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Cartheuser 1771/73
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Friedrich August Cartheuser (1771 / 1773):
Mineralogische Abhandlungen, 2 Bde.
(Giessen)
Exemplar: <12> digital //
Besprechung: GGA Zugabe 1774, S. clxvi
⇒ Adickes 1911, S.: --
Bd. 1 (1771)
11) Vom Ursprunge des Bernsteins (172-190)
Bd. 2 (1773)
1) Vom Traß (1-53)
2) Von den Bestandtheilen der gypsartigen Steine und Erden (54-)
3) Von dem Gestein, welches die Dornen der Gradirhäuser überzieht (89-)
4) Einige Anmerkungen vom Arsenik (102-)
5) Vom Bimsstein (128-)
6) Von den Bestandtheilen des Thons (151-)
7) Von der Alaunerde (220-243)
1) Vom Traß (1-53)
2) Von den Bestandtheilen der gypsartigen Steine und Erden (54-)
3) Von dem Gestein, welches die Dornen der Gradirhäuser überzieht (89-)
4) Einige Anmerkungen vom Arsenik (102-)
5) Vom Bimsstein (128-)
6) Von den Bestandtheilen des Thons (151-)
7) Von der Alaunerde (220-243)
/£{Kae-199,02} / £{Mes-095,08a} /
£{Doe-066',28} /
- S. 2f.: Zu diesen in der Baukunst nüzlichen Steinen ist auch ein gewisser
löcherigter Stein zu zählen, welcher den Namen / Traß führt. Man
bereitet aus diesem Stein einen Mörtel, welcher einen ungemeinen Grad der Festigkeit
annimt, und dem Eindringen des Wassers vortrefflich widersteht, daher er in den
Niederlanden, in Franckreich und in andern Ländern zu den Wercken gebraucht wird, die
unter Wasser zu stehn kommen, oder der Ueberschwemmung des Wassers unterworfen sind. Es
wird der Traß bei Andernach im Erzstift Cöln, bei Franckfurt am Mayn und in
andern Gegenden von Deutschland gefunden, und zum Gebrauch auf gewisse Art zubereitet.
- S. 7: Es hat derselbe verschiedne Namen. Man nennt ihn Traß oder Tras, Trassel,
Tarras, Terras; obgleich viele unter diesen Namen eigentlich nur das aus dem Stein
bereitete Pulver verstehn. Die gedachten Namen haben aus der Holländischen Sprache
ihren Ursprung. Das Holländische Wort Tras heißt so viel als Kitt oder Cement.
- S. 10: Wenn er zu Pulver gestossen, das Pulver mit gelöschten Kalck wohl
vermengt, und das Gemenge mit etwas Wasser angefeuchtet wird, so nimmt selbiges durch eine
allmählige Austrocknung in der Luft eine ungemeine Härte an und wird zu einem
festen Stein.
- S. 20: Die angeführten Versuche zeigten hinlänglich, daß der
Traß aus einer Alaunerde, aus Eisen und aus einer glasartigen oder kieselartigen
Erde zusammengesezt sei, welche leztere den größten Theil in der
Zusammensetzung ausmacht.
- S. 30-32: [Ablehnung der These vom vulkanischen Ursprung.]
- S. 39: Der Traß wird in verschiednen Gegenden von Deutschland gefunden.
Derjenige, welcher im Cölnischen bei Andernach bricht, ist vorzüglich
berühmt, er wird nach Franckreich, Holland, Holstein und andre Länder
verführt, und vornemlich in Holland sehr starck gebraucht.
- S. 40f. [Fundstellen in der Nähe von Basalt.]
- S. 49: [Hinweis auf GGA, 145tes Stück, 3. Dez. 1772, S. 1233f.: Vortrag von Vogel
über Traß in der Göttinger AdW]
- S. 128: Die neuern Naturkündiger halten fast durchgehends den Bimsstein für
einen durch ein gewaltsames unterirdisches Feuer entstandenen oder verwandelten
Körper und für eine Art natürlichen Schlacken.
- S. 148: Agricola hat schon angemerckt [De natur. fossil. Libr. 5.], daß
man in verschiedenen Gegenden von Deutschland, als bei Coblenz, unweit dem Emser Bade, wie
auch bei Aachen dergleichen angetroffen habe.
- S. 149: Ist nun dieser Bimsstein durch Erdbeben, die ehemahls in der Nähe sich
ereignet haben, oder, wie der Herr von Leibniz [In s. Protogaea, § XIX.] mit / dem
Agricola dafür hält, durch vormahlige, den Geschichtsbüchern unbekannte,
unterirdische Brände erzeugt worden? Die Möglichkeit ist nicht zu leugnen.
Datum: 21.06.2017 / 30.06.2017