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Sage 1775 | ![]() |
Exemplar: <1> 28 A 13101 / <12> digital
GGA, 35. St., 23. März 1775, S. 297-300.
Unpag. Vorrede gezeichnet: Göttingen d. 5. März 1775
S. 24f. Anm.: Solfatara ist ein höchst merkwürdiges Thal, nicht weit von Neapel, und ungefähr zwo / deutsche Meilen vom Vesuv. Unstreitig ist es, daß daselbst ehemals ein feuerspeiender Berg gewesen, der, nachdem er ausgebrant, eingestürzt ist, und die nun daselbst befindliche weite kesselförmige Oefnung gemacht hat. Man findet in dieser viele Ritzen, aus welchen schwefelsaure Dünste aufsteigen, denen man Thon aussetzt, der dadurch sehr reich an Alaun wird, daher man ihn alsdann auslauget, und das Salz anschießen läßt. Die Alten nannten diesen Ort Forum Vulcani.
S. 82ff.Anm.:
£{Kae-433,05}
Die orientalische Essenz, oder die silberfarbige von
Fischschuppen getrennete Materie, wird / zur Bereitung der unächten Perlen
gebraucht, indem man damit, wie mit einer Virniß, die innere Fläche
einer zarten Glaskugel überzieht. Ein Franzos Jaquin, ist der Erfinder
dieser Kunst. Er soll, nach einigen, in den letzten Jahren der Regierung
Heinrich IV gelebt haben; andere geben das Jahr 1656 an. Seine Nachkommen
treiben noch jetzt in Paris einen starken Handel mit solchen Perlen. [...] [Über
die Herstellung unechter Perlen / Fischschuppen]
S. 96f.:
£{Kae-426,15}
Man hat dem Herrn Docktor Mead die Entdeckung der Natur des Viperngiftes, und
dem Herrn Bernhard de Jüßieu die Mittel wider die Uebel, welche
dasselbe verursachen kan, zu danken. / Herr Mead erzählt, daß, nachdem
er ein Glas mit Gift von Vipern erhalten hatte, daß er sie gereitzt, und in einen
harten Gegenstand beißen lassen, er solches mit dem Mikroscope untersucht habe. Er
bemerkte sogleich einige Salzstrahlen, welche darin mit vieler Schnelligkeit herum
schwommen. Nach Verlaufe einiger Zeit, schoßen sie in äußerst
spießige, und sehr kleine Krystalle an, über welche man Arten von Knoten
(noeuds) wahrnahm, sie waren durchsichtig, und färbten die Tinctur von
Tournesol roth. / Wenn die Viper beißt, so bringt sie diesen Saft in die Wunde; da
er sich denn in die Bluthgefäße schleicht, und nach und nach das Bluth zum
Gerinnen bringt, und dessen Umlauf unterbricht, [...].
S. 102:
£{Hes-139,25}
/ £{Kae-426,15}
/ £{Doe-143',01}
Francisus Rhedi berichtet in seinem Werke Experimenta circa varias res
naturales [Amsterdam 1685], daß das Viperngift keinen Schaden thut, wenn es,
sogar in großer Menge, mit Getränken eingenommen wird.
S. 103 Anm.:
Inzwischen hatte man schon zu alten Zeiten bemerkt gehabt, daß das Gift der
Schlangen, wenn es mit einem Getränke genossen würde, nicht schade. Zum Beweise
will ich nur die Stelle aus dem Lucan III. V. 614 anführen: [...].
Datum: 11.01.2012 / 25.01.2017 / 1.09.2017