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Saussure 1781 | ![]() |
Exemplar: <4> VIc C 720
Vorr. S. vf.: Die Weltweisen des Alterthums übten ihre Seelenkräfte in der Darstellung der Ordnung und Ursachen dieser Veränderungen [der Erde]; aber eiliger die Natur zu erklären, als geduldig sie zu studieren, stützten sie sich auf unvollkommene Beobachtungen und mündliche Ueberlieferungen, die durch Dichtkunst und den Aberglauben entstellt waren, und bauten aus diesen Materialien Kosmogonien auf, Systeme über den Ursprung der Welt, die mehr gemacht sind, die Einbildungskraft angenehm zu unterhalten, als den Verstand durch eine getreue Erklärung der Natur zu vergnügen. Es verlief geraume Zeit, ehe man erkennen lernte, daß dieser Zweig der Naturgeschichte, sowohl / als die übrigen, durch nichts als die Hülfe der Beobachtungen müsse bearbeitet werden, und daß die Lehrgebäude nichts seyn sollten, als Resultate und Schlußfolgerungen, aus Factis gezogen. Die Wissenschaft, welche die Facta sammelt, die als Grundlagen zur Geologie, oder Theorie der Erde, brauchbar sind, ist die physische Erdbeschreibung, oder die Darstellung der natürlichen Eintheilungen unserer Erdkugel, der Natur, des Baues und der Lage ihrer verschiedenen Theile, der Körper, die man an ihrer Oberfläche wahrnimmt, wie auch derjenigen, die in ihrer Tiefe enthalten sind, in so weit unser Unvermögen erlaubt, letztere zu erforschen. Hauptsächlich aber kann sich die Theorie der Erde durch das Studium der Gebirge mit schnellen Schritten ihrer Vollkommenheit nähern.
S. xxiii Hinweis auf Pallas 1776ff und 1777; S. will unmittelbar anküpfen und 'Licht über den Ursprung' verschaffen
S. 35:
/£{Doe-029',24} /
Die steinigten Concretionen, welche man unter dem Namen Dragées de Tivoli
kennt, haben einen ähnlichen Ursprung.
Die schönsten mir bekannten Concretionen
dieser Art habe ich zu St. Philipp zwischen Siena und Rom, entstehen gesehen. Ein von
Natur warmes Badwasser [...], welches mit einem kalkartigen Alabaster gesättigt ist,
läßt beym Erkalten diesen Alabaster, welchen es aufgelöst enthielt,
fallen. Die Bewegung des Wassers rundet diesen Alabaster, so wie er sich concentrirt, zu,
und macht Körner daraus, die am Bruche aus concentrischen Lagen zu bestehen scheinen.
Eben dieses Wasser läßt man auf ausgehöhlten Schwefel fallen, der nach
antiken Basreliefs gemodelt ist. Der Alabaster legt sich auf den Schwefel nieder,
füllt seine Höhlen aus, und macht Basreliefs von einem sehr weißen
Steine, welcher mit der größten Genauigkeit die Figuren darstellet, die man im
Schwefel geformt hat.
S. 104: Der Montblanc ist einer von den Bergen Europens, dessen Erkenntniß das meiste Licht über die Theorie der Erde verbreiten zu müssen scheint. Sein Gipfel, welcher über der Horizontallinie des mittelländischen Meers 2.446 Klaftern erhoben ist, ist der höchste von allen, die nicht allein in Europa, sondern auch in Asien und Afrika, mit einer genauen Richtigkeit sind gemessen worden. Das Gebirge der Cordilleras im mittäglichen Amerika ist das einzige bekannte, welches ihn an Höhe übertrifft.
S. 172ff. (§ 493) Hoher Berg, welcher im Jahr 1751 einstürzte.
Schreiben des Hrn Vitalliano Donati darüber.
{ad Hol-322,17}
[Großer Bergsturz, der] schwarze Staub wurde für Rauch angesehen, und die
durch die Furcht mit falschen Vorstellungen eingenommenen Leute bildeten sich ein, unter
diesen Wirbeln von Rauch und Flammen zu sehen; man schrieb also nach Turin, es habe sich
mitten unter diesen Bergen ein schrecklicher Vulcan geöffnet.
S. 254ff (§ 559) Wirkungen der dünnen Luft auf Menschen: Ermüdung
S. 264ff: Höhenmessung Buet und dann Montblanc
Datum: 26.04.2011 / 13.09.2018