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Demanet (1778) | ![]() |
Exemplar: <1a> Us 6180 // auch digital
Original: Nouvelle Histoire de L'Afrique Françoise, 2 vol. (Paris 1767)
Ak, VIII: 092,10
S. 101:
£{Kae-132,05}
Der Gambia ist ein Arm des Niger oder des Senegal, nach den übereinstimmenden
Zeugnissen aller Negern und Mandingischen Kaufleute, die ihn sehr oft bis über die
Felsenbank bey Barakonda, und den Rohrsee hinauf und herabfahren, wo er nicht mehr
schiffbar ist, und sich während einer großen Streke Weges gänzlich
verliert. Er entsteht bey dem Dorfe Barakota, wo der Niger sich in zween Arme theilt,
wovon der südwärts gehende Gambia genannt wird.
S. 116f.: Weil also der Gambia aus dem Niger, aus dem Gambia der Fluß Salüm oder Bursalüm und der Kassamance entspringt, weil ferner diese drey Flüsse drey Wege zu den Goldminen und ins Innere von Afrika öfnen, und es eben deswegen / interessant ist, eine wahre Beschreibung davon zu haben; so will ich sie auch nicht von einander trennen.
S. 119: Um ferner auf dem Niger bis an die Königreiche Bambuk, Bambarras und Tombüt hinaufzudringen, hat man nicht nur viele Zeit nöthig, sondern man muß auch einen Theil des Weges zu Lande machen, weil der Senegal durch unübersteigliche Felsen und Wasserfälle unterbrochen wird.
S. 181f.: Vormals kosteten die Sklaven nicht mehr als zwölff, sechzehn, höchstens achtzehn Barren von Waren. Dies hat sich sehr verändert; [../.]
S. 205: Ich behaupte also, daß weder die Haut (cutis) noch die darinn enthaltenen Säfte, noch auch das Nezhäutchen, oder das Korpus Mukosum, viel weniger die Epidermis die Ursache der Schwärze der Negern sind, und seyn können. Meine Gründe sind folgende, die meinen Lesern, wie ich hoffe, überzeugend scheinen werden. 1. Es ist allgemein bekannt und ausgemacht, daß das Blut, die Lymphe und Galle in allen Racen von Menschen, wie in allen Thierarten dieselbigen sind. [weitere Säfte ebenso]
S. 209: Wo aber (kann man fragen) liegt denn die Ursache seiner Schwärze? denn ohne alle Ursache kann sie doch nicht entstehen. Meine Antwort ist folgende: Eben der Thau, eben das Klima, eben die brennenden Sonnenstrahlen, die durch eine ununterbrochene Fortdauer ihrer Wirksamkeit die Haut des Negers selbst schwärzten, haben auch der obersten Bedekkung seines Körpers, und, wenn man will, dem Korpus mukosum eben diese Farbe mitgetheilt. Denn dieser lezte Theil unsers Körpers ist gegen die Einflüsse physischer Ursachen eben so empfänglich, als die Haut selbst.
S. 212: Ich habe also bewiesen, was ich beweisen wollte, wenn ich werde dargethan haben, daß alle Theile der Haut von Natur weiß sind; daß sie nicht die geringste Spur oder Ursache von Schwärze enthalten, und daß nur allein Klima, Thau und Sonnenstrahlen die Farbe der Negern erzeugen können.
S. 222:
£{Doe-085',05}
Eine
allgemeine Erfahrung lehrt es, daß Negernkinder, die in Frankreich oder
Amerika geboren werden, bey jeder Generation viel und merklich von der
Schwärze ihrer Aeltern verlieren.
S. 223:
£{Doe-085',05}
Denn ein Neger kann in Afrika geboren und nach Frankreich gekommen seyn, wo er in der
ersten Zeugung zu wenig von seiner Schwärze verlieren wird, als daß
Europäer, die wahre Negern nie gesehen haben, es bemerken sollten. Solche Personen
werden immer der veränderten Schwärze ungeachtet behaupten, daß ein Neger
nichts von seiner ursprünglichen Farbe verloren habe, wenn der Verlust in den Augen
von Kennern auch noch so groß erscheint.
S. 231f.:
£{Doe-085',05}
Die tägliche Erfahrung lehrt, daß, wenn ein Europäer und eine
Europäerinn nach Afrika gehen, sich verheirathen und Kinder zeugen, ihre Kinder nur
braun sind; daß deren Kinder, die die zweite Generation ausmachen, (wenn die
nämlich stets im heissen Erdgürtel leben,) eine blasse Mulattenfarbe bekommen,
daß die von der dritten zu einer dunklen Mulattenfarbe fortgehen, die von der
vierten schwärzlich und noch etwas mehr werden, und daß endlich die fünfte
Generation durchaus schwarz wird. Dies / Faktum ist außer allem Zweifel. Zehntausend
Portugiesen, die sich allmählich in Afrika niedergelassen haben, können dessen
Wahrheit bezeugen. Ein Neger und eine Negerinn, wenn sie nach Europa verpflanzt werden,
werden Kinder zeugen, die schon in der ersten Generation sehr vieles von der Schwärze
ihrer Aeltern verlieren, und von einer Zeugung zur andern allmählich den
Europäern gleich kommen werden. Wir sehen selbst in Paris alle Tage Negern von der
ersten oder zweiten Zeugung aus Amerika, die man für wahre Negern hält,
ungeachtet sie schon ein Drittheil der Schwärze ihrer Landleute im heißen
Erdgürtel verloren haben. Man bildet sich ein, daß solche Negern ihre
ursprüngliche Farbe noch unverändert besizen, weil man die wahren Negern in
Afrika niemals gesehen hat.
Datum: 25.02.2010 / ... / 21.12.2017 / ... / 03.04.2018 / 13.05.2019