Knopf:UB Sparrmann (1784) Knopf

Andreas Sparrmann: Reise nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung, den südlichen Polarländern und um die Welt, hauptsächlich aber in den Ländern der Hottentotten und Kaffern in den Jahren 1772 bis 1776. Aus dem Schwedischen (Berlin 1784)
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<4> VIc C 919

S. 17: Britannien das Zinnland seit den Phöniciern
S. 75-101: Aelfred, Erdbeschreibung vom nördlichen Europa
S. 172f.: Hottentottenschürze
S. 453-57: Einhorn
S. 480-95: Honigzeiger / Rattelfret

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»Ferner wußte ich, daß, da ein Theil einfältiger Hottentotten und Indianer von der holländischer Compagnie und deren Regierung und Einrichtung sich keinen Begriff machen konnten, die Holländer in Indien diese für einen einzelnen mächtigen regierenden Fürsten ausgegeben haben, der Jan oder Johann mit dem Zunamen Compagnie heiße; welches ihnen auch mehr Achtung erworben hat, als wenn sie es diesen Leuten wirklich hätten begreiflich machen können, daß sie in der That von einer Gesellschaft Kaufleute regiert werden. Aus dieser Ursache ließ ich ihnen durch meinen Dolmetscher weiter antworten, wir wären von Jan Compagnies Kindern, der uns ausgeschickt hätte, diese Gegenden zu besehen und Kräuter zu Arzneyen zu sammeln. [...] Diese in der Eile aus Erdichtung und Wahrheit zusammengeschmiedete Erzählung machte auf die bey uns angekommnen Hottentotten einen tiefen Eindruck.«

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Einhorn ??

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»Den Ratel, welcher sowohl bey den Kolonisten als den Hottentotten diesen Namen führt, habe ich in den Abhandlungen der [schwedischen] Akademie der Wissenschaften von Jahr 1777 unter dem Namen des Ratelfretts (Viverra Ratel) beschrieben und abgebildet.«
[ Anthropologie / Mro-Nr. 204: Den Hintergrund für die zunächst kryptische Bemerkung bildet eine längere Passage über eine symbioseähnliche Beziehung zwischen zwei Tieren in Sparrmann 1784, S. 480-495. Der Darstellung bei 'Mrongovius' liegt zudem eine mißverständliche Verkürzung zugrunde, wie aus den folgenden Zitaten hervorgeht. ]

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£{an-doh_173,04-11}
»Er versteht auch so gut als der Hottentott, Kaffer und capsche Bauer, einem kleinen Vogel nachzugehen, der während seines lockenden Geschreyes Cherr-cherr-cherr fortfliegt, und den, welcher ihm folgt, zu einem Bienenneste führt. Dieser eigennützige Vogel und Bienenverräther, [...], ist der kleine Honigzeiger oder Honigkukuk (Cuculus Indicator) den ich in den philosophical Transactions [Bd. 67] beschrieben und abgebildet habe, und von dem ich in dieser Reisebeschreibung unten weitläuftiger handeln werde.«

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»Die Bienennester, welche oben in Bäumen sind [im Unterschied zu denen am Erdboden], haben vom Ratel nichts zu befürchten. Er pflegt aber aus Aerger und Grimm über sein vergebliches Aufspüren solcher Bienen in den Stamm des Baumes zu beißen; und diese Bäume sind den Hottentotten sichere Merkmale, daß oben in dem Baume ein Bienennest vorhanden ist.«

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»Eigentlich ist es wohl weiter nichts als Eigennutz, um dessen Willen er [der Honigzeiger] den Menschen und dem Ratel die Bienennester entdeckt. Denn Honig und Bieneneyer sind sein liebster Fraß, und er weiß, daß beym Plündern der Bienennester allzeit etwas verlohren geht, das auf seinen Antheil fällt, oder daß man mit Fleiß etwas als eine Belohnung seines geleisteten Dienstes übrig läßt.« [Die Bemerkung der Vorlesung bezieht sich also nur auf den Fall, wo der 'Honigzeiger' den 'Ratel' zu einem unerreichbaren Bienennest führt.]


Änderung: 16.05.2007 / 20.05.2009 / 20.10.2009