Knopf:UB Sonnerat (1783) Knopf

Sonnerat, Pierre:
Reise nach Ostindien und China, auf Befehl des Königs unternommen vom Jahr 1774 bis 1781, 2 Bde. in 4° (Zürich: Orell 1783) [Mit Kupfern]
Besprechung: WN 3. Juni 1782: angekündigt für Michael oder Neujahr.
Exemplar: <4> VIc B 185
Reise nach Ostindien, und China, in den Jahren 1774 bis 1781 nebst dessen Beobachtungen über Pegu, Madagascar, das Cap, die Inseln France und Bourbon, die Malediven, Ceylon, Malacca, die Philippinen und Molucken, 1 Bd. in 8° (Leipzig: Sommer 1783) [xvi, 368 S.] [Auszug!]
Exemplar: <SLUB Dresden> Digital

Das französische Original: Paris 1782
Gliederbau (Zürich):
Band 1
1-126 / Erstes Buch: Von Indien (in 14 Kap.)
127-160 / Zweytes Buch: Einleitung in die Religion der Indier, oder Abriß ihrer Mythologie
161-268 / Drittes Buch: Von der Religion der Indier

Band 2
3-106 / Viertes Buch: Beobachtungen über China, über das Königreich Pegu, über Madagaskar, die Inseln France und Bourbon, das Vorgebürge der guten Hoffnung, die Maldiven, Zeylon, Malakka, die Philippinen und Molukken (in 8 Kap.)

107-193 Fünftes Buch: Neuentdeckte Gegenstände aus der Naturgeschichte.
- (107) I / Von den vierfüßigen Thieren
- (116) II / Von den Vögeln
- (174) III / Von den Pflanzen ==> 194
Register

Gliederbau (Leipzig)
(III-XII): Vorrede des deutschen Uebersetzers
(XV-XVI): Inhalt




    (259-368) IV: Buch
  • (259-292): Kap. 1 - China
  • (293-307): Kap. 2 - Pegu
  • (307-330): Kap. 3 - Madagascar
  • (330-339): Kap. 4 - France und Bourbon
  • (340-343): Kap. 5 - Vorgebirge der guten Hoffnung
  • (343-351): Kap. 6 - Ceylon, Malediven, Malacka
  • (351-368): Kap. 7 - Philippinen, Molucken

AA-Kant ==>05: 131 Anm. / 07: 402 zu 190,24 / 08: 329
28: 1074; 1183; 1285; 1431
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{Ber S.: 281}}
{Doh p.: 112}}
Vol: 071 (?)
Exzerpt nach Zürich

Bd. 1.

S. VII: [Auszug aus dem Tagebuch der Königlichen Akademie der Wissenschaften, vom 23. Januar 1782] Herr Sonnerat, welcher grosse Kenntnisse in der Naturgeschichte, thätigen Eifer, und jenen geläuterten Geschmack besitzt, der einem feinen Beobachter nöthig ist, reiste als Schüler des Herrn Commerson im Jahr 1768 von Paris ab, und durchwanderte mit ihm innerhalb drey Jahren die Inseln France, Bourbon, Madagaskar u.s.f. Von diesem würdigen Lehrer schon zum geschickten Beobachter ausgebildet, unternahm nun Herr Sonnerat eine Reise nach Indien, nach den Philippinischen und Molukkischen Inseln und nach Neu-Guinea. Er kam im Jahr 1773 nach Frankreich zurück, und brachte eine ansehnliche Sammlung von verschiednen Gegenständen aus der Naturgeschichte mit sich, die er in das Königliche Naturalienkabinet zur Verwahrung legte; [...].


S. VIII: Im Jahr 1774 gieng er wieder nach Indien, und erhielt von der Regierung den Auftrag, seine gelehrten Untersuchungen in allen den Ländern fortzusetzen,die er durchwandern würde. [...]

004: Indien gab während der Epoche seines Glanzes allen andern Völkern Religionen und Gesetze; Aegypten und Griechenland hatten ihm zugleich ihre Fabeln und ihre Weisheit zu danken.

005: Das, was sie dießfalls mit einander gemeinschaftlich haben, besteht nämlich darin, daß sie einerley Hauptgötter und dieselben unter Einerley Namen verehren, wie z.B. den Bruma, Wischenu und Schiwen *); daß sie Einerley Begriffe von der Seele und ihren Wanderungen aus einem Körper in den andern hegen, und daß sie die gleichen Bücher als geheiligte ansehen, die nach ihrer Aussage alle Grundsätze ihrer Religion enthalten.
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Note *) Bruma ist der Schöpfer, Wischenu Gott der Erhalter, und Schiwen Gott der Zerstörer. S. B. II von der Indischen Mythologie.

028 Note: Bambus

031: Das Volk ist in Stämme (Castes *) oder Zünfte eingetheilt. Die Bramanen werden von denen auf Koromandel als Leute von schlechtem Stamme betrachtet.
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Note *) Von dem Portugiesischen Wort Casta, das ein Geschlecht, Abstammung oder Familie bedeutet.

034: Surate ist wegen seiner Bayaderen bekannt: Der ächte Name dieser Mädchen ist Devedaßi; die Benennung Bayaderen, die wir ihnen gewöhnlich geben, kömmt von dem Wort Balladeiras her, welches im Portugiesischen Tänzerinnen heißt. Diese Mädchen weyhen sich ganz der Verehrung der Götter, die sie in den Prozessionen begleiten, indem sie vor ihren Bildern her tanzen und singen. [...]; am Ende werde[n] diese Mädchen öffentliche Huren. Sie sammeln sich dann in eine Gesellschaft, nehmen noch Musikanten zu sich, und unterhalten mit Tanz und Musik, der sie zu sich rufen läßt.
[Dazu Tafel Nr. 3, gegenüber S. 35; allerdings steht dort nichts über das Färben der Finger und Lippen.]
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128: Die heidnischen Indier haben drey Hauptgottheiten: Bruma, Schiwen und Wischenu, die nur Eine ausmachen; und dann heißt diese Art von Dreyeinigkeit, Trimuti oder Tritwan, welches Vereinigung der drey Mächte bedeutet.

166: Sie [die Brachmanen] befahlen die drey Haupteigenschaften Gottes zu verehren; nämlich die Macht zu erschaffen, zu erhalten, und zu zerstören. Diese drey metaphysischen Wesen wurden in der Folge personificirt, und bildeten nun drey verschiedne Götter, die man Bruma, Wischenu und Schiwen hieß.


Bd. 2


Datum: 14.01.2010 / ... / 16.11.2018 / 14.07.2020