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Bancroft (1769) | ![]() |
Exemplar: <4> oo // <7> DD93 A 33574 [präsenz] // <17> 34/447 // <12> digital
//===Adickes=⇒ oo===
//Gliederbau:
001- 069: 1. Brief / Allgemeines, Mineralien, Pflanzen (a: Kultur 13ff. / b: wilde 35ff.)
069- 154: 2. Brief / Tierreich
154- 217: 3. Brief / Einwohner
217- 248: 4. Brief / Europäer
//========Exzerpt=⇒
S. 13ff.: Gewächse (kultivierte)
S. 13: Cacao
S. 15: Caffee
S. 16: Baumwolle
S. 17: Zuckerrohr / Pisang [musa paradisiaca / heute: Banane]
S. 19: Cocos
S. 20: Purgiernußbaum
S. 21: Wunderbaum / Manchineelbaum
S. 22: Guavabaum
S. 23-25
/£{Hes-164,21 / Hes-255,12} / £{Kae-383,04}
S. 23f.: Die Cassavastaude ist ohngefähr vier Fuß hoch, knotig, und mit
einer aschgrauen Schale überzogen. Inwendig ist sie voll Mark. [../.] Die Wurzel
derselben ist weiß, weich und mehlig, cylindrisch, fast einen Fuß lang, und
fünf oder sechs Zoll in der Peripherie. Diese Wurzel wird auf großen
küpfernen Reibeisen zu klarem Mehl gerieben, von welchem der Saft durch
ausdrücken abgesondert wird. Diese Mehl wird alsdenn auf große eiserne Platten
gelegt, die über ein gelindes Feuer gestellt sind, und in zirkelrunde Kuchen von
verschiedener Größ:e geformet, jeder zu vier Linien dick. Auf diesen
Platten wird es gebacken, bis die Oberfläche anfängt braun zu werden. So kann es
etliche Monate lang süß und frisch erhalten werden. Allein obschon dieses
überall auf dieser Küste das gewöhnliche Brod ist, so enthält doch
jeder Theil der Wurzel, woraus es gemacht wird, ein schnelles tödtendes Gift, von
kühlender Beschaffenheit, das [...] einen schnellen Stillstand aller
Lebenskräfte verursachet.
S. 27: Arnotta- oder Roucoustaude / französischer Guavabaum
S. 28: americanische Aloe
S. 33: Die indianischen Yams sind sonderlich diesem Theile des festen Landes von America eigen, und in keiner von den westindischen Inseln bekannt. Sie sind verschieden von dem Guinea-Yam, und dem, so sich durch sprenklichte Ranken unterscheidet. Beyde Gattungen werden hier mit großem Vortheile gebauet. Der indianische Yam ist eine mehlartige Wurzel, von einer hellen Purpurfarbe, fast in der Stärke eines Mannsarms, und sieben oder acht Zoll in der Länge.
S. 35ff. [wildwachsende Pflanzen]
S. 43f.: Franzosenholz
S. 59f.: Die Nibbees (wie sie wohl von den Indianern, als den weißen Einwohnern
genannt werden) sind gleichsam eine Art hölziger Taue, von großer Länge
und verschiedner Größe, von einem halben Zoll im Durchmesser bis zu achtzehn
Zoll im Umfange, welche die Spanier Bejucos*) nennen.
---------- *) Bejuco ist ohne Zweifel eben das im Spanischen, was die Franzosen
Liane nennen; eine Name, der alle diejenigen Pflanzen andeutet, die mit vielen
Ranken oft auf eine unbeschreibliche Länge fortlaufen, [...].
[../.] Jedoch sind diese Nibbees von mancherley Gattungen und Eigenschaften. Die
runden sind gemeiniglich unschädlich, die aber, welche entweder flach, eckigt oder
längshin ausgekehlt sind, haben gemeiniglich ein Gift von er schlimmsten Art bey
sich. Doch giebt es von dieser Regel einige Ausnahmen. Die Woorrara, welche als das
Hauptbestandtheil der Composition zu dem tödtlichen indianischen Pfeilgifte gleiches
Namens ist, gehört zu der flachen Art. Von diesem Gifte will ich in der Folge
umständlicher reden.
S. 88f.
Die Pipa ist eine große giftige Kröte, welche Guiana eigen ist. Ihre Jungen
werden auf dem Rücken des Männleins ausgebrütet, wo das Weiblein seine /
Eyer hinlegt.*). Diese Kröte ist von dem berühmten Ruysch genau
beschrieben worden, auf welchen ich mich, in Absicht einer weitern Nachricht von
derselben, beziehen will.
---------
*) Gemeiniglich hält man dafür, es seyen die Weibchen, auf deren
Rücken am Eyer oder Junge antrifft; dieses hat Frau Merian und andere
Schriftsteler behauptet; und Herr Camper durch eine in den Verhandlingen der
Matsch. der Wet. te Haarlem Th. VI (Allgemeines Magaz. Th. XII. S. 243) bekannt
gemachte Wahrnehmung bestätigt. [...].
S. 90:
Die Guianische Iguana ist ebenfalls von der Eidexenart, ohngefähr drey Fuß
lang von dem Kopfe bis an die Spitze ihres Schwanzes. [...] Ihr Fleisch wird von den
Indianern, Negern, und selbst den weißen Einwohnern, die sich lange in der Gegend
aufgehalten haben, für eine große Delicatesse gehalten.
S. 91: Vögel
S. 116-123 [Elektrischer Aal]
S. 126: Schlangen
Eines der größten dieser Classe von Thieren, das man jemals gesehen
hat, ward neulich in dieser Colonie auf der Plantage Amsterdam, den Erben Herrn Peter
Amyatts aus Amsterdam zugehörig, getödtet. Es hatte drey und dreyßig
Fuß und etliche Zoll Länge, und an der dicksten Stelle, gegen die Mitte, drey
Fuß im Umfange.
S. 138: Insecten
S. 156: [Nur vier eingeborene Völker: Carriben, Accawaus, Worrows, Arrowanks]
S. 157
Die Carribben (Carribees) machen denjenigen Stamm aus, der der zahlreichste,
bravste, kriegerischste und arbeitsamste unter allen in Guiana ist. Sie wohnen vornehmlich
an der Seeküste zwischen Essequebo und dem großen Fluß: Oronoque.
S. 161
/£{Hes-218,30}
Es ist dieser, daß sie die Körper dieser Negern, die bey der
Gelegenheit erschlagen worden, gegessen haben: eine Handlung, welche von europäischen
Völkern für so abscheulich und unnatürlich angesehen wird, daß die
wirkliche Existenz der Cannibalen neulich von einigen neuern Geschichtschreibern ist
geleugnet worden, obgleich die wiederholten Zeugnisse der Reisenden ein anderes besagen.
[...] Gleichwohl muß ich diesen Indianern die Gerechtigkeit wiederfahren lassen, und
melden, daß sie niemals einen Menschen essen, außer ihre in dem Treffen
erschlagenen Feinde, wozu sie eben so gutes Recht zu haben glauben, als die Thiere zu
speisen, von denen sie außerdem würden gefreßen werden.
Datum: 13.01.2010 / 10.10.2016 / 18.01.2017