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Clarke (1765) | ![]() |
Exemplar: <4> VIb C 476 // <12> digital
S. 733-766:
/£{Doe-104',05}
S. 737f.: Zehn tausend Schafe machen eine Heerde aus, welche wieder in zehn Haufen
vertheilt wird. Ueber die ganze Heerde hat ein einiger Mann die Aufsicht. [../.] Er hat
den unumschränkten Oberbefehl über 50 Schäfer, und 50 Hunde, von welchen
allemal 5 zu jedem Haufen gehören, er wählt sie, er bestraft sie und dankt sie
nach Belieben ab, und ist also der Oberschäfer und Oberaufseher einer ganzen Heerde.
S. 739: Ich habe diese Heerden gar oft auf ihren Sommerwegen auf den Hügeln und
in den Thälern von Leon und Altkastilien, bey Cuenca und in Arragonien gesehen. Ich
sahe sie auch in ihren Winterebenen in Mancha, Estremadura und Andalusien.
S. 741 Diese fünf Millionen Schaafe bringen den Sommer auf obgedachten kalten
Gebirgen und Hügeln zu. Ehe wir aber von ihrer Winterreise reden, so wollen wir erst
sehen, wie einige wenige Heerden in ein paar Gegenden leben, die ich zum Behuf für
alle andere erwählen will. Die eine ist die zu Montana an der Gränze von
Altcastilien, und die andere ist Molina Arragon.
S. 750f.: [...], zu Ende des Septembers, treten die Heerden ihre Reise nach den niedern
Gegenden an. Der Weg den sie nehmen, ist durch die Gewohnheit von undenklichen Zeiten her
bestimmt und durch Königliche Verordnungen so wohl eingerichtet, als der Marsch einer
Armee. [...]. Sie halten sich aber nirgend auf und haben keinen Ruhetag und gehen des
Tages / wenigstens zwo Meilen weit, immer hinter dem Schäfer drein, mit ihren
Köpfen auf der Erde suchend und weidend, bis zum Ende der Reise, welche von Montana
bis nach Estremadura ungefehr 150 Meilen ausmacht, die sie in weniger als 40 Tagen
zurücklegen.
Datum: 20.11.2015