Knopf: Bibliothek Pennant 1779/80 Knopf

Pennant, Thomas / Ebeling, Johann Dietrich Philipp Christian (Üb)
Reise durch Schottland und die Hebridischen Inseln. Aus dem Englischen, 2 Bde.
(Leipzig: Weygand 1779, 1780)

Exemplar: ubmr: VIc C 822
⇒ Adickes 1911, S.:257

GGA, 27. St., 4. März 1775, S. 225-232: Besprechung der engl. Ausgabe London 1774
GGA, 82. St., 11. Juli 1775, S. 701-702: Anzeige einer weiteren Beschreibung von P. engl. Ausgabe London 1774


Bd. 1,

S. 338ff.: Beschreibung von Staffa von Joseph Banks Esq. Abbildungen von Fingals Höhle und anderen Basaltsäulen


Bd. 2,

S. 242: Einleitung.

Die Insel St. Kilda kann unter die größten Seltenheiten des brittischen Reiches gezählt werden. Ihre entfernte Lage, das Genie, die Sitten und Gebräuche ihrer Einwohner, die Einrichtung ihres kleinen Staates, die ausserordentliche Geschicklichkeit, mit der sie ihre wichtigsten Geschäfte betreiben, ihr unbezwinglicher Muth, [...]; diese und noch verschiedne andre Umstände zusammen genommen verdienen gewiß die Aufmerksamkeit des Wißbegierigen.

S. 273:
/£{Kae-442,13 Nicht die Quelle!} / /£{Doe-148,09 Ist Q.}
Die St. Kildier wissen sie [sc. die schottische Gans mit langem scharfen Schnabel] sehr geschickt zu tödten, [...]. Der gewöhnliche Zeitvertreib der Heringsfischer giebt einen Beweis von der ausserordentlichen Stärke dieses Vogels ab. Sie binden einen Hering auf ein kleines Brett, an dem ein Gewicht befestigt ist, das es etwas unters Wasser zieht. Die schottische Gans schießt auf den Fisch, wenn sie ihn bemerkt mit einer solchen Gewalt herab, daß sie das Brett völlig mit dem Schnabel durchbohrt, und so fest daran hangen bleibt, daß sie mit leichter Mühe gefangen werden kann. [...]

S. 273f.: Das Nest der schottischen Gans besteht aus verschiednen Materialien, die sie auf dem Lande oder Meere zusammen sammelt. Gras, Seegras, Holzspäne, Lumpen und oft ganz fremde Sachen, die sie aus einer entfernten Gegend geholt haben muß, werden darin / gefunden. [...] Wenn eine schottische Gans das Nest ihrer Nachbarin leer findet, so stielt sie daraus so viel, als sie fortbringen kann, und fliegt damit aufs Meer zu, und wenn der rechtmäßige Besitzer den Dieb nicht auf seiner Flucht antrift, so kömmt er ungestraft mit seiner Beute zurück, die er rechtmäßiger Weise auf dem Meere erlangt zu haben scheint.



S. 286-291: Neuntes Kapitel. Von den Einwohnern auf Hirta
/£{Doe-148,05}
S. 287: Die zweite merkwürdige Krankheit, die die Einwohner immer befällt, so oft ein Fremder auf die Insel kömmt, besteht in einem heftigen Schnupfen, der oft mit einem schleimigten mit Blut untermischten Auswurfe verknüpft ist, [...]. Die Krankheit währt oft zehn bis vierzehn Tage. Selbst Kinder an der Brust bleiben nicht frey davon, und wenn irgend fremde Waaren ans Land gebracht werden, so ist sie weit hartnäckiger. Die Einwohner behaupten, daß sie, wenn irgend einer von den Leuten des Verwalters kurz vor seiner Ankunft mit einem Fieber behaftet gewesen ist, sie davon angesteckt würden.
S. 288: Es kann eine jährliche Epidemie seyn, da das Boot des Verwalters hier den Sommer über zu verschiedenen Zeiten ankommt, worauf sich immer diese Krankheit zeigt, die aber nie erscheint, wenn das Boot ausbleibt.
S. 296: Das Oberhaupt derselben ist der so genannte Verwalter, der aber alle Jahre ein großes holländisches Boot ausrüsten muß, um sein Korn, Federn und andre Einkünfte, oder die Sachen, die er den Einwohnern abkauft, herüberzuholen. [= letzter Satz.]

[Die Insel heißt St. Kilda; in der deutschen Übersetzung ist angehängt im 2ten Band eine 'Geschichte von St. Kilda' von Kenneth Macaulay, Pfarrer zu Ardnamurchan', S. 239-296.]


Datum: 04.09.2017