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Sinner 1773 | ![]() |
Exemplar: <12> digital //
Glasenapp 1954, S. 73; (frz. Ausgabe) mit Bezug auf Abraham = Brahma
Adickes 1911 / 1913: --
Das französische Original: Bern 1771
004-005 [Pythagoras bringt die Lehre von der Metempychosis von den indischen Braminen nach Europa]
006: Der Streit über das Alterthum der Aegypter ist sehr alt. Ich werde in diesem ganzen Versuche die vornehmsten Verfasser nutzen, welche diese Materie behandelt haben. [Diese werden in der Vorrede in chronologischer Folge kurz dargestellt.]
007: Vor mehr als hundert Jahren hielt sich Franz Bernier, ein französischer Arzt, an dem Hofe des Aurenzeb auf, des damaligen Kaisers von Indostan, vom Stamme Timur oder Tamerlans.
016:
/£{Kae-137,06} / /£{Mes-064,26}
Er [P. Bouchet (1679-1749] behauptet, daß der
Brahma der Indianer nichts anders als Abraham wäre; [...].
029-031: Den Herrn Anquetil von Perron darf ich wohl nicht vergessen, der die ganze Reise um die Halb-Insel von Bengalen bis Surate gemacht hat. Sein Reisebuch erschien sehr abgekürzt im Journal des Savans vom Monat Jun. 1762. [Der Plan 'Sanskrit' zu lernen scheitert; stattdessen wird in Surate die Sprache der alten Perser zum Objekt; er kehrt 1760 nach Europa zurück; darüber Memoires de l'Academie des belles lettres; Beschreibung der heiligen Bücher im Journal des Savans vom Monat Jul. 1762.]
033: Vorzüglich haben sie [Hollwell / Dow] gezeigt, daß die drey Personen, Birmah, Bisnow, Sieb unter den indostanischern Lehrern nichts anders, als die drey Eigenschaften des göttlichen Wesens bezeichnen; nämlich der Schöpfung, der Erhaltung des Ganzen und der Bestrafung; oder Gott den Schöpfer, der Erhalter, und den Rächer, oder vielmehr den Verbesserer.
078: Nun will ich mich bemühen, zu zeigen, daß die Theologie der alten
Aegypter aus den nämlichen Quellen der indostanischen Theologie geschöpft zu
seyn scheint. Ich werde mich des Jamblychus, eines platonischen Philosophen, und
Schülers des Porphyrius bedienen, der zur Zeit Constantins des
Großen über die Geheimnisse der Aegyptier schrieb.
079: Ich will versuchen, ob ich zwischen diesen beyden theologischen Systemen [sc. der
alten Aegypter / der alten Inder] eine Parallel treffen kann, wenn ich die eignen Worte des Jamblychus hersetze.
[Im Folgenden: Auszüge aus Jamblychus, der in der Mitte des 5ten Jahrhunderts
n. Chr. als Bischof von Trier amtierte.]
84: Das II. Kap. des VIII. Abschnitts lehret deutlich die Einheit Gottes. Das dritte
handelt von den verschiedenen untergeordneten Gottheiten, vorzüglich von den drey
himmlischen Geister, wovon der erste Amon genannt wird, der zweyte Phta, der
dritte Osiris. Es scheint, daß diese drey Gottheiten nur drey Modificationen
des höchsten Wesens sind, wie die Brimha, Bishen und Shibah der
Indianer. Amon, sagt Jamblychus, ist Gott, als Schöpfer der Theile
dieser Welt betrachtet; Phta vervollkommnet das Werk; Osiris sieht auf die
Wohlthätigkeit, die überall verbreitet ist.
86f.: [Aus Kap. VI, X]
/£{Kae-242,03} / £{Mes-124,23}
Setzt man zu diesen Betrachtungen noch die Natur des Klima und des Bodens von
Indien und Aegypten, so machen alle physischen Gründe es glaublich, daß das
erste von diesen Ländern am frühesten bevölkert war. Das Meerwasser hat
ehemals offenbar einen Theil von Nieder Aegypten überschwemmt; das Delta,
welches von den beyden Armen des Nils herrührt, war / ehemals mit Wasser
überschwemmt. Indien genießt der reinsten Himmelsluft und der fruchtbarsten
Sonne; wahrscheinlich ist es das älteste bewohnte Land. Ohne hier die Frage von der
Lage des Paradieses zu erörtern, will ich hier nur anführen, daß der
reisende Mandeville, der gegen den Anfang des 14ten Jahrhunderts ganz Indien
durchwanderte, unter die Zahl der vier Flüsse [Genesis 2,10-14] den Ganges setzt, den er für den
Phison hält. [...]. Dies beweiset wenigstens, daß damals die Völker in den
Gegenden des Ganges ihr Land als den Sitz des irrdischen Paradieses ansahen; und diese
Tradition dauert noch beständig unter ihnen fort. Die Sage, welche Mandeville
hinzufügt, daß das Paradies das höchste Land des Erdbodens sey, so hoch,
daß die Gewässer der Sündfluth es nicht haben erreichen können,
gehört ohne Zweifel zu dem Haufen von unendlichen Muthmaaßungen, über einen
Gegenstand, den die Vorsehung den Augen der Menschen zu entreissen für gut befunden
hat.
87: Hier ist der Ort, von der Religion des Zoroasters, des persischen
Gesetzgebers zu reden, dessen Lehre man in den Büchern antrifft, die in der Sprache
Zend in den Händen einer geringen Anzahl von seinen Schülern aufbehalten worden,
welche noch in einigen Gebirgen von Persien und Indien leben, und von welchen wir in der
Vorrede gehandelt haben.
91: Der D Hyde läßt in der That die Religion des Zoroasters
bis auf die Zeiten der Sündfluth hinaufsteigen, [...]
227:
/£{Doe-176',14} /
Die Maratten sind jetzt das ansehnlichste Volk in Indostan. Ihr
vorzüglichster Aufenthalt ist Suttarah, wo man das eigentliche Gouvernement antrifft,
welches sonst zu Puna an der Seite von Bombay war.
235:
Die Macht der Engländer in Bengalen besteht in drey Bataillonen
Europäer und dreyßig Seapoys, alle bewaffnet, disciplinirt und einförmig
gekleidet; daher können wir behaupten, daß wir gegenwärtig an Macht jedem
Souverain in Indostan überlegen sind.
Datum: März 2016 / August 2017 / 07.03.2018