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Klingstädt 1768 | ![]() |
//===Adickes===>>===
Untersuchungen: 080, 115
Hamann an Nicolai, 3. Aug. 1762, kommt jetzt hier auf Französisch heraus; dt.
Übersetzung im 'Gemeinnützigen Magazin' =?=> Neues gemeinnütziges
Magazin für die Freunde der nützlichen und schönen Wissenschaften und
Künste (Hamburg 1760-1761), 4 Bde. Ebenso, Hamann an Lindner, 24. Juli 1762
|P_27-29
£{Kae-274,10}
/Die Person, welche mich mit diesen Besonderheiten, die ich eben erzählt habe,
bekannt gemacht, verlohr seit acht oder neun Jahren 24 Mann von den Schiffsleuten einiger
Fahrzeuge, welche sie nach Novaja Semla abgeschickt hatte, um daselbst zu
überwintern. Man fand sie todt auf der Stelle, welche sie zu ihrer Winterwohnung
ausgewählt hatten: ein Unglück, das denjenigen, die in eben dieser Absicht sich
dahin begeben, oft begegnet. Man glaubt hartnäckig, die übermäßige
Kälte habe diesen Leuten das Leben genommen; aber die dicken und ungesunden Nebel,
welche, wenn der Frost allzulange ausbleibt, durch die Fäulniß der Kräuter
und Mooße am Ufer des Meeres, oft veranlaßt werden: diese Nebel sind es, die
sie ersticken und tödten. Was dieß Faktum bestätigt, ist, daß zu
gleicher Zeit eine Mesensche Kolonie, die aus 20 Personen bestand, ihren Aufenthalt an
einem Orte, der hundert Werste von dem Wohnplatze der Andern entfernt war, errichtet
hatte, und daß Niemand unter ihnen starb; sondern sie kamen im folgenden Jahre mit
voller Gesundheit zurück, ob sie gleich von eben diesen Nebeln viel ausgestanden
hatten, und alle krank gewesen waren. Diese Nebel sind in dieser Gegend von einem
unerträglichen Gestanke, und ihre unglückliche Wirkungen werden vornehmlich
alsdann empfunden, wenn die Meerwinde sie bey einem Thauwetter nach der Stelle hintreiben,
wo die armen Leute, welche daselbst überwintern, ihre Wohnungen aufgeschlagen
haben.
£{Phi-053,06-08} / £{Fri-374,05-08} / £{Pil-144,01-144,03}
£{Kae-274,10-17}
/Man weiß aus einer alten Sage, daß zur Zeit der Zerstörung
Novogrods, unter der Regierung des Zaars Iwan Wasilewitz, einige Familien
flüchteten, und sich mit ihren Frauen und Kindern auf Novaja Semla
niederließen. Ein entlaufener Bauer, welcher der Stroganowischen Familie
angehörte, war auch mit seinem Weibe und seinen Kindern dahin geflüchtet, und
die Russen kennen noch bis itzt die Stellen, wo diese Leute wohnten, und bezeichnen sie
mit ihrem Namen; allein, die Nachkommen dieser unglücklichen Familien sind alle zu
einer gleichen Zeit, vermuthlich durch den vergifteten Gestank der erwähnten Nebel,
umgekommen.
/ 8. Mai 2002 /16.05.2007 / 14.01.2010