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Sparrmann (1784) |
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|P_347f.
»Ferner wußte ich, daß, da ein Theil einfältiger Hottentotten und
Indianer von der holländischer Compagnie und deren Regierung und
Einrichtung sich keinen Begriff machen konnten, die Holländer in
Indien diese für einen einzelnen mächtigen regierenden Fürsten
ausgegeben haben, der Jan oder Johann mit dem Zunamen Compagnie heiße;
welches ihnen auch mehr Achtung erworben hat, als wenn sie es diesen
Leuten wirklich hätten begreiflich machen können, daß sie in der That
von einer Gesellschaft Kaufleute regiert werden. Aus dieser Ursache
ließ ich ihnen durch meinen Dolmetscher weiter antworten, wir wären
von Jan Compagnies Kindern, der uns ausgeschickt hätte, diese Gegenden
zu besehen und Kräuter zu Arzneyen zu sammeln. [...] Diese in der Eile
aus Erdichtung und Wahrheit zusammengeschmiedete Erzählung machte auf
die bey uns angekommnen Hottentotten einen tiefen Eindruck.«
|P_453
Einhorn ??
|P_480
»Den Ratel, welcher sowohl bey den Kolonisten als den Hottentotten diesen Namen
führt, habe ich in den Abhandlungen der [schwedischen] Akademie der Wissenschaften
von Jahr 1777 unter dem Namen des Ratelfretts (Viverra Ratel) beschrieben und
abgebildet.«
[ Anthropologie / Mro-Nr. 204: Den Hintergrund für die zunächst kryptische
Bemerkung bildet eine längere Passage über eine symbioseähnliche Beziehung
zwischen zwei Tieren in Sparrmann 1784, S. 480-495. Der Darstellung bei 'Mrongovius' liegt
zudem eine mißverständliche Verkürzung zugrunde, wie aus den folgenden
Zitaten hervorgeht. ]
|P_482f.
£{an-doh_173,04-11}
»Er versteht auch so gut als der Hottentott, Kaffer und capsche Bauer, einem
kleinen Vogel nachzugehen, der während seines lockenden Geschreyes Cherr-cherr-cherr
fortfliegt, und den, welcher ihm folgt, zu einem Bienenneste führt. Dieser
eigennützige Vogel und Bienenverräther, [...], ist der kleine Honigzeiger oder
Honigkukuk (Cuculus Indicator) den ich in den philosophical Transactions [Bd. 67]
beschrieben und abgebildet habe, und von dem ich in dieser Reisebeschreibung unten
weitläuftiger handeln werde.«
|P_484
»Die Bienennester, welche oben in Bäumen sind [im Unterschied zu denen am
Erdboden], haben vom Ratel nichts zu befürchten. Er pflegt aber aus Aerger und Grimm
über sein vergebliches Aufspüren solcher Bienen in den Stamm des Baumes zu
beißen; und diese Bäume sind den Hottentotten sichere Merkmale, daß oben
in dem Baume ein Bienennest vorhanden ist.«
|P_487
»Eigentlich ist es wohl weiter nichts als Eigennutz, um dessen Willen er [der
Honigzeiger] den Menschen und dem Ratel die Bienennester entdeckt. Denn Honig und
Bieneneyer sind sein liebster Fraß, und er weiß, daß beym Plündern
der Bienennester allzeit etwas verlohren geht, das auf seinen Antheil fällt, oder
daß man mit Fleiß etwas als eine Belohnung seines geleisteten Dienstes
übrig läßt.« [Die Bemerkung der Vorlesung bezieht sich also nur auf
den Fall, wo der 'Honigzeiger' den 'Ratel' zu einem unerreichbaren Bienennest
führt.]