Knopf: Bibliothek Gatterer (1771) Knopf

Gatterer, Johann Christoph:
Einleitung in die synchronistische Universalhistorie zur Erläuterung seiner synchronistischen Tabellen. [Zwei separat paginierte Teile. / 164 S. und 1096 S.] (Göttingen: Vandenhoek 1771)

Exemplar: <7> 8 H Un I, 80 // <12> digital


Besprechung: WN 17. Mai 1773
Adickes 1911, S. 189

S. 1-8: Vorerinnerungen über die Geschichte


Teil 1: Allgemeiner Theil der Universalhistorie

S. 9- 59: I. Hauptstück: Von der Erde

S. 44:
/£{Hol-293R / IK-Nr. 34} /
Der gedachte Chontaisch-Khan hat sich auch Tibet und die beyden Buchareyen unterworfen; allein sein Staat gerieth nach dessen Tode in Verfall: die Nation der Sungoren ist 1754 von den Chinesern überwunden, und bey einem neuen Angriff 1757 gänzlich zerstreuet worden, so daß jezt dieses Land, so viel man weis, von keiner beträchtlichen Nation bewohnt wird.

S. 60-164: II. Hauptstück: Von den Menschen

S. 62:
/£{Kae-356,11} /
[...] so geräth man leicht in die Gefahr, welcher auch verschiedene sonst sehr scharfsinnige Schriftsteller nicht entgangen sind, dem menschlichen Geschlechte mehrere Stammväter zu geben. Lappen und Hottentotten, Teutsche und Negers, Chineser und Amerikaner, wie verschieden sind sie nicht im Aeuserlichen. Gleichwohl sind diese und alle übrige Verschiedenheiten nicht wesentliche, sondern nur zufällige Unterscheidungszeichen, oder mit einem naturhistorischen Worte: sie sind blose Varietäten; und alle Menschen, die jemals gelebt haben, noch jezt leben, und künftig leben werden, machen, dieser Varietäten ungeachtet oder vielmehr weil es nur Varietäten sind, zusammen nur eine einzige grose Familie aus, die von einem einzigen Stammvater, dem Adam, herkömmt.
S. 63f.: Die ersten Menschen, so wol nach der Schöpfung, als auch gleich nach der Sündflut, / lebten, wie ich anderswo zu erweisen gesucht habe, im Nordwesten von Indien oder im Bactrianischen, folglich in Gegenden, wo die Menschen weder ganz schwarz, noch ganz weis, sondern von einer mittlern Farbe sind. Bey der, nach und nach erfolgten Ausbreitung des menschlichen Geschlechts brachten Clima, Lebensmittel und Sitten nach Verlauf einiger Jahrhunderte diejenigen Veränderungen an den menschlichen Körpern hervor, wodurch sich noch jezt ganze Nationen von einander unterscheiden.

S. 111: Systematische Anzeige aller bekannten Sprachen auf der Erde.

/£{Mes-066,08}
Um diesem Theil der Menschenkunde, der von so weitem Umfang, als der bekannte Erdboden selbst, ist, so viel Zuverläßigkeit zu geben, als die ungeheure Gröse des Gegenstandes erlaubt; so nuzte ich dabey auf verschiedene Art, besonders was die Sprachen im östlichen Asien, wie auch Afrika und Anmerika anbetrifft, die Einsichten meines Freundes und Collegens, Herrn Prof. Büttners, der seit mehr als 30 Jahren an einem grosen Werke über alle bekannte Sprachen des Erdbodens arbeitet.

S. 112-116: [Hauptsprachen in Europa]
/£{Kae-363,13}


Zweiter Theil der Universalhistorie oder zusammenhängende Erzählung der grosen Weltbegebenheiten.

S. 40f: [Lage des Paradieses ...] Caschmir, aber in einem weitern Umfang genommen., als heut zu Tage, [...].

S. 46:
/£{Kae-136,19 / Kae-242,03} / £{Mes-064,14}
Die Arche ist beym Ablaufen und Vertrocknen des Gewässers zulezt auf dem Gebirge Ararat stehen geblieben. Ich habe bey einer andern Gelegenheit zu erweisen gesucht, daß unter Ararat der Paropamisus [Hindukusch / östlicher Kaukasus] zu verstehen sey. Diesemnach war der erste Aufenthalt der Menschen nach der Sündflut und der Mittelpunct ihrer nach und nach erfolgten Ausbreitung auf dem ganzen Erdboden die Gegend von Bactra und das nordwestliche Indien.

S. 82f.:
/£{Kae-137,06} / £{Mes-064,26}
[...]: genug, Ur-Chasdim, aus welchem Therach mit Abraham und seiner übrigen Familie auf göttlichen Befehl ausgezogen sind, kan meines Erachtens ganz bequem Arachosien [heute etwa: südliches Afghanistan / Pakistan westlich des Indus] anzeigen, wo auch, wenn man sie nöthig findet, eine Stadt gleiches Namens war. Da nun Arachosien, so wie überhaupt Arien in seinem weitläuftigsten Umfange genommen, von guten alten Schriftstellern mit zu Indien gerechnet worden ist; so würden doch die heiligen Bücher der Indianer nicht Unrecht haben, daß sie, nach Herrn Dow's Bemerkung in der Vorrede zum Ferishta, sagen, Therachs Sohn, das / ist Abraham, sey der Religion wegen von ihnen, das ist, aus Indien hinweg in die Westländer Asiens gezogen, wo er die Jüdische Religion gestiftet habe.

S. 684ff. / Europäische [Völker]Wanderungen
[nicht zu gebrauchen; W_St.]


Datum: 24.06.2015 / ... / 23.03.2016 / 18.08.2017 / 17.10.2018