Knopf:UB Martinet 1779-1781 Knopf

Johannes Florentius Martinet
Katechismus der Natur herausgegeben von J. F. Martinet, [...]. Aus dem Holländischen nach der vierten Auflage übersetzt von Johann Jacob Ebert Prof. der Mathem. zu Wittenberg, 3 Teile
(Leipzig: Weidmann / Reich 1779, 1780, 1781)

Exemplar: <12> digitalisiert


Gliederbau, 1. Teil (1779); Unterredungen:
Adickes 1911, S. 209, 260, 266.
/£{Doe-035',05} / £{Doe-066,13}
S. 349f.: [Nutzen der Dünen]
S. 383-387: [Erwägung von Nutzen und Schaden menschlicher Eingriffe in den Lauf der Ströme]

S. 385f.: Die bereits angeführte beträchtliche Erhöhung des Flußbettes, welche durch die Einschränkung des Stroms, und durch den liegen bleibenden Schlamm verursacht wird, ingleichen die Einschränkung der Mündung der Maas verursachen uns schon Schaden genug. Eine traurige Aussicht für uns, die uns sowohl häufige Ueberschwemmungen, als auch eine gänzliche Verstopfung der Mündung der Maas befürchten läßt; wodurch unser dortiger Handel völlig würde zu Grunde gerichtet werden!
Fr[age]. Wie kann aber das Bette eines Flusses so bald erhöhet werden? /
Ant[wort]. Um Dir dieses zu zeigen, will ich nur ein einziges Beyspiel anführen. Das Bette der Leck bey Amelde hat sich binnen fünf und zwanzig Jahren um vier und einen halben Fuß, durch das Niedersinken des Schlamms, und durch die Einschränkung des Flusses erhöhet.
Fr. Was für eine beträchtliche Höhe! Wie war es aber ehemals mit unsern Flüssen beschaffen?
Ant. Zwischen dem zehnten und vierzehnten Jahrhundert hat man angefangen, unser Vaterland mit Dämmen zu versehen, das ist, man hat es rund umher gleichsam mit Mauern eingeschlossen, ohne daran zu denken, daß die Felder und Wiesen vorher durch diesen köstlichen Schlamm des uneingeschränkten, frey hinströmenden Wassers im Winter, auf eine sehr merkliche Art gedünget und erhöhet worden waren; daß man hernach diesen Schlamm, durch das Anlegen der Dämme, auf den Feldern würde entbehren müssen, daß sich das Bette der Flüsse dadurch erhöhen würde, (welches wir nun leider deutlich genug sehen,) und endlich, daß die auf diese Art eingeschränkten Ströme sich zuletzt wegen dieser sclavischen Einschränkung rächen, und durchbrechen würden.


Zweyter Theil (1780)
  1. vierfüssige Thiere
  2. vierfüssige Thiere in Holland
  3. Vögel überhaupt
  4. inländische Vögel
  5. Fische
  6. Fische in Holland; andere Wasserthiere (318-422)

S. 372:
/£{Doe-137',04}
[...], was man bey der sogenannten Nagelmuschel oder dem großen Waschbecken beobachtet hat. Ich will Dir diese Bemerkungen mittheilen, weil sie Dich gewiß ergötzen werden. In der itzt genannten Muschel, die von einem weichen Thier bewohnt wird, hält sich zugleich ein kleiner Taschenkrebs auf, welcher seinen Hauswirth, den eigentlichen Bewohner der Muschel, nicht eher verläßt, als bis er stirbt. Dieses kleine, mit dem Namen Muschelwärter belegte Thier, [...] muß als Thürhüter beständig Achtung geben, ob etwa irgend eine Gefahr zu befürchten oder eine Beute zu fangen ist; welches folgendergestalt geschieht. [...] Sobald der kleine Taschenkrebs, welcher mit Augen versehen ist, sieht, daß die Wohnung seines Hauswirths mit kühnen Gästen angefüllt ist, so kneipt er ihn heimlich mit seinen Scheeren; worauf dieser den Augenblick seine große Schaale verschließt, die gefangenen Fischchen tödtet und zu seiner Nahrung gebraucht, dabey aber auch dem kleinen Taschenkrebs, seinem Wächter, einen gehörigen Theil für seine Bemühung und Wachsamkeit überläßt.


Dritter Theil (1781)
  1. Insecten
  2. In unserem Vaterlande befindliche Insecten
  3. Pflanzen
  4. Inländische Pflanzen (290-378)

S. 69-74
/£{Doe-137b} [Schiffsbohrwurm]
Unser Vaterland ist schon in dem sechzehnten Jahrhunderte damit [Pfahlwurm] heimgesucht worden; [...] In dem siebenzehnten Jahrhunderte, vorzüglich in dem Jahre 1666, haben diese Würmer wiederum / unser Südersee besucht, und wahrscheinlicherweise sind es eben dieselben, welche man in diesem achtzehnten Jahrhunderte, und zwar erst im Jahre 1731 bey Enthuisen endeckt hat, obgleich unsre Heringsschiffe schon in den Jahren 1714 und 1727 von denselben ganz durchgefressen waren. Es scheint daher, daß diese Würmer aus der Nordsee durch den Wind und die Fluth, oder durch die Schiffe in unsere Gegenden gebracht worden sind. [Es folgen weitere Details]

S. 131-141 [Seidenraupe / Gewinnung von Seide in Europa]
/£{Bar-193} [Datierung !]


Datum: 18.10.2012 / ... / 13.07.2018 / 08.04.2020