östlichsten Insel ein, welche von ihren Einwohnern O-Waihi genannt wurde. Cook aber gab der ganzen Gruppe, die aus 17 Inseln bestund, den Namen der Sandwich-Inseln.
      S. 417: Ich komme nun zu den Umständen die den Tod dieses verdienten Mannes begleiteten. Sie wurden mir von den beiden Matrosen auf die folgende Art erzählt.


  2. Jg. (1781/82)

    • Meister (1781): Beobachtungen über den Vesuv, in: GoeMag, 2. Jg., 1. St., S. 1-25.

    • Girtanner, Christoph: Ueber Elementarfeuer, Causticität und die Entstehung der Farben,in: GoeMag, 2. Jg., 1. St., S. 34-80.
      S. 52: Ueber die fixe Luft.


    • Girtanner, Christoph (1781): Fragmente über J. J. Rousseau's Leben, Charakter und Schriften, in: GoeMag, 2. Jg., 1. St., S. 89-146 / 2. St., S. 259-293.


    • Müller, J. G. D. (1782): Ueber den Gebrauch den Seeleute im Sturm vom Oehl machen, das Brechen der Wellen zu verhindern, in: GoeMag, 2. Jg., 6. Stück, S. 323-341.
      £{Doe-011',07}
      [Notate: Diese Arbeit wird in Heft K Bl. 54'-80' übernommen. Der Autor kennt Achard 1780 nur indirekt. / Mai '09]
      S. 328: Zur Verminderung dieses Brechens oder Brandens der Wellen, braucht man das berüchtigte Oehlausgiessen, und zwar in einem der beyden zulezt erwähnten Fälle, im ersten Fall würde es völlig unnütz seyn. Daß das / Ausgiessen des Oehls die Heftigkeit der schwingenden Bewegung des Wassers widerstehen könne, kann ich mir unmöglich denken, [...].
      S. 329: Die Versuche des Herrn Achard scheinen mir nicht entscheidend zu seyn, [...].
      S. 331: Wenn auch diese Erklärung, die ich nicht weiter ausdehnen mag, nicht völlige Genüge leisten sollte, so glaube ich, wird es zureichend seyn, mich wegen der Wahrheit der Erscheinung, daß mit Oehl begossenes Meer nicht so leicht breche, noch auf eine allgemeine Erfahrung aller Seeleute, aller Nationen, [...] zu beruffen.


  3. Jg. (1782/83) [durchgehende Paginierung: 956 S.]

    • Schotte: Beobachtungen über das Klima von Senegal,in: GoeMag, Jg. 3, S. 829-874.

    • Michaelis, Christian Friedrich (1783): Herr Stabsmedicus Michaelis an Herrn Prof. Forster, über das große unbekannte Thier in Nordamerika [am Ohio] (NeuYork den 7. August 1783), in: GoeMag, Jg. 3, S. 871-874.
      [Doh p: 085]

    • Michaelis, Johann David (1783): [Bericht über ein Schreiben seines Sohnes Christian Friedrich M.], in: GoeMag, 3. Jg., S. 875-876.
      [Doh p: 167,01]
      S. 875f.: Nun aber die Hauptsache. Am 11. Oct. schreibt er mir und hier setze ich lieber seine eignen Worte: Untersuchungen über das Gift der Klapperschlange füllen meine Nebenstunden aus: Einmal beraubte mich doch der Dunst dieses Thiers meines Verstandes auf eine ziemlich beträchtliche Zeit. Ich war wie betrunken, warf mich aufs Bette, und kam erst nach einer halben Stunde wieder völlig zu mir selbst.
      Hierdurch ist uns alles auf einmal aufgeklärt, was man von der Zauberkraft der Klapperschlange sagte, daß ihr die Vögel und Eichhörnchen von den Bäumen in den / Mund flögen, wenn sie unter dem Baum mit aufgesperrtem Rachen läge: [...].


  4. Jg. (1785)

    • Michaelis, Christian Friedrich (1785): Ueber ein Thiergeschlecht der Urwelt, ein Brief des Leibmedicus Michaelis an Hrn. Prof. Lichtenberg, in: GoeMag, 4. Jg., St. 2, S. 25-48.
      [Doh p: 085]
      S. 43 fleischfressend?, wie Hunter annimmt, Nein!


Datum: 16.03.2010 / ... / 05.12.2017 / 04.06.2018 / 09.08.2019