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Römer (1769) | ![]() |
Römer, Ludwig Ferdinand; Pontoppidan, Erik (Vorr)
Nachrichten von der Küste Guinea, mit einer Vorrede D. Erich Pontoppidan,
aus dem Dänischen übersetzt [unpag. Vorrede, 304 S., 4 Kupfer]
(Kopenhagen / Leipzig 1769)
//Exemplar: ==> <4> oo // <7> 8 H Afr 2114 // <1a> Us 4250 // <30> 17/4759 // Arolsen: +
S. 3
£{Kae-137,16}
Man muß gestehen, daß Afrika, (die Seeküsten
ausgenommen) bis itzo, noch gänzlich unbekannt ist. Die Europäer, so
sich daselbst niedergelassen haben, sehen öfters Nationen, und hören
von einigen andern, von denen ihnen niemals vorhero, etwas bekannt worden ist.
S. 6f.:
£{Hol-311R} / £{Kae-263,11}
/ £{Kae-282,10} / £{Doe-037,14} / £{Doe-048',02} / £{Vol-051}
In der Mitte des Decembris oder im Anfange des Jenners, findet sich ein
starker Ostwind, von einer sehr trockenen, und besondern Eigenschaft ein, der
acht oder mehrere Tage währet. [...] Unsere Europäischen eichenen und
fichtenen Balken und Bretter, springen und bekommen Ritzen so daß man
einen Finger in die letztern legen kann; Sobald aber dieser Wind vorbey ist,
ziehen sie sich wieder so dichte zusammen, daß es unmöglich /
fällt, zu sehen, wo sie vorhin gewesen sind. Wir vernehmen, eine
unerträgliche Trockenheit im Halse, Munde und der Nase. In dieser Zeit,
gehen die Schwarzen nicht gerne, aus ihren Hütten und man siehet, daß
die Haut ihres ganzen Körpers Ritzen bekommet, so wie die Europäer
dergleichen, an ihren Nasen und ihrem Munde erhalten.
[Termiten]
/ £{Kae-438,17}
S. 8: Außer Bosmann, hat kein anderer Schriftsteller, von einer Art
seltsamer Ameise, so auf der Küste Guinea gefunden wird Erwehnung gethan.
Die Engländer nennen sie Boxa Box, die Holländer und Dänen aber,
Fotter. Sie wohnen nicht unter der Erde, wie andere Ameisen, sondern bauen
Thürme welche 16 bis 24 Fuß hoch sind, von rothen Lehm, und wenn man
mit einer Brechstange, in dieselben bricht, so findet man ordentliche Gassen und
Wohnungen in denselben. [...] Diese Ameisen sind ganz weiß, grösser
als eine andere Art, von Ameisen haben aber längere Beine; sie haben
gleichsam eine Scheere, an dem vördern Theil ihres Kopfes: [...].
S. 9: Diese Fotter sind sehr schädlich, wenn sie in unserer Magazine
kommen, denn sie können in einer Nacht, vor einige hundert Reichthaler,
Waaren, beschädigen. Alle Thiere fürchten sich vor ihnen, und man hat
bemerkt, daß sie ein Schaaf, Bock &c. völlig aufgefressen, und nichts
als die Beine, liegen lassen.
S. 17
£{Kae-137,16}
Wie lächerlich ist es nicht, daß unsere Erdbeschreiber, in
Afrika eben so wohlbekannt seyn wollen, als in Europa selber: und eine Karte von
Afrika, ist eben so häufig mit Namen von Landschaften und Städten
besetzt, als das bekannteste Reich in Europa.
S. 18-19:
£{Pil-231} / £{Doe-098,20}
/ £{Fri-425} / £{Bar-129}
/ £{Ber-281} / £{Doh-113,01}
Wir haben unter diesen Sclaven Nationen gesehen, welche man kaum
Menschen nennen konnte; sie haben ein besonders wildes Wesen an sich, ihre
Physiognomie gleicht einem Tyger, und sie haben ebensolche Zähne, in ihrem
Munde. [...] Wir glaubten, daß eben diese Nation etwan gewohnt wäre
ihre Zähne zu feilen, und daher ward allen Factoren befohlen,
Menschenfreßer mit gefeilten Zähnen zu kauffen; Sie haben aber,
wirklich von Natur solche Zähne und werden so gebohren. / Ein so genannter
Menschfresser, war einstens ein halbes Jahr auf der Rhede Anamaboe, am Borde
vieler Schiffe; die Neger hatten ihm die Spitzen seiner Zähne abgebrochen,
und ihn verkauft.
S. 258: Unsere Schriftsteller behaupten, es könne dieses Thier [Kamöleon] seine Farbe, wie und wenn es ihm gefalle, verändern, und daß es die Farben aller Gegenstände worauf es gesetzt wird, oder welche ihm vor die Augen gehalten werden, annehmen könnte. Es können aber so wohl ich, als andere versichern, daß dergleichen Meynungen ungegründet sind. Ich habe folgende Umstände beobachtet: Das Fell eines Kamöleons besteht aus kleinen Schuppen; so wie es das Fell zieht, so fällt der Tag oder das Licht darauf, und verursacht, daß dieses Thier, an einem Orte grüne, an einem andern aber blau oder röthlich zu seyn, scheinet. Wenn ein Kamöleon zornig wird, verändert es seine Farbe, längst dem Rücken; die kleinen Schuppen des Rückens erheben sich als wie die Borsten der Schweine, und dadurch verändert es sogleich seine Farbe, nimmt aber doch keine andere an, als die man an demselben, in gleichen Fällen, vorher und nachdem allezeit wahrgenommen hat.
S. 277:
£{Kae-504,11}
Ein Mannssclave kostet, sechs Unzen Goldes oder sechs und neunzig
Reichsthaler.
Datum: 04.03.2009 / ... / 22.11.2016 / 18.12.2017