Knopf:UB Carsten Niebuhr (1774) und (1778) Knopf

Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Ländern,
Bd. I (Kopenhagen 1774)

//===Adickes===>>=== Untersuchungen: 183
//========Mss===>>=== {Kae p.: 138-139} {Mes p.: 066}
//AA-Kant =>02: 432,09


|P_200-206
£{Kae-139,01-05} / £{Wol-047,05-07}
Man würde mit der alten Geschichte dieses merkwürdigen Landes viel besser bekannt seyn, wenn man die Schriften der ehmaligen Einwohner lesen könnte; denn kein Land in der Welt hat so viele Denkmähler mit alten Schriften, als Egypten. Aber der Fleiß der alten Einwohner dieses Landes ihre Nachrichten in harten Steinen gleichsam für die Ewigkeit aufzuzeichnen, nutzet uns sehr wenig, weil wir sie nicht verstehen. Man findet unter der großen Anzahl der Gelehrten in Europa zwar einige wenige, die Gedult und Geschicklichkeit haben in den Alterthümern zu forschen, aber diese haben gemeiniglich weder Lust noch Gelegenheit sie anderswo als in ihrer Studierstube zu suchen, und es hat ihnen vielleicht noch an Abschriften von den Inschriften der alten Egypter gefehlt. Wenn also Reisende ihnen davon nur eine hinlängliche Anzahl mitbringen, so glaube ich gewiß, sie werden bald sehr vieles erklären können, vornehmlich wenn diejenigen, welche sich damit beschäftigen wollen, mit der wahren coptischen Sprache wohl bekannt sind, die vor der Ankunft der Griechen in Egypten geredet ward; denn dieß scheinet zur Erklärung der Hieroglyphen nothwendig zu seyn. [...] Um eine so vollständige Sammlung hieroglyphischer Schriften zu erhalten, daß man eine Erklärung derselben von den Gelehrten erwarten könnte, müßte ein Reisender sich eine lange Zeit in Oberegypten aufhalten, und daselbst alle vollständige (nicht zerstümmelte) Inschriften, deren ich sehr viele an den alten Tempeln vermuthe, copiiren. [...] Es scheint daß man sich bey Erklärung der Hieroglyphen bisher blos bey den größern Figuren oder Sinnbildern aufgehalten habe; ich wünsche, daß die Gelehrten vornehmlich die hieroglyphischen Schriften ihrer Aufmerksamkeit wehrt achten mögen. Diejenigen welche sich damit beschäftigen wollen, werden gleich anfangs alle verschiedene Zeichen und Figuren dieser Schrift sammlen müssen. Aber weil nicht alle die Inschriften, welche ich copiirt habe, gleich gut conservirt waren, so habe ich alle noch deutliche Buchstaben oder Zeichen, die man in meinen Abschriften findet, auf der Tabelle XLI. gesammlet. Es wird leicht seyn ihre Anzahl aus andern schon gutgezeichneten hieroglyphischen Inschriften zu vermehren; und wenn dann auch die Reisende, welche Gelegenheit haben nach Oberegypten zu kommen, daselbst fleißig alte Inschriften von dieser Art copiiren, so wird man bald alle die verschiedenen Zeichen, deren man sich zu der hieroglyphischen Schrift bedient hat, kennen lernen. Man wird alsdann finden, daß gewisse Zeichen mehr auf Obelisken, andere mehr auf Leichensteinen u. s. f. vorkommen. Alles dieß wird den Gelehrten näher zu seinem Ziel, nemlich zu der Erklärung der Hieroglyphen führen.


S. 243-248: Katharinen-Kloster und Umgebung (Sinai)
[Hinweis auf genauere Beschreibung bei Pococke; doch da steht auch nichts passendes fuer Hes-207; W_St: 31.08.2017]

S. 278f.: [Entenfang / selbst gesehen! / Wie von der Groeben]


Reisebeschreibung nach Arabien und andern umliegenden Ländern,
Bd. II (Kopenhagen 1778)


Datum: 02.04.2007 / ... / 21.06.2012 / ... / 31.08.2017 / 08.11.2018