Knopf: Bibliothek Ives (1774/75) Knopf

Ives, Edward / Dohm, Christian Wilhelm von (Üb):
Reisen nach Indien und Persien. In einer freyen Uebersetzung aus dem englischen Original geliefert, mit historisch-geographischen Anmerkungen und Zusätzen vermehrt [...]
Erster Theil, welcher die Reise nach Indien, und einen Theil der Zusätze des Uebersetzers enthält. Mit Kupfern und einer Charte von Indien.
Zweyter Theil, welcher die Reise von Persien nach England, einen Anhang des Verfassers und einen Theil der Zusätze des Uebersetzers enthält. Mit Kupfern und einer Reisecharte von Basra nach Lattichia (Leipzig 1774, 1775)

Exemplar: <12> digital // <4> VIc C 901


WN 4. Oktober 1773, S. 313-6 [Englisches Original]
WN 11. Juli 1774, S. 219-21: dt. Übersetzung Bd. 1.
WN 11. Dez. 1775, S. 393-5: dt. Übersetzung Bd. 2.

Der erste Band enthält nach S. 390 einen neu einsetzenden, separat paginierten Teil: »Zusätze des Uebersetzers [Dohm], oder Versuche und Beyträge zur neuern Geographie, Statistik und Geschichte von Indien.« (viii, 100 S.) Derart detaillierte geographische und historische Angaben finden sich nicht in den Nachschriften der Kantischen Geographie-Vorlesung.

Der zweite Band enthält einen ›Anhang des Verfassers‹ (S. 343ff.).

  1. Medicinische und chirurgische Bemerkungen, S. 347-
  2. Indianische Bäume, Stauden, Pflanzen und Arzneymittel, S. 369-
  3. Nachricht von den Krankheiten zu Gambron [...], S. 442-
Schließlich (S. 457-485): ›Fortgesetzte Zusätze des Uebersetzers. II. Ueber die Pest zu Haleb. Zu S. 263.‹
/ W_St: 17.02.2016


Bd. 1, S. 86:
/£{Doe-084',11 / Doe-173,11} / £{Doh-106,10} / Auch £{Ak, II: 439,22 / VIII: 104,28}
Die meisten Casten dürfen von keinem Thiere, besonders nicht vom Hornvieh essen. [...] Ich halte es für die Folge dieser großen Mäßigkeit, daß die Hände der Indier, auch in der allerheissesten Jahreszeit, immer ganz kalt sind; wohingegen die Hände eines Europäers von Hitze brennen, welches ohne Zweifel zum Theil auch eine Wirkung ihres unmäßigen Lebens ist.


Bd. 2, S. 81f.
/£{Mes-145,17} / £{Doe-049,06} / £{Doh-066,06} /
[...] von den schädlichen Winden, die bey den Arabern Samiels oder Samums heißen, [...]. Dieß sind sehr heiße, plötzliche Windstöße, denen die Reisenden in der arabischen Wüste sehr oft ausgesetzt sind. Einige glauben, daß der zerstörende Wind, welcher im Hiob und in einigen Propheten erwähnt wird, auch zu dieser Gattung von Winden gehöre. Sie wehen oft schon um die Mitte des Junius, gewöhnlich und am häufigsten in den / Monaten Julius und August. Ein augenblicklicher Tod ist alsdann die gewöhnliche Folge für Menschen und Thiere, die von diesem Winde angeblasen werden. Glücklicherweise Weise erhält man noch kurz vor seiner Annäherung eine sichere, obgleich nur kurze Warnung, nämlich eine sehr merkliche und empfindbare Abänderung der Luft. Sobald diese bemerkt wird, müssen alle Reisende mit ihren Pferden und Cameelen sich mit dem Gesicht zur Erde werfen, und die Füße gegen den Samum kehren, und in dieser Stellung unverrückt bleiben, bis er vorüber ist. [...] *)
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 *) Der Verfasser rückt hier noch folgenden Brief [...] ein, [...]:
Dieser Wind, welcher in der arabischen Sprache Samiel oder Samum heißt und der großen arabischen Wüste eigen ist, wehet in den Monaten Julius und August und zwar allemal aus Nord-Westen. Er reicht oft mit aller seiner Stärke bis an die Thore von Bagdad, [...]. [Die Note zieht sich bis S. 84 und endet mit dem folgenden Hinweis:] Besonders verdient es bemerkt zu werden, daß Herrn Büschings [Erdbeschreibung, V, 216ff. / Der zweiten Aufl. von 1771: W_St 15.02.2016] Vermutung ›der Samiel sey ein Nordwestwind bestätiget wird. Anmerk. des Uebers.‹

S. 190:
Gestern Nachmittag war der Wind sehr stark; er bließ von Südwest und brachte uns [in Mossul] einen guten Theil Hitze und Staub zu. [...] Unsre Bedienten und die Landeseinwohner versicherten uns, daß dieser Wind der wahre Samum sey.


Datum: 17.02.2016 / 16.11.2016 / 05.11.2018