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[SRG II] / G. F. Müller (Hg) | ![]() |
Müller, Gerhard Friedrich (Hg)
Sammlung Rußischer Geschichte (St. Petersburg 1759-1764): Bände 3.4 bis 9.6 [SRG II]
[Frühere Jge.: 1732ff.]
Exemplar: <7> digitalisiert
[Zwischentitel:] Nachricht / Von dreyen im Gebiet der Stadt Casan, / wohnhaften /
Heidnischen Völkern, / den, / Tscheremissen, Tschuwaschen, / und Wotiacken.
/£{Hes-209,12}
P_415f: Ich will bey gegenwärtigen Nachrichten folgende Ordnung in Acht nehmen: daß
ich
1) die vornehmsten Rußischen Handelsplätze [...]
2) Alle Sibirischen Städte [...]
3) Die Waaren, welche aus Rußland nach Sibirien geführet werden, kürzlich
anzeige; hingegen
4) Die Sibirische,
5) Die Chinesische, und
6) Die Calmückische und Bucharische Waaren um so viel umständlicher beschreibe;
[...]
|P_422: In Sibirien ist die Stadt Tobolsk sowohl wegen der Regierung des Landes und des dasigen Erzbischöflichen Sitzes, als der Menge ihrer Einwohner, und dererselben Handlung halber, die vornehmste.
|P_423: Im Anfange des Winters finden sich auch die Calmückischen und Bucharischen Caravanen ein, welche sich fast den ganzen Winter der Handlung halber zu Tobolsk aufhalten.
|P_423-429: [Zollvorschriften]
|P_447: Die Stadt Tomsk verdienet mit grösserm Rechte unter die Sibirischen Handelsstädte gezählet zu werden.
|P_448: Jeniseisk ist eine Provinzialstadt von gutem Ansehn, und gleichsam der Mittelpunkt von Sibirien.
|P_455: Man wird sich vielleicht nicht irren, wenn man der Stadt Irkutzk in der Handlung der Vorzug für allen Sibirischen Städten zueignet.
|P_460: Kiachta wird nicht nur ein Slobode, sondern auch ein Vorposten genannt, weil der Ort auf der äusserten Gränze gegen die Mungaley gelegen ist. Die Mungaley aber steht unter dem Schutze von China; daher denn auch die dortige Gränze am meisten, unter dem Nahmen der Chinesischen, bekannt ist.
|P_462:
/£{Doe-170',16} /
Der Handel daselbst [in Kiachta] ist das ganze Jahr hindurch in beständigem
Gange. Die Chineser und die Chinesischen Bucharen, so wie auch die Mungalen, bringen ihre
Waaren zu allen Jahreszeiten auf Wagen und Cameelen herbey: Und die Rußischen
Kaufleute, ob sich gleich nur im Herbste und Winter ankommen, sind doch in grosser Anzahl
gegenwärtig, und haben einen so grossen Ueberfluß von Waaren mit sich,
daß von dieser Seiten der Handel eben so wenig kan unterbrochen werden.
|P_469: Jakuzk ist von mehrerer Erheblichkeit. Denn ausser daß es der reichste Ort von ganz Sibirien an dem besten Pelzwerke, ich will sagen, an guten Zobeln, ist, so werden auch allerley Rußische und Chinesische Waaren dahin geführet, um nicht nur diese Stadt, sondern auch das weitläuftige Gebiete derselben, und das Land Kamtschatka damit zu versorgen.
|P_472:
/£{Hes-210,22} /
Ich weiß vielmehr, daß Kaufleute aus Rußland, von Jakuzk, nicht nur
nach den nächsten Ostrogen und Simowien, sondern sogar auch nach dem allerweitesten
Orte in Nordost von Sibirien, ich will sagen, nach Anadirskoi Ostrog, des Handels halber
gereiset sind, die mit grossem Vortheile zurück gekommen.
|P_478:
/£{Hes-210,27} /
Ueberhaupt ist zur Sommerszeit in Kamtschatka nicht anders, als zu Wasser,
fortzukommen. Denn es giebt daselbst weder Pferde, noch Ochsen, noch Rennthiere, deren man
sich zum fahren, oder reiten, bedienen könnte. Im Winter aber spannet man Hunde vor
die Schlittens, welche den Mangel des übrigen Lastviehes ersetzen. Die
ursprünglichen Einwohner des Landes fahren alle mit Hunden, [...].
|P_480:
/£{Hes-210,16} /
Dieser Waaren sind zweyerley: einige die in Rußland gezeuget, oder
verfertiget, andere, die aus fremden Reichen eingebracht werden. Unter allen, in
Rußland fallenden Waaren wird keine so häufig nach Sibirien geführet, als
die rothen und schwarzen Ochsen- und Küh-Häute, die man Juften nennet. Die
meisten kommen von Moscau, Jaroslaw, Wologda und Ustjug.
|P_481: Hiernächst ist das gemeine Rußische graue Laken eine sehr abgängige Waare. Der Landmann in Sibirien machet dasselbe nicht, weil er sein Brodt mit geringerer Mühe zu verdienen weis.
|P_495-515: [Zobel; anschliessend weitere Pelztiere und andere Produkte der Jagd; 561-563: Mammontsknochen / 566-568: Marienglas]
[Stoffe / Tee / Porcellan / u. a.]
|P_052
/£{Hes-083,31} /
Wer einen Calmücken siehet, hat sie alle gesehen. Manns- und Weibsleute sind sich
völlig gleich. Ihr Charakter ist; kleine Augen, eine stumpfe Nase, sehr grosse dicke
Lippen, und runde vollle Backen. Die an der Wolga leben, sind von mittelmäßiger
Statur: allein die gegen den Norden hin, sind kleiner und dicker. [...] Auf dem Haupte
leiden sie keine Haare, sondern scheeren sie alle sorgfältig ab. Nur auf dem Scheitel
bleiben eine oder ein paar Locken stehen. Alte Männer lassen sich den Bart wachsen und
halten ihn sehr in Ehren.
|P_74: Das Land zwischen der Wolga und dem Jaik wird die Nogaiische, oder auch nach der Hauptstadt des Landes die Astrachanische Steppe genannt.
|P_83: In den Nogaiischen Landen sind die Saltz-Seen Mazakofsky, Kenkowa,und Chwostofsky merkwürdig, die ein schönes, weisses, helles und meistens kleinwürflichtes Salz geben, das merklich nach Violen riecht.
Datum: Juli / August 2015 / 26.09.2017 / 19.03.2018