Knopf:UB Buffon / Martini 1771-1774 Knopf

A. Buffon, George Louis Leclerc Comte de / Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm (Üb) (1771-1774): Allgemeine Naturgeschichte. Eine freye mit einigen Zusätzen vermehrte Übersetzung nach der neuesten französ. Außgabe von 1769, 7 Tle. in 8°. (Berlin: Pauli)
B. Buffon, Georges Louis Leclerc Comte de (1772-1784):
Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere. Mit Vermehrung aus dem Französischen übersetzt, 8°, Bände 1-9.
[Bd. 5: Bernhard Christian Otto 1777]
[Bd. 6: Georg Forster 1780]
[Bd. 7: Bernhard Christian Otto 1783]
[Bd. 8: Bernhard Christian Otto 1783]
[Bd. 9: Bernhard Christian Otto 1784] (Berlin: Pauli)
C. Buffon, Georges Louis Leclerc Comte de / Martini, Friedrich Heinrich Wilhelm (Üb, Hg) (1772-1777):
Naturgeschichte der Vögel. Aus dem Französischen übersetzt, mit Anmerkungen, Zusätzen, und vielen Kupfern vermehrt 8°, 6 Bde. (Berlin: Pauli)

Exemplar: <4> IX C 103m [Die Kupfer zu C. fehlen.] // <17> 34/69


Bezüge
her-8,18} Brunnen Amsterdam / Varenius
hes-089,05} Stachelmann
hes-219,01} Formosa Frauen in die Wochen

kae-013,07} "Naturgeschichte"
kae-356,10} "Varietaeten"


Gliederbau (A.):

Für die Bde. 6 und 7: Anzeige von Martini selbst in Neue Mannigfaltigkeiten, Bd. 2 (1774/75), S. 495-496.


A. 1ter Theil (1771)

S. 20: [Brunnen in Amsterdam / Varenius (Herder-Oktav)


A. 3ter Teil (1771): Exzerpt

S. 122: Damietta
S. 126: Sandfluten / Kirchtüre (Herder-Oktav)

S. 174f. Man fraget, wie ein Wesen seines Gleichen hervorbringe? Die Antwort ist: Weil es schon völlig hervorgebracht war. Kann man sich aber wohl mit dieser Auflösung begnügen? Man mag von einem zum andern nur eine Zeugung, oder eine Million annehmen, die Schwierigkeit bleibt immer dieselbe. Weit gefehlt, daß man sie hierdurch entwickelte, entfernt man sie nur immer weiter und überhäuft die Sache, durch die Nothwendigkeit, eine unendliche Anzal von Keimen in einem einzigen anzunehmen, mit immer mehrerer Dunkelheit.
S. 177f. Es gibt noch eine andere Art von Fragen, nämlich die Frage nach der Absicht des Daseyns gewißer Sachen (Question du fait.) z. B. Warum es Bäume? Warum es Hunde? Warum es Flöhe u. s. w. giebt? - Lauter unauflößliche Fragen! [../.] Ueberdieß muß man den grossen Unterschied nicht aus der Acht lassen, der zwischen den Fragen warum? wie? und wie sehr oder wie stark? jederzeit statt findet. Das Warum? beziehet sich allemal auf die Ursache der Wirkung oder auf die Sache selbst; Das Wie? auf die Art, wie eine Wirkung geschiehet; das wie stark aber auf die Maße der Wirkung. [= Buffon 2007, S. 151]
S. 183f.: Man könnte wohl sagen, der Ausdruck innerliche Forme, schiene gleich Anfangs zween widersprechende Begriffe zu enthalten; der Begrif einer Forme laße sich nur bey der Oberfläche anwenden, das Innerliche hingegen könne sich hier bloß auf die Maße beziehen: es sey eben so viel, als ob man die Begriffe der Oberfläche mit den Begriffen der Maße verbinden wollte, und man würde mit eben so viel Recht den Ausdruck einer körperlichen oder maßiven Oberfläche, als einer innerlichen Forme gebrauchen.
Ich läugne gar nicht, daß man bey der Vorstellung solcher Begriffe, die bisher noch nicht ausgedrukt worden, zuweilen gewisse Ausdrücke anwenden muß, / die uns beym ersten Anblik wiedersprechend vorkommen können.
S. 186: Ueberhaupt scheint die Natur in ihren Wirkungen mehr das Leben, als den Tod zur Absicht zu haben, und die Körper so organisch, als möglich, bilden zu wollen.

S. 205ff.: Viertes Kapitel. von Erzeugung der Thiere.

S. 229ff.: Fünftes Kapitel. Anzeige der unterschiedenen Lehrgebäude von der Erzeugung.

Plato erkläret in seinem Timäus nicht allein die Entstehung des Menschen, der Thiere, der Pflanzen, und der Elemente, sondern er lehret auch, wie selbst der Himmel und die Götter durch zurückstralende Abschilderungen und durch Bildnisse, die ein Auszug der schöpferischen Gottheit waren, erzeuget worden, indem sie sich, mit einer harmonischen Bewegung, nach den Eigenschaften der Zahlen, in die volkommenste Ordnung gesetzt haben. Nach seiner Vorstellung ist die Welt ein Abdruk der Gottheit; die Zeit aber, der Raum, die Bewegung und Materie sind lauter Abbildungen ihrer Eigenschaften; die untern und besondern Ursachen rühren bloß von den Eigenschaften der Zahlen und der Uebereinstimmung her. Die Welt ist ein Thier im vorzüglichsten Verstande oder das vollkommenste belebte Wesen.

A. 6ter Teil (1774): Exzerpt

S. 12ff. [Anmerkung von Martini zu den Moskitos (Literatur!)]

S. 44f.
/£{Doe-093',05}
Man will unter ihnen [sc. den Menschen auf Manila] viele mit Schwänzen, von vier bis füf Zoll in der Länge, wie an den Insulanern, bemerkt haben, deren Ptolemäus gedenkt. Eben dieser Gemelli setzt noch hinzu, es hätten ihm unter den Jesuiten einige sehr glaubwürdige Männer die Versicherung gegeben, daß auf der Insel Mindoro, nicht weit von Manila, / Menschen lebten, welche Mangianer hießen, und alle mit vier bis fünf Zoll langen Schwänzen versehen wären, und daß einige von diesen geschwänzten Menschen mit olivenfarbiger Haut und langen Haaren, sogar den Römisch-katholischen Glauben angenommen hätten. [Lange Note von M., endet mit Hr. Prof. Schreber ... sagt: der geschwänzte Mensch hat so unbeträchtliche Zeugnisse vor sich, daß man ihn kaum für etwas mehr, als eine Erdichtung halten kann.] / Dampier sagt von den Einwohnern in Mindanao, einer der vornehmsten und am meisten südwärts liegenden Insel unter den Philippinischen, ihre Einwohner hätten die Mittelgröße, [...].
S. 47f.: Auf dieser Insel [Formosa] hat Struys mit seinen eignen Augen einen geschwänzten Menschen gesehen, deßen Schwanz über einen Fuß lang, mit braunrothen Haren bedeckt und fast einem Ochsenschwanz ähnlich war. Er hatte von ihm selbst erfahren, daß dieser Fehler, wenn er ihn dafür halten dürfte, das Werk des Himmelsstriches wäre, und daß alle Bewohner im südlichen Theile diser Insel, so gut als er, Schwänze hätten. / [...] Lezterer [Marco Polo] saget: in den Gebirgen des Königreiches Lambry wohnten Menschen mit Schwänzen, die so lang, als eine Hand wären. Struys scheint sich auf die Erzählung des Ptolemäus, zu stützen. Der Schwanz aber, welchen der erste, nach seiner Aussage, selbst gesehen haben will, ist in Ansehung des Maaßes von dem sehr verschieden, welche andere Reisende den Schwarzen auf der Insel Manila und den Bewohnern in Lambry zueignen.

S. 49:
/£{Hes-219} /
Es darf nämlich auf dieser Insel [Formosa], laut eines ausdrücklichen Verbothes, keine Frau, wenn sie gleich in einem weit frühzeitigern Alter verheyrathet worden, vor dem fünf und dreyßigtsen Jahr in Wochen kommen.

S. 101-103: Ursachen der Verschiedenheit: Himmelstrich (Klima), Nahrung, Sitten. // Gegenüber 124: Neu-Seeländisch gemaltes Gesicht (Banks) /

S. 171f. Note Martini Orlean-Baum / Roucou: Die Fruchtkörner des Baumes geben die 'hoch rothgelbe Farbe'. //

S. 174f: / £{Hes-225,12} / £{Kae-383,04}
Maniok-Wurzel

S. 298-315: [Über pflanzliche und tierische Nahrungsmittel der Menschen.]
/ £{Hes-097,16}

S. 223-225:
/£{He8,55} / £{Hes-089} /
der Borstige Engländer (Stachelmann) [mit Hinweis auf ältere Publikationen]

S. 258-262:
/£{Doe-097,01} /
Hier will ich [Martini] nur noch eine kurze Nachricht und etliche getreue Abbildungen von den alten gemalten Britanniern oder Pikten aus einem alten, vielleicht seltenen Werke beyfügen, / die, meines Erachtens, einigen unserer Leser nicht ganz überflüßig scheinen mögten.
›Die gemalten Menschen, heißt es daselbst, welche vor alten Zeiten denjenigen Theil von Britanien bewohnten, der iezo Engelland heißet, sind lauter Wilden gewesen. Sie giengen völlig entblößet / und bemalten den ganzen Leib auf die Art, wie es in der Abbildung zu sehen ist. Die Haare / ließen sie frey auf die Schultern herabhängen und beschnitten bloß diejenigen, welche sich über die Stirn herablegten. [...].‹ Es folgen eine ausführliche Beschreibung und zwei Abbildungen; in den begleitenden Anmerkungen sind auch antike Quellen zitiert.]


Gliederbau (B.): Vierfüßige Tiere

Band 1 (1772): Haustiere (1)

Band 2 (1773): Haustiere (2)

Band 3 (1775): Wilde Tiere (1)


Band 4: (1776): Fleischfressende Tiere (1)

005-056: Allgemeine Betrachtungen über die Fleischfressenden Thiere

Band 5 (1777): Fleischfressende Tiere (2)

Band 6 (1780): Fleischfressende Tiere (3)

Herrn von Büffons Naturgeschichte der vierfüßigen Thiere / Mit Vermehrungen aus dem Französischen übersetzt [Georg Forster]

Band 7 (178?):

Band 8 (178?):

Band 9 (1784):


Exzerpt Teil B: Tiere

Band 1 (1772)

S. 273: Die Gattung unserer Ochsen, die man von den Auer- und Büffelochsen wohl unterscheiden muß, scheint ursprünglich aus unsern gemäßigten Erdgegenden abzustammen, weil sie die große Hitze so wenig, als eine übermäßige Kälte vertragen können. Dennoch ist von dieser in Europa so überflüßigen Art in den übrigen südlichen Ländern gar nichts zu finden.
[Kein Versuch einer Abgrenzung von Bison und Auer!]

S. 286: IV. Naturgeschichte des Schafes und Widders.
S. 286f.: Ob unsere iezige wirkliche Hausthiere vormals wild gewesen? daran läßt sich beynahe nicht mehr zweifeln, da wir an den vorher / beschriebenen so deutliche Beweise haben und noch immer Nachrichten von wilden Pferden, Ochsen und Eseln hören. Wenn gleich der Mensch bereits viele Millionen einzelner Thiere sich unterwürfig machte, so kann er sich doch nicht rühmen, daß auch nur eine ganze Gattung seiner Botmäßigkeit unterworfen wäre. Sie wurden, ohne sein Zuthun, alle geschaffen; [...].
S. 289: Dem Scheine nach kam es also bloß auf unsern Beystand und Vorsorge an, daß die Schafe bis hieher, und noch jetzo, sich erhalten haben, auch noch ferner dauern werden. Dieses Geschlecht scheint in der That für sich selbst gar nicht bestehen zu können, weil es weder eine Zuflucht, noch irgend ein Vertheidigungsmittel in seiner Gewalt hat.
S. 290: Unter allen vierfüßigen Thieren hat man die Schafe für die dummesten und zugleich für diejenigen zu halten, welche sich am wenigsten zu helfen wißen und mit den allereinfachsten Naturtrieben begabet sind. Ob ihnen gleich in andern Stücken die Ziegen sehr nahe kommen; so findet man sie doch viel gescheider, als die Schafe.


Band 2 (1773)

S. 3: V. Die Ziege.
S. 3f.: Alle Thiergattungen pflegen zwar durch einen gewissen Zwischenraum, dessen Grenzen die Natur selbst nicht überschreiten kann, von einander abgesondert, dennoch aber einige durch eine grosse Menge von Beziehungen einander ähnlich zu seyn, daß man zwischen ihnen kaum / den Raum zu einer nöthigen Scheidungslinie wahrnehmen kann.
S. 6: Ob sich aber wohl dergleichen Begattungen oftmals zutragen, und vielmal fruchtbar ablaufen, so hat man daraus doch niemals Mittelgattungen zwischen Ziegen und Schafen entstehen gesehen.

S. 88: VII. Der Hund.

S. 154: Wenn es wilde Hunde gäbe, die durch keine häusliche Auferziehung jemals verändert worden, so würde man alle Charaktere des Hundegeschlechts in einem einzigen Hunde vereiniget finden, und bey den Hunden eben so, wie bey Füchsen, Wölfen u.s.w. keine andere, als wenig beträchtliche Verschiedenheiten, antreffen; weil aber die Hunde sich zähmen liessen, hat man allmählig alle Eigenschaften ihrer Natur entwickelt. Die unterschiedene Himmelsstriche, wohin sie gebracht wurden, das unterschiedliche Futter, das man ihnen reichte, die mancherley Künste, die man sie lehrte, waren wohl gar fähig, an ihrer Leibesform und natürlichen Trieben allerley Verschiedenheiten hervorzubringen. Waren diese nun so beträchtlich, daß man sie leicht bemerkte; so bemühte man sich, durch mehrere Fortpflanzungen dergleichen Abänderungen zu erhalten. Man hat sogar dadurch die Verschiedenheiten vermehrt, daß man Hunde von einerley Qualitäten sich miteinander belaufen ließ, woraus eigentlich die neue und besondere Rassen entstanden. Die Natur hat in der Folge diese Rassen, die sich bey den künftigen Fortpflanzungen weiter nicht veränderten, eben dadurch gleichsam für ächt erkläret.


Band 3 (1775)

S. 8: Die wilden Thiere.
Bey der Geschichte der Hausthiere und des Menschen, sahen wir gröstentheils nur die gezwungen, durch Kunst entstellte Natur. Höchst selten erschien sie uns in ihrer Vollkommenheit, desto öfter aber vermischt und verändert, fast immer in Fesseln oder unter fremden Zierrathen verstecket.


Gliederbau (C.): Vögel

Band 1 (1772)

S. I-XXXVI: (1) Entwurf des ganzen Werkes

S. 3-69: (2) Abhandlung von der Natur der Vögel

S. 70-76: (3) Anhang

Band 2 (1774)

[Martini] Vorbericht (nicht paginiert]

[Fortsetzung der ›Raubvögel‹

Band 3 (1775)

S. I-VII: [Martini] Vorerinnerung

[Nächtliche Raubvögel]

S. 119-123: Geschichte der Vögel, die nicht fliegen können

Band 4 (1776)

Band 5 (177#)

repro fehlt: 30.08.2016

Band 6 (1777)

[Rebhühner / Wachteln / Tauben]


Exzerpt Teil C: Vögel


Band 1 (1772)

S. 143f.: VI. Der Beinbrecher
/£{Kae-440,12} /
Der Beinbrecher wird von unsern Methodisten der grosse Meeradler genennet, und ist wirklich beynahe so groß, als der Steinadler.
Anm. (Martini): Die Alten, sagt Hr. v. Büffon, gaben diesem Vogel den Namen des Beinbrechers, weil sie bemerkt hatten, daß er mit seinem Schnabel die Knochen der Thiere, die er gestoßen, zerhakte. Kolbe meynet hingegen l. c. [Colb 1745] p. 385, dieser Name komme von seiner Geschicklichkeit her, die Schalen der Landschildkröten zu zerbrechen. ›Man weis, fährt er fort, aus dem Valerius Maximus Lib. IX de mortibus non vulgaribus, daß Achylus durch eine Schildkröte getödtet worden, die ein solcher Adler ihm auf den Kopf herabfallen ließ, weil er den kahlen Scheitel für einen Stein / angesehen.‹ Cf. Hallens Vögel. p. 181. n. 119. Der Meeradler [...].

S. 209f.: Die Holländer haben diesen Vogel [sc. den Kasuar] zuerst in Europa bekannt gemacht. Sie brachten ihn im Jahr 1597, bey ihrer Rückkehr von der ersten Reise nach / Ostindien, aus der Insel Java mit, wo ihn die Eingebohrnen des Landes Eme nennen, welches wir in Emeu verwandelt haben. Die Reisenden, welche den Vogel mit brachten, legten ihm den Namen Cassaware bey, den die Franzosen Casoar aussprachen, und welchen ich darum genommen, weil noch nie ein anderer Vogel eben diese Benennung erhalten; [...].


Datum: 26.04.2011 / 28.02.2012 / November 2015 / August 2016 bis Januar 2018