|P_155
/ ≥ Physische Geographie
/«Exzerpte von der» Ausarbeitung
/und Bruchstücke in Abschrift ≤
|P_156 δleer
|P_157 δMs-001
/ ≥ Vorläufige Betrachtungen. ≤
/Alles Erkenntniß setzt %.sinnliche Empfindungen zum Grunde: so diese sind der Grund der Erfahrungen %.und Historie. Hielfsmittel zu dieser Geographie: Sie ist entweder Mathematisch: Die keine Reisen erfordert
/2) politisch: Die %.Menschlichen Werke betrachtet und am meisten uns beschäftigt. Ihr liegt zum Grunde die
/3) Natürliche, die die Naturwerke betrachtet: Beide sezzen viele Erfahrungen und Reisen voraus und die letzte ist von unendlichem Umfange. Daher ist blos die
/Physische Geographie unser Vorwurf: Merkwürdigkeiten der Natur insofern sie der Betrachtung eines Reisenden würdig sind. (Doch mache sie auch aufs gemeine inländische, %.und überhaupt alles %@Einfache@ d«ie»en Delikatsten aufmerksam.
/Nutzen: sie ist
/a) eine Lehrerin in der Moral: da sie den ungekünstelten Wilden zeigt
/b) ein Instrument zur politischen Geographie
/c) ein Auszug der natürlichen Historie und Schlüßel zur theoretischen Physik.
/Ausserdem noch in der Theologie - sie bringt auch edles Vergnügen.
/Plan 1) Der allgemeine Theil, der die Erde an sich nach ihren Elementen und natürlichen Schicksalen
/2) [_Der_] besondere [_Theil,_] der die besondern Produkte der Erde, <betrachtet.> Mineralien, Pflanzen, Thiere, Menschen
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/ ≥ Allgemeiner Theil.
/Vorläufige Betrachtung.
/von
/der Figur %und Grösse der Erde. ≤
/1) Figur ist a) kugelrund: daher entsteht der runde Horizont, %.und die gemeine Meinung bei den Wilden, daß sie unten in der Welt wohnen: Beweise hievon sind schon gemeine Erfahrungen, da man ein weites Schiff erst in der Flagge sieht etc.: Hinderniß der hohen Berge ist nichts, weil der höchste nur 1/173 vom Diameter der Erde macht, da er nur 1 deutsche Meile hoch ist.
/b) abgeplattet um die Pole: so daß sich ihre Axe zum Diameter wie 229 zu 230 verhält. Um den Äquator haben also die Körper 1/230 Schwungkraft mehr und sind 229/230 leichter als um die Pole. Weder mit Uhren noch Wagen sondern blos mit dem Perpendikel kann dieser Versuch gemacht werden, weil der durch seine Schwere schlägt und also in 229 Schlägen am Pol; 230 am Äquator. Menschen fallen bei dieser runden Figur nicht herunter weil die Luft die Erde trägt. Denn was trägt wieder die Luft? sondern weil jeder Fall nach dem Centro ist.
/2) Größe ist bestimmt a) von den Alten schlecht: Califan Almaman [[Almamon]] ließ die ersten Versuche anstellen.
/[_von den_] Franzosen im Anfange dieses Jahrhunderts besser, da in Lappland, Franckreich, Peru etc. Versuche angestellt wurden.
/b) worin? $a$) in erdichteten Meilen, jede 1/15 Grad: Da um 360 Grad willkührlich gerechnet wurden,
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/so kamen 5400 Meilen heraus; %.und %.einen %.Geometrischen Schritt nahm man für 1/1.000 Minute an.
/$b$) nachher mußten diese bestimmt werden: und da hielt %.die Meile 2.000 %Minuten %oder 23.600 %Fuß. %.Der %.geometrische Schritt über 5 %Fuß %Parisisch %oder 6 %Fuß Rheinländisch.
/ ≥ Erstes Hauptstück.
/Geschichte des Meers. ≤
/ ≥ A. Namen: ≤ Ozean: %das große Weltmeer, nimmt 2/3 vom Erdboden ein; doch mögen noch viel unbekannte Länder sein.
/Meer: die See, ein Theil des Ozeans; der See: ein kleines Landwasser.
/Busen: oder Bay, eine Krümmung ins Land; ist sie lang und schmal, so: Golfe.
/Sund, Fretum, Straße, Meerenge.
/ ≥ B. Boden ≤ 1) Beschaffenheit: Er ist eine weite %.und unebne Vertiefung der Oberfläche der Erde: er hat daher hohe Berge und Thäler (doch nicht so häufig wie auf dem Land) als ein Verlängerung des Bodens kann man ihn nach dem nächsten Ufer beurteilen: Daher geben
/steile (kühne) Ufer tiefe See z. E. in Norwegen %. und in der Europäisch Südliche und Westliche Küste: %.und flache Ufer seichte. z. E. bei buenos ayres Südwerts in 500 Meilen kein Hafen.
/2) Tiefe: beinahe so groß als die Höhe der ihm am nächsten Gebirge: so fand %.der Graf von Marsini {gl} [[Marsigli]] das Mittelländische Meer 8.000 %Fuß tief, da die Pyrenäen 10.000 %Fuß hoch sind: die größte Tiefe wird also 1 deutsche Meil sein. Art der Prüfung der Tiefe 1) durch das Senkbley: es ist 40 %.Pfund ~
|P_158R
/δZ_9
/geht um %.die ganze Welt: bei america ist %.die %.Magelhanische Straße Afrika ist schon 1797 umschifft.~
|P_158'
/schwer, kegelförmig, unten mit Talg bestrichen (um etwas vom Boden herauf zu ziehen; höchstens 1/2 Meile (1.000 Klafter) lang: Eine großere Tiefe ist also unergründlich, und überhaupt ist das Maas unhinreichend, theils wegen der öfteren Seeströme unten, theils weil die langen Thaue selbst ziehen.
/2) Durch die Taucherglocke. Sie ist von Erzt: in Menschengröße. Die Luft drinnen hält das Waßer vom Eindringen zurück: Aber in wenigen Minuten ist die Luft durch die Transpiration verdorben: Daher schickt man frische in Pechkasten zu. Nollet stellte in ihr Versuche an. - Jener sollte Trompete in ihr blasen, wäre aber bald in Ohnmacht gefallen. Die Perlenfischer gehen ohne Glocke herunter: %.und Cola Pesce konnte tagelang unten sein.
/3) Kälte: %.Die %.Sonnenstralen erwärmen nur die Oberfläche: daher ist <a)> der «¿» Boden sehr kalt: (Vor die Perlenfischer ist am Ufer gleich Feuer: Doch auch unter den ewigen Eisschollen Grönlands ist unten kein Eis. b) Die Seeluft ist stets eine mittlere temperies überall: in heißen Ländern ist sie kälter: in gemässigten wärmer %und also überall zum Nutzen. Der Boden der See hat wenig Sonnenstralen %.und wenig «Luft»Licht.
/4) Druck des Meers: in einer Tiefe von 10 Klaftern trägt schon 1 Cubik Waßer 60 @%Fuß@: Daher können Taucher ohne Glocke nicht über 2 Faden tief gehen; sonst stürzt ihnen das Blut aus Nase und Ohren. Marsini [[Marsigli]] «bun» Bouteille wohlverpicht heruntergelassen: hatte das Stöpsel von Korkholz vom Waßer bis mitten in den Hals getrieben %.und durch dasselbe einige Löffel voll süß Waßer in der Bouteille
/ ≥ C) Farbe %.und Durchsichtigkeit. ≤
/1) Durchsichtigkeit: Das Seewaßer ist heller als das Flußwaßer
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/denn das Salz macht aus dem interrupto ein continuum. Daher bei Nova Zembla 80 Klafter tief durchsichtig. Insonderhe«t»it wo ein weißer Boden (%.und dies ist denn Mittel unten Beobachtungen anzustellen. Sonst schimmert oft der Boden durch z. E. die rothen Corallengewächschen <%.und Steine> unten machen das rothe Meer roth und gaben ihm den Namen. <sonst ists %.auch grün %von Moos> Das Sargaßo (Meerpetersilgen) <diesen Namen und @wi¿¿¿¿@> macht an manchen Orten die See so grün wie eine Wiese %.und hält bei Capo Verde fast Schiffe auf.
/2) gewöhnliche Farbe aber ist grünlicht, welches ins Blaue fällt. Bei Riemen (d. i. Rudeln) leuchtet das Meerwaßer, in der Nacht, insonderheit in den Sommermonaten. Bei den Moluckischen Inseln hat es zu gewißer Jahreszeit des Nachts eine weißliche Milchfarbe. Vielleicht ist die Ursache dieses Leuchtens: kleine leuchtende Würmchen, oder sonst was phosphorisches. Durch Sand filtrirt verlierts dieses Leuchten.
/ ≥ D. Salzigkeit. ≤ Alle Meere, die mit dem Ocean Gemeinschaft haben, sind gesalzen, aber ungleich. An Küsten, wo große und viele Flüße sich ins Meer ergießen, weniger als in andern wo wenige und kleine Flüße. Daher in den temperierten Zonen weniger als nahe am Äquator (nicht weil die Sonne hier das Salz austrocknet: denn die wirkt höchstens nur %.ein Klafter tief: sondern wegen der wenigen süßen Flüße.) Ferner als in den Eismeeren 1) weil hier wieder der Zufluß süßer Flüsse gehemmt wird. 2) weil in den Eisschollen blos das Waßer friert, das Salz abgesondert wird. Nahe an der Oberfläche ists wenig«er» als in der Tiefe. Überhaupt
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/trägts zwischen 1/30 %.und 1/40 seines Waßers.
/Marsini [[Marsigli]] fand in der %.Adriatischen See, daß es von oben 1/30 %und vom Boden 1/29 des Gewichts trug. - Das todte Meer hat unter allen am meisten; 1/4 seines Gewichts. Ingleichen das Caspische Meer: So sind selbst die Mittelländischen große Seen gesalzen. Der See bei Megiro ist halb süß, halb salzig; oft giebts auch süße Quellen auf dem Boden des Meers.
/Ursache der Salzigkeit a) scheinbare
/1) Hallei schreibt sie dem wenigen Salz der Flüße zu, was sie ins Meer führen, wo das Süße verdunstet %.und %.das Salz bleibt.
/%.Responsio 1). Diese Ausdünstung nimmt in einem Jahr von der Meeresfläche nur 20 %Zoll mit, %.und es gehören 1.000 von Jahren dazu, daß es nur einmal ausdünstet; die gänzliche Ausdünstung hat aber oft wiederholt seyn müssen, wenn es in den Grad gesalzen seyn sollte.
/2) führen der Regen %.und Schnee, die aus den Dünsten des Meeres entstehen, mehr Salzigkeit, als das Flußwaßer. Das veste Land bekommt also eher von dem Meer Salz als es liefert.
/2) Einige nehmen Salzklippen auf dem Boden der See an. Beweis aus dem Salz der Insel Ormus, und den Persischen Salzküsten, und dem Steinsalz der Bergwerke. Allein woher diese Klippen? vermuthlich selbst von Seesalz: so sind die Salzwerke in Crakau Schichten von Seesalz
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/Ursachen der Salzigkeit: b) vermuthlich, weil einst bei der allgemeinen Überschwemmung das Waßer die Erde ausgelaugt.
/Nutzen [_der Salzigkeit_] 1) Die See offen zu halten; daher gesalzene Seehafen gut sind
/2) Desto größere Lasten zu tragen: Colossen von Thieren und Schiffen, die im süßen Waßer sinken. Daher kann man 2 oder 3 Stunden leicht auf der See schwimmen. %.Exempel Admiral Brodrick.
/3) Viele feine Salztheile ausgedünstet machen den Regen fruchtbar. Daher ist die Seeluft sehr corrosivisch %.Exempel in bermudischen, ägäischen, Thomasinseln. in Jamaica roßten die Uhren sehr bald %.und in Hudsonsbai ein Meßer an der Luft in 2 Stunden.
/Chimarischer Nutzen, daß es vor Fäule bewahrt. Auch die See fault, daher entsteht in Sumatra bei der hohen Fluth oft die Pest.
/Methode es süß zu machen 1) Durchs Filtriren 2) frieren und wieder aufthauen 3) Destilliren 4) faulen und praecipitiren. Alsdenn verliert es zwar sein Salz; nicht aber seine
/Pechartige Bitterkeit; blos diese; nicht das Salz %.und das stinkende macht das Seewaßer zu aller Nahrung unerträglich «.»(denn an jenes könnte man sich gewohnen, %.und stinkendes süßes Waßer ist völlig gesund, was sich wieder aufheitert). Nach einem Tage sind Brote damit gebacken ungenießbar. Wider dieses Pechartige hilft kein Destilliren etc (noch einigermaßen Filtriren durch trichter von Jungfernwachs) %.und wie oft fehlt den Schiffern süß Waßer, da sie sich nicht überall %.und stets auf Regen verlaßen können wie die Spanier.
/Ursache der Bitterkeit: In der See ist viel Harzöl z. E. Erdpechschichten, davon große Stücke oft oben schwimmen und davon (Asphalt, Erdpech, Judenpech) das todte Meer, lacus Asphaltites,
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/voll ist. Daher hat es einen Geschmack wie spiritus von Steinkohlen, die blos Schiefer mit Erdpech durchzogen.
/ ≥ E. Bewegung § 4. ≤
/ ≥ I) Durch Winde: ≤ Daher entstehn a) Wellen
/1) ihre Beschaffenheit: sie haben eine fortrückende Bewegung, nicht formend, sondern aufschwellend %.und niedersinkend ist, %.und wo blos die Figur der Spizze, nicht aber das Wasser selbst fortrücket. Es sey denn nach lang anhaltendem Sturm aus einer Gegend strömt es etwas. Daher ist die Loglein doch zu brauchen.
/2) Tiefe, nicht über 2 oder 3 Klafter. Kein Taucher spürt den großten Sturm auf dem Seeboden und die Veränderungen des Seebodens sind auch daher also nicht entstanden. Diese Tiefe macht die Aussicht der Schiffe so %.fürchterlich.
/δSpatium Da die Höhe einer Welle bis 6 %Fuß ist.
/3) Verschiedenheit
/1) lange, einförmige, nicht %.gefährliche z. E. auf dem Ocean, der Spanischen See.
/2) kurze, zurückschlagende: weil die Winde, die vom Lande zurückprallen die Wellen in einander treiben: daher ist z. E. auf der Ostsee %.plötzlich eine Welle so %.gefährlich weil vielleicht daselbst eine untere Untiefe einen Wellenberg macht an den das Schiff stößt. - Solche %.gefährlichen Wellen sind insonderheit bei den Untiefen in der Mündung der Flüße, (der Barre«y»n) oder seichten Ufern, und heißen alsdenn Brandungen; die regelmäßige und gewißzeitige Wellenschaukelung des Oceans, wird hier durch das Land aufgehalten unregelmäßig (daher der weiße Schaum bei Ufern und Stürmen). Da diese Brandungen (durch
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/Untiefen kurze Wellen) Kähne umschlagen, so sind einige Küsten ihretwegen unzugänglich und man sucht δLücke Ufer %.und Buchten -- oft wird noch vor dem Sturm die See unruhig: z. E. in Norwegen steigt 12 oder 24 Stunden vor dem Westwinde das Waßer schon. Dies kommt von der wenigen Schnelligkeit des Windes her. Da nach dem Derham ein Wind, der Häu«?»ser umwirft, noch nicht 60 %Fuß in einer Sekunde %.und nach dem Mariotte ein gewöhnlich starker Sturm nur 24 %Fuß in einer Sekunde bläst: so läuft schon ein Römisches Rennpferd ohne Reuter 50 %Fuß %.und ein Englisches mit dem Reuter 85 %Fuß in derselben Zeit.
/Eine nach dem Sturm noch fortdauernde Meerunruhe heißt die hohe {hole} See, die desto gefährlicher ist, weil das Schiff ohne Wind schwebet: Ists noch dazu dem Ufer nah«e»: so strandt es gewiß, weil die See alles todte (d. i. alles ohne Bewegung) nach dem Ufer wirft; als wohin die meiste Bewegung ist. Abergläubisch ists das hole <(?)> Meer mit Oel zu versöhnen, da der Sturm nicht, wie man meinte, aus unterirdischen Dämpfen verursacht wird. Eine mit Öl beladene Flotte scheiterte im Sturm, obgleich das Öl dick auf dem Meer schwamm -- Kurze Winde machen Wellen; aber lang anhaltende Winde machen
/b) Ströme: an Ufern sind sie am merklichsten; so sind z. E. im Indischen Meere, solche Meerströme, die zwischen den Moluckischen Inseln %.und bis Malacca fast Schiffen unwiderstehbar sind: weil in diesem Meere ein doppelter <Moussons> Windwechsel ist, von Osten %und Westen, davon jeder 1/2 Jahr anhält. Alle diese Windströme sind nur bis auf eine kleine
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/Tiefe in die See, da die durch den Mond bis ins innerste gehen.
/+ Vom April: Südwest / Sie irren oft 3 Wochen ab, und schicken Stürme
/%.und Oktober: Nordost / vor sich - Sind die Moussons gelinde, so
/ / wehen auch noch andere Seewinde
/ / in 12 Stunden einmal.
/ ≥ II Durch die Ebbe %.und Fluth. ≤ Das Meer schwillt in 24 Stunden 2mal auf, welches die Fluth heißet, und ziehet sich 2mal von den Ufern zurück, welches die Ebbe genannt wird. Das Wasser fluthet also 6 Stunden und 6 Stunden sinkts bis zur tiefsten Ebbe. Es braucht mehr Zeit zu steigen als zu fallen. Im Fluß Menan in δLücke reißt es also den Fall Schiffe los. Ort Der Ocean und alle Meere, die durch eine weite Mündung mit ihm zusammenhengen: also das atlantische Meer, die Nordsee. Von der Gegend der weitesten See kommt <auf dem Ocean von Ost nach West> also die Fluth, dahin geht die Ebbe, %.und die Fluth ist blos eine gedrückte Welle, die in 24 Stunden die See durchläuft. Hingegen in Meeren mit einem kleinen freto gegen den Ocean ist wenig Ebbe und Fluth z. E. in der Ostsee verspürt man sie blos in Finnland etwas; in den Mittelländischen Meeren.
/Ursache: Die vereinigte Anziehung der Sonne %.und des Mondes. Nach Newtons allgemeiner Anziehung der Weltkörper gegen einander, werden die Gewäßer unter dem Monde sowohl auf der dem Monde zugekehrten Seite erhoben, %.und 90 %Grad von dem Meridian dieser Örter sinkt das Waßer. Die Anziehung der Sonne hebt das Waßer 2 %Fuß hoch; des Mondes 10 %Fuß. Im neuen und vollen Monde verbinden sich beide Anziehungen; %.und daher die Spring-
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/fluth. In den Vierteln %.und %.vornemlich den aequinoctiis schwächet eine Anziehung die andre, weil Sonne, Erde %.und Mond alsdenn einen rechten Winkel machen, und daher die tote Fluth Daher entspringt die große Einstimmigkeit mit dem Lauf des Mondes, daß man in England die Minuten der Ebbe etc aufs folgende Jahr mit astronomischer Gewißheit in den Kalendern vorhersagen kann. Nach 3 Stunden nach Aufgang des Mondes fängt es an zu fluthen, bei dem höchsten Stande des Mondes steht auch die Fluth am höchsten. Nachdem der Mond durch den Mittagszirkel, der durch den Ort gehet, entweder oben oder unten durchgegangen ist, ist die größte Fluth. 6 Stunden zuvor, %.und hernach ist die größte Ebbe. So wie der Mond den folgenden Tag 3/4 Stunden später durch den Meridian desselben Orts geht, als den vorigen Tag: so verspätet sich auch die Fluth etc «?»eben so lange (die 3. Stunden ungerechnet)
/Im neuen %.und vollen Licht, %.sonderlich im aequinoctio ist die Springfluth
/[_In_] den Vierteln [_%.sonderlich im aequinoctio ist die_] tote Fluth, doch äussere Ursachen machen hier auch oft Veränderung %.und zwar
/«a»1) Die Lage der Küsten. <a)> So wird bei Küsten von gelinder Abdachung die Fluth sehr weit ins Land getrieben %.Exempel bei der Themse, Indus (daher das Schrecken Alexanders) Cambaygo.
/b) In Busen ist die Fluth nicht größer sondern nur merklicher als a!
/2) Die Winde, so sie treiben: Oft kommt die Fluth aus 2 Orten, so ist sie z. E. in den Meerengen bis 50 %Fuß hoch, in Engelland bis 40 %Fuß: weil sie aus dem Canal %.und der Nordsee kommt; daher von beiden Seiten die Schiffe nach Gravesande in der Fluth ein %und in der Ebbe auslaufen können. Daher kommt
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/die Fluth in der Garonne bei Bourdeaux wie ein Berg (Maskerot). Daher ist aber auch gegenteils im mari pacifico kaum 4 %Fuß hoch.
/ ≥ Nutzen der Ebbe und Fluth ≤
/1) Nur bei hoher Fluth kann man über manche Barren (hohe Sandbänken in der Mündung mancher Flüße kommen.
/2) Mit der Ebbe so wol, als Fluth kommt man oft wider die See fort. Von der Ebbe kommen her
/ ≥ A) Die allgemeine Meerbewegung von Morgen gegen Abend, ≤ besonders in der Zona torrida zwischen den beiden Tropicis. Dieser allgemeine Meerstrom, so alt als die Welt in allen Theilen derselben weit von den Küsten scheint eine Folge von der Ebbe %.und Fluth zu sein: Die der Bewegung des Mondes gegen Abend folget. Dazu trägt auch der allgemeine Ostwind etwas bey. Daher ist die Schiffahrt nach Ostindien stets länger als zurück.
/ ≥ B. Die besondern Meerbewegungen ≤ als Wirkungen von der allgemeinen, in so fern ihr von den Küsten eine besondere Richtung gegeben wird: Dahin gehören
/1) Die Meerströme (Currantes) sie sind beständig, %.und bis auf das innerste der See, und dadurch von denen periodischen vid. E 1) b)) auf der Oberfläche, durch Winde unterschieden z. E. beständig ist der Strom zwischen Madagascar %.und Africa; der von dem Vorgebürge St. Augustin in Brasilien nach den Antillen streicht, der so durch die Straße im Meere {le Maire} von Westen nach Osten, %.und in der Magellanischen Meerenge von Osten nach Westen. Da sie oft selbst wider den Wind sind, so können sie nicht von ihm herkommen. Einige z. E. in Westindien, %.und
|P_163
/%.sonderlich im Mexicanischen See haben offenbar eine mit Ebbe %.und %.Fluth gemässe Bewegung, sie scheinen also Folgen der Anziehung des Mondes, %.und der allgemeinen Meeresbewegung zu sein, in so fern sie vor Küsten in besondre Richtung versetzt werden. Daher sind die Ströme zwischen Inseln %.und Reihen von Sandklippen heftiger, als im offenen Meer. %.und daher gibts auch
/2) einen doppelten, obern %.und untern Meerstrom in den Fretis, die sich einander entgegengesetzt sind.
/So strömt bei Gibraltar der Ocean oben herein, das %.Mittelländische Meer unten heraus
/[_So strömt bei_] den Dardanellen %.das schwarze Meer [_oben_] heraus, der Propontes [_unten_] herein
/[_So strömt_] im Sunde die Ostsee [_oben heraus_], die Nordsee [unten herein_].
/Buffon leugnet sie, Luloff hat aber durch sorgfältige Erfahrungen es bestärket. Nicht Stürme sind die Ursache, die eine See etwa aufgetrieben hätten, weil der Strom beständig, %.und die Beobachtung bei jeder Witterung angestellt ist. Vielleicht ist die oben ausfließende See wegen vieler eingenommenen Flüße nicht so salzig; folglich steht sie höher, und fließt über; die entgegengesetzte fließt aber unten zu, um das schwankende Gleichgewicht wieder herzustellen. Die mindere Salzigkeit der Ostsee ist ausgemacht, %.und der Mittelländischen See vermutlich.
/Die Meerstrudel geschehen
/a) Durch die reciproq Bewegung des Meers nach Ebbe %.und Fluth, %.und also durch die beständige Meerströme, daher sie sich auch nach dem Monde richten z. E.
/$a$) Der bei der Insel Moskon in Norwegen ist blos ein großer Meerstrom, eine Folge von der Fluth etc die nach Nordost steigt, durch die Küsten, Inseln und untere Klippen
|P_163'
/aber zurückgestoßen, %.und gedreht wird; daher entstehen in ihm viele kleine Strudel, die nur 2 Klafter im Diameter, %.und 3 Klafter an Tiefe haben: und die ein Schiff leicht durchfahren kann. Zwischen Ebbe %.und Fluth ist alles stille, denn fängt er sich allmählich an, %.und dauret von der halben Fluth zur halben Ebbe. Es fällt also das %.fürchterliche der Alten völlig weg: es gehen daselbst blos Kahne, %.und die können freilich durch die zurückschlagende Wellen leicht stranden.
/$b$) Der Meerstrudel Fasaki an den Küsten vor Japan, der blos zur Zeit der Ebbe vor sich geht.
/$c$) Der Euripus bei Euböea (Negropont) in den sich Aristotel gestürzt haben soll.
/b) Durch einige periodische Meerströme von Winden erregt, z. E. die bei den Alten so fürchterliche Charybdis in der Straße von Meßina ist blos periodisch, wenn nemlich der %.ordentliche Meerstrom im Freto von Osten nach Westen, der von der Straße bei Gibraltar an zu erst an den Küsten von Africa dann denen von Italien fortläuft, hier in der Straße durch den Westwind aufgehalten wird.
/
/Höhe des Meers *1 <Holland liegt niedriger als die Nordsee; hingegen der Harlemmer Meerbusen nicht so hoch: es steht in allen seinen Theilen %.freilich gleich weit vom Mittelpunkt ab; Erde ist höher als Meer, sogar 12.000 %Fuß höher z. E. Quito>
/$a$ Ists in allen seinen Theilen gleich hoch? wenn nemlich beide Theile Gemeinschaft mit einander haben. Man sagt dies
/1) vom rothen Meer, daß es höher, als das Mittelländische sei: und %.folglich ein Canal«s» von ihm in den Nil Egypten überschwemmen würde. Allein $a$ Herodot <%und Diodor> berichtet, daß so ein Canal unter
|P_164 δMs-013
/den ältesten Königen angefangen sei. Nachgehends haben ihn die Ptolemaiden wirklich vollendet: Die Zeit %.und Nachlässigkeit hat ihn aber zerstört. Die Saracenen
/$b$ fingen ihn wieder an, und da er in Stecken gerieth, beschönigten sie ihre Unterlassung mit dieser
/$c$ Erdichtung; die auch von den heutigen Egyptern fortgesetzt wird, weil sonst die Handlung völlig umgeändert würde. Indessen hat das rothe Meer Ebbe %.und Fluth; das %.Mittelländische nicht und folglich nicht zu vereinigen.
/2) vom Atlantischen Meer, daß es höher, als daß stille Meer: folglich sei die Durchschneidung des Isthmus bei Panama %und Portobello, die wegen des Flusses Chagre nur 8 Meilen lang sein dörfte, unmöglich. Allein die wahre Ursache ist, weil alsdenn alle ihre Handlungen %.und Flotten verloren gingen, die jetzt blos der Vorzug der Naheit vor dem Europäer erhält.
/3) Von der Nordsee, die nach Varenius höher sein soll als die Südersee (bei Amsterdam) aber unbewiesen.
/b) Wird es durch die Flüße höher? %.und wo bleibt das Waßer?
/1) Die Alten glaubten um dies zu erklären, besondere mechanische Strukturen, umbilicos, voragines; Ab- %.und Zuflüße in der Erde. Man wollte zur Bestätigung dieser Hypothese besondere Zusammenflüße der Meere bemerkt haben.
/z. E. a) soll wenn auf dem Caspischen Meer Sturm ist; das schwarze ohne zu bemerken der Sturm brausen. Allein %.Responsio P. Kircher berichtets, %.und wo werden Jesuiten so genaue Untersuchungen an 2 Orten angestellt haben. ~
|P_164R
/δZ_2
/Delisle hat eine Carte von einem Stück dieses Canals herausgegeben.~
|P_164'
/b) soll in Kilan <?> ein offener Schlund sein, der mit dem Kaspischen Meer zusammen hängt. Allein %.Responsio Peters Landcharte weiß davon nichts.
/c) man fände Winden im Persischen Meerbusen, die doch in Persien nirgends, am Caspischen Meer aber sehr häufig, %.und %.folglich ausgewaschen wären. Allein
/%.Responsio 1) könnten dieses Seepflanzen sein.
/2) überhaupt würde bei a. b. c. der Abfluß des Caspischen Meers, das ein hohes Thal zwischen hohen Bergen ist, mit großen Wirbeln, «mit» Geschwindigkeit und sehr merklich geschehen.
/d) will man den Zusammenhang des rothen und Mittelländischen Meers aus einem arabischen Geschichtchen beweisen, daß der Baßa von Suez ein Delphin ins rothe Meer gesetzt, mit einem Ohrringe von dieser Aufschrift: Achmet, Abdalluh, Baßa von Suez, hat mir meine Freiheit %.und dies Band geschenket: welcher dasselbe Jahr (laut des Ringes Überschrift) in Damiate einem Mittelländischen Hafen gefunden sei. Nun würde dieser Delphin wohl freilich nicht so geschwind um Africa gesegelt sein; aber
/%.Responsio ist ein Mährchen einen abentheuerlichen Arabers ein Grund? Kurz dieser unterirdische Zusammenfluß ist ohne Beweise, und wozu erfunden? Da
/2) unter den Neueren Halley ausgerechnet, daß z. E. das todte Meer, da es vom Jordan, seinem stärksten und fast einzigen Fluß 600/m Tonnen Waßer %.täglich bekommt, es %.täglich 900/m ausdunstet.
|P_165 δMs-017
/Die Ausdünstung einer so großen Fläche nimmt <das> also gewiß weg, was die Flüße brachten. Ein Meer hat entweder
/$a$) mit dem Ocean keine Gemeinschaft, und ist alsdenn ein Baßin, welches so lange mit Waßer angefüllt wird, bis seine Oberfläche zugenommen, daß die Ausdünstung der Meere und der durch die Flüße zugeführten Gewäßer gleich ist.
/$b$) Inländische Meere, die mit dem Ocean durch Meerengen Gemeinschaft haben, bekommen durch die Flüße
/1) entweder mehr Waßer, als sie ausdünsten, %.und dann strömt das Waßer aus den Fretis heraus z. E. das schwarze Meer).
/2 oder weniger δSpatium
/δSpatium durch das Fretum herein, wie z. E. bei dem Mittelländischen Meer %.und der Ostsee. siehe A I. Lect
/2) Die Erklärung dieses Doppelstroms
/ ≥ C. Seltenheiten des Eismeers: ≤ in der Eiszone beider Halbkugeln.
/Die entsetzliche Eisschollen, die vom Frühlinge bis spät in den Sommer treiben. Diese sind entweder
/ A Eintheilung
/$a$) Eisfelder, oft 1.500 bis 1.800 %Fuß dick, oft 80 bis 100 Klafter außer dem Waßer hervorragend, und mit einem meilenweiten Umfange, so daß ein Schiff oft nicht(?) mit vollen Segeln δLücke nicht vorbeikommt. Sie sind wie ein Land, die Schiffe fahren an ihnen wie an Rheden, liegen in ihren Buchten, wie in Häfen, steigen aufs Eis(?) aus %.und finden oft süß Waßer, theils vom Regen, theil dem aufgethauten
|P_165'
/Schnee, ja oft etwas Erde,. Gesträuch, Vögel. Daß jene Schiffer, das vor ein neues Land sahen, was der Admiral Varren als ein Eisfeld fand, weil kein Sturm sie im geringsten beweget. Oft aber zerspringen sie, vielleicht bei schneller Veränderung der Luft, «so» wie die Bologneser Fläschchen auf einmal in Millionen Stücke.
/$b$ Eisflarben<?> (Eisberge), die zwar wie Thürme hervorragen, aber gegen jene weit kleiner sind, daher sie auch gegen die wärmre Gegend von Stürmen und Strömen schon langsam getrieben werden konnen, und mit der Zeit auftauen. Insonderheit kommen die von der südlichen Eiszone sehr hoch herauf, z. E. bis zur F_δLücke insel, welches vermuthlich starken Seeströmen zuzuschreiben ist.
/ B. Ursprung: vielleicht sind sie nicht gefrorenes Meerwaßer, sondern große Eisklumpen, von dem Eis zusammengesetzt, das die Flüße, die sich ins Eismeer ergießen, neben einander schieben.
/ C) Fartigkeit <?> {b}: Ihr Eis ist blaulicht (von den Luftsäuren) durchsichtiger als gemein Eis, entsetzlich kalt, und schwerschmelzend, %.und fast ewig: durch Jahrhunderte während. (Die große Ähnlichkeit zwischen ihm %.und den Glätschern läßt fragen, ob die Alpen nicht auch ein Eismeer gewesen sind) Die Eisschollen haben einen besonders harten Eissaum und ein Spitze unten davon, die Zunge heißt: %.und Schiffe, die an sie kommen, zerschneidet.
/ D. Gefährlichkeit a) ihnen in der Nähe zu sein: ist die entsetzliche Kälte: daher sind die sonst auch milde Küsten, wo sie antreiben (z. E. Terre Neuwe<?>) insonderheit gegen Norden (z. E. Neuguinea)
|P_166 δMs-019
/so kalt, unfruchtbar, %.und unwirthbar.
/b) ihre Naheit zu entdecken, da man sie, als Klippen, nicht durch Senkbley erkennen kann, wohl aber
/1) im Tage: durch Nebel, der sich über ihnen auf unterschiedene Art, z. E. Berge. Es passiert, daß sie wie Land aussehen.
/2) in der Nacht: durch die Kälte, die von weiten den Schiffern ins Gesicht schlägt.
/c) auf ihnen zu sein, weil sie oft plötzlich zerspringen.
/Dieser Ursachen wegen und weil sie oft gar den Weg versperren, sind hier (insonderheit auf dem Südeismeer) so wenig glückliche Fahrten, so wenig unbekannte Länder entdeckt.
/&¿&) das Treibholz, welches in großer Menge alle Jahr @aus@ dem Eismeer angetrieben kommt: Hans Egede, der grönländische Mißionar, glaubt, es komme
/a) aus Grönland: allein 1) wächst da %und in Lappland nur Gesträuche
/2) fand Ellis das Treibholz bis aufs Mark von Würmern zerfreßen: dies ist aber nie in Grönland.
/Wahrscheinlich kommts aus
/b) aus der östlichen Tartarey gegen Kamtschatka, wo vielleicht das Eis, das von den Flüßen ins Meer sich rollt, diese am Ufer stehende Bäume fortreißt; %.und also treibts auch von Osten Westwärts.
/δRest_leer
|P_166' δfehlt
|P_167 δMs-021
/ ≥ Zweites Hauptstück.
/Vom vesten Lande
/A. Allgemeine Betrachtung in Gegeneinanderhaltung mit dem Meere. ≤
/So wie der Meeresboden %.eigentlich ein überschwemmtes Thal ist: so scheint das veste Land ein Berg zu sein, dessen Fuß im Meeresgrunde steht. Diese Betrachtung macht uns daher das veste Land regelmäßiger, als uns seine Höhe vorkommt; und die zerstreute Inseln.
/Denn so muß 1) die Abdachung regelmäßig absteigen: und dies bestätigen auch die Flüße z. E. die Donau, die 400 Deutsche, %.und der Amazonen Strom der 1100 %.französische Meilen fortfließt, gleich als auf einem Plano inclinato ohne in Seen aufgehalten zu werden. Ja, da jeder wider viele kleinere zu sich nimmt, so muß er, als ein Schlauch, wider seine beständige 2te Abdachung haben. (Einflüße z. E. Rhein, Rhone werden zwar, aber offenbar noch auf der Hohe nicht weit von der Quelle aufgehalten.
/2) muß eine großte Höhe, von der die Flüße von beiden Seiten ablaufen, %.und die man finden wird, wenn man zwischen den Waßerscheiden Linien zieht %.und wo diese sich durchschneiden, wird die größte Höhe sein. Diese (Rücken %.und größte Höhe) sind meistens mit Gebürgen besetzt (deren Ursache man nicht weiß). Dieser Strom von Gebürgen teilt sich nachher in Äste, die mit der Entfernung abnehmen, %.und oft unter dem Meer fortgehen. Die größte Höhe von Europa ist die Schweiz, %.und die Alpen die Quelle der euro-
/ <%.siehe Lulofs Geogr.>
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/päischen Gebirgsströme. In Asien ist Mustak, ein tartarisches Gebürge die großte Höhe, %.und seine Verlängerungen Caucasus; Julonis, Taurus. Die Landrücken sind 1) hoch, die Berge ungerechnet( z. E. Base«s»{l} ist 3.000 %Fuß hoher als Rotterdam, %.und liegen beide am Rhein der bei beiden schiffbar ist. Hamo ist 11.000 %Fuß höher als Tartarei und das Thal Quito 10.000 höher als das Meer. Diese Ebenen sind die höchsten Berge %.und also auch
/2) sehr kalt: unwirtbar Wüsten. z. E. Hamo ist in einem milden Clima stets so gefroren, daß die Bäume nie tiefe Wurzel schlagen.
/Das veste Land hat seine größeste Erstreckung außerhalb den Tropii ja näher zum Äquator: desto mehr verliert es sich im Meer. Daher die Landspitzen %.und Halbinseln mehrentheils gegen den Äquator zu sinken (?) fallen ?
/ ≥ Eintheilung
/$a$ in bekannte %.und unbekannte Länder ≤
/1) bekannte: 1) Europa
/ 2) Asien: doch ist vieles in Indien und insonderheit der Tartarei z. E. bei Tschuchzi unbekandt.
/ 3) Africa: doch blos dem Umkreise nach z. E. 1) Barbe @kaum@ 20 Meilen ins Land wie von denen Barberes (monteux) die den Alarben (?) entgegengesetzt werden
/2) Die Mündungen des Senegals, der jetzt den Engländern gehört.
/3) Guinea, wohin viele Nationen handeln %.und Congo.
|P_168 δMs-023
/4) Cafern (?) (Heiden, Ungläubige) blos am Vorgebürge
/5) Mozambique %.und die Küste der Portugiesen
/6) Egypten.
/b) aber unbekannt in der ganzen Mitte, größer Strich als Europa: doch nicht 1) wegen der Hitze des Landes z. E. um den Äquator (wie die Alten z. E. Strabo dichteten) denn der Boden z. E. in Äthiopien ist hoch, kühl %.und fruchtbar an sich: auch nicht 2) wegen der Wildheit der Einwohner: denn a) die Menschenfreßer sind überall erdichtet, die Menschenfleisch zur Nahrung essen und es in Fleischbänken verkaufen: (wohl aber zur Rache wie die Nordamerikaner: so sind b) die δLücke sehr belogen: %.und
/ c) Sara (%.das %.ist Wüste) muß nichts weniger als das sein, da die Engländer in Guinea Mohrische Kaufleute angetroffen, die auf der δLücke durch alle diese Länder bis nach Barberei handeln, sondern sie sind unbekannt
/1) wegen der Mühsamkeit zu Lande im Sande zu reisen an den meisten Küsten
/2 [wegen der_] Kosten dazu, die keinen Nutzen bringen
/3 [wegen der_] Grausamkeit der Europäer z. E. der Portugiesen in Mosambique, wider die alles verschworen ist.
/Es sind @eher@ 1) völlige erdichtete «M» Namen: der Menschenfreßer, Sara
/2) [_Es sind_] ungewiße Namen, die blos von den benachbarten Mohren angegeben sind z. E. Monomotapa, Abyßinien, die Küsten des Senegals über 3/4 δLücke
/«$b$» d) Amerika
/Doch ist Südamerika sehr unbekannt z. E. Patagonien, eine
|P_168'
/flache, unbewohnbare Küste unter dem La_Plata_Strom wurde 1745 auf Spanischen Befehl untersucht und ohne Hafen, %.und Einwohner (die geflohen waren) gefunden.
/ ≥ B. Eintheilung
/1) bekannte ≤
/c) Amerika. Darin unbekannt
/1) Patagonien
/2) Das Land der Cäsareer: einer Nation, wie man sagt, nicht weit von Magellanien, 54 Grad Südbreite, deren gelbes Haar %.und Bart sie von Indianern unterscheidet. Sie sollen entkommen aus einem Schiff Carls_des_5ten sein, zwischen 2 Flüßen meistens gut europäisch wohnen, sich verborgen halten. Diese Nachricht soll aus dem Munde eines %.Spanischen Bedienten sein. (Dessen Herr hierher verirrt, zur Sicherheit des Landes todtgeschlagen) %.und der kaum entkommen war.
/3) Das Land der Amazonen %.und
/4) Gui«nea»ana %.und darin die reiche Goldstadt Manoa, Spanisch Eldorado, am Goldsee Parima, deren Einwohner von Gebirgen %.und Tapferkeit beschützt in goldner Ruhe %.und Künsten leben sollen. M. Condamine, der längst dem Amazonenfluß herabfuhr, befrug die %.Amerikan«er»ischen gastfreien Fürsten um beides. Sie bejaheten beides %.und Raleigh hats bestätigt: der da vermutet, daß Eldorado eine Republik sei, von vertriebenen Peruanern angelegt unter Anführung des Otazalibans, eines Bruders von dem @Peruan.@ Fürsten, den die Spanier besiegten
/d) viele Inseln: unzähliche aber sind ganz unbekannt, %.und die großen z. E. Sumatra, Borneo nur an den Küsten bekannt.. Die BorneoMenschen mit Affenschwänzen so fa-
|P_169 δMs-025
/belhaft, wie die Patagonischen Riesen, aus deren Hirnschädel nach England gebracht, Derham ihre Höhe von 16 %Fuß mühsam berechnet.
/2) unbekannte Länder:
/ A. Die nur von den Vorgebürgen, oder einigen Küsten bekannt oder gesehen sind z. E.
/1) Neuguinea, Neuholland %.und andre Australstücke: Diese sind flach, vormals Seegrund gewesen, %.folglich Sand, unfruchtbar, überdem wegen der Eisschollen sehr kalt. Die wenigen Einwohner mit (vom Sande) halbgeschloßenen Augen leben von Fischen das jämmerlichste Leben: das Land scheint groß zu sein, weil starke Seewinde dahin wehen, %.und vielleicht im Innern fruchtbar %.und milde.
/2) Grönland, das nur wegen des Wallfischfanges bekannt ist
/ B Die verlornen Länder
/a) Die Salomonis Inseln, weil die Spanier blos in gerader Farth von Aquapulio nach Manila in den Philippinischen Inseln «ge» segeln, diese aber außer der Straße sind: so sind sie verschwunden, %.und werden nicht gesucht
/b) Das alte Grönland, der %.nordöstliche Theil von dem jetzt bekannten schlechtern Grönland, war erst den Dänen ganz genau bekannt, die in 6 Kolonien darauf wohnten, in der Hauptstadt einen Bischof hatten, der unter Norwegen gehörte, %.und oft nach Kopenhagen zur Huldigung kam: %.und alle Jahr dahin handelten. Margarethe, der es darnach gegeben wurde, beschuldigte die Kaufleute, daß sie die Einkünfte unterschlugen. Niemand wollte mehr dahin. Der Handel unterblieb einige Jahre
|P_169'
/Die sie darauf schickte, konnten es nicht finden. In dem darauf entstandenen Kriege mit Schweden suchte es keiner: %.und die auf Befehl Christians_des_3ten %.und unter Friedrich_II es suchten, fanden eine Brücke von Eis: Dieses vermuthlich hat sich davor gelagert, und man müßte eine Zeit abpaßen, da man durch die Eisschollen durchkäme. Überhaupt vermindert sich hier oben die Farth stets, so wie die Rußen vormals ganz Novazembla umschifft haben, das jezzo ganz unschiffbar ist
/ C) die blos vermutet werden:
/$a$) ein weitgestrecktes Australland, das weit größer als Europa ist, noch in einem milden Himmelsstrich ist, %.und worin Maupertuis, wegen seiner Entfernung von den übrigen Welttheilen noch weit mehr, «M» Naturneuigkeiten %.und Besonderheiten vermuthet, als man in Amerika fand.
/Grund der Vermutung: 1) a priori: Newton zeigt, daß bei der Umschwingung die Erde ihre Figur nach der Schwungkraft ändern müßte, wenn nicht ein weites Südland den nordlichen Ländern das Gleichgewicht leistete.
/ 2) a posteriori:
/a) das große Meer und die Ähnlichkeit der Nordgegenden
/b) die entdeckten Spitzen von Ländern
/c) die Winde, so dahin wehen.
/Grund der Ungewißheit: Man sucht a) nicht neue Länder
/1) wegen der Gefahr, großer %und vergeblicher Kosten
/2) [_wegen der Gefahr_], aus Mangels an Unterhalt zu sterben
/3) [_wegen der Gefahr_], in unbekannten Meeren, durch Ströme, Klippen zu scheitern
/Man drang b) nicht in die gesehenen Spitzen ein: weil die Ufer
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/1) voller gefährlicher Seeströme
/2) [_voller_] Treibeis, das weiter als das Nordische von Strömen getrieben wird
/3) [_voller_] unfruchtbarer, unwirtbarer Sande sind.
/ E) eine nordliche Fahrt nach Ostindien: da die Südliche um Africa zwar besser als die älteste die bis Alexandria, denn durch Egypten ins rothe Meer ging: aber doch beschwerlich ist 1) wegen des fehlenden Waßers, das blos in dem %.Capo %.bona Spei genommen wird. 2) wegen der üblen Winde in den torrida, wo man bei einer Reise 4 mal den Äquator paßiert.
/a) A. In Nordwest ist an dem westlichen Nordamerika bei Labrador
/$a$) von den Engländern versucht, ob nicht die Hudsonsstraße mit dem Pacifico zusammen hänge %.und zwar
/a) durch den Hudson, der zwar viele Entdeckungen an Inseln, Buchten, Fretis machte, aber von den Matrosen %.endlich in einer Chaluppe dem Meer überlaßen %.und nie wieder gefunden wurde
/b) durch den Munk, der zwar Buchten gnug %.und eine Klippe fand, von der er GoldErde brachte, die aber großtenteils übereilend ins Meer geschüttet wurde (die Inseln fand man nicht mehr: %.und die Durchfahrt auch nicht
/c durch Ellis 1742-45 Middletons: dieser verstärkte die Vermuthung sehr, da die Fluth von Nordwesten kommt, nach Nordosten @steigt@ und also nicht aus dem %.Atlantischen sondern stillen Meer kommen muß.
/b) den Spaniern, deren Barthol_de_Fonte 1640 eine Insel entdekt haben soll, auf der Jesuiten aus California %.und Schiffe aus Boston gewesen: auch den See Velasco: allein da die Schrift hievon zwar in den Englischen %.und Peruanischen, nicht aber Spanischen
|P_170'
/Archiven sein soll, so scheint dieser Grund zu wanken: indessen Ellis macht den Engländern die Hoffnung gewißer, %.und alsdann würde gleichsam ein neues Indien entstehen.
/b B.) In Nordost, wo die Küsten lange nicht so gewiß und leicht sind, als sie auf den Landcharten scheinen
/1) von den Holländern: das Nordmeer herauf, das weiße vorbei, um Nowazembla
/ a) allein durch Barrens: der zwar Eis fand, aber doch zum 2ten mal
/ b) mit Hemskerk über Nowazembla zu schiffen versuchte. Allein sie wurden nordwärts über Nowazembla, in der schrecklichsten Gegend, im November vom Winter so schnell überfallen, daß sie ganz einfroren: %.und sich in Zembla in einer Hütte einrichten mußten, die oft ganz verschneite, wo sie mit den weißen Bären zu kämpfen hatten, deren Felle und Fett (100 %Pfund von jedem) sie sehr brauchten, wo die entsetzlichste Kälte war, die vielleicht auch den Barrens hinraffte, weil sie sie nicht durch Bewegung vermieden hatten. Endlich kam Hemskerk in Cola mit einer elenden Chaluppe an, die noch zum Zeichen aufbehalten wird.
/2) von den Engländern, deren Wort von Barrens gehört, daß ers bereut nicht höher gereist zu sein, es versuchte, da er aber nichts als Eis fand, eilfertig floh, um nicht ein %.Zemblaner Bürger zu werden.
/3) von den Rußen, die hier die nächsten sind und es versuchten.
/a) aus Kola an der Eisküste versuchten, wo sie vormals haben segeln können, aber kaum in drei Jahren an den Oby<?> kamen. P. Müller in Petersburg meint, daß das Meer gesunken, die schwimmende Schollen fest geworden, andere aufgehalten
|P_171 δMs-029
/%.und also Eisberge machen, daß eine Schiffahrt %.unmöglich wird.
/b) aus Ochodz, einem Siberischen Hafen, wo de_l'Ille %.und Tschirikow 1741 ein Schiff hatten bauen lassen %.und ostwerts über den Pennischen Meerbusen fuhren: hier waren sie Asien und Amerika nahe, denn «si»
/a) sie sahen Japan (Niphon) %.und sprachen mit japanischen Schiffern.
/b) sie fanden nicht weit von Camtschatka ein amerikanisch Feuerzeug (Brett mit Löchern) %.und ein Calumet.
/c) erfuhren von den tapfern (Tschuchzi): daß in dem Angesicht «d» von Tschuchzinos eine Insel %.und hinter ihr ein unabsehbar Land (Amerika) liege.
/ ≥ C) Eintheilung in ≤
/aa) veste Land @(v. A.)@ dessen «Dasein»<Dessein> %.und @Gerüste@ die Gebürge, die es durchschneiden, eine gröste Höhe machen %.und sich in die See verlieren.
/bb) Inseln: sind Verlängerungen von Gebürgen des festen Landes in die See sind: %.und also
/a) in der Naheit des festen Landes die meisten %.und größten: hingegen auf dem Ocean wenig %und kleine vorragende Felsspitzen sind
/b) sie den Küsten gegenüber parallel laufen: z. E. Madagascar, Brittanien, Antillen, Nowa Zembla, Maldiven
/c) %.gemeiniglich haufenweise liegen %.und oft archipelagos machen z. E. der griechische«n» und dem Maldivische, der 12.000 Eilande, oder vielmehr elende Felsspitzen hat«te», die in 13 Haufen (Trauben, Atolo«s»ns liegen, %.und dem Könige den Namen eines Herrn von 1200 Ländern geben ~
|171R
/viele Arten, wie Inseln entstehen können, wie sie vergehen, schwimmende sind Fabeln.~
|P_171'
/d) entweder $aa$) bewohnbar sind, und wenn sie eine beträchtliche Breite haben, ebenfalls mit einem oder mehr Gebürge durchschnitten sind
/oder bb) unbewohnbar sind
/1) als Sandberge: die (insonderheit an Flußufern
/entweder a) hervorragen
/oder b) verborgen und also gefährlich sind, z. E. die Abrollos bei Brasilien, vor denen sich die ostindischen Fahrer hüten. Oft sind sie tief, wie die Daggersbank zwischen %.England %.und Dänemark, die 20 Faden tief ist %und gut ist
/ 1) in der Noth drauf zu ankern
/ 2) zu schiffen.
/2) als Felsbänken: sie ragen entweder hervor und sind Felsinseln, alsdenn; aber tief unter Waßer sind.
/Die berühmtste ist Terre Neuwe, das Magazin der Fischereien. ein Fels, flach, wie ein Tisch, 150 französische (130 deutsche) Meilen lang, 50 breit, 25-40 Faden tief %.und so steil, daß nebenan 150 Faden keinen Grund finden. Sie gibt sich von weiten zu erkennen theils durch Kälte, die so wohl von ihr als dem Treibeis kommt; theils durch die unruhige See, weil sie eine Art von Brandung macht.
/ ≥ D. Eintheilung in Absicht der Kultur in ≤
/1) bewohnte
/2) Wüsten: diese sind
/a) unbewohnt, %.und bewohnbar: durch Faulheit oder Mangel der Einwohner: z. E. am %.Amazonen %.und Missisippistrom.
/b) unbewohnbar
/1) gemacht: so machen die Tartarn am schwarzen Meer oft Meilen ~
|P_171R'
/δZ_6
/sind weder gemeiniglich größer, und schädlich ~
|P_172 δMs-031
/lange Wüsten, um dem Feinde den Unterhalt zu nehmen, verbrennen sie auch das Gras.
/2) von Natur: natürliche Wüsten: da eine jede Einsamkeit furchtbar ist, so werden auch Wüsten überall vor Wohnungen der Gespenster und Leibgedinge des Teufels gehalten: Sie entstehen
/1) aus dem Clima
/a) Zona frigida, die $a$) entweder ganz ohne Einwohner sind z. E.
/ aa) Grönland gegen Norden: die Spanier, die da blieben, ver-<schwanden>
/ bb) Nova Zembla: Buffon redet von Zemblanern und Zemblanerinnen, die aber niemand gesehen: weil zu wohnen unmöglich. Die Rußen %.und Samojeden gehen zwar alle 2 Jahr von Cola %.und Archangel über Eis zum Jagen; allein sie bleiben nicht lange da: und erhalten sich nur δLücke [[ / - - - - -
/D. Einteil /1) /2) Wüsten /a) unbewohnte /b) unbewohnbare /1) gemachte /2) %.natürliche /1) aus dem Clima /a) Zona frigida /$a$) ganz ohne Einwohner /aa. Nordgrönland /bb) Zembla / - - - - - ]]
/größten Mühe durch beständig Jagen, warm Thierblut %.und Fleisch in Wärme: dagegen die Holländer ohne Pelze, Bewegung: durch Brannt-
|P_172'
/wein die Kälte noch schlimmer machten.
/$b$) wo die Einwohner nicht vom Lande leben können z. E.
/ 1) die an der Hudsonsstraße
/ 2) die Lappen, See- Fluß %und Berglappen
/b Die Landesrücken, auch im mildesten Klima, sind hoch, verfroren, ohne Bäume, Flüße, Menschen und also furchtbare Wüsten: z. E.
/$aa$) Hamo in der Tartarei 100 Teutsche Meilen lang, 60 breit, ohne Quellen, Bäume: doch hin %.und wieder sind fruchtbare Flecken
/$bb$) Die Peruanischen Cordileras
/$cc$) Die Siberischen Steppen, wo blos hohes Gras wächst, das so gleich, so bald es an den Frost kommt (gegen 2 %Fuß tief) verdorrt, alsdenn angezündet wird, %.und die Erde dünget.
/$dd$) Die Persische Wüste, die oben Mekran, unten Kerman heißt, auch ohne Regen ist, %.und aus der der Wind Sammiel kommt.
/$ee$) die Schweiz, davon unten.
/c) Die Zona torrida, die die Alten z. E. Strabo vor unbewohnbar ausgaben, aber des Clima wegen meist bewohnt ist. (z. E. Quito ist das mildeste Land), wo nicht Unregelmäßigkeit des Landes %.und der Einwohner Ausnahme machen: so ist das fruchtbare Aethiopien durch Uneinigkeit schlecht bewohnt.
/2) aus dem Boden: z. E. Sandwüsten.
/a) vom Winde: auch oft in fruchtbarn Ländern: wo vermuthlich der Sand aus der See getrieben ist: z. E.
/ 1) Die große Syrische Wüste, von Balsora, bis Aleppo, ohne Quellen, Regen, Ungeziefer, wo nichts fault, weil die Sonne trocknet %.und der Sand wie Löschpapier die Feuchtigkeit verschluckt. Hier findt man also unbalsamirte Mumien. Die Rudera von Palmyra %.und insonderheit von Balbeck, (dem Tempel der Sonne, die von den Engländer abgezeichnet, beschämen alle Römische und
|P_173 δMs-033
/menschliche Baukunst, %.und zeigen von der ehemaligen Cultur der Gegend, die nachher vom Winde mit Sande aus der Syrischen Wüste überschwemmt worden; so daß auch jetzo stets die Wüste zunimmt
/Natürliche Wüsten aus dem Boden
/ 2) Die flachen Landküsten, werden oft Wüsten, wenn die See zurücktritt, %.und ein Sturm den Sand auftreibt: bis endlich durch die Faulung einiger Gewächse das Land gedünget wird: z. E.
/ a) %.Patagonien
/ b) Neuholland: wie Dampier es fand
/ c) in Bretagne wurde eine Spitze Sand aufs Land getrieben, %.und Kirchspiele verschüttet, deren Thürme noch hervorragen sollen.
/b) durch den Mangel des Waßers, wenn Quellen austrocknen z. E. Neucastel oder es nicht regnet z. E. Persien.
/c) [_durch den Mangel_] des Ackerbaus, insonderheit auf Bergen, wenn die lebendige Erde (1 %Fuß hoch) weggespült, oder geweht wird, und man nicht durch Düngung etc die tote zur lebendigen zu machen sucht. So ist 1) Canaan wüste, vormals fruchtbar
/2) Barca [_wüste, vormals_] Cyrene
/3) Tartarei [_wüste, vormals_] der Sitz der Gelehrten (in Bahara) %.und der Eroberer z. E. des Tamerlans.
/
/ ≥ E. Einteilung in Absicht auf die Höhe ≤: in
/$a$) Ebene
/b) Gebürge: sie sind Ketten von Bergen, die die höchste Gegend des Landes in seiner größten Erstreckung einnehmen.
/1) Bestimmung / In dieser Reihe ist eine größte Höhe, wo nach beiden Seiten
/allgemein / die Berge sinken endlich entweder Vorgebürge machen
|P_173'
/oder sich ins Meer verlieren, %.und aus dem Meere oft als Inseln aufsteigen. So ist in der größten Erstreckung
/Europens von der %.westlichen Küste Portugalls bis an die Meerenge des schwarzen Meers eine Kette von Gebürgen, dessen Namen die Alpen sind, die auf der einen Seite den Apennin, den Harz, die Sudeten, Carpathischen %und thracischen, auf der anderen Seite die Pyrenäen %.und übrigen Spanischen Gebürge von sich strecken.
/Asiens Hauptgebürge geht gleichfalls ostwärts: bis an die Caspische See heißt Taurus, nachher Imaus, über Indostan Mustak, (der eigentliche Stamm, %.und größte Höhe Asiens) nachher Caucasus. Es geht Asien durch auf dem Rücken bis an die tartarische See, %.und ist kreuzweise mit Gebürgen durchschnitten, die theils bis an das Nordliche Eismeer, theils nach Süden, bis an die Caspische See gehen.
/Africa hat den Atlas, der den Küsten des mittelländischen Meeres parallel von Westen nach Osten unter verschiedenen Namen bis in Egypten. Im %.nordlichen Guinea ists ebenfalls so. Von Norden auf Süden läuft ein groß Gebürge, das unten das Mondgebürge heißt: %und durch Abyßinien, bis ans Capo de bonne esperance geht.
/America hat die Cordileras, die der Küste des stillen Meers parallel von Norden nach Süden bis ins fretum Magellanium gehen.
/
/Alle Halbinseln %.und Landspitzen haben in der Mitte ein Gebürge in die Länge hin z. E. Italien den Apennin: die Halbinsel diesseit<?> des Ganges das Gebürge Gate, bis an die Spitze Comorino. Sumatra, Jamaica, Madagascar ebenso. Nach den Seiten der Hauptgebürge laufen Nebenäste: von
|P_174
/den Alpen, der Apennin; vom Taurus läuft Gate.
/Die mehrsten laufen den Küsten parallel z. E. in Norwegen. Bey dem Durchschnitt 2er Gebürge ist in dem tiefen Thal was sie machen, %.gemeiniglich ein Meerbusen.
/Gebürge sind Ketten von Bergen, die in solcher Reihe stehen, daß die Abdachung des 3ten b) besondern (?) Berges in das Thal zwischen Beiden geht. (Diese sehr bestätigte Beobachtung des Büffons zeigt in der Lage der Berge solche Regelmäßigkeit, als bei Vestungswerken, oder Stromufern ist.) Gebürge werden also aus Bergen geschätzt. Diese haben zum Skelet einen Grundfels, der %.gemeiniglich (bei steilen aber nicht) mit Erde bedeckt. Ihre Figur ist kegelförmig. Der %.unersteigliche Berg in Dauphine, dessen «a»Fuß 1.000 Schritt %.und der Gipfel 2.000 enthalten soll, ist unrichtig. Er ist nicht ein umgekehrter sondern blos abgekürzter Zuckerhut, auf dem Rehe sind, die nie herunter kommen können. Ihre Figur ist b) oft von wunderbarer Gestalt z. E. oft in der Schweiz - Die Inselreihen z. E. die %.Maledivischen %.Latronischen Philippinischen sind auch Gebürge.
/ ≥ 2) Höhe der Berge.
/A allgemeine Beobachtung ≤ : 1) Je näher dem Äquator desto höher: die Codileras sind die höchsten, %.und die in Grönland gegen sie Maulwurfshügel: - der höchste Berg ist in Peru 23.000 %Fuß hoch %.und heißt Chimboraso: der Pichinka ebenfalls in Peru ist 20.000 %Fuß hoch. Der Pico (d. i. Der Berg) dessen Fuß Teneriffa ist, ist nur 13158 %Fuß hoch, also nicht der höchste, sondern blos so furchtbar weil er auf der Meerfläche frei steht, %.und sein«¿» Schatten, der länger in der Erstreckung als der Horizont ist, an dessen Ende, wie ein Berg
|P_174'
/aufrecht steht. Die höchsten Alpen sind 10 bis 12.000 %Fuß; die Pyrenäen 8 bis 10.000 %Fuß hoch und die Carpathischen noch etwas höher.
/ 2) Die hohen Berge liegen %.gemeiniglich schon auf hohem Lande, da das veste Land an sich schon selbst ein Berg von der grösten Höhe, %.und dem weitsten Umfange ist.
/So ist Basel, die Ebene der Schweiz (der Fuß der Alpen) 3427 %Fuß höher als Rotterdam
/[_so ist_] Quito [_die Ebene_] von Peru [_der Fuß der_] Cordiler: 12.000 %Fuß höher [_als_] die Meeresfläche
/[_so ist_] Tartar [_die Ebene von_] Asien [_der Fuß_] der Taurus 14.000 %Fuß [_höher_] als Asien.
/ 3) Methode hohe Berge zu meßen: (Man rechnet diese Höhe blos nach der Meeresfläche)
/a) geometrisch: z. E. Pico: ist selten, weil ich nicht oft aus beiden Standpunkten die Spitze sehe
/b) durch den Barometer z. E. Pichinka ist leichter
/ ≥ B. Besondere Beobachtungen auf den Bergspitzen: ≤ diese sind anstellet worden
/1) von den %.Franz«osen»ösischen Akademisten auf Pichinka, wo sie 3 Wochen waren %.siehe eigene Beschreibung
/2) von einem Frölich aus Zizs [_auf_] den Carpathischen Gebürgen. %.siehe Varenius %Geographie.
/3) von Autmann (?) {Altmann}, Gruner (?) {uner}, Scheuchzer, an den Alpen %.siehe Naturgeschichte der Schweiz.
/Sie betreffen 1) die Luft auf dem Gipfel: dieser ihre $a$) Dünigkeit ist nicht durchs Athemholen, sondern blos durch den Barometer zu meßen. Auf den höchsten Alpen fällt er 8 %Zoll %.und in Peru 14 %Zoll. Daher ist der Schall wegen der dünnen Luft sehr schwach. Frolichs Piston gab nur ein Praßeln von sich: aber aus den Thälern drang der heftigste Wiederschall heraus. b) Die Stille der Luft ist hier beständig: wenn unten Stürme rasen:
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/schweigt oben der Wind; so besangen die Poeten den Parnaß, so ist der Pick, die Alpen %.und Pichinka befunden. Daher kann hier der lockre Schnee ewig liegen: Nur die Cordileras haben beständige Sturmwinde, wenn man sie ostwärts herauf passiert, daher hier auch keine Schneestürze sind.
/$c$) Die Heiterkeit der Luft: Die Wolken sind oft über ihnen, daher sie auch mit Schnee bedeckt sind: doch meistens klarer Himmel: oft «i» um sie: so waren die %.Akademiker auf Pichinka oft im Nebel, der sich einmal des Morgens eines jeden Gestalt mit Regenbogenfarben figurirte, daß ein jeder sich selbst sahe: oft sind sie unter ihnen: so sahe Frölich des Morgens über %.und unter sich einen blauen Himmel: so sahen die %.französischen Gelehrte unter sich Wolken, (Platzregen rauschte im Thal) %.und Gewitter. (Der Geburtsort der Blitze ist also nicht nach des Marquis Maffei Meinung unten an der Erde, sondern in den Wolken.
/$d$ Die Kälte der Luft: hier ist ein ewiger Winter %.gemeiniglich Nur der Pick hat oben warme Luft, weil er aus einem großen Trichter (Caldero) beständig Schwefelichte Dämpfe bläst. Sonst aber wächst die Kälte nach der Höhe eines Berges: daher durch diese Abdachung allerley Clima in einem Lande seyn.
/Wenn Philipp auf der Jagd brannte, konnte er sich auf Athos abkühlen.
/Wenn Afrika an den Küsten brennt, so ist die größere Hohe gemäßigter %fruchtbar. Wenn Peru unter dem Äquator brennt, so ist Quito so gemäßigt als Italien, hingegen gegen über ihm auf dem Berge ewiger Schnee. - Denn
/In der Zona torrida 14.000 %Fuß hoch /
/[_In_] Frankreich, Schweiz etc 9.000 %Fuß hoch / schmilzt kein Schnee mehr.
/[_In_] Norwegen @[_etc_]@ 6.000 [_%Fuß_] /
|P_175'
/2) Der Gipfel selbst: Er ist an sich von Erde entbloßt, %.und eine Felsspitze. Daher kann auch immerwährender Schnee darauf, %.und in der ganzen Höhe ruhen ohne von der Erde verzehret zu werden.
/Die Merkwürdigkeiten
/des Schnees sind am meisten an den Alpen betrachtet %.und betreffen
/ A) den Schnee selbst:
/$a$) in der Lage: Er setzt sich Jahrweise in Schichten an: über eine jede gerinnt eine staubichte Eiskruste, nach denen man das Alter des Schnees %.und fast auch (weil die Ursachen desselben von Anfange beständig gewesen sind) das Alter der Welt zählen können, wenn er nicht
/ a) in den Unterschichten von den Mineralischen Ausdampfungen der Erde aufgelöset. (Durchdrungen von diesen «Schichten» Dünsten bricht er auch nicht nach seinen Schichten, sondern senkrecht.)
/ b) auch durch das verlohrne Gleichgewicht, oder andere Ursache vermindert wurde.
/$b$) in Bewegung diese sucht man auf alle Art zu vermeiden, im Gehen, Sprechen, Schällen (z. E. Pistolen).
/aa) Durch den Wind: (Windlawinen) wenn er
/ 1) jungen Schnee losreisset, mit sich zu einer großen Hohe rollt, %.und «gu» oft Flüsse verdämmet etc.: oder
/ 2) dürren, veralteten, %.und zu Staub gefrornen Schnee, wie Wolken vor sich verstäubt (Staublawinen) alles überschüttet, so daß ihm kein Vogel entfliehen kann: %.und diese sind wegen ihrer Schnelligkeit die gefährlichsten: Jenen Savoyischen Läufer fand man nach 7 Jahren mit der Uhr im Schnee begraben.
|P_176 δMs-039
/bb) durch das fehlende Gleichgewicht: (<Schloß> Sturz Lawinen) wenn große Berge sich losreißen, sich unendlich größer rollen und Gegenden bedecken: so kam eine Schneelawine 1755 «d» auf den Flecken Bergemoletto in Savoyen, %.und bedeckte es 60 %Fuß hoch, daß man nicht die Stelle merkte. Ein Bauer rieth die Gegend seines Hauses, durchgrub %.und fand nach 48 Tagen seine Schwester, Ziege, Eselin. %.Siehe %Bremisches Magazin.
/Daher gibts auch Erdlawinen, die wegen ihrer Gewalt gefährlicher, aber nicht so groß %.und oft sind.
/cc) durch Ausbrüche des unterirrdischen Feuers: bei feuerspeienden Bergen z. E. in Island; da Giesbäche werden, die Stücken Eis mit sich losreißen, %.und meilenlange Verwüstung machen.
/ B) Das Eis
/1) Beschaffenheit: es ist trübe, wie jedes schnell gefrorene Eis, das wie die lacrumae vitreae undurchsichtig ist.
/hart, wegen der Dichtigkeit der Theile: und also fast
/unschmelzbar: Probe. P. Altmann lies ein Stück einen halben Tag in der Sonne liegen ohne zu schmelzen.
/Ursache: Vielleicht das viele Mineralische, was aus der Erde angezogen ist %.und also ein %.innerlich Principium der Kälte %.und also unschmelzbar: so haben die Mineral. Waßer ein %.innerlich Principium der Wärme und sind unkühlbar. Eben daher mag es auch kommen, daß das auf den Peruanischen Gebürgen gefrorene Kalbfleisch bis in die Hitze bei Lima gebracht %.und da verzehrt werden kann. In diesem Schnee %.und in Grönland verfaulen also die Leichen garnicht.
|P_176'
/2) Unterschied der Lage:
/a) Eisfelder (Tafeln) an der Abdachung der Berge herunter in das Thal, scheinen wie eine gefrorne ungestüme See von weitem. Sie haben große Spalten, bis 300 Klafter tief, in die sehr oft Menschen fallen (daher man mit Stangen geht) Ein Junge wurde nach 80 Jahren herausgeworfen. Unter ihnen ist a) die Quelle aller Flüße %.und beständig laufen<des> das Mineralwaßer: das oft so ansteigt, daß es bis aus den Schründen dringt: Es ändert etwas ihre Gestalt, das es aus der Wärme der Erde entsprungen, spült es sie ab: %.und treibt oft Stücke der Eistafel näher an einander. Unter ihnen sind b) Winde, die mit großer Gewalt %.und Kälte durch die Schründe dringen %.und tödtlich sind: sie heben oft Theile der Tafel empor, machen mit einem donnernden Schall Spalte %.und Eisbe«¿»ben.
/Auf ihnen sind
/b) Eisberge die in Island Jeklen, in Norwegen Eisbröden %.und in der Schweiz Glätscher (glacies) heißen. In Spitzbergen s«t»ehen die Schiffer auch Glätscher. Sie haben ein blaulicht Eis von den @Luftfändren@ wie die Schollenspitzen bei Zembla. Bei Sonnenaufgang scheinen sie roth %.und brennend, denn fangen sie an zu rauchen. Die Glätscherstrecke in der Schweiz ist das Eismeer vom Walliserlande «, 6» bis Pilten im Graubünderlande, 66 Stunden d. i. 8-10 Meilen weit. - Sie sind entweder
/ aa) Glätscherberge, Eismaschinen 300 bis 600 %Fuß hoch: ja bei Bernina im Piltnerkreise %.und im Rheinwalde sind 2 die 6.000 %Fuß oder 1.000 Klafter senkrecht hoch sind, %.und also fast 30 unserer Thürme betragen.
/ bb) Glätscherthürme sind häufiger, als jene, auf den Eistafeln
|P_177 δMs-041
/%.und 50 bis 60 %Fuß hoch.
/3) Ursprung: 1) der Eistafel: die ungebildete Erde scheint anfangs weit kälter gewesen zu sein: daher füllte Eis die Thäler.
/2) der Glätscher: Das abgethaute Schneewasser floß bergunter, fror, und häufte sich so lange, als das Thal Cavität hatte, so daß die Eistafel bis 80 %Fuß hoch ward. In warmen Sommern wurden durch die Gießbäche Einschnitte ins Eis, desto tiefer, je enger die Thäler waren. Die Glätscher sind also Brocken des Eistafel, die rund um sie angewaschen ist, nicht stets völlig bis an den Boden, doch so tief, daß die Glätscher als Berge hervorstehen. Daher: Je mehr sich das Thal beim Auslaufen engert, desto höhere %.und weniger Glätscher. [_Je mehr sich das Thal beim Auslaufen_] erweitert [_desto_] kleinere %und mehr [_Glätscher_] daher je mehr «sich» die Eistafel bei warmem Sommer ausgespült wird, desto «mehr Glätscher» höher werden die Glätscher: je weniger die Eistafel bei kaltem Sommer ausgespült wird, desto weniger wachsen sie, %.und überfriert die Eistafel höher, so werden sie kleiner. Sie ändern also ihre Größe jeden Sommer, nicht von oben, sondern von unten.
/4) Folgen: 1) Kälte: daher haben die Reisende so übel z. E. in der Schweiz.
/δLücke in Peru die Spanier, so über die Cordilleras gezogen, erfroren und nach 3 Jahren gefunden wurden
/in Norwegen die Schweden, die von Drontheims Belagerung nach Carls_XII. Tode sich über die Gebürge ziehen wollten: in den Thälern plötzlich erfroren, daß die Dänischen Schneeläufer sie in der erbärmlichsten Stellung fanden, %.und nur 1500 davon kamen.
/2) Unbrauchbarkeit des Bodens, die in der Schweiz nach der Schweizer Klage weiter wird, weil das Eis von den Winden immer weiter getrieben wird, %.und der Südwind selten weht.
|P_177'
/Daher sind die meisten Glätscher Anwohner, Gemsen %.und Capricornisjäger, braun wie die Grönländer.
/b) Nutzen «1)» unter dem Eise ist <1)> die Erde sehr mineralisch: daher
/ist a) das Gras zwischen ihnen sehr fest
/ b) Langhansens Glätscher«s» Spiritus bekandt.
/2) das Magazin der Gewäßer
/ ≥ E. Eintheilung
/1) Klüfte %.und Hölen der Berge: ≤
/ A.) Ursprung: <sie> sind «s» entweder
/aa) natürlich: Alle Berge sind hol (die höchsten am tiefsten) dieses zeigen theils Öfnungen (gemeiniglich bis an die Oberfläche der See @[_hol_]@ theils Erdbeben %.und Getöse %etc
/Merkwürdige Exempel. Die Adelbergische in Crain. Walwasow ging in ihr 2 Meilen weit, aber da sank sie in eine Kluft, aus der Schall erst in 2 Vaterunser zurückkam: Sie hat rinnend Waßer %.und %.natürliche steinerne Brücke (so wie vielleicht auch die Schweizerische Teufelsbrücke über eine unabsehbare Kluft ist.)
/Die Pilatushöle in Lucern: (in monte pileato weil sein Gipfel mit einer Wolke bedeckt ist«,». Davon %.und nicht von Pilatus die See dabey den Namen hat) läuft 300 Schritt fort 10-14 %Fuß breit 16 %Fuß hoch.
/Von Irrland soll eine (der Riesenweg) bis nach Schottland gehen, von Steinen der Natur sein, der die Kunst blos 4eckigte Figur gegeben.
/In Antiparies einer Insel des Archipelagus geht man nach Touerforts (?) {Tourneforts} [[Tourneforts]] Bericht durch hohe %.und breite abschüßige Gänge: 150 Faden, %.und von oben gerechnet, 300 Klafter tief.
/Hieher gehören die Bergspalten: unabsehlich tiefe Riße «zwischen» der Berge, da die gegen überstehende Rißstücke sich völlig
|P_178 δMs-043
/paßen. Die Riße sind oft schmal, oft breit: durch die schmalen seigert sich oft das Regenwasser sehr tief herunter, wodurch %.allerlei Gestein, Spat, @Crupel@ sich formirt.
/Ursachen der Bergspalten 1) Die Zusammentrocknung bei Erzeugung des Berges
/ 2) Erdbeben, z. E. schwarze Riß auf Ararat
/ 3) Frost, vom untern Eis, z. E. %.Schweizer Eisspalten.
/bb) %.künstliche Hö«h»len: Maupertuis meint, vor die Naturlehre wären statt den Pyramiden, lieber Hölen beßer gewesen.
/Exempel: das Labyrinth auf Candia, ist eine «solche» Höle Süderseits unter dem Ida von Natur, %.und durch Kunst so erweitert, daß alle Candianer darin Platz hätten. Der vornemste Gang ist am Eingange 7-8 %Fuß hoch oft zum Kriechen zu niedrig, %.und ist 150 Schritte lang.
/Durch Marmorbrüche: z. E. bei Mastricht; die Pfeiler, die die Decke tragen, sind 24 %Fuß hoch 20 Klafter dick.
/Bergwerke z. E. Steinkohlen: bei Weikhar geht die Höle weit unter die See mit 24 Ellen dicken Pfeilern «g»unterstüzt.
/Salzgruben bei Chmelnika %.und Crakow sind 600 Lachter lang, 200 breit 80 tief. Die Kryptae Kiovienses sind δLücke
/ B. Merkwürdigkeiten in ihnen: In Ihnen sind 1) rinnende Waßer (z. E. aus dem Berge bei Burren in Irrland stürzt durch Löcher ein See (wie der Czirnitzer See in %.Deutschland %.und wird wieder, wenn das Waßer steigt eingeschlurpft.
/2) Steinbildungen aus Tropfstein; so kommt aus der Höle bei Meaux ein Bach mit Steinfrüchten.
/Da diese bei Durchseigern oft besonders sich bilden, so erdichtet z. E. in Baumannshöle die menschliche Einbildung sich wunderliche Dinge, %.und nannte sie falsch Naturspiele.
|P_178'
/Tourenfort {rne} fand in Antiparies wachsenden Marmor in verschiedenen Figuren, doch dies zeigt nicht, daß Steine aus dem Keim wuchsen, da sich diese Gestalten so wie beim Frieren der Fensterscheiben von andern Ursachen kommen können.
/ C) Luft Als unterirdische Örter haben sie eine von der %.gewöhnlichen verschiedene Luft: diese stürzt oft durch Luftlöcher heraus %.und wird den Reisenden beschwerlich.
/1) Dichtigkeit: da sie sich auf Bergen verdünnert, so muß sie sich in Hölen verdicken: allein in der höchsten Tiefe bisher (200 Klafter) ist dieses noch unmerkbar. Es gibt also einen gewißen mittlern Grad der Dichtigkeit, zwischen der obern Sommer %.und Winterluft. Die eingeschlossene Luft macht in den Hölen z. E. Schachten böses Wetter:
/theils wegen: der natürlichen Ausdünstung des Bodens / die entweder
/[_theils wegen: der natürlichen Ausdünstung_] der Arbeiter / - oder
/weil sie «¿¿»stehend sind, sich entzünden / Beide vertreibt man
/[_weil sie_] ihre Elasticität verloren, ersticken / durch ein Licht, und
/verhütet sie durch Circulation der Luft %.und legt Wetterschachten an: dadurch werden die bloßen Dampfkugeln an der Decke verhindert, die wenn sie erplatzen, die Bergarbeiter ersticken. Und aus den Bergspalten kommt oft der böse Schwaden, ein arsenikalischer Dampf, der durch schleunig«¿»e Verstopfung verhütet wird.
/ ≥ Schluß ≤ {[
|P_179 δMs-049
/ ≥ Drittes Hauptstück
/%.und
/feuerspeienden Bergen. ≤
/ ≥ &A& Erdbeben ≤
/ a Bestimmung
/1.) Vorboten: Die Tiere erschrecken: Mäuse laufen aus den Löchern:
Vieh wird unruhig: (vielleicht weil sie schon zum vorraus den
Ausbruch unterirdischer Dämpfe empfinden) Oft kriecht (1755
bei Cadix) Seegewürm aus der Erde: die Luft wird stille %.und
dampfigt.
/2.) Anfang: Der Barometer fällt - die Neapolitanischen Magneten
weichen ab %.und blieben in der Lage: Die Bergwerke (z. E. in
Sachsen) wurden voll Dämpfe, den Arbeitern %.unerträglich -
Das Meer fängt sich an zu bewegen (weil bei der geringsten Schüttelung die Weite den Unterschied der Höhe sehr %.merklich
macht) %.und wallt auch in den «entferntesten» entlegensten Orten
auf, wo die Erdbeben nicht hinreichen (z. E. 1755 die Nordsee
bei Hamburg; die Landseen mitten in Deutschland). Lange
Körper (z. E. Kronen leuchten (Daher in Italien oft große
Unruhen) hohe Thurmspitzen %.und Oberetagen machen sie
|P_179'
/am ersten %.merklich - Kurz vorher geht ein unterirdisch Rasseln
wie Lastwagen - ein Donner - ein eingeschlossener Sturm
Knall (wie bei dem Eisbeben).
/3. Erdbeben selbst: Gewaltige Stöße, die kaum eine Sekunde dauern,
%.und mit gleichförmigen Intervallen wiederkommen: der
Boden erbebt wellenförmig wie ein geschlagen Seil, %.und
diese Welle läuft in langer Direktion große Länder durch
mit gewissen Zwischenzeiten. (Man sollte die Zwischenzeiten im Laufe des Erdbebens bemerken, so wird man
vielleicht auf die innere Erdstruktur %.und den Lauf der
Hölen mutmaßen) Sie laufen auch unter der See
fort: %.und die Schiffe haben 1755 ein Seebeben empfunden,
als wenn sie am Boden fest wären.
/4. Wirkungen: Häuser von festem Grund, großer Höhe %.und Schwere
stürzen: %.und M. le_Gentil hat bemerkt, daß wenn die
Direktion des Erdbebens längst denen Straßen geht,
alle Häuser stürzen, (weil eins gegen das andere bebt).
Geht sie aber quer durch: so beben sie nur. (Da die Direktion der Erdbeben sich beständig nach den Hölen richtet, sollte man nicht quer bauen). Kleine hölzerne
|P_180 δMs-051
/Wohnhäuser werden verschont: z. E. in Peru Bambushütten.
/ b. Zeit und Ort.
/1. Gegend: Länder, die gebirgig, oder der Fuß eines Berges sind,
%.und b) die an der See, %.und gemeiniglich mit steilen Küsten liegen, sind voll Erdbeben.
/So ist Peru eine Bergstrecke mit einem steilen Seeufer, %.und am meisten geplagt
/[_So ist_] Italien der Apenninpaß [_mit einem steilen Seeufer, und_] sehr [_geplagt_]
insonderheit Neapolis, und seine Folge, Sizilien: (doch das
steile bergichte Norwegen ist ausgenommen). In der Zona
torrida sind sie am häufigsten, z. E. Peru, die Inseln
des indischen Meeres %.und des grünen Vorgebirges.
/2. Zeit: In Regenzeit mehr als trockener
/[_In_] Winter[_zeit mehr als_] Sommer
/Vormals [_mehr als_] jetzo: so ist Peru zur Zeit
der Incas ganz verwüstet.
/ c. Ursachen:
/ a) Der Erboden muß hol sein: Dies zeigt der untere fortlaufende
Donner: sonst wäre kein Gerassel: - Also sind unten
lange Hölen, die oft unter See in die weitesten Länder
|P_180'
/fortgehen: insonderheit ist dieser Hölengang unter den
Gebirgen (daher feuerspeiende Berge)
/ b) Diese Gewölber haben eine sehr dicke, unzerbrechliche Erdschichte über sich, die
/a) kein Erdbeben durchbricht, sonst würden Länder in ein
wallendes Feuermeer sinken.
/b) kein feuerspeiender Bergrachen erreicht, der höchstens nur
bis an den Fuß geht.
/c) keine %.menschliche Kunst durchgraben kann, wie ein chimärisches Projekt Vulkane anriet, um dem Erdbeben
auszuweichen.
/d) vielleicht an den Seeufern dünner sind, weil sie,
da die See ein gesunken Land ist, weniger Haltung
%.und also mehr Erdbeben haben.
/ c.) Bei dem Erdbeben ist unterirdisches Feuer, dies zeigt
der Schall, die Dämpfe, %.und Ausbrüche.
/aa) Ist ein ein Feuermeer, was beständig fließt
und bei Aufwallungen Erdbeben macht: %.Voraussichtlich
nicht: denn die Erdbebensländer würden dadurch 1.) wär-
|P_181
/mer: Das ist aber nicht. Die Erde unten würde dadurch
2) mit der Zeit calcinirt. 3) wo ist unten beständig
Luft.
/bb) Also periodische unterirdische Erhitzungen, von denen
auch die warmen Bäder zeigen.
/Möglichkeit 1) der Entstehung: eine Mischung von Eisenfeilstaub, Schwefel, %.und Wasser in die Erde vergraben, macht nach etlichen Stunden ein
künstliches Erdbeben; Dampf %.und endlich
lebendige Flamme. Nun gibts zwar kein
natürliches Eisen (das brennbare bekommt
die Eisenerde bei der Operation) wohl aber
überall Marcasite (Kiesarten) die sich
wie Kalk blos durch Wasser erhitzen,
dampfen, %.und ausdehnen. Es gibt überall
Vitriol Säure, die in Wasser aufgelöst, %.und
über Eisen oder Kupfer geführt, sich erhitzt.
Alles Feuer erstickt aber ohne Luft: daher
werden sie oft Jahrhunderte glimmen
können, %.und nicht eher ausbrechen, bis
die Luft des unterirdischen Gewölbes
|P_181' δMs-053
/in Zug versetzt wird: alsdenn hört man
den Sturmwind.
/2) des Ausbruchs. Die Bewegung der unterirdischen Luft
entsteht, wie die Winde,
/aaa) durch Erhitzung einer Gegend vor der andern.
/bbb) [_durch_] Wasser (was sich vielleicht vom Regen
durch die Ritzen durchseigert, %.und Salze %.und
Mineralien in Bewegung setzt.
/ccc) [_durch_] Sinkung des Seebodens. Da das Ozeanbette
blos ein gesunkenes Land ist - da das innere der
Erde noch ein Chaos und flüssig zu sein scheint
- da«s» das Meer mit großer Last drückt: so
kann der Boden sehr leicht sinken: Und sinkt er nur
etwas welcher Luftdruck in den unendlichen Erdhölen - %.und steht dieser Wind mit den kleinsten
Feuer in der weitsten Verbindung - welch
ein Erdbeben? (So entstehen nach dem Grunner
die Eisbeben, wenn ein Teil der Tafel sinkt -
|P_182 δMs-055
/so entstehen nach dem Pitzonell [[???]] die Brandungen
bei Quadeloupe, wenn bei der 7 ... 10 Welle
das Wasser sich in Hölen seigert, %.und durch den
Gegenstand kleine Bebungen macht. Daher fangen
sich auch die Erdbeben vom Seeufer an a) dem
nächsten Orte des gesunkenen (%.und eben daher sind auch
die Seebeben - obwohl weniger %.merklich weil das
Wasser widersteht.) b) weil das Seegewässer in
die Erde drang.
/ ≥ &B& Feuerspeiende Berge ≤ = (Vulkane) sind mit den Erdbeben
in Absicht auf die Ursachen %.und Wirkungen, Zeit %.und
Ort verbunden.
/ A. Bestimmung
/a) Berge: entweder Land oder Seeberge (Inseln)
selten Ebenen: den Erdstrich bei Baku aus genommen, Meilen lang, wo (vom Naphta) beständig
Feuer vor die δLücke brennt.
/b) feuerspeiende. Aus einem Rachen (gleichsam
Mündung der Kanone), der oft Meilen
|P_182'
/weit ist, stoßen sie fast beständig Rauch
aus - oft Ausbrüche von Flammen -
oft Auswürfe von Schutt, Steinen, glühender
Asche, ausgebrannten Bimssteinen, oft ein
Lawa von ausgeschmolzenen Steinen, %.Mineralien
Metallen (in der oft Körnchen Gold sind)
die brennend Gegenden überschwemmt,
begießt %.und in der See noch brennt: -
Alles dies periodisch, mit Respirationen,
die das Erdbeben, oder einen nahen andern Berg ablösen.
/ B «Bestimmung» Geschichte
/1) Gegend: In allen Weltteilen, selbst in Island
%.und Grönland, doch in der Zona torrida am
meisten: ob uns gleich die meisten daselbst
unbekannt sind. Die bekanntesten
/ 1) Vesuv: in Neapel: war erst ruhig und
fruchtbar %.siehe Virgil: so wie jetzt noch
|P_183 δMs-057
/seine %.östliche und %.nördliche Seite ein Paradies und
wenig dem Erdbeben unterworfen ist. Sein
erster Ausbruch war unter Titus, da er die
Stadt Herkulaneum an seinem Fuß mit
Lawa 20 hoch übergoß. (Auf %.Königlichen Befehl
arbeitet man jetzt diese Lawa durch, %.und hat
viele Denkwürdigkeiten, Schriften, Statuen
herausgegraben. Er schwieg drauf, bis unter Trajan
- nachher sogar bis 1531 - nach der Zeit
aber wütet er fast jährlich. Oft hört man
ihn kochen; er wirft Asche, Stein, Salz, Salmiak aus, %.und seine Lawa fließt oft 7
%.Italienische Meilen. Oft sprüht er süß Wasser
aus (was aber nicht eben destilliert Seewasser sein darf. Seine Flamme ist oft so
hoch und stark, daß sie kein Sturm beugt,
%.und seine Asche soll einmal bis nach Ägypten
geweht sein. Seine Wut wechselt sich durch
|P_183'
/Respirationen mit dem Erdbeben in Italien,
mit dem Aetna; Solfotarat %.und Strongoras
ab.
/ 2) Aetna <(Gibello)> ist älter als Vesuv: bekam 1699 3
neue Risse δLücke schlug über 100 Ellen hohe
Flammen, verwüstete 14 Städte %.und Dörfer,
unter andern das große Euphemia, erstickte
6.000 auf einmal, die sich retten wollten:
schoß einen Lawastrom (der nicht so fest
ist als des Vesuvs) auf Cataneo, der sich
aber nahe an der Stadt wandte, %und in
die See brannte. Cataneo liegt sehr
gefährlich, auf dem Schutt einer Stadt,
die bis tief unter ihr mit Lawa bedeckt ist.
/ 3) Inseln: aus Island: wenn er einige
Zeit mit Schnee verstopft ist, so sind
große Erdbeben, bricht er los, so erfolgen
Schneegüsse, %.und bis 80 Meilen auf
|P_184 δMs-059
/die See, die halbe Fahrt nach den Orladen
fliegt Asche:
/ 4.) Vulkane auf den Cordileras sind häufig. Cotapaxi
ist der heftigste, %.und vom M. Buguer, 1742 bemerkt.
Aus einem Rachen, der 500 bis 600 Klafter im
Durchmesser hat, warf er Flammen alle
42 Sekunden, daß Schneebache 800 Klafter
tief, das Land umher 18 deutsche Meilen
weit beschwemmten. Zur Zeit der Incas,
da Peru vom Erdbeben ganz durchwühlt
worden, haben die Vulkane weit heftiger
gewütet, %.und Catapaxi hat 1533 damals
dem 20ten Ausbruche, gevierte<(?)> Steine
8 - 9 %Fuß hoch bis 3 Meilen weit umher
geworfen, %.und der Boden herum ist nichts
als geschmolzene Bimssteine.
/ 5) Auf vielen Inseln z. E. bei Italien,
|P_184'
/Strongoras, Solfotara oder Solforata, - %.und auf
meisten moludischen {ck} Inseln ist in der
Mitte ein Vulkan.
/2. Zeit: Da vormals die Erde flüssiger, chaotischer,
ungebildeter, %.und also mehrere Senkungen
der Erde gewesen: so war sie vermutlich
ein Behältnis von lauter Vulkanen, %.und öfters
dem Erdbeben ausgesetzt. (Vermutlich werden
sich, nachdem die Erde fester wird, die Erdbeben
%.und Feuerausbrüche vermindern.)
/ 1.) Es haben also viele Vulkane aufgehört oder
sich gemildert: z. E. a) viele in Peru, (obgleich
täglich daselbst Erdstöße sind: so sind sie doch
gegen die alten nichts) b) Der Ararat, dessen
große Kluft noch von Rauch schwarz ist. c) Der
Pico, mit Schutt und gebrannten Steinen
|P_185 δMs-061
/bedeckt, stößt nur noch des Nachts einen lichten Rauch
d) das verbrannte Eiland, eine Insel an der
Brasilischen Küste.
/ 2) einige, vorher ruhige, haben sich eröffnet: z. E.
einer auf Japan - Brawa - %.und Capo
Verdes
/Vom Erdbeben
/C. Ursachen: 1.) der Feuerauswürfe: sind die «die» Ursachen der Erdbeben; %.und diese sind also zugleich die {Zeugen ?} vors unterirdische Feuer: die glühende Materie wird vielleicht durch ein wenig Wasser auseinandergesprengt. (so<?> wie geschmolzen Erz durch Speichel zersprengt wird.)
/ 2) der Respiration: wie der Kalkofen des Mariotte mit einer Öffnung Luft mit Respirationen einsog, so auch der Berg. Das Feuer verjagt die Luft aus der Öffnung
|P_185'
/und beraubt dadurch sich selbst, weil es nicht ohne Luft brennen kann. Durch diese Beraubung kühlte sich die innere Luft; sodaß die äußere hinzudrang %.und ihren Platz einnahm. Dadurch fachte sie das Feuer an, %.und dieses vertrieb jene sogleich wieder.
/D. Macht der Erdbeben und Vulkane. «1»
/ 1.) sie verwüsten Länder: 1755 Portugall - Lissabon versank «Linna» Lima versank. (die Bambushütten nicht.)
/ 2.) sie spalten große Berge: als auf Machian<?> einer Moludischen {ck} Insel, werfen oft Berge um, wie in Cordileras
/ 3) sie heben oft Berge hervor
/a) zu Lande 1538 bei Pozzuolo entstand in der Nacht eine Öffnung
|P_186 δMs-063
/aus der in 24 Stunden ein Stein %.und Aschenberg geworfen wurde (Monte di cinere) 400 Ruten hoch, 3 %.Italienische Meilen im Umkreise.
/b) zur See 1720 bei den Aporischen Inseln erhob sich aus dem 120 %Fuß tiefen Meergrunde 1 Meilen weit: δLücke und versank. Nach Plinius Anzeige ist Santorini im Aegeischen Meer (Terasia) aus der See gehoben, daher ists eine Lawaerde ohne Quellen, Strata, Jungfernerde.
/Bei Santorini ward 1720 eine 6 Meilen breite Insel aus dem 80 Faden tiefen Meer gehoben, %.und noch 4 große Schuttberge dabei.
/ - - - - - - -
|P_186'
/ ≥ Viertes Hauptstück
/Geschichte der Quellen und Brunnen. ≤
/A. Bestimmung: Quellen und Brunnen nimmt man %.gemeiniglich eins vors andere: %.eigentlich sind Quellen«,» die lebendigen Wasseradern, die beständig aus der Erde hervorbrechen %.und Brunnen sind Quelladern durch Kunst durchschnitten %.und Behältnisse ihres Wassers.
/B. Arten: a) in Absicht des Flusses:
/ 1) beständige
/ 2) periodische, die bald fließen, bald stehen: dies kann entstehen
/aa) durch den Mangel des Zuflusses an Wasser: daher entstehen
|P_187 δMs-065
/Hungerquellen, die nur in großem Regen fließen %.und also Hunger ver......
/bb) durch die periodische Schneeschmelzung, von der sieh sich unterhalten: solche sind häufig in Frankreich, Italien, insonderheit aber in der Schweiz, dem Vaterlande der Quellen. z. E. der Engsler Brunn, der von der Mitte des Mai bis zum August allemal von 4 Uhr Abends bis Morgens fließt, weil der Schmelzschnee vor 4 Uhr nicht an die Quelle kommt.
/Das Pfefferbad, ein Gesundbrunnen in Bern, fließt im Sommer nur, %.und periodenweise nach Stunden, weil er zwischen Bergen ist, da er
|P_187'
/in eines Schatten liegt %.und friert, wenn das andre Schmelzwasser ihm zugießt.
/Der Genfersee hat, da die Rhône durch Schneewasser oft steigt, eine Art von Ebbe %.und Flut.
/cc.) durch hydraulische Künste, nach der Lage der Luftlöcher:
/wie vielleicht der Bolderborn, der Paderborn, der fast alle 6 Stunden sich verliert %.und rauschend wiederkommt.
/dd) vielleicht auch durch die Wirkung des Mondes. Nach Buache, eines jetzigen französischen Geographen, Bericht, fließt bei Nimes einer, der 7 Stunden «fließt»steigt, 7 fällt, sich eben wie die Ebbe
|P_188 δMs-067
/nach der Zeit des Mondes verspätet. Dieser kann vielleicht mit unterirdischem Meere in Verbindung stehen, die Ebben, nach St._Denis [[???]] Anführung ist ein gleicher in der Mitte eines Berges in der Woiwodschaft Crakow.
/b.) In Absicht der Bestandteile: diese können durch die Kunst zwar entdeckt werden, daher heißt die Ch«y»emie Scheidekunst, (aber wie vieles verfliegt doch, da nach Börchowens [[Boerhaavens]] Versuch das Cannelöl, nachdem ihm alle Kraft (quinta essentia, spiritus rector) ausgezogen war, eben so viel noch wog:) aber nie können Chymisten aus den Bestandteilen Wasser von solcher Kraft zusammensetzen, %.und heißen «daher» also unrecht Mischer.
|P_188'
/c.) In Absicht der Bestandteile die fremden kommen von den Schichten her, über die die Quellen liefen
/ a) reine Waßerquellen (im eigentlichsten Verstande gibts keine solche)
/ b) Mineralquellen, die nebst dem Wasser in sich halten entweder
/1.) Erden - Staub, Thon, Sand - solche hat jede Quelle.
/2.) Steine: daher versteinernde Quellen: die aber beim Trinken die Thiere nicht versteinern, noch den Stein erregen da
/ 1) das Wasser im Tröpfeln zu Stein wird: und dies geschieht, wenn die Quelle über Tropfstein oder Spat gegangen ist z. E. in der Baumanshöle
/ 2) das Wasser die hineingelegten Sachen mit Stein kandisiert
/ 3) [_das Wasser die hineingelegten Sachen mit Stein_] ganz durchdringt
/z. E. Feu<i>llet schreibt von einem Brunnen bei Guana, Balila, 80 Meilen
|P_189 δMs-069
/von Peru, dessen Wasser blos in Formen aufgefangen und getrocknet ganz Stein wird %.und ziemlich rein ist. So machen die Peruaner Quaderstücke, Statuen mit feinen Zügen: so werden die Felder wenn er austritt mit Steinschichten überschwemmt.
/3.) Salze:
/ a) Kochsalz: fast in allen Städten Deutschlands, die Salle heißen. In Lüneburg %.und Jall in Sachsen ist das ergibigste: Es wird konzentriert, gekocht %.und mit Ochsenblut gereinigt. Die Salzsole ist so dicht, daß ein Ei drauf schwimmen kann.
/ b) Vitriol gibt saure Gesundbrunnen z. E. das Pfefferbad.
|P_189'
/ c.) Alkali: (das ausgelauchte aus der Holz......) z. E. Emserbrunnen in der Wetterau
/ d.) Mittelsalz: (natrum) gibt bittere Brunnen Oel mit Alkali vermischt gibt «fei» seifenartige Brunnen: z. E. das Schlangenbad.
/ e.) «Sap» Salpeter: daher Kälte Brunnen:
/4.) Verbrennliche Mineralien: Brennbare %.und warme Brunnen.
/ a) Brunnen, auf denen Naphta, Steinöl schwimmt: Es werden aus einem Brunnen bei Bagdad wohl %.täglich 100.000 %Pfund Naphta geschöpft. Sie ziehen das Licht in der Nähe an %.und brennen.
/ b) Brunnen, in denen Bergstein gefunden wird.
/ c) [_Brunnen, in denen_] die Schwefelteile in sich enthalten. Diese geben oft warme Brunnen: Die
|P_190 δMs-071
/sind teils:
/1) Gesundbrunnen, z. E. Baden, Altenburg: Schwefel ist an sich %.und im mäßigen Dampf der Fäulung fiebern, Blähung entgegen: daher räuchert man Hospitäler, schwefelt Weingefäße, Wasser, um sie frisch zu erhalten, weil Schwefel ein Luftmagnet ist: %.und Schwefelwasser ist unschädlich.
/2) tötend durch ihren dicken Dampf (nicht geschöpft Wasser) benimmt sie Menschen %.und noch mehr Tieren die Elastizität der Lungenluft %.und verstickt sie: um eine Quelle bei Neusol findet man täglich ersticktes Wild.
/5.) Halbmetalle und Metalle.
/ 1) Eisen: Daher die meisten und wirksamsten Gesundbrunnen z. E. Spom Pyrmonter %.und
|P_190'
/Schwabacher.
/ 2) Blei (%.und Arsinik) gibt süßes Giftwasser z.B. bei Toledo ein Brunnen: der Bleizucker (lythargirium) macht den Rhein- %.und Moselwein süßer. und giftig und wird erkannt, wenn Auripigment<?> %und δLücke gewärmt und eingetröpft Wolken machen: Alsdenn ißt mann in Holland ihm wider<?> Fluß.
/ 3) Kupfer: Die das sogenannte Cementwaßer bei sich führen, das Eisen in Kupfer verwandelt, %.und Vitriolsäure ist, die über Kupfer gefloßen.
/z. E. a) bei Neusol in Ungarn, wo das tröpfende Waßer aufgefangen in eisernen Platten, dieselben entweder zu Boden schlägt, als Kupfer, oder in derselben Form sie in kupferne verwandelt, die sich aber zerreiben lassen. Vormals war diese Quelle lauter und reich, nachher von @Teke@ly mit andern Waßern vermischt und verderbt. Jetzt giebt ein %Pfund Waßer 2 Karat Kupfer, doch werden auf die Art viele Centner Kupfer gemacht.
/b) bei Wilkow in Irrland ist ein ganzer Kupferbach, der durch Kanäle abgeleitet wird. Er ist nicht so stark als der Ungrische, aber desto länger: sein Waßer ist nicht so giftig, da wo es Fische tödtet, braucht mans als wurmtreibend.
/c) bei Altenburg in Sachsen; doch unbeträchtlicher.
|P_191 δMs-073
/ 4 Silber %und Goldtheilchen findet man selten, %.und die sind auch nicht so gesund als man meint. Das Gold insonderheit wird durch nichts als aqua regia und gar nicht von des Körpers Säften aufgelöst.
/c) in Absicht auf die thierischen Körper:
/1) mittelmäßige
/2) Gesundbrunnen s. n. b.
/ 1) saure: z. E. Pfäfferbad vom GlätscherEis, das mit acido durchdrungen ist
/ 2) alkalinische: laugenhafte: Emser Brunnen
/ 3) Seifenartige: Oel mit Alkali (Schlangenbad)
/ 4) bittere mit Mittelsalz
/ 5) Eisenartige: Spa, Pyrmont, Schwabach
/ 6) schwefelichte Baden Altenburg
/3) Giftbrunnen
/ 1) im Waßer selbst: Kupfer, Blei, Arsenikartige z. E. bei Toledo
/ 2) durch Dampf, ohne Schädlichkeit des Waßers, der sich alsdenn nicht sehr hoch heben kann.
/a) die schwefelichte: z. E. das Loch im Steinbruche bei Geroldsstein in Eifel nicht weit von Pyrmont hat einen Meerrettig_Geruch
/bei Neusol tödtet der Dampf Thiere.
/Grotte del Cane bei Neapel tötet einen Fuß hoch über dem Waßer, Funken, Kohlen, Licht, Thiere, daher bringt sie von Reisenden Zoll
/b) die faulende, die wie bei Kellern, Gewölben ohne Luftzug, eben auch bei alten Bäumen schädlich und
|P_191'
/wohl tödlich
/d) in Absicht auf die Hitze: in
/1) mittelmäßige {[
/d) in Absicht auf die Wärme: in
/1) mittelmäßige
/2) kalte: a) natürlich: wenn ihre Adern sehr tief, fern von der Sonne
Erwärmung liegen
/b) künstlich: [_wenn ihre Adern_] über Salpeter gehen: die haben
ein inneres principium der Kälte
/3) warme: die vermuthlich nicht vom unterirdischen Feuer, sondern
von der Entzündung der Marcasite kommen, über die sie gehen.
Sie haben ein inneres Principium der Wärme, %.und kühlen
also sehr langsam, (das Carlsbad 16 Stunden) bis sie leidlich werden:
indessen kochen sie bei aller dieser Wärme ebenso langsam, als
kalt Waßer. - Sie sind in allen gebürgigten Ländern %.und sind entweder warme Bäder: z. E. in Deutschland das Karls- Teplitzer-
Acknerbad
/in Island der Quell_Geiser springt 60 Klafter hoch in dicken heißen
Strömen %und kocht Schweinefleisch in einer halben Stunde:
so auch in Japan %etc
/oder Schwitzbäder, wenn sie sich in Hölen ausleeren, %.und sie voll
dampfen: z. E. St._German in Neapel, doch wegen der Unbequemlichkeit ists blos von Bauren.
/4) im Sommer kalte, %.und im Winter warm, (mindestens
nicht zugefroren) haben mit großen unterirdischen Hölen Gemeinschaft: %.siehe vorigen Abschnitt.
/5) brennbare 1) vor sich selbst z. E. nach Marsigli bei Kikeli
|P_192 δMs-075
/in Ungarn. (pyrophorus erhitzt sich an der Luft)
/2) die sich verstecken lassen: z. E. der in Krakow nach Denis
Zeugniß Ebbe %.und Fluth hat
/der bei Poretta Nova in Italien brennt, wo er Blasen wirft
/[_der_] in Shropshire [_in_] Engelland, wenn er bedeckt ist
bei keinem brennt aber geschöpftes Waßer
/3) [die,_] die sich selbst in der Nähe des Lichts anstecken z. E. die
Naphta_Brunnen.
/δRest_leer
|P_192' δfehlt
|P_193 δMs-077
/ ≥ Ursprung der Quellen %.und Brunnen ≤
/ a) überhaupt: Um diesen zu bestimmen, wird man sehr
auf die Lage, Nähe, Wetter <ect> sehen müssen. - Indessen sind
doch sehr viel Hypothesen darüber entstanden, da man
den Schatz vielleicht nur unter der Schwelle hätte
suchen dürfen
/aa) Hypothese des Cartesius: Im inwendigen der Berge wären
große Hölen, in die das Meerwasser träte, dessen
Ausdunstungen oben zu den Bergen aufsteigen,
sich abkühlten, coagulierten, %.und dann Quellen
%.und Flüsse machten.
/de la_Hire %.und Perrault, nehmen diese Hypothese an,
nur der letztere mit dem Unterschiede, daß
von diesen Dünsten, die Flüsse, und aus den
Flüssen Quellen entstünden, weil man gefunden, daß man bei Flüssen im Graben
so tiefe Quellen gefunden, als die Flüsse
|P_193'
/selbst sind.
/Schwierigkeit: 1.) Woher gibt es solche unterirdische Meere?
/2) Wie können sich die Ausdünstungen zu solchen
Strömen sammeln?
/bb) Hypothese des Varenius %.und Derhams: Das unterirdische Meerwasser wird von der schwammigten
aschigten Erde, wie im Haarrörchen aufgezogen, sammelt sich %.und fließt aus.
/Schwierigkeiten:
/1) unterirdische Meerwasser? woher? unerwiesen.
/2) aufgezogen wie im Haarrörchen? so viele
100 Ruten? wider Erfahrung.
/3) fließt aus? läßt ein Zuckerhut das eingezogene
Wasser fließen?
/cc) Hypothese des Halley: die Meerausdünstungen, davon
die Luft voll ist, verdicken sich auf den Bergspitzen
|P_194 δMs-079
/in Nebel und geben Quellen.
/Schwierigkeiten:
/1) verdicken sich? so dicht aber, daß sie Quellen geben?
/2) auf den Bergen? ex die in den thälern?
/3) auf den Bergen? gibts denn auch recht auf
dem Gipfel Quellen.
/dd) Hypothese des Mariotte. Das Regenwasser seigert sich
in die lockern Erdschichten, bis es an einen
festen, «steinigten» leimigten oder steinigten
Grund kommt, da es nicht weiter sinken
kann, sich also nach dem Abhange der Schichten
schleicht, stehen bleibt, Adern macht, %.und endlich
an einem niedrigen Ort hervorbricht. Die
Sonne trocknet diese Wasseradern nicht aus,
%.und da die Quelle nur langsam abfließt, aber
immer allmählich von einer großen Gegend
Zufluß bekam, so kann sie auch in Dürre
|P_194'
/dauern. Diese Hypothese ist sehr wahrscheinlich
%.und heute fast allgemein.
/$aa$) Gründe dafür
/ 1) offenbare Beispiele: In der Schweiz sind
viele am Fuß der Eistafeln, die periodisch sind, %.und blos fließen, wenn
der Föhn (favonus) weht, %.und schmelzt.
/In Peru, wo es sehr viel Regen gibt,
sind auch viele Quellen, in sonderheit
an Bergen.
/In Ländern, wo viele Wälder und
Moräste sind, gibts viel Regen
%.und %.auch Quellen.
/Hingegen in Ländern, wo wegen
der Sandwüsten es wenig regnet, gibts
auch wenig Quellen z. E. Syrien Ara-
|P_195 δMs-081
/bien, %.und die wenigen sind teils asphaltisch,
teils werden sie von Heuschrecken befallen;
daher ist hier so elend zu reisen %.und M. Carré
sah in der Wüste 50 Georgische Mädchen vor
Durst sterben.
/ 2.) Länder, wo keine %.ordentlichen Erdschichten sind, haben auch
keine Quellen: z. E.
/1) die Landesrücken: %.und sie sind also Wüsten
/2) die Länder, die durch Erdbeben verwüstet, oder
ausgespien worden. z. E. Santorini mit
den Nebeninseln so auch die Daggersbank,
wenn sie über die See stünde.
/ 3) Rund um die Quellen ist %.gemeiniglich hohes Land, wo
von sich das Wasser an den niedrigen Ort
zieht.
/ 4.) der Regen ist auch %.hinlänglich die stärksten Flüsse
|P_195'
/zu erhalten, denn nach Mariottens Versuch regnets
zu Paris 22 %Fuß %Parisisch hoch, wenn das Wasser ohne
sich zu verlieren stehen bliebe.
/$bb$) Gründe dawider
/1) Der Regen zieht sich auch in dem trockensten Erdreich
nicht über 2 oder 3 %Fuß tief; und Brunen hat man 100 %Fuß
tief gefunden. Hingegen war de la_Hire's «8 %Fuß»
8 %Fuß vergrabene Schüssel im stärksten Regen
nicht benetzt.
/Antwort: dies betrifft blos gleich dichtes Erdreich,
aber durch Ritzen %.und Spalten seigert sich der
Regen in Bergwerken gar 1600 %Fuß tief %.und in
Steinkohlengruben 200 %Fuß tief.
/2.) Wie kann von dem Regen eines Berges
eine Quelle entstehen.
/Antwort: wenn man seine leimigte
|P_196 δMs-083
/Schichte ab annimmt, die abhängig ist, %.und
bei a zu Tage ausgeht, so läuft das durchgeseigerte Regenwasser, in kleinen Adern
nach der Richtung ab fort, %.und wenn Brunnen
hie sind, so kommen die nicht blo«ß»s von dem
Regenwasser, was auf den Berg gebracht ist, sondern in den Schichten herbeigeführt ist.
/3) Auf den Spitzen einiger Berge, z. E. Blocks,
Tafelberg in Caput bon hpei sind Quellen.
/Antwort: sie sind nicht auf der höchsten Spitze,
sondern es sind noch höhere Örter umher.
/4) Einige Quellen fließen bei der größten
Dürre immer fort.
/Antwort. Dies kommt von der Tiefe der Schichten
her, die wenn sie einmal voll sind nach
|P_196'
/ihrem weiten Umfang nur wenig Wasser
auf die Quelle geben.
/5) Seliaux [[Sedileau]] findet gar keine Proportion zwischen Regen und Quellen in gewissen
Ländern. Oft halten die Quellen nicht den
10ten Teil gegen den Regen, %.und oft in
einem Lande bei wenigem Regen viel
Quellen.
/Antwort: Die Erdschichten gehen ja durch
viele Länder, %.und bringen also oft von
weit entlegenen Gegenden Wasser
her: so hat Modena z. E. ein allgemeines Wasserbehältnis, das, so bald die Erdschichte
durchbort ist schnell bis zu einer gewissen
Höhe emportritt.
|P_197 δMs-085
/6) Quellen fallen %.und steigen mit den Strömen:
Selian [[Sedileau]]: sie entspringen also wohl von
ihnen.
/Antwort: es darf deswegen nicht aus dem
Strom entsprungen sein, sondern sich
nur zu ihm durchgeseigert haben, %.und %.folglich
sich von unten ausleeren in den niedrigern Ort: so führt labat nicht weit von
der See süße Quellen an, die eben so
entstanden sein müssen, weil wenn die
See sich durchgeseigert hätte, sie zwar
ihr Salz vielleicht nicht aber «ihr» Pech
verloren hätte.
/7.) Oft brechen auch aus dem Seegrunde
Brunnen hervor: wie z. E. Thavenot [[Thevenot]] im
|P_197'
/Persischen Meerbusen fand, woher entstehen die?
/Antwort: aus dem Regen des Landes, der
sich zwischen Schichten bis unter den Seeboden
durchbrochen hat.
/b.) besonders: die besondere Gattungen der Quellen,
kommen von den besondern Erdarten her, über
die sie laufen.
/ ≥ Fünftes Hauptstück.
/ ≥ I Ursprung: ≤ aus der Vereinigung der Bäche; diese
aus Quellen: diese aus Regen: dieser aus den
Ausdunstungen: %.folglich ist das Meerwasser das
einzige in der Natur, aus dem das süße
durch Destillation entsteht. Es gibt also eine
|P_198 δMs-087
/Zirkulation zwischen den Meeren %.und Flüssen nicht,
wie die Alten glaubten, unter der Erde, sondern
durch die Aufsteigung der Dünste. Sie setzen also
Voraus:
/1) Regen: In Arabien entspringen also wenig
Flüsse: hingegen im gebirgigten Peru, oder Abyßinien, viele Flüsse %.und in großer Dürre
verengern sich auch die Flüsse: Wenn man
das Wasser rechnet, das ein Fluß %.jährlich in
die See gießt, so befindet man das Regen%.und Schneewasser, das auf eine Landfläche
fällt, groß genug, den Fluß %.und seine Bäche
zu erhalten %.und die Pflanzen zu nähren.
/2) Erdschichtenabdachung Ist diese horizontal
oder unregelmäßig, so muß sich das Wasser
perpendikular durch seigern, %.und da es
|P_198'
/keine Spalten sich zu sammeln findet, so
dringts unterwärts, macht keine Quellen,
%.und Flüsse, %.und da diese durch besondere «¿»
Krümmungen Kräuter und Bäume
fruchtbar machen müssen: so sind solche
Länder ohne regelmäßige Erdschichten
Abdachung auch bei dem an sich fruchtbarsten
Boden Wüsten, z. E. Xamo, der %.Persische
Landrücken.
/ ≥ II. Lauf. ≤
/$a$.) Abhang. Da die Flüsse auf einem plano
inclinato fließen, so muß eine regelmäßige
Abdachung des festen Landes von der Quelle
bis zum Ausfluß sein; würde es Vertiefungen haben, so würde der Fluß Seen
|P_199
/machen: da nun bei lange«m»n Strömen z. E. dem
Amazonenstrom, der 700 Meilen ohne See
fließt, da Land solche regelmäßige Abdachung
hat, können denn wohl die Berge ein Fluch
der Erde sein.
/2) Zum Bette des Flusses wird wieder regelmäßige
Abdachung von beiden Seiten erfordert, daher können Flüsse %.und Bäche sich in diesen Rinnsa«l»al gießen.
Die Abdachung ist sehr allmählich. Die Länge des
Stroms, verglichen mit seiner Höhe heißt das
Gefälle des Stroms: die Höhe 2er Ströme
kann einerlei sein %.und das Gefälle verschieden
%.und vice. versa.
/Geschichte der Flüsse: ≤
/3.) Bewegung und Schnelligkeit: diese ist stets der Höhe %.und dem Gefälle proportioniert. Nach jener richtet sich die Anfangs- nach diesem die Ge-
|P_199'
/schwindigkeit im Fortfließen. So verschieden also das Gefälle ist, so verschieden ist auch die Schnelligkeit
/ 1) vieler Flüsse z. E. da die Seine bei Paris auf 6.000 %Fuß lauf 1 %Fuß Fall hat, so ist ihre Schnelligkeit 3 %Fuß in einer Sekunde; da der Smaragdenfluß von den Cordileras auf 600 %Fuß Lauf 1 %Fuß Fall hat: so ist der weit reißender %.und also garnicht schiffbar. Die Schnelligkeit der meisten Flüsse ist von 3 %Fuß bis 4 %Fuß in einer Sekunde %.und sie sind alsdenn schon %.ziemlich schnell. Niemals aber ist das %.gewöhnliche Gefälle der Flüsse 200 %Fuß Lauf %.und 1 %Fuß Fall (nach dem Varen) sonst würde alle Flüsse reißend sein. Die schnelle Loire hat nur 4 %Fuß in einer Sekunde
|P_200 δMs-091
/ 2) vieler Gegenden eines Flusses: doch nimmt nicht (nach Varenius %.und Kuhns Meinung) die Schnelligkeit eines Flusses in seiner ganzen Länge zu: sondern na«m»he am Ostio, da sein Abhang fast aufhört %.und er «beri» breiter wird, nimmt seine Geschwindigkeit ab.
/$c$) Richtung. Der großen Flüsse Richtung macht %.gemeiniglich mit der Richtung der Gebirge in denen ihr Quell liegt, einen rechten Winkel, weil dies der kürzeste Weg zur See ist. Bei großen Gebirgen laufen von beiden Seiten die Flüsse parallel %.und nehmen das Thal ein; aus dem sich die entspringenden Bäche «au» von beiden Seiten ergießen: Nahe am Ufer sind höhere Ufer, %.und mehr
|P_200'
/Krümmungen als am Ausfluß.
/$d$) Bette:
/1) Entstehungsart. Im %.ursprünglichen ungebildeten Zustand der Erde erg«ieße»ossen sich das Wasser von den Bergen weit %.und breit umher über das Land: wegen der vielen Unebenheiten füllten die Ströme oft ganze Thäler an, %.und teilten sich in viele Arme: an der Seite des stärksten Abhanges ergossen sie sich am schnellsten, %.und hieraus entstanden hin %.und wieder schnellere Wasserzüge, als anderwärts. Damals war das Wasser mit aufgelöstem Schlamm sehr angefüllt, %.und diesen setzte es nicht in dem Zuge seiner stärksten Richtung, sondern an den Seiten ab.
|P_201 δMs-093
/Dadurch wurden so lange die Seiten erhöht, bis Ufer wurden, hoch genug, den Strom zu fassen. So entstand sein Bette %.und dies erklärt auch seine
/2) Beschaffenheit
/ a) die verschiedene Höhe der Ufer:
/Die <a)> manchmal wie Mauren ihn einschließen, z. E. Amazonenstrom nicht weit von seinem Anfange /
/Rhone, wo sie aus Schweiz in Frankreich geht / und solche sind alsdenn %gemeiniglich schnell %.und oft unschiffbar, da die Macht des Flusses sein Bette so sehr vertiefte: b) manchmal ist ihr Bette höher als das Land umher, sonderlich am Ausfluß: daher er sehr leicht seine flachen Ufer übertritt, %und
/Überschwemmungen macht, die also mit nicht hohen Bette am Ausfluß %.gewöhnlich insonderheit in Ländern, wo periodische Regen oder Schneegüße sind, periodisch sind, z. E. überall in torrida. Nur %.Amazonenstrom nicht, weil es auf den Cordilleren fast beständig - %.nehmlich 10 Monate regnet. Wohl aber
/der Nil, der zwischen den Abyßinischen Gebirgen, wo es von Junius an 3 Monate stark regnet, aufschwillt, %.und von Julius an 3 %.Monate ganz Egypten unter Waßer sezt, (fast daß die Dörfer auf den Bergen wie Inseln hervorragen) %.und weil er durch Kanäle %.und den See Möris noch weiter geleitet wird, ganz Egypten als ein frisches Paradies hinterläßt. Weil er durch seinen Schlamm immer
|P_201'
/seine Ufer erhöht, so überschwemmt ers jetzt schon etwas später %.und niedriger; %.und künftig nach dem mechanischen Naturlauf gar nicht. Die kleine Wolken, die der Nordwind in Egypten alsdenn zusammen treibt, sind schnelle Vorboten, aber nicht Ursachen seiner Überschwemmung. Da in OberEgypten es kaum in 20 Jahren regnet, %.und die Alten je näher nach der Linie immer weniger Regen vermuthet, so war ihnen diese Ueberschwemmung in der trokensten Zeit unbegreiflich. %.und zu vielen Cërimonien Gelegenheit, die auch die heutigen Türken ihm als«denn» dem Könige der Flüße beweisen. Eine Höhe von 20 Ellenbogen verkündigt Theurung, von 16 gute Zeit, von 18-20 Ueberfluß.
/ b) Die Waßerfälle: die vormals häufig %.und auf lockerer Erde gewesen sind, die aber vom Fluß allmählig ausgespült werden, wovon noch jetzt das tiefe Flußbette %.und die steilen Ufer mancher Ströme zeugen. - So haben die zwar schmalen, aber reißenden Gießbäche in Peru ihr Bette 80 Klafter vertieft: Unsere Waßerfälle sind also blos über Felsen, z. E. Bogotistrom in Amerika, der höchste 1.200 %Fuß hoch
/ - Niagara [_in_] Nord[_Amerika_] sehr breit 150 %Fuß hoch %.und sehr %.fürchterlich macht unten Seen: treibt Wild auf die Insel, bringt tote Enten mit
/Rheinstrom bei Schafhausen 75 %Fuß hoch / senkrecht: der Welino in Italien <200 %Fuß> den Tiger, %und Niger haben.
/Nil 8 %Fuß hoch, obgleich die Alten von ihm so schrien: / Tungusca in
|P_202 δMs-095
/der %.ostlichen Tartarey ist über 5 Meilen zu hören, da er 1_1/2 Meile auf einem schiefen Felsen läuft
/ c) Die Schlängelung der Ufer, die sich ordentlich parallel ist, %.und nur bei Untiefen Buchten macht, auch selten fehlt, es sei denn, wo der Strom gerade zwischen steilen Ufern strömt. Sonst aber ist das ausspringende Ufer niedrig, unten flach, %.und also ein Behältnisort des Schlammes. -
/@ - - das ein - - hoch@
/@- tief,@ %.und hat also den schnellsten Waßerzug, der hier also immer etwas Erde abreißt, was gegenüber wieder angesetzt. Daher werden hohe Ufer nicht überschwemmt, aber vermindert; niedrige vermehrt, oft mit fruchtbarem Schlamm, oft aber auch mit Sand überschwemmt.
/ ≥ Gewäßer außer Meer und Flüßen ≤ {- *1 hier erst III Geschichte %.der %.merkwürdigen Flüße 2 Seiten später. -}
/ 1) Canäle: So wie die Kunst die Flüße oft reinigen (ausbaggern) muß, da der Boden mit einem Pfluge aufgerißen wird, daß der Schlamm sich wegspült, oder wenn Ebbe %.und Fluth sich findet, durch Schleusen das Waßer wieder zugelassen wird um den Schlamm wegzuführen: so hat die Kunst auch Flüße nachgeahmt durch Kanäle, oft mit großer Mühe %.und Kosten z. E. der Canal von Languedoc, der 40 %.französische Meilen lang ist, daß man aus dem «Q» %.Aquitanischen ins %.Mittelländische Meer durch die Garonne %.und diesen Canal kommen sollte, da also Schiffe vermittelst vieler Schleusen über hohe Berge gehoben werden.
|P_202'
/der bei Ladoga %.und Onega von Peter_I. 15 %.geographische Meilen lang der große Chinesische: so wie bei jedem Fluß Canäle sind.- Aber %.gemeiniglich ohne Nutzen und nur auf kurze Zeit, weil man die kürzeste Linie vor die beste hält, die Schlängelungen versäumt, dadurch die Natur ihre Flüße vor Schlamm rein erhält: da also nothwendig das Waßer Erde abreißen, in seinem Schlauch niedersetzen %.und sich verschlemmen muß, da man also lieber die schlangenförmige Lage der Berge zur Direktionslinie machen sollte.
/ 2) Landseen: Man unterscheide die See (das Meer) von dem See (einem Landsee, vom Meer getrennt.)
/¿) Ihr Waßer ist süß: wenn sie Ströme einnehmen %.und auslaßen: alsdenn hat das Flußwaßer ihr Salz so sehr verdünnert, daß sie süß ausfließen, z. E. in der Schweiz die Landseen
/bei einigen, die nicht die Ströme auslaßen; alsdenn zieht sich vielleicht das Waßer an die Erde, das der Fluß verdünnert hat.
/salzigt a) wenn sie die eingenommene Ströme nicht auslaßen: denn da das ursprüngliche Waßer in der Natur salzigt ist, so dünstet das dazu gekommene Flußwaßer aus %und das schwere bleibt nach dieser Destillation als salzig zurück *2
/b) oft auch wenn sie Ströme auslaßen: diese scheinen ga«z»r zu alt, gar zu voll vom ausgelaugten Erdsalz
|P_203 δMs-097
/zu sein, als daß die Flüße sie verdünnern könnten: %.und sie sind also Meere mitten im Lande:
/*2 z. E. die Kaspische See, die ohngeachtet der vielen Zuströmungen von der Wolga doch nie voll %und süß wird, weil ihre Fläche schon so groß geworden, daß die Ausdünstungen in 24 Stunden vom eingenommenen nicht ersetzt werden.
/Das Schwarze Meer voll Asphalt %.und bis 1/4 salzicht (da es 1/3 schon gesättigt wäre: %.und die Ostsee selbst 10 mal weniger Salz hätte) Daher ists sehr schwer %.und Hadrians Juden schwammen darauf, bis sie vor Hunger starben. Bei trockner Zeit scheints eine Verlängerung des Jordans zu sein, weil daher sein größter Zufluß ist.
/halb süß, halb salzicht ist die %.Mexicanische See:
/$b$ ihre Lage: Sie sind selten, nur auf den Landeshöhen z. E. «in» in dem Preußen, was an Pohlen gränzt
/in der Schweiz
/in Nordamerika
/%.und nur bei unförmlichen Abbeugungen, sonst entstehen bei gleichförmigen Flüße.
/Seltener ist noch der Czirnitzer See in Crain 1 Meile lang %.und 1/2 breit. Um Jacobi zieht er sich durch 18 Löcher in 25 Tagen in die Erde, vor die Fische aber sind die Löcher zu klein. Jetzt kann man warten, bis im Oktober das Waßer aus des Berges Löchern wieder herauskommt, %.und weil 4 Löcher 1 Quadrat Klafter groß sind, so kommen im Ungewitter oft lebende blinde Enten mit, die zwar bald fluk, nie aber sehend werden
|P_203'
/Oft verfließt 3 mal in einem Jahr.
/ 3) Morräste sind Seen, in denen Kräuter wuchsen, sich verwickelten, mit Erde vermengt ausfüllten, %.und allmälich immer mehr austrockne«te»n, %.und von niedrigerer Höhe wurden.
/Torfgründe entstehen aus Morrästen, in denen sich Wurzeln, Heidekraut, Moos verstricken, dazwischen sich brennbare Erde setzt in neuen Schichten. Daher wachsen sie langsam:
/werden zum Feuer gebraucht
/wachsen, ausgestochen, nicht wieder, sondern
/geben Morast.
/Morigte Gründe heißen Tortgegenden, die Eisenartige Erde in sich haben.
/ -----
/{- Schluß. -} {[
/ ≥ III Geschichte der merkwürdigen Flüße. ≤
/Die Größe der Flüße
wird nicht bloß durch ihre Länge, sondern auch durch ihre Schnelligkeit, %.und Menge des Wassers gerechnet: sonst würden Flüße blos
durch ihre Länge klein %.und %.endlich verschwindend, wenn sie
nicht Flüße zu sich nähmen: der Nil macht eine Ausnahme,
der zwar blos in %Äthiopien Flüße bekommt, aber auch über
Leim, nicht Sand fließt.
/ a) besondere Breite der Flüße: z. E. la Plata 30_1/2 Meilen in
der Mündung.
/Zarire 28 [_Meilen_] %.und strömt
aus dem Meerwaßer 20 Meilen weit süß Waßer aufs Land.
/ b) [_besondere_] Länge [_der Flüße_] besonders in Amerika z. E. Amazonenstrom: 660 deutsche Meilen als schiffbar: so tief, daß ihn
oft 300 Faden nicht gründen, nimmt 3 große Ströme in sich,
größer als Nil.
|P_204 δMs-099
/Orinoko ein Arm vom %.Amazonenstrom, zwischen beiden ist
Guiana.
/Lorenzstrom entspringt blos aus der Ergießung großer Seen.
/in Afrika z. E. Nil, dessen Quelle«n» vormals als bekandt angenommen ist
/erst jenseit /
/nachher dißeit / der Linie
/jetzt aber unbekandt ist
/Senegal, in dessen Gegend (auch Senegal) %.eigentlich Niger ein
kleiner Fluß ist.
/in Asien z. E. Ganges in Indien
/Oby, Genitzka, Lena, Wolga, in der Tartarei
/Guang (Safranfluß) in China.
/in Europa z. E. Donau, die %.eigentlich nahe an der Schweiz entspringt %.und bei Donau Eschingen schon ein Bach ist.
/ c) die eine Zeitlang unter der Erde laufen z. E. Guadiana:
Doch andre sagen: sie fließe bloß durch tiefe unzugängliche
Thäler zwischen Felsen.
/Greatha, ein Fluß in Yorkshire läuft 1/2 Meile
/der Fluß, der Modena den Namen gibt, unter der Erde
eine Cirkulat macht,
/ d) die da versiegen, ehe sie die See erreichen: wenn der
löcherichte, oder sandigte Boden das Waßer in sich zieht
/z. E. in Persien versiegen die meisten und der größte
Fluß ist Ilmen.
|P_204'
/Der Arm des Rheins bei Waltwick, nicht weit von Leiden
/Der @Hotongi@ in der chinesischen Tartarei: viele in Sara
/ e) die durch menschliche Kunst abgezapft werden:
/An den Küsten %.von Malabar ziehen die Einwohner Kanäle auf ihre Reisfelder, denn der Reis der gut gedeihen
soll, muß kaum mit den Ähren aus dem Waßer ragen.
Albukerri [[Albuquerque]] rieth dem Könige %.von Abyssinien, der vor Furcht
der Türken in Gezelten leben mußte, Kanäle aus dem Nil
zu ziehen, daß Egppten nicht überschwemmt würde, %.und die
Türken umkommen müßten.
/Bellowitz [[Wasiljewitsch]], der von Rußland eine Handlung nach China
anlegen sollte konnte nicht in das Ostium Kehes (?) einlaufen, so hatten die Türken diesen Strom δLücke
/ f) die sich selbst in Arme theilen: z. E. der Jordan theilte
sich in 4 Arme %.und machte das %.glückselige Land. Der Boden sank,
Jordan machte einen Sumpf %.und am meisten geschah die
Senkung wie Sodom %etc stürzte: daher entstand in dem
Thale das tote Meer; nach der Reisebeschreibung des
Corte, eines Buchhändlers.
/ g) deren Bewegung noch in der See fortdauert: ihr Strom bleibt
nicht %.merklich aber ihre Süßigkeit
/z. E. der Amazonenfluß / machen auch weit von den
/der Zaire und Silberfluß / Ufern süß Meer
/der Rhein im Bodensee / behalten nicht den Strom,
/die Donau im schwarzen Meer / den«?» man vorgiebt.
|P_205 δMs-101
/ h) die besonders leichtes Waßer führen: (das Flußwaßer
ist sonst schwerer, als das Regen- und dieses als das Quellwaßer
/1) allgemein die Flüße, die sich in andre gießen, haben schwerer Waßer, als <1)> die worin sie laufen: weil die Zusammenmischung eine präenjutation macht
/«2)» 2) Die kleinen Flüße, die sich von Gießbächen nähren,
sind schlammicht, %.und schwer, bis sie sich in Ströme gießen, reinigen %.und also auch leichtern: da «sie» sich jetzt in einem weitern
das Schwere setzt.
/2) besonders: der Ganges hat sehr leichtes Waßer %.und bei den
Indianern ein großes Ansehen der Heiligkeit, daher der
Mogul von seinem Waßer sich beständig nachtragen läßt.
/Der Newa in Petersburg soll leicht, gesund %und heilig sein
/die Salslosen Flüße sind leichter als die gesalzenen: Man
probirt sie aber durch Silber %.und Feilstaub in Scheidwaßer
aufgelöst ins Waßer getröpfelt: wird es weiß, so ists gesalzen.
/Das Neckarwaßer ist schwerer, als das Rheinwaßer
/Der Mayn bei Mainz /
/die Mosel bei Koblenz / [_ist schwerer, als_] der Rhein, in den sie fallen.
/Dieses kommt meistens von den fremden Theilen in den
Flüßen.
/ i) die besondere Materien mit sich führen.
/1) aufgelöst z. E. Eisen- Silbertheile
/Mineral z. E. Salzpartikelchen: - Ockererde.
|P_205'
/2) unaufgelöst z. E. Goldstaub; denn Gold kann blos durch
Aqua Regis aufgelöset werden: diejenigen, die das Gold suchen,
werden dadurch nicht reich, sondern die, vor die sie es suchen. -
/Es findet sich in Europa; im Tajo heut zu Tage nicht mehr
/in der Aar kleine Goldkörner
/im Rhein, Rhone, in die ein schief Brett mit Wolle
bezogen gestellt wird, in die sich das schwerere Gold
setzt, das durch Queksilber hernach abgezogen.
/in Asien: vormals der Paktol %und Tigris
/in Africa: auf den Guineischen Goldküsten häufig, %.und
am meisten.
/in Amerika in einigen Peruanischen Giesbächen.
/(Vielleicht verursachen es die aufgelösten Schwefelteile
im Themserwasser, daß es sich lange hält, %.und von seinem üblen
Geruch sich selbst reinigt.
/δRest_leer
|P_206 δMs-109
/ ≥ Sechstes Hauptstück.
/Geschichte des Luftkreises. ≤
/1) Bestimmung: Der Luftkreis umgiebt unsere Erde mit solchem Drucke, als ein Meer, das 32 %Fuß %.Rheinländisch hoch wäre. Die Erde, als eine Last, die auf ihr ruht, drückt sie, als einen elastischen Körper nothwendig zusammen, %.und mit der Annäherung nach dem Mittelpunkt der Erde, als dem Punkt der Schwere muß auch ihre Dichtigkeit zunehmen, so daß in einer Tiefe von 7 deutschen Meilen sie schwerer als Waßer %.und in einer Tiefe die noch nicht 1/7 des Erdradius wäre, schwerer als Gold sein müßte (könnte diese unterirrdische Dichtigkeit bei Erhitzungen nicht die gewaltigen Erderschütterungen veranlaßen?) - - Je höher die Luft ist, desto dünner wird sie %.und hieraus entspringt der Alten dreifache Luftregion: die unterste geht von der Meerfläche, bis zu Höhen, wo auch im Sommer kein Schnee schmilzt: Nach den verschiedenen Erdgegenden ist sie verschieden.
/In der torrida schmilzt der Schnee in einer Höhe von 3/4 Meilen oder 5.000 <6 ?> %Fuß nicht
/[_In der_] Schweiz 1/2 Meile [_schmilzt der Schnee in einer Höhe von_] 10.000 z. E. Alpen %und Pyrenäen.
/[_In_] Norden ist die Höhe noch kleiner %.und wird endlich der Meerfläche gleich.
/Die mittelste von dem Ende dieser Höhe bis zur höchsten Wolkengegend, diese ist zwar nicht völlig bestimmt durch eine deutsche Meile, aber doch meistens %.und im Durchschnitt, da nach den verschiedenen Gegenden auch diese Höhe verschieden sein kann: oder bis zur Höhe der Meteoren, die da leuchten z. E. Nordlicht, Feuerkugeln, %und alsdenn würden einige - vielleicht 5 -
|P_206'
/deutsche Meilen sie ausmachen.
/Die oberste bis zum Ende des Luftkreises ist die ungewißeste, indessen ist sie durch die Höhe der Abenddämmerung ohngefähr mit 9_1/2 %.deutschen Meilen bestimmt.
/2) Eigenschaften der Luft.
/1) Dichtigkeit: diese ist nach der verschiedenen Entfernung vom Aequator verschieden. Da der mittlere Stand des Barometers in torrida 27 %Zoll %.und in temperata 28 %Zoll hoch ist: so ist jene Luft um 1/28 leichter: mit der Höhe nimmt auch die Dünnigkeit zu, so daß auf den Cordileras der mittlere Stand des Quecksilbers nur 14 %Zoll hoch ist.
/Von dieser leicht zu athmenden Luft kommt auch vermutlich die Leichtigkeit im Denken bei den montanis her, %.und von dem gewöhnlich Bergklettern die Leichtigkeit am Leibe, Kühnheit %.und Gelenkigkeit: von der leichten Vertheidigung auf Bergen ihre Freiheitsliebe, die sie daher mit den Insulanern gemein haben: %.und von ihrer Lebensart, die nicht vom knechtischen Ackerbau, sondern von der angenehmen %.und freien Viehzucht sich nähret, das Bild der Freiheit %.und des paradiesischen Vergnügens, das sie sich von ihrer Jugend machen. Hieraus kann man mit mehr Leichtigkeit, als Scheuchzer aus den gesunden Kräutern, Luft etc das Heimweh der Schweizer z. E. bei der %.kaiserlichen Armee %.und zwar bei Gelegenheit des Kuhreigens erklären, der sie an die Vergnügen ihrer Jugend erinnerte, %.und ihnen die Welt verblüht schilderte, da sie selbst verblüht waren.
/2) die Feuchtigkeit %.und Trockenheit. Nicht blos die Luft ist feucht, die Feuchtigkeit fahren läßt %.und also dick ist, sondern die heiterste
|P_207 δMs-111
/Luft kann voller aufgelöseter Feuchtigkeiten sein. Jene ist befeuchtend und trocknet sich eben dadurch: diese feucht, weil sie voller Waßertheile ist, die sie in sich gezogen %.und aufgelöset hat. Man muß nicht stets die Seeluft vor die feuchteste halten, denn die Luft zieht blos die Feuchtigkeit bis zur Sättigung in sich, %.und präcipitirt sie hernach: - Nach Verschiedenheit der Gegend ist sie
/a) feucht: $a$) Durch das Pflanzenreich: die ohne Circulation sind, aber durch die Blätter viel aus Dunsten z. E. Sonnenblume dunstet in einem Tage so viel aus als der Mensch: Ein Hopfengarten 4 mal mehr als andere Garten (%.siehe Hales Statik der Gewächse) In waldichten Gegenden ziehen sich also beständig Wolkenseulen auf, die vielen Regen geben und weil in den dicken Wäldern die Luft ohne Cirkulation ist, Nebel machen. So schien die Insel Madera den Entdeckern eine Wolke - ein verfluchtes Eiland - ein Feenreich zu sein: bis sie in diese Wolke segelten, %.und eine Insel voller Bauholz fanden, deren Luft sich auch jetzt, durch Aushauung der Wälder gereinigt hat.
/Ebenso feucht ist das waldichte Virginien %und
/ b) durch Morrast: die auch %.gemeiniglich viel Pflanzen zu haben pflegen %und die viel ausdunsten. z. E. die Meerliese, davon der Sargaßo eine Art ist.
/Feuchtigkeit mit Wärme verbunden ist sehr ungesund: denn da die Wärme die Schweislöcher zum ausdunsten öffnete, so macht die Feuchtigkeit, daß die pori sie einsaugen %.und dies ist der Anfang der Krankheit, so wie ein großer Schweis, der sich allmälich im Luftzuge trocknet,
|P_207'
/die Luft resorbirt %.und sie offen erhalten möchte: eine Methode der Rußen sich gleich nach dem Bade im kalten Waßer abzukühlen - -
/Keine empfindlichere Luft kann also sein, als bei Panama %.und Porto Bello, da die entkräftendste Hitze %und eine Feuchtigkeit der Luft ist, die sogleich das Papier bewegt, so bald man an der Luft schreiben will.
/b) trocken z. E. in Oberegypten, Persien %.und Arabien: Da die trockne Luft auch unsre Feuchtigkeit trocknet, ausdunsten macht; so muß sie einen Grad Feuchtigkeit haben, wenn man nicht zu viel ausdunsten %.und die Gefäße nicht einschrumpfen sollen. Daher sind in den trocknen Ländern viele
/1) Lungenkrankheiten z. E. in Egypten, in torrida, weil jeder Athemzug das Lungenhäutchen trocknet, das also sehr bald zerspringt, wenn die Reichen nicht durch «F»fontainen wohlriechender Waßer die Luft feuchten.
/2) Augenkrankheiten: weil der feine salzige Staub in der
Luft, die Augenhäute zu sehr abtrocknet, wozu das Reisessen
noch mehr beiträgt. {[
/3) in Ansehung ihrer Reinigkeit entweder
/ 1) vermischt: z. E. mit Salzen: diese sind zwar überall in
der Luft z. E. 1) Tartarus regeneratus wird eben dadurch,
daß er an d«er»ie Luft gelegt, ihr acidum in sich ziehet.
/2) das acidum, was sich an Wände setzt, macht Salpeter, aber nicht überall in gleichem Maas:
/Auf der Kaffer<n>küste hing Kolbe eine Flasche offen
gegen den Westwind auf %.und fand nach 8 Tagen Salzkruste
in ihr.
|P_208 δMs-113
/Ormus ist mit einer Salzschichte candisirt, so auch viele
Felder in Persien %.und dem %.Capo %.bonae spei, von den Flüßen, die
aus den Gebürgen das Salz ausspülten.
/Auf den Azorischen Inseln rosten Messer, die ein wenig an
der Luft liegen. - Auf Jamaica alles in 2 Stunden: -
Die Uhren können nicht genug gereinigt werden - Auf der
Thomas_Insel rosten die Schlößer so, daß sie in 2 Jahren auseinander fallen.
/mit oelichten, %.«m»Mineralichten Theilen, aber seltener.
/Aus dieser Vermischung entsteht die Verschiedenheit der Seeluft
von der Landluft: so daß
/1) Die Seeluft kaum 200 Meilen vom Lande gar keine Gewitter «g»mehr gibt
/2) [_Die Seeluft_] gerochen werden kann
/3) [_Die Seeluft_] besondere Krankheiten gibt, z. E. den Skorbut, (der von
unserm völlig unterschieden ist, da Skorbutier <a?> über Neuigkeiten
oft erschrecken, sonst vergnügt umhergehen %.und %.plötzlich oft hinsinken. -)
die allein durch die Landluft kann vertrieben werden, «die»
die halbtoten Schiffer oft von weitem geschnappet, %.und nachher
aus der Erde mit langen Zügen in sich getrunken.
/ 2) rein: ist in manchen Ländern so besonders, daß man sie nicht
blos durchsichtig, sondern unsichtbar nennen könnte, wenn nicht
in langer Entfernung sich ihre blaue Farbe zeigte, die nie von
den Sonnenstrahlen durch den Farbenlosenhimmel gebrochen
(weiße Partikelchen auf einem schwarzen Grunde) herkommen kann, sondern ursprünglich ist. Die bei dem Untergange der Sonne am meisten dunkelblaue Luft, ist die
reinste, so wie die voll Dünsten ist, in der die Sterne am
|P_208'
/meisten blinkern: So wie im Winter bei Öffnung eines Fensters alles zu zittern scheint. Daher ist das Sternenlicht ganz
ruhig %.und ohne Zittern, in der großen Syrischen Wüste, die wegen der wenigen Ausdünste so reine Luft hat, daß man auf
Dächern unter dem heitern Himmel schläft: - ein Wink
über den Ursprung der Astronomie in Chaldäa, die in dem
kalten Norden weit später %.und unfüglicher erfunden wäre.
/4) in Ansehung der Gesundheit oder Schädlichkeit
/ 1) gesunde Luft: ist theils die, so nicht kränklich ist, nach unterschiedner Leibesbeschaffenheit, wie z. E. alten Leuten die warme Luft.
/theils die, vorzüglich gegen ein anderes Land gesünder ist:
so reisten die alte Engländer vormals nach Marseille,
jetzt nach Lissabon, %.und die Portugiesen nach Brasilien. Eine
Zeit lang gingen die Engländer nach denen Bermudas, es
fanden sich aber nachher Ratzen, die die Einwohner verjagten, %.und Vögel endlich die Ratzen tödteten: %und von da an
verlor sich die Gesundheit der Luft.
/ 2) kränklich: ist heiße Luft, die dabei feucht ist z. E. die am
Mexicanischen Simis, wo des reichsten Marktes <von> der
Welt ungeachtet, %.und da ein Haus über 10/m %.Thaler Miethe
trägt, auch Geizige nicht gern wohnen, %.und ihre Sechtwöcherinnen retten sich vor der Niederkunft heraus.
/heiße ruhige Luft z. E. in den Wäldern, anfangs in Virginia. Die in Jamaica, wo die Einwohner nicht ihre 50 Jahr
alt werden, %.und also die Zeit, die sie haben, recht lustig leben.
Die Europäer werden so bald als sie hinkommen blaß %und schwach.
|P_209 δMs-115
/Daher alle Morräste in heißen Ländern geben Wechselfieber: z. E.
die Überschwemmungen in Sumatra, da das Waßer fault, %.und die
Luft vergiftet: auch in Siam, wo der Fluß austritt.
/Endemische Krankheiten: die einem Volke besonders eigen sind:
z. E. 1) Das Zeichen von Aleppo ist ein kleiner rother Flecke, im
Anfange ohne Schmerzen, nachher fault er tief ein, %.und macht insonderheit am Gesicht scheußlich: vielleicht kommt er vom Waßer
oder Wurmsamen. 2) Die Hottentottenläuse sollen, so wie jedes
Thiers Läuse besonders sein 3) Die Europäischen Weiber bekommen in Batavia salzigte Milch: %.und die Europäer verlieren
bei den Hottentotten ihr Ungeziefer.
/Daß Malta, Candia (vormals Bermudas) keine Ratzen leide / berich
/Gotzo, %.und Guizi, Augspurg Schlangen / tet
/Irrland kein giftiges Thier leide / Keisler
/Epidemisch heißen die Krankheiten, die ansteckend in einem ganzen Volke wüten. z. E.
/ 1) Die Pest, die fürchterlichste, entsteht nicht von todten Pferden,
Schlachtfeldern, %.und ist also keine Folge des Krieges, sondern
erfordert ein ferment der Ansteckung, daher sie sehr leicht durch
die Ausdunstung der Kleider, durch Koddern z. E. in Marseille, die @Nesery@ hervorzog, worauf sie sich durch ganz Europa
ausbreitete; im 13. Jahrhundert wütete sie eben so durch
Nordchina, wo sie über 200 Meilen zur Wüste machte.
Ob sie gleich ein Land aufs andere %.und Egppten auf
Konstantinopel schiebt: so ist Egppten doch eigentlich ihr Geburtsort, ihre beständige Behausung, ob sie sich gleich bisweilen
|P_209'
/mehr darinn ausbreitet, manchmal mehr zurückzieht,
insonderheit wenn der Nil Egypten überschwemmt hat.
Sobald sich aber der Boden entblößt, reißt sie weiter ein,
es mag also die Ausdünstung des Bodens dazu beitragen,
das Ferment fortzupflanzen, das vielleicht zur Zeit der
Überschwemmung im letzten Verpesteten aussterben könnte,
(so wie der alte Aussatz ausgegangen ist) wenn nicht der
Türken blindes Schicksal sie ganz sorglos machte. Laugenhafte
Häuser tragen dazu bei: aus Egypten haben die Türken, die
Europäer sie geholt, so wie diese nach China, %.und Amerika fortgepflanzt haben. Die Ungarische Pest heißt Potätschen.
/ 2) Die Kinderpocken: waren den Alten unbekannt: denn <1)> Hypokrates denckt ihrer in seiner Liste der Krankheiten nicht.
/2) Die Bilder der Alten bis %.ante %.Christum %natum 312 sind ohne Pocken.
/3) ein Griechischer Arzt von Alexandrien fing davon als einer
neuen Krankheit an zu schreiben. Sie sind ohngefehr zu Mahomets Zeiten in Arabien auf unbekannte Weise entstanden,
von da durch die Europäer ausgebreitet bis nach Amerika,
wo sie auch bis jetzo den Amerikanern sehr gefehrlich sind, da
diese sich unbesorgt der Luft aussetzen: %.und also selten davon
kommen. Sie sezzen ein Anstecken, d. i. eine Mittheilung
des Ferments voraus: %.und das Mittel gegen ihren Schaden
ist: die «¿»Inokulation der Pocken, die seit langer Zeit schon bei
den Georgischen Mädchen gebraucht war und machet, daß kaum
der hundertste an ihnen jetzt stirbt, da vorher der sechste starb.
In Frankreich ist sie durch einen Parlamentsschluß untersagt, da ein Arzt auf die Grille kam, daß da das Pockengift
ausgebreitet wurde, auch die Pocken selbst ausgetheilt
|P_210 δMs-117
/wurden; in andern Ländern wird sie mit Nutzen fortgesetzt:
/ 3) die Venusseuche, ist als ein Contagion erst nach der Entdeckung
Indiens zu uns gekommen, da die Einwohner auf Guanahanin, von grünen Eidexen, die sie gegessen häufig daran
krank gewesen. Die Spanier (Spanische Pocken) brachten sie
nach Neapel, daher sie Neapolitanische Krankheit hieß: sie
breitete sich durch Italien, bis nach Frankreich aus %.und Franz_I
starb daran: daher heißen sie Franzosen, die Europäer brachten
sie nach Ostindien, %.und in Siberien ist sie fast beständig %.und allgemein. Da das einzige Mittel dagegen Merkur ist, damit in
Pondichery 300 Personen auf einmal geheilt wurden, %.und
dieses das Würmvertreibende Medikament ist: (Da Mercur.
sublim. auch auf Pflanzen gespritzt sie vor Erdwürmern
erhält, so ka«nn»m Mr. de_Sole, ein großer %.Physiker und Arzt auf
die Muthmaßung, ob nicht sie, %.und alle Contagionen durch
Wurmsamen entstehen, %.und fortgepflanzt werden: daher sind
sie auch in Indien, dem Wurm vollen Lande, wo die Einwohner sich Würme aus der Haut schneiden müßen,
%.und werden wenn der Wurmsame«n» ins Geblüt gebracht
ist, gleich dem ganzen Geblüt mitgetheilt %.und durch die
Cohabitation auf andre gebracht. - Eben so mag der Biß
des tollen Hundes auch einen Wurmsamen mittheilen,
der das ganze Geblüt ansteckt, nach einigen Wochen
Schwermuth, Hydrophobie, Raserei und Tod bringt: %.und in der
Hydrophobie auch bei Patienten die noch gesundes Verstandes sind, insonderheit eine Neigung einflößt, ihren
|P_210'
/kontagiösen Speichel durch den Biß andern mitzutheilen,
daher sie selbst andre warnen, sich vor ihnen in Acht zu
nehmen.
/Alle diese Krankheiten mögen wenig von der Luft
herkommen, ob diese gleich dazu concurriren kann
wie z. E. die Engelländer zu einer Zeit im Jahr
schwermütig werden, %.und die Verliebten sich in eine gewiße
See: Rosamundis stürzen sollen.
/5) in Ansehung ihrer Bewegung: daher entstehen Winde: derselben
/1) allgemeine Beschaffenheit. In dem unermeßlichen Ocean
der Luft entstehen Meerströme d. i. Winde, die durch das veste
Land @etc@ Boden sehr bestimmt und eingeschränkt, in den Straßen
d. i. zwischen engen Örtern einen ober«e»n %.und untern Strom %.und
bei gegen einander strebenden Strömen einen Strudel d.i.
einen Wirbelwind machen. - - Die Winde sind entweder
kurz oder lang, der Gegend %.und der Zeit nach: %.und die stärksten
pflegen dem Raum nach eben nicht sehr lang zu seyn. Sonst
sind die Ursachen der dauerhaften großen Winde: die Verdünnung der Luft: dadurch also die andere das Uebergewicht
bekommt %.und an ihre Stelle tritt: %.folglich entsteht ein Wind
/1) bei der Erwärmung einer Luftgegend, da die erwärmte
leichte Luft der wärmern stärker eindringenden weicht
z. E. bei einem Camin, eingehitzten Ofen, ist also beständiger
Wind, da die warme Luft emporgehoben %.und verdrängt wird:
so auch bei dem Streit der Land- %.und Seeluft, davon jener
leichter erwärmt %.und von dieser weggeführt wird: so lange,
bis alles gleichmäßig erwärmt ist
/2) bei der
|P_211 δMs-119
/Erkältung einer Luftgegend die sich also zusammenzieht durch
die Kälte ihre Ausspannung verliert, %.und der wärmeren Luft
Pla«t»z gibt, gegen sie zu strömen: z. E. wenn im Anfange
des Herbstes die %.Nordliche Kälte anfängt, strömt die südliche
wärmere Luft beständig dazu, bis die Zunahme der Kälte
aufhört, darauf sie zurückkehrt. Diese Winde von der
veränderten Elastischen Luftschwere kann sehr lange dauern,
da z. E. bei Inseln ein beständige Erwärmung %.und also
beständiger Streit zwischen See %.und Landluft ist: %.und unter
dem Aequator auch ein beständiger Wind wegen der Verdünnung daselbst seyn muß: - die alsdann irdische Dämpfe
(die wir noch wenig kennen) vermehren oder vermindern
können.
/Die Ursachen von 2) %.plötzlichen kurzen Stürmen: sind ausgebro-
Schwefel- %.und Mineral-Dämpfe, die die Elasticität
der Luft schwächen, oder in Gährung geraten:
/gegen einander stoßende Winde, die
sich aufhalten, Windstille machen, hernach mit
Heftigkeit sich drücken, %.und %.entsetzliche Wolkenbrüche
%.und Stürme machen: ein heftiger Plazregen
oder Hagel, insonderheit im Sommer: der viel
Luft unterschlägt, %.und also eine starke Luftdruck, %.und
oft heftig Wind, der aber gar nicht weit gehet.
/2) Einteilung: a) von den Schiffern: Diese haben die Schiffsrose
nach der Gegend (rosam nauticam) die ihren
|P_211'
/Namen hat, weil sie in Neapel erfunden ist, da
der %.Herzog von Anjou regierte, der eine Lilie im Wapen
führte. - - Der Bogen des Horizonts wird in 4 Hauptgegenden, (cardinales) «¿¿» %.Nord %.Ost %.Süd %.West eingetheilt,
%.und die Gegend zwischen 2. - in 2 Theile (collaterales)
dabey %.Nord %.und %.Süd voraus kommen, %.und also sind sie:
%.Nord%.Ost, %Süd%Ost, %Süd%West, %Nord%West - Diese 4tel Bogen, wozu noch
%Nord%Ost, %Ost%West kommen, wieder getheilt, macht %.Nord%Nord%Ost, %Ost%Nord%Ost,
%Ost%Süd%Ost - %Süd%Süd%West - %West%Süd%West - %West%Nord%West - %West%West%Nord -
/Die Winde der 4ten Ordnung entstehen: wenn sie
die vorigen Bogen halbi«e»ren, die Benennungen
behalten, %.und durch das Wort gen nur, die nächste
Hauptgegend nah anzeigen. z. E. %Nord gen %Ost; %Nord%Ost gen %Ost:
alle Eintheilungen zusammen machen die 32 Winde
aus, in die der Compaß eingetheilt ist: %.und die eine
subtilere Eintheilung unnötig machen.
/b) nach ihren Eigenschaften
/1) in Absicht der Feuchtigkeit %.und Trockenheit
/a) feuchte Winde sind bei uns West %.und Süd: der
Südost ist noch feuchter aber selten:
/Ursach nicht blos: weil sie über die Nordsee
bei uns kommen: denn der Wind
/ 1) nimmt die Feuchtigkeit nicht blos wie ein turbillon
herauf, trägt sie läßt sie fallen: sondern das
|P_212 δMs-121
/fahren lassen muß ja erklärt werden.
/ 2) die Luft saugt ja blos bis zur Sättigung ein.
/ 3) der Ostwind, auch wenn er über die große See streicht,
ist «trocken»<trocken>, z. E. in den Philippin.-Inseln über das
stille Meer: %.und in Amerika bringt nicht der Südwest
über die Atlant.-See sondern blos Westwind Regen.
/ 4) In sumpfichte Ländern regnets mehr, in bergichten,
Wäldern mehr. woher regnen die Wolken, die vom
entfernsten Lande kommen, just hier ab? Vermutlich weil die «M»morrastfeuchtigkeiten den Regen praecipitiren %.und also wird auch die
/Ursache «sagen» seyn, warum Süd %.und West insonderheit
Südwest feucht sind, weil diese Winde die Feuchtigkeit
am leichtsten praecipitiren lassen: Da Norde %.und Oste
sie resolvi«s»ren.
/b) trocknende Winde sind Nord %.und Ost: der Nord
trocknet bei uns %.und in Grönland ebenfals durch Kälte
da er Schnee %.und Eis auflöst %.und wegführt: so wie
das Oel trocknet: andre trocknen durch Hizze, die
die Feuchtigkeiten an sich zieht: so ein trocknender Wind
macht in Oberegypten %.und in andere Wüsten die
Lungen_Krankheiten %.und das Grab vieler Einwohner.
Ueberhaupt ist feuchte %.und feuchtende, trockne %.und
trocknende Luft sehr verschieden %.und die ganze Rägel
ist, ob die Luft die Feuchtigkeit fahren läßt.
|P_212'
/2) in Absicht der Kälte %und Wärme:
/ a) Winde, die heissere Luft mit sich führen, als die unsere
ist, erwärmen; im Gegentheil erkälten sie. Je schneller der
Wind, je kälter: ausgenommen wenn er Menschenblut
findet, das noch kälter als er ist: %.und den Grad der Hitze
haben manchmal die Winde in torrida, insonderheit um
den Senegal. - Ueberhaupt ist überall der Nordwind kalt %.und
in der ganzen Natur gesund; der Süd warm %.und schädlich.
Der Africus der Römer (bei den Griechen Lips %.und heutig
Italienern «¿¿»<Kiro«cc»kko>) war den Römern an Menschen %und Sachen
schädlich, da er den Wein vertrocknete, so gar Mörtel
auflöste, in 10 Jahren das Blei verzehret, daher vormals
Rom gegen ihn doppelte Mauern hatte: der«Arg»Egyptische
Südwind «com» Compsin, ist %.unerträglich heiss, %.und macht die
Luft von %.Juli bis zum August, bis der Nordwind jenen
ablöset, kleine Wolken bringt, die aber verfliegen, %.und ein
Zeichen der nahen Ueberschwemmung ist: der Sammiel in
Arabien, Persien %.und Sorien ist einer von den schädlichsten.
Er ist röthlich, hitzig, wie aus dem Feuerofen, %.und weht
insonderheit im Junio %.und August, vornemlich am Persischen
Meerbusen, Minutenweise, so %.plötzlich «töd» tödtend, dass
die verbrannte kaum schrein: ich brenne! so liegen sie
da; ihre Haut bleibt beim Anrühren am Finger kleben %.und
nach Minuten verwesen sie. - Heyns Meinung, dass er
Sanheribs tödtender Engel gewesen ist, ist dadurch
|P_213 δMs-123
/%.unvermuthlich, da er nicht bis nach Jerusalem %.gewöhnlich streicht,
%.und dadurch sich nicht das Wunder verringerte. Seine Ursache ist
nach der Perser Meinung das Kraut Golbatsamur, in der
Wüste Kerman, dessen giftigen Blumenstaub er mit sich
fortführe; aber die vermutlichere Ursache ist diese: die Erde ist
in den Gegenden voll «Naphtah» Naphtha %.und Harz. %.und die
Wüste Kerman viel Salz: - die Saure Salzpartikelchen,
die dieser Wind mit sich reißet, vermischen sich mit den
Naphtha_ausdünstungen: Salzgeist mit Oel gemischt,
gibt Luftaufwallung, Aufbrausungen, Brand dem, den
er ergreift, einen %.plötzlichen Tod. - Viele andere Winde, in den
Sandwüsten Arabiens %.und Egyptens begraben oft die Reisende
im Sande, der sie wie Löschpapier austrocknet %.und «ein» unbalsamirte Mumien macht.
/ b) Sehr kalte Winde: - %.Das Menschliche Gefühl ist
hierin nicht %.eigentlich Schiedsrichter, da dies die Veränderung der Luft empfindet, da die erwärmete weggeführt
wird, %.und oft das thermometer den Wind selbst nicht
als kälter zeigt. Winde von den Bergspitzen sind kalt:
selbst in Guinea bringen sie vom Gebirge, das im Untern
Theil des vesten Landes befindlich ist, Reif %und Kälte:
dass sie auch selbst den %.Europäern so empfindlich waren, als
die Winde von den Kordileras den Spaniern: Kalt sind die
Winde, aus denen Eisklüften: %.und künstlich kalt die voll
|P_213'
/Salztheilchen, wie die Hamontons in Amerika. Solche kalte
Winde drücken oft %.plötzlich von oben herab %.und die Kälte
darf also nicht stets aus Norden herkommen, sondern
kann sich auch in dem Lande selbst erzeugen. - Sonst
bestimmt freilich die Gegend des Windes %.und die Beschaffenheit des Bodens, woher %.und worüber er weht, sehr seine Bestandtheile: %.und vermutlich sind auch deshalb die Süds so
%.schädlich weil die Ausdunstungen ihrer Gegenden sehr verschieden
%.und arsenikalisch sind, da die Nördlichen ähnlich mit
unsern @%und@ gesund sind.
/3) in Ansehung der Laufrichtung
/Die Abendwind wehen bei uns mit Stößen, hingegen auf
der See einförmig: von diesen Stößen des Abendwindes kommt
also das Knarren der Fahnen, das also ein Bote des Regens
zu seyn pflegt. Die Stöße kommen vielleicht daher bei uns, dass
in der Luft, wenn der Seewind auf ein flaches Ufer weht,
ein Art von Brandung entstände, deren Richtigkeit bewiesen
würde, wenn in jedem Lande der Seewind in Stößen wehte.
Wenn ein Wind perpendikular herunterfällt, so ist er
sehr kalt, %.und die Kälte darf also nichts stets aus Schweden
kommen, wo es oft alsdann weit wärmer ist. 3) Zween
Luftströme, die sich einander aufhalten, machen %.erstlich
Windstillen, dann %.plötzlich Sturm, mit Plazregen «gemeinigl»
%.gemeiniglich begleitet.
|P_214 δMs-125
/Daher sind die Gegenden bei Sierra Leona, an der
Krümmung der Küste von Süden nach West so %.gefährlich
wegen der Tornados, «das» d. i. sehr %.plötzliche Wirbel, die
herabzufallen scheien, wenn vorher der Wind rund um den
Compas gegangen alsdann eine Windstille erfolgt:
bis sie %.plötzlich losbrausen %.und entweder nur einen Tag
währen (Travados) oder lange anhalten: (Tornados). Dies
Gegeneinanderstreichen macht auch die Gewitter, da sie die
Dämpfe vermengen %und verdicken: dadurch ändert sich
alsdann %.gemeiniglich der Wind, %.und es entstehen 2 Luftzüge,
davon der obere die Wolken gegen den untern ausführt %.und
alsdann erfolgt eine Ungewitterstille, bis einer endlich das
Uebergewicht «ent»<er>hält, %.und die Wolken entweder fortführt, oder
herunterzieht. Die Mexicanische See ist die rechte Wohnung
der Stürme %.und hiezu gehören insonderheit
/ 1) die Nords: es zeigt sich zuerst eine schwere Wolke gen %.Nord%.West
/die Nordbank: vorerst ein Nordoststurm wütet, der alle
niedrige Wolken mit grosser Schnelligkeit treibt %.und die
Nordbank ruht bis der Nord vorüber ist der gewaltig
nicht aber gar zu weit (höchstens 50 Meilen) %.und nun
bei dem Windwechsel ist, da %.Nord %.und %.West sich begegnen, die
Dünste zur Nordbank vereinigen, die im Mittelpunkte
alsdann not«w»hwendig ruhen muß.
/ 2) die Süds: sind Stürme von %.Juni bis August, wenn
Nord %.und Süd abwechseln.
|P_214'
/ 3) Die Orkane: sind dem %.Mexicanischen See eigen. Es treiben
Wolken wie Pumpen, sehr schnell, im beständigen Kreisseln
heraus, die erst «F»feuerfarb, denn roth, denn schwarz sind,
worauf Südost anfängt, den der Südwest ablöst %.und also einen
Orkan macht.
/ 4) Die Wolke des Ochsenauges deckt den Tafelberg größer als
ein ganzer Ochs auf dem %.Kap der guten Hoffnung, alsdenn
entsteht ein Sturm %.plötzlich wenn Nord %.und Süd wechseln aus
den Gebirgen, dass die Hottentotten nicht gehen können
sondern sich auf die Erde legen müßen: %.und die Holländer
oft großen Schaden leiden wie denn des Vasco_di_Gam«a»o
ganze Flotte zerstört wurde.
/ 5) Die Typhons von Tiphao sind auf der Chinesischen %.und
Japanischen See: entstehen von den schwefelichtfeurigen
Seedämpfen, die Wirbel machen, die aber blos auf einer
Stelle sind, da die «6»
/ 6) Orkane, Nords %.und Süds streichen
/6) Die Wasserhose (bei den Holländern die Wasserhuz)
ist im %.Mittelländischen selten %.und rothen, %.und heissen öfter δLücke.
Thevenot zeichnet sie, als einen durchsichtigen kupferrothen
Dunst, der erst flach ist, dann eine Säule herunter läßt,
der gegen über eine andre Wasser mit dem Geräusch des
Gänseschnatterns aufpumpt %.und alsdann mit einem
|P_215 δMs-127
/grossen Sturm heruntergiesst, dem die Schiffe alsdann
kaum entgehen: in Charlestown fiel er auf die Schiffe %etc
zum Glück nicht auf die Stadt: - Ein ähnlicher Tromp de
Mer <soll> sich auf dem Kurischen Haff manchmal, ja auch über
dem heissen Sande im Sommer: - die Engländer schiessen in
solche Wasserhose %.und suchen davon zu kommen: - - Alle
diese Stürme sind in torrida (nie aber in frigida) in Gegend
der Vorgebirge, «mehr» Meer_Engen, vieler Inseln zur Zeit des
Windwechsels %.und also im Herbst %.und Früling insonderheit
/4) der Schnelligkeit: ein gelinder geht wie ein Mensch, %.und der
treibt schon ein Schiff,«¿» ein starker geht wie ein Pferd, %.und der
Bäume ausreisst, geht 24 %Fuß in einer Sekunde, ein Sturm in
England, der Marmor entzwei brach, ging 60 %Fuß in einer Sekunde «,».
Der Wind ist also nicht der Maasstab des Geschwindesten,
so wenig als der bestirnte Himmel der Maasstab des «U»
unzäligen. Da die barbarischen Wettläufer «¿¿» Pferde in
Rom nach Condamier [[Condamine]] Bericht einige 50 %Fuß Parisisch in einer
Sekunde: ein Englisch Renn_Pferd im Zügel des Reuters
65 %Fuß Parisisch in einer Sekunde %.und das Renn_Pferd Sterling
gar 80 %Fuß in derselben Zeit zurücklegt: so übertrifft diese
Geschwindigkeit jene weit.
/5) In Ansehung gewisser Gegenden, denen sie eigen sind.
/1) Passatwinde heissen die, die einer Gegend ein Jahr
durch beständig eigen sind z. E.
|P_215'
/1) der Ostwind weht beständig zwischen den Tropicis,
der um die ganze Erde in einiger Entfernung von
den Küsten angetroffen wird, %.und also bloss von diesen
unverändert, beständig in den Jahreszeiten %.und allgemein
in den Gegenden wäre
/Ursache: nicht die in der Erdbewegung von Abend
gegen Morgen zurückgebliebene Luft, die aber in entgegengesetzter Richtung wiedersteht: sondern die von
Morgen gegen Abend entstehende Lufterwärmung durch
die Sonne: da die dickere Luft der verdünnten stets
nachströmt, %.und folgt also dem scheinbaren Sonnenlauf.
/Wirkung: daher kommen die Seefahrer geschwinder
aus Ostindien nach Europa, als von Europa dahin, weil
sie den generalen Ostwind von den Aethiopischen Gebürgen
%.und dem Indischen Meere dort vor; hier wieder sich haben.
Nur müßen sie auf der Fahrt von %.Capo %.bonae «spe» %.spei
sich vor St._Helenae hüten, auf der sie ein Ost fortreißt,
%.und auf Ascension Wasser einnehmen.
/Ort: Alle Meere zwischen den Tropicis: %.das %.ist %.Anthlantische
%.Aethiopische stille %.und Indische: allein je weiter vom
Aequator zu den Tropicis destomehr weicht er aus im
/südlichen Hemisph. zum %Süd%Ost / δLücke im
/nördlichen [_Hemisph._] zum %.Nord%.Ost / Die sich etwas ausser die
|P_216
/Tropicis, doch nicht über den 30 %Grad erstrecken. Wirkungen
dieses Osts
/2) die Winde Alisees, die in einem Erdstrich beständig herrschen,
aber nicht von Osten her: z .E.
/a) ein beständiger Süd an den Küsten von Peru, von Chili an
bis Panama zu: weil die näher nach dem Südpol befindliche
Luft nach dem Aequator hinstreicht, «¿» %.und der allgemeine
Ost hier durch die «Kor» Cordileras gehindert wird
/b) ein beständiger West an den Küsten Guinea, da die Luft
über Guinea mehr als die Seeluft erwärmt wird, daher die
lezte dazustreicht, schief von %.Süd%.West nach %.Nord%.Ost, %.und weil Africas
Küsten nach %Nord%Ost liegen, so macht diese Richtung die Winde
völlig westlich.
/2) See- %.und Landwinde wechseln an den Küsten der heissen
Zone so ab, dass des Tages ein Seewind ins Land des
Nachts ein Landwind in die See streichet. Alle Inseln
in der torrida, im %.Mexicanischen Meerbusen, Brasilien,
%.Africanischen %.und Ostindischen Küsten haben sie, nicht blos zur
Abkühlung, sondern vielen Inseln auch zur Möglichkeit der
Schiffart: da die Schiffer Tages ein, «n»Nacht auslaufen
können, %.und die nächtliche Fischerey begünstigt wird. So
ging mit Hülfe des Seewindes der Englische Admiral
Blau [[Blake]] unter Cromwells Regierung in einen Canarischen
|P_216'
/Hafen, vernagelte ein Kauffardey_Schiff, verwüstete die
Stadt %.und unbeschä«¿»digt, den Spaniern %.unbegreiflich, lief er
mit Hülfe des Landwindes Abend heraus.
/Ursache: Des Tages wird das Land mehr von der Sonne
erhitzt als das Meer: die Meeresluft ist also dichter, %.und
treibt die Landluft aus ihrer Stelle. Daher wächst der
Seewind bis 12 oder 1 Uhr Mittags wird schwächer, %.und läßt
Abends nach. Je«t»zt erkühlt die Seeluft schneller, als die
so über einem erhitzten Lande steht. Jene zieht sich
zusammen, um dieser Platz zu machen: Daher des
Nachts ein Landwind. Nicht aber gleich nach Auf- oder
Untergang der Sonne verändert sich die Luft, sondern
ungefähr 3 Stunden sind nöthig, die bisher im Zuge gewesene
Luft zurückzutreiben: %.und dazwischen entstehet eine Stille,
da beide Winde sich aufhalten.
/3) Periodische Winde (Moussons) oder Englisch Moussons;
sind Wechselwinde, die in der ganzen torrida, wo große
/<a) Bestimmung> Länder vom Aequator sich Nord oder Südwärts sich ausbreiten,
in den Meeren ein halb Jahr herrschen. Im «¿» %.nördlichen
Hemisphär (z. E. «(» im «b»Bengalischen Meerbusen, dem
Persischen, Arabischen - Archipelag. der Philippinen,
%.und %.Mexicanische See) herrscht die Monate April bis September
aus %.Aequinoctio ein Südwind, die übrigen ein Nordost.
|P_217 δMs-131
/Im %.südlichen herrscht die Monate April bis September ans
Aeqinoct. ein Nordwest die übrigen ein Südwest. - Bey
Abwechslung der Winde setzt sich der Wind in 3 Tagen, da
der vorige zurückgehalten wird: %.und so sind auch 2 Zwischenmonate zwischen den Monsons, - die gefährlichsten unter
allen, theils wegen der Ungewissheit, theils der öfteren Windstöße.
/In Amerika heisst der Südwest Brison, der Nordost
Verna Valle: die aber im Indischen Meer die stärksten
sind.
b) Ursache der Moussons: aller beständig periodischen %.und der
meisten veränderten Winde: «¿»
/Ein Wind von dem Aequator nach einem der Pole
bekommt eine Nebenrichtung nach Westen, wenn er sich
erst eine Weile bewegt hat: (z. E. ein Süd wird in unserm
Hemisphär Südwest, %.und im %.«s»Südlichen Hemisphär ein Wind
vom Aequator Nordwest). Denn bei der Achsendrehung der
Erde müßen ihre Theile der Oberfläche nothwendig unter
dem Aequator die Grösste, %.und je näher den Polen kleinere
Bewegungen haben. Da nun die Erdenluft (%.ordentlich ohne
Wind) eine gleiche Bewegung mit ihrer Oberfläche der Erde hat:
so hat die Aequatorluft weit mehr Schnelligkeit der Bewegung
von Abend gegen Morgen haben als als die unter den
Tropicis, %.und diese als die
unter dem PolarZirkel.
|P_217' δfehlt
|B_Herder_(Mnz)_ Herder Notizen (Oktav-Fassung) --------- 1762-1764 nach der Abschrift von Paul Menzer Berlin Ak-Archiv: Adickes-Nachlaß -------[MR: Nachlaß-Lehmann, AdW-Mappe 8]
|P_218
/Hund in Guinea, tumm, zahm, Zwergart. <{cf VII S 369}>
/Mensch in der mittleren Art vollkommen - Lappländ. 4 %Fuß hoch - Sind zwar gross, aber von schlappichten Nerven - daher faul wie <in> Guinea Ochs.
/In %.temperata die gebauteste Menschengestalt - in die spätesten Zeiten zum Theil vermischte Menschenracen - also noch vor der Völkerwanderung muss Deutsche als eig Blut - Teutsch schön - goldgelbe Haar (mit dem sich Römerin<?> ziert) blaue Augen: stark kühn: wie Tacit sagt und noch jetzt einige Reste sagen - %.Georgische Frauenzimmer schön %.Cirkassische Mädchen nach Hindostan, Vespasian, Constantin: gebracht - Im ganzen ist der Begriff der Schönheit stets derselbe obgleich oft Wahn z. E. China: - Moden z. E. blass und rothe
/Nordamerika - auch schön. Mann kühn, frei gross regelmässig doch in demselben Erdstrich ist %.Calmuckisches Gesicht, besonders original, so merkwürdig wie Neger - flach Gesicht, lange aber dichte <Haare> blitzende Augen, Kinnbart, dünne δLücke, kleine Nase (keine Brille Raum). ostwärts gehts weit z. E. Chineser bisweilen (daher δLücke) nachher verschönert es sich - Manche Nationen haben blos Haar an Kopf und Augen z. E. in ganz Nordamerika ausge δLücke Eskimano, im Norden und δLücke im Süden.
/In Afrika Negers keine - In Asia meist @Katbärte@.
/Weltstriche unterschieden auf Farbe. %.Exempel weiss und brunett. Afrika schwarz (nicht tiefbraun: auch verdünnert nach Russicht) Ostindien olivenfarbig: Amerika roth nicht? Kupferroth: nicht von der Luft, sondern Natur.
|P_218'
/Körperbau. In kalten: sind Thiere und Menschen klein, diese 4 %Fuß hoch. Zwergartig: mit krummen Beinen. Der Strich der wohlgebildeten Leute geht durch Georgien bis Mockul? Tartar.
/Die Allernordlichsten z. E. am Eismeer sind braun an Farbe wie Neapolitaner - schwartz, glätter fast? <steif> glänzend gelbes Haar: dem Mittleren Weltstrich: es sei nach der Vermischung. Neger Afrikaner allein schwarz: alle müssen da geboren sein oder von ihnen herkommen: z. E. einige Schwarze in Ostindien kommen von ihnen her. Africa ist also ein Land der Schwarzen allein, warum es allein diese Race ist - einige sind sonst wohlgebildet z. E. in Senegal: so daß sie auch oft Europ_δLücke - sonst albernes Gesicht, eingedrückt, Wurstlippen, Hottentotten fast Affen. sie haben auf ihrem ganzen Körper nicht Haar, sondern Wollen: diese ist schwarz ordentlich - ausgenommen einige weisse Negers weisse Wolle.
/Amerikaner kupferroth ist sehr von der rauhen Luft, unterschieden: Die Negers in Afrika heissen nicht Mohren - diese sind ganz anderes Volk - verbrannte Beine, mit Haaren, schwarzbraun, mit glatten Haaren: ist eigentlich aus Arabien, Fremde, die in Afrika selbst unterschieden werden: ist «die» weisse Race - die Negers vom Senegal am schwärzesten - die Haut ist zart wie Sammet, aber dick (daher sie nicht mit Ruthen, sondern
|P_219
/Rutenhanpf<?> gepeitscht werden je weiter nach Süden, desto weniger schwarz z. E. Hottentotten in Abyssinien: ist Haar grobgekräuselt. Negers von Sierra Leone stinken (so wie die Chineser, die Mugalen, Tartaren stinktartaren nennen) das nie von Wäsche abgeht
/
/
/
/Es giebt also gewisse Stammbildung der Nationen die durch Vermischung auch sehr vermischt wird, aber wo die Nation allein lebt, auch unvermischt. Calmücken sind zwar jezo unvermischt (wegen des schlechten Landes : Chines nehmen blos Tribut) aber vormals durch Timur (?) sehr weit fortgepflanzt. Deutsche vermischt - Afrika tief am unvermischtesten - Im Altertum nie besucht, weil «da auch» «eine» Einbildung der schwangeren Frauen vielleicht ? - bei den Negers frägt man darnach gar nicht. Westindier halbweiss haut «¿»Mestize - Ostindier sind im Vergleich der Neger noch mehr weiss.
/%.Europäische Hüner «?» bekommen in Nordamerika dunklere Federn, Thiere dunklere Pelze. woher in Amerika keine Negers eigen ? auch das ist abgeschnitten, auch da keine Völkerwanderung und doch ?
/%Responsio vielleicht ist ihre Nation späteres Etablissement. Eg ? da Amerika so viele Bäume eigene Thiere, woher sind die denn und Asiatische Thiere nicht, also auch im ältesten
|P_219'
/Zustande voll Thiere und also auch voll Menschen - vielleicht auch etwas von der Beschaffenheit des Landes: Einige Engländer vermuthen, dass die Steinkohlen «?» Seeluft; aber auch das ist völlig ungewiss. Es ist dies ebenso «?» sonderbar als die Mugalen, Tartaren, Calmuckengesichter die mit? «am»<einem> Meridian, die vom δLücke halb durch den bengalischen Meerbusen - Gesichtsbildung und Anderen ? sehr den Europäern gleichen. Die Caraiben ein sehr altes «früher»<Volk auf>? Neutrale «?» jetzt %.Englischen Ins«t»eln z. E. Oinvente - sind freundlich<?> auch<?> δLücke Lachen %.melancholisch sind Nationen in der Tartarei ist mit Tigerflecken - Tschuchzi (unüberwundenes<?> Stück) so auch die Mugal. Tartar. (St u ck tart) und die Negers von Sierra Leona - Nordamerikaner ohne Bart - Calmucken ohne Bart. Chineser schon Bart - grosser Bauch grosser Bauch (sic!) kleine Augen ist schön.
/%.Amerikanische Eskimano und Volk in dem unbekannten Meer, das mit Tschuchzri / handelt, Haar sonst nicht. - Lappen. δLücke an Schweden haben rothe Haare (weil dünne race %.ursprünglich rothhaarigt ist) Deutsche gelb. Haar. Lappe im Nordgebirge ist so brau als Samojede und Neapolitaner und schwarzhaarigt, «und» weil ? Licht<?>speise : ebenso wie Kälte δLücke so «auch» die Ausdünstung vermehrt, wo Hitze, daher Öl bestreichen /
/ «daher Öl bes» bei Samojeden / macht braun
/ Butter bestreichen bei Hottentotten /
/In Coromandel @Leute@ mit einem sehr dicken Bein, als Strafte der Markthanas δLücke (nicht Ägypter sondern Kaufman also nicht erklärt.
|P_220
/Die Griechen es vor sehr heiss hielten und keine Schiffahrt: sonst aber haben die Tartaren die grösste Vermischung in ganz Asien und Europa durch ihre grösste Eroberung gemacht. Afrika also gleichsam unvermischt und daher Originalfarbe des Clima. Aber woher Amerika auch so lange allein und doch so fein«?» die schwarze Farbe. - also Farbe artet ein«?» und so auch schwarz erblich - woher wird etwas erblich? unsere Bartscheerung und Verstümmelung<?>? δLücke der Hottentotten des einen Testickels «?» (um nicht Zwillinge zu haben) beschneiden δLücke macht nicht erblich - manche Familien mit 6 «aushu»<Fi>ngern (daher Bild<?>finger 6te Finger δLücke der Stachelmann in London δLücke : braun mit gelber Spitze 1 Zoll lang: war noch nicht völlig stachlicht zeugt aber stachlicht. Da wir vor ähnliche Dinge keine Ursache wissen, so auch hier nicht«s»! Die Thiere schlachten ihre Voreltern sehr nach - Negers keine Menschen aber schon «den»<haben ? trotzdem> Adel mit Ahnen der Voreltern. Mensch in Zeugung und Nahrung dem Thier gleich - also arte«t»en sie auch ihren Voreltern nach und lassen Eltern vorbei. / Man sollte also natürliche (nicht gesellschaftlichen) Menschenadel machen können: gewisse Familien in Vorfahren gross edel aufrichtig. Bemühung der Fürsten könnte race aussortiren von edler oder von starker Art, die unvermischt blieben - und edle Geschlechter geben würden. Maupertuis im Venus physique wollte Serail halten, um Menschenracen zu entdecken - durch verschiedene Begattung hat man Hunde
|P_220'
/z. E. Mopse gemacht: so auch der Mensch, bei dem man das Genie beobachten könnte. So wie in einem Dorfe lauter weisse Hühner: durch Wegnehmen der bunten - so auch die seltenere δLücke gleich weggenommen. Neger kommt roth zur Welt. Zeugung«en aus gleichem<sgleich?>»<sglied>: die Nabel sind schwarz: in einigen Wochen ganz schwarz - Papagey trapazer<?> - Negers Haut angebrannt wird weiss - gegen den Tod weisslich - nach dem Tode aber noch schwärzer. δLücke Keine andere Nation wird z. E. Portugiesen in Vorderindien über 200 Jahre schon und doch nicht schwarz.
/Negers mit Weissen vermischt giebt Bastarde (Mulatte) Haar ist schon lockigter: dunkelfarbig. I«m» Amerika«nische¿» heisst es Mulatten Sohn: Terzeroll - Sohn des Quenterols ist wieder weiss. und Quenterol oft streitig, wegen des Vorzugs. Negers sind nirgends anders als <in> Afrika. Mohren sind brauner, Araber Mauritan. Es gibt sogar ? weisse Ne«i»gers. ein Kind von 2 Negers: das weisser ist als alle Europäer und von ihnen unterschieden wird, gehasst von Europäern und getötet selbst von den Negers - hat blaue Augen, wie<¿> es todt: sicht schwach: Monds«bild»blind - weiss wie ein Todter - Albinos überfallen die Schwarzen bei Nacht %und <töten sie ?>
/ - sie haben weisse Wolle, bei Da«¿¿»<ien> «¿¿¿» soll «gegen Natur»<ganze Nation> sein - vermutlich ausgestossen - Negerhaut - dick wie sammt: daher.
/Ursache der schwarzen Farbe - braun macht Luft %und Sonne
|P_221
/schwarz nicht blos von der Sonne «?» eingeätzt. - wie wurde dies erblich - Responsio d«¿»as Corpus reticulare ist mit einer Tinten ähnlichen Farbe angefüllt - Einige fragen ist Adam Neger oder weiss - eins muss ausgeartet sein - Neger glauben 2 Stammväter - andere schreiben es dem Flusch des Chams zu, aber die Farbe macht nicht unglücklich - schwarz ist zwar von braun unterschieden aber in langen Epochen kann sie in schwarz von der Sonne vertieft sein - aber woher blos Afrika? Es ist von allem abgeschnitten durch Wüstengegenden. den Römern schien es unfruchtbar wegen der Hitze seiner Wüsten und des Mangels der Schiffahrt: also kommts daher, weil ihre Farbe unvermischt ist - Hunger<??> haben alle übrigen Nationen. sind vermischt z. E. Asien von Tartaren, Griechen, Römern. selbst Ceilon. δLücke der fremden Macht und das Negerblut vermischt mit δLücke Ländern ihrem δLücke Mittelland. Ähnliches bei «d» Thieren Vermischung - Englische Pferde sind ursprünglich Spanische: weisse Hühner - Eg die Erblichkeit ? schon bei Italienern braune %und schwarze Farbe ähnlich. ¿ weisse Negers ? Es giebt weisse Raben; Ratzen Elephanten - das ist Ausartung - doch durch Ausmengung<merzung>? könnte δLücke wohl sein.
/δRest_leer
|P_221'
/Portent? Menschliche Bildung: Plin.(ius?) erklärt.
/Riesen in Patagonien und Affenschwänze in Borneo.
/Weiberbeschneidung (Bulof? in Abyss(inien) und Colbe in Hottentott.
/Neuholländer könen wegen des fliegenden Sandes nicht völlig die Augen öffnen.
/Negers Stank in %.Mugalien und Sierraleona.
/in %.Zona torrida von 9 Jahren Weiber sind mannbar bis 25 Jahren daher Grund zur Vielweiberei.
/in %.Zona %.torrida reift der Verstand eher schon vom 9. Jahr, steht aber bald still - frühkluge Kinder bei uns sind auch vorläufig, und macht endlich im Alter stupide Leute. ein Kind sei ein Kind.
/Die Organisation des Körpers ist verbunden mit den Anlagen der Erkentniskräfte zu den Bedürfnissen des Lebens. Nordamerikaner auf der Jagd so starken Geruch, dass sie das Wild weiter riechen als Europaer sähen. Daher <«der Wilde?»> lauter thierische Instinkte, deren Schärfe sie zwar exerciren - aber nicht zum Vergnügen braucht wie die gesitteten z. E. schöner Geruch ihnen eben nicht schön: aber fein, da sie nicht in Städten eingekerkert sind. «Beste» Starkes Gesicht Hottentotten. von weitem Schiffe, können Fussstapfen, auch fast «¿» auf Steinen sehen, die Nationen durch die «Instinkte»<Aufmerksamkeit> zu unterscheiden. So bald unsere Seelenkräfte auf Speculation gerichtet werden, wird «alles»<das> übrige schwächer. Ein Bauer wird we-
|P_222
/niger durch Sinne brauchbar, weil er auch schon abgezogen wird. je stärker der innere Sinn <etc>, und wir wissen nicht, wie hoch es der Mensch bringen kann, weil seine Vernunft nicht so excolirt<ercirt> wird. Diese aber kann alle übrige «mit»<in> eine«r» <besondere> «bes- ten» Proportion «nicht»<oder> «dis»<Dis>proportion«iert ?» setzen.
/Wilde haben viel«e» Stärke (durch Übung der Muskeln) die Fähigkeit zu laufen, sich der Hände zu bedienen - diese durch die Erziehungsmethode ebenso ausgebildet werden, da sie als Thier<mensch> (menschlich ??) gebildet werden. nicht durch die Nachahmungskunst so wie Hund als Hund und als Affe gezogen werden kann. Ihre Erziehung ist ebenso sorgfältig, nicht aber voll Sorgfalt z. E. Kind saugt im Klammern ? lernen von selbst kriechen und gehen - nicht gewindelt %.Hottentotten greifen hastig mit Händen (Haselquist) %.Egyptier windeln Kinder aber täglich *1 etliche mal entwickelt und rechte Hand und linken Fuss auf den Rücken gebogen. Unsere Kinder sind Mumien unbewegte Fakiers, die wirklich dadurch steif werden. Daher die der Europäer, die sich dem nähern, auch wohlgebildeter sind z. E. Ungarn, die sich nicht Füsse schnüren: daher können wir auf die grössere Fertigkeit der Inder schliessen z. E. da sie um von weitm Feinde zu entdecken weit sehen - vielleicht mag im ursprünglichen Zustande der Mensch viele Instinkte haben, die jetzt nicht unsre sind.
/Die in %.Zona torrida haben gegentheils nicht feine Empfindungen
|P_222' δMs-114
/vor Ordnung Schönheit. blos Nothdurft, die durch Faulheit noch vergrössert wird, diese überwiegt alle übrige Triebe bei den Negers und alle Indianer, die sich vom Spazierengehen keinen Begriff machen können - die Europäer vor närrisch halten, bei Schlaf Tabakrauchen; nichts von der Wissbegierde wisse, denen die Akademie zutrauet, dass sie blos aufklettern, um Geister zu besprechen (nicht aus Wissbegierde) daher sie auch vor der Kuh wüst? die verloren war.
/Alle in %.Zona %.torrida haben eine philosophische Gleichgültigkeit: bescheiden, unparteiisch, gelassen, das aber blos Phlegma und versteckte Bosheit ist und desto mehr z. E. Chineser dem Hass «¿» unterworfen und zu fürchten.
/Alle in %.Zona %.temperata haben vehemente Leidenschaften, die plötzlich und gleich offenbar ist z. E. Liebe Zorn ist auffahrend. Chineser nennen das Englische Horn wie ein Tartar - die in %.Zona %.torrida haben schleichende verborgene Leidenschaften, die desto mehr gefährlich ist; eingewurzelt, lange dauernd z. E. im Groll.
/Negers sind noch überdem, ausser der Faulheit sehr läppisch, blos durch Zwang zu Arbeit zu bringen, freuen sich an Kinderei, Glaskorallen, Kupferkessel, ring - sind am ungeartesten, alles durch Nachahmung, nichts durch eigne Fähigkeit. Hume fordert irgend ein«e» Exempel auf: - sie müss<en> also ein<en> wesentlicher Fehler in dem Hauptzuge der Menschheit haben.
/Indianer sind feig, sind daher stets von Nordländern überwundern. 100 Europäer schlagen 10.000 Siamner, tapfer
|P_223
/blos gegen andere Indianer. indessen doch besonders leicht? verzweifelnd und dies ist sehr leicht aus der Feigheit zu erklären. Daher sind sie melancholisch und unstandhaft in der Sklaverei der Weissen und auf der See, doch durch gutes Essen zufriedenzustellen.
/Wegen ihrer Faulheit suchen sie ihren Geist lebhaft zu machen durch Branntwein, Opium δLücke und Palmwein, durch diese Berauschung werden sie aber rasend, ausser aller Fassung, daher mag die Trägheit vielleicht aus der grossen Ausdünstung oder Mangel an Lebensgeist kommen - -
/alle Ost %und Westindier sind sehr gleichgültig und kaltsinnig (hingegen Negers schon plauderhaft) gar nicht vehement, da sie ihre Affekte sehr verbergen. Die in Brasilien %und Gua<y>ama (Condam.?) sind durch keine Triebfeder (auch «nicht» durch Geld nicht einmal) anzufrischen. daher die Lust zur Trunckenheit sich lebhaft zu machen entsteht - Negers und Indier sind schon von Natur (nicht blos durch Erziehung) feige weichmütig) daher Religion eben so und stets anderer Knechte z. E. Tartaren, Portugiesen. Die in Siam, Original Indier unvermischt mit Tartaren - verwunden sich in Treffen nicht, daher blos verwüsten. Daher sie sich selbst vor schlechtere Leute halten als Weisse - einer parirt dem andern nicht, weil sie keinen unternehmenden Geist haben - Daher kommt die grosse Despoterei da sie sich von keiner Republik einen Begriff
|P_223'
/machen können. und die Holländer in δLücke der Prinz von Oranien δLücke von Holland δLücke meist - etwa noch die Gebürgichten sind kühner - ihre Geschlechtsneigung ist grob, und blos etwas von den unentbehrlichsten Hausthieren: despotisch daher δLücke Einsperrung, Sklaverey Serails ?? kommen, sie legen ihnen<?> blos den Werth der nothdürftigen Begierde bei nicht des feinen Umgangs. - Etwas erhabener Nat_δLücke z. E. Wilde in Nordamerika, achten sich schon mehr und ziehen sich öffentlich zu Rath, aber Negers, Hottentotten, so bald er Mann wird prügelt seine Mutter ab.
/Das Alter ist fast überall einerley. Die Vermehrung scheint in %.Zona %.temperata am grössten zu sein - in %.Zona torrida eher am Thier ist und die Unmässigkeit schwächt den Menschen. Ostindier vermehren sich ziemlich. Chineser noch mehr, aber Negers wenig.
/Charaktere der Nationen sind sehr vermengt, daher vielleicht die wenigern «¿» Untersch«iede»eidungen, so dass einige ihn blos der Regierungsart, Erziehung zuschreiben und freilich z. E. Athen %und Lacedaemon. aber doch auch Klima z. E. die unvermischt«ionen»en Nationen als Negers haben einen bes«seren»<onderen> Charakter. Negers leichtsinnig, <zaghaft>, faul, Gallier und «u» Franzosen sind noch dieselben z. E. leichtsinnigkeit <der> Poesie.
/Spanier haben viel Arab. daher ernsthaft (Kontrast mit
/Franzosen, eifersüchtig.
/Engländer eben so einen Nationalcharakter. Dieser kommt
|P_224
/auch sehr auf die Lage des Landes «au, die» <auch durch> Berge, See. Bei Engländern wird das Kind an kühne Blicke gewöhnt, an schreckhafte Vorstellungen; Körper durchs Klettern abgehärtet, daher Muth Tapferkeit, da auch ihre Berge leichter zu verteidigen waren und da hier mehr Viehzucht als Ackerbau herrscht, so drückt dies das Portrait der Freiheit ein, ohne ? angeheftet zu sein: Hat das Klima einen solchen Einfluss, dass auch die Gesetzgebung sich darnach richten müsse, die Regierungsart? Montesquieu Esprit de Loi«¿»: In Europa ist solche Zusammenmischung, dass die Gesetze eher den Charakter als %.vice %.versa ändern, alles macht die Nachahmungssucht gleichförmig: grosse Städte sind sich gleich, zwar nicht in Gebräuchen aber im Ganzen die Einwohner nur noch etwa auf dem Lande sind sie sich noch gleich.
/Willkührliche Veränderungen der Nationen (verschönern nicht die Nationen, sondern verschlimmern sie (fast alle Nationen wollen ihre Rauhigkeit ändern: Ostindien grosse Ohren: Ohrlappen bis auf Schultern durch Gewichte gezogen und das Loch durch Pergament sehr gross. Diess ist auch in Westindien allgemein. In Celebes ziehen sie sich 2 Vorderzähne aus und setzen Goldene ein (Schles.<?> Jung<?>: mit Goldzahn: einige prophezeien / Tunquiner? wollen schwarze Zähne haben: mit einem tödtlichen ......
/Bengalen, Araber Nasenring: arabische Weiber Lippen blau, Spitzfinger roth. Java: holzerner Nasenzapfen. Brasilien in der
|P_224'
/Unterlippe grünen Stein (Amazonenstein) daher wird grosses Loch.
/Arakaner, Karaiben «glattere» platte Stirn durch Bley (nicht runde Köpfe, so gerade aufsehen) nicht getrocknet. Leim:
/Eine gewisse amerikanische Nation Kugelköpfe: in Leim ge drückt. Am Amazonenstrom wie Zuckerhut: - «ohne»<?> Köpfe drucken d«en»ie Köpfe «?» ein
/Andere leiden kein Haar. China schöne Frauen: kleine Füsse (%.Chinesische Schuhe sind Kinderschuhe) und kleine Augen. Um ihre Nachbarlichkeit nicht zu δLücke sondern schön zu machen. Hottentotten berauben sich eines Testikel<?> um nicht Zwillinge. Brasilianer schneiden Löcher in Haut, und schmücken?<nitten> Vogelfedern. «¿.)»
/Nahrung: Unserer Tafeln Überfluss macht mit Nationen grossen Contrast, die bei weniger vergnügt sind. Grönländer Lappen, Ostiacken von Fischen: %.grönländischer Thrannektar.
/Viele ohne Brot, diess auch wirklich eine späte und sehr gekünstelte Speise ist. Canader von Wurzeln und wildem indischen Maiss (%.Türkischer Weizen). Tartaren von Pferden. Pferdefleisch, Milch und Branntwein. Die Art der Nahrung macht sehr viel auf die Gesellschaft und Art derselben. Die ohne Hausthiere können nicht ackern: dahero fischen, jagen <besonders dem Wilde> zE in Amerika. Keine Pferde und Rindvieh.
|P_225
/Nationen ohne Ackerbau sind frei z. E. Tartaren ob sie gleich Vieh und Pferde haben. Ackerbau haftet an, macht @Mein.@ Streitigkeiten - Richter - Polizey und Egypter«n» war«en» also das erste. (blos Ackerbau: nicht aber Viehzucht).
/In Asien Tartaren. Nation blos mit Pferden und nicht eigentlich Verfassung.
/Mexicaner und Peruaner schon Ziegen und etct von Gesellschaft und blos durch die gesitteten Verhältnisse ist grosse Fruchtbarkeit möglich. Die Wilden leben beschwerlich mit Jagen: brauchen sie auch viele Meilen: ihre Länder sind dadurch dass jezo vermehrt sind, verengert, und das Land hat stets so viel Völker als es haben kann. Dieses ist in Spanien wahrgenommen, da aus der «V» Provinz, woher die meisten «m»nach Indien gehen. Je mehr Ackerbau desto mehr Leute z. E. China kaum Raum: also aus dem Clima und Lebensart folgt 1) die Zahl der Leute
/2) die «Vergrösserung»<Regierung>sart. «?»
/Daher Jäger nicht despotisch regiert werden können, weil sie nicht glebae adscripti sind. Die Indianer (alle von denen wir Cattun <etc> bekommen) leben blos von Reis: weils teils Religion ihnen Thiermittel verbietet.
/Nordamerikaner von Maiz. den sie auf viele Arten zurichten. Lappen von Rennthieren - weil ihr Land gar nicht Acker-
|P_225'
/bau haben kann, daher werden sie an sich immer Wilde sein. ohne Rennthiere völlig unbewohnbar. bei Torno? ¿rauft¿ der Haber: Rennthier nährt sich selbst von Moos mit wenigen Händen voll und ist in allem nutzbar.
/In Afrikas Wüsten lebt man von Heuschrecken (Ludolph) sie sind gross, wohnen in Egypten. Ludolph traktiert den Magistrat in Frankfurt mit einer Schüssel - Es ist Vermuthung, dass sie Würmer im Leibe %t¿¿¿ machen unbewiesen. Unsere bisweiligen sind Zeuge davon?
/Die Südländer (z. E. Indianer, Araber) sind weit wäniger, brauchen weniger und haben weniger z. E. ihr Wein nicht so geistig vielleicht weil sie wegen des Clima weniger verdauen, werden ? nicht so phlegmatisch sein δLücke (Haselquist) durch einen Instinkt mässig sind<sein>. und das andere vor Thierheit halten. und dies auch im Heissen sehr nöthig.
/Geschmack. Augurteil ist sehr verschieden (obgleich %.Arkasische %.Georgische Mädchen überall vor schön gehalten werden) indessen macht die Erziehung künstlich ausgeartet angewohnte Urteile. China kleine Stirn Augen und dicker Bauch schön. Hottentotte schön mit 6 rothen Strichen geziert (Nase, Stirn, 2 auf Backen. Araber. Nagel roth, Lippen blau.
/Tartar im Gesicht mit blauem Zwirn ausgenäht, der nicht ausgeht (Gmelin) Kopfbildung Caraibe mit Brettern platte Hirn.
|P_226
/Gehör - Chineser besondere Musik, die uns nicht; unser Gehör? durch Kunst und Wissenschaft statt Wunder? z. E. Kaiser kann δLücke durch die Fertigkeit in δLücke von Pat. gerührt.
/Geschmack. bei uns ist sehr viel eingeb«l»ildetes, da wir China, Guinea Hund das beste, erst allgemein: nachher durch einen Wahn, da man es erst dem Odin zu Diest an und es nachher abschaffte. In Siam und Arrakan, Ganges isst man wenig Fleisch (auch Europäer daselbst) vielleicht weil es nicht so gut da ist (ausgenommen Schweinefleisch) oder 2) weil sie nicht so gut verdauen.
/Sie fressen lieber Fische (aber lieber verfaute) Grönländer Fischtran.
/Das Bethelareck (der Kern von der Areknuss mit Bethelblättern) alle Indianer vom Prinz bis Bauer (auch Holländer) haben sie stets im Munde: kauen ?? sie wie Toback.
/Hottentotten rösten Schuhsolen - Eingeweide, Bänder an Weiberfüssen.
/Indianer. Fledermäuse, Ratzen, Eulen, todte Schweine, - alles auf dem Markte, aus Nothdurft dörfen sie nicht wählen. Geruch. Kanader können keinen Geruch leiden als von Esswaren. 2 Kanader fanden in Paris die Garküchen am schönsten. auch wirklich am reellsten. In Surate? ist
|P_226'
/Assa fötida ein vornehmstes Ingrediens. δLücke im Brot und auch in Frankreich schon klein Rangout Kuhmist ist Hottentotten lieblicher Geruch.
/Von Thieren lebend: Huf ? Pferde. Barbar. 5 %Fuß hoch 3 %Zoll sind die besten, sehr schnell feurig.
/Spanier: ihre Abkunft unter den Europäern die beste Amerika ist mit ihnen besetzt vorher gar keine. In Chili gingen sie am besten vor, sind sehr feurig, der Reuter muss sie nicht lenken: aber über Gräben, überlässt er sich ihnen nicht; so macht ers scheu. Farbe: Mohrenköpfe etc
/δLücke Füchse sind tückisch und Farbe bezeichnet oft den Charakter. Alter δLücke Zähne. gewisse Zähne nach 2 Jahren. nach 6 Jahren Lochung im Zahn.
/Post? ist die unnatürliche Schaukel.
/Engländer von Arabischer Race 4 %Fuß 10 %Zoll hoch, nicht so angenehm wie die Spanier, aber schneller
/δRest_leer
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/Siam haben Calmucken Bildung - Gesandschaft nach Paris. da das Schiff strandete, wollten nichts über sich gehen lassen ? essen nicht Fleisch sondern Fisch, verfaulte Fische Soja ? sind nicht eklig z. E. Kokosöl. Siamer sind ehrlich. Land ist schlammigt. Ihr Paradiesholz riecht so vortrefflich. E. Korn füllt den ganzen<?> Pagode an 1 %Pfund von 3 bis 1.000 %.thaler
/Tutmal ? ist grob δLücke mit Gallmeg versetzt. Wissenschaften garnicht; Ärzte halten eine unheilbare Krankheit vor Zauberey. Astrologen bekommen Prügelsuppe wenn sie irren. Sie haben Feuerprobe, wie vormals in Europa. ob Mittel dagegen ist ungewiss, so wie Feuerfresser in London. Drehpillen {Brech} werden von Priestern δLücke - Kriege sind sehr schlecht - blos Verwüstung: - blos Spiel, Portugiesen nehmen keinen gefangen. - Mönche: Talepoin «?» (diesseit des Ganges Fakirs) alles habe Seele auch Pflanzen - Seelenwanderung = (sie verbrennen also Leichen) Die Transmigration δLücke die Seele - kein Begriff von Gottheit - alles geschieht nach der fatalen Nothwendigkeit. E. Talepoin (Sommonocadon ?) scheint mit vielen andern einerlei zu sein. China δLücke Japon δLücke Ceylon den Budda ... - und der δLücke ist lebend mit.
/Pegu ist jetzt unter WLücke Ava: - Ebbe und Fluth an den Beiden δLücke dieser Name ist gleich Regenzeit - daher Häuser
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/auf Bambusstützen. Feuerprobe Wahrheitsprobe: Reis zu kauen ist natürlich ?: grösste Strafe durch Elephanten etc.
/Die Talepo«o»ines von Pegu sind die gütigsten Mönche in der Welt; weil Gott an der Verschiedenheit der Religionen Vergnügen hätte. Sie selbst gehen mit Trommeln δLücke, vermitteln - legen die Streitigkeiten bei. Weiber machen sich sehr gemein mit Europäern. Das Kindbett vor Hochzeit ist Creditiv.
/Arracan drücken wie Caraiben die Stirn platt. haben die grössten Ohren aus Kunst durch Pergamentkügelchen und Rollen. Es ist schimpflich eine nicht deflorirte Person zu nehmen, weil ? Kleider<?> sich anstössig. Büffelochse wissen sie zu zähmen und Hörner abzusägen.
/Aus Pegu und Arracan Farbenstein Gemmin. Smaragde, Sapphire werden nicht sehr gebraucht.
/Assel ?Achem: gebildete Einwohner - Schiesspulver noch vor Europäern vorhanden - nicht Kochsalz sondern aus einer Pflanze ausgelaugt.
/Indostan. Grossmogul von den Mogulen, soll der alleinige Beherrscher von Indien sein. Jetzt Residenz Delly erst Agra. Durch Weichlichkeit seiner vielen Vicekönige losgerissen und durch den Schachnadir auch sehr eingeschränkt: also jetzt wenig, nichts in Bengalen und diesseit des Ganges.
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/Einwohner sehr vermengt: Tapfre Race ist Tartarisch, teils arabisch und diesseits des Ganges: Auf δLücke diesseits findet man sehr die Mustons. Im Januar<?> erst der Westwind bis September und nachher Ost etc. Coromandel: die Stürme in dem Zweifel<?>monat<??> sind sehr heftig, kein Schiff fährt aus. Malabar hat mehr Flüsse (weil mehr Regen) doch kleine, weil sie zu Reis abgeleitet werden: - geräth das nicht: δLücke th? 1.000 - Dies ist %und Trangurbar ein gut bekehrendes Mittel, durch Reißmagazine.
/Comorin Vorgebirge heisst<?> Perlenbank (die reichste ist Baharen ?) die Holländer, die Indien bereisen und sich theilen.
/In Cohin viele Iuden, die blos von Mose wissen «oder»<nicht> Propheten: 10 Stämme.
/Demantgruben in Bengalen. viele Gruben zu werfen lassen, um es nicht wohlfeil zu suchen. Das Land ist so arm, das die nackten Gräber, kaum 6 thl. jährlich machen. verschicken oft Demanten - suchen die Kieselchen mit δSigle und viel Mühe - Wenn sie einen δSigle haben, so an den König<?> in Golcenda.
/Bengal. am Gangesstrom, Die Hauptstadt N. ist gross, die Einwohner arbeiten gut - viele Kinder ?
/Caschmir unter dem Grossmogul: irrdisches Paradies zwischen Gebirgen. Indostan ist ein Gemisch von vielen Nationen: eine Race von Inden
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/Thomaschristen von δLücke Thomas : einem Griechen Kaufmann.
/Naturalia. Elephant - Löwe, Tiger Jakkal (wilder Hund mit grösserem Kopf, ist weit weifend; Ungeziefer (grosse Schlangen. Spinnen bis 1 Zoll = Tausendfüsse. Pflanzen. der Banianenbaum, dessen Zweige sich neu wurzeln, des Gottes Dienst ? die Banianen: - Bergwerke sind nicht, weder Gold noch Silber.
/Wissenschaften auf Palmblättern mit eisernem Griffel: sonst auch Rohr zu Federn (calamus eigentlich) das Couvert ist Rohr, zugepfropft und zuges ?
/Astronomie halten Mond höher als Sonne. Medicin δLücke_risation. - durch Zauberei. Bramanen machen die Schlangen, Steine; die nicht von Cobra de Capelio sind ?
/Einkünfte: Schatz ist der grösste, kein Potentat ist so sehr auf Geldsammeln. 1.000 %.Millionen rthl.¿ nahm der Schachnadir aus Delly. Wird Luxus in Europa nicht eingeschränkt, so muss Asien<?> alles Geld herausziehen.
/Was Westindien an Geld liefert verschlingt Ostindien: das Europa gewinnt.<?>
/Religion ist verschieden. Muhamedaner sind am Hofe, stammten von Arabern oder Tartaren.
/Bramanen: ist uralt schon einige Jahrhunderte vor Christi Geburt. ihre Braminen verstehen nicht einmal den Sanskrit (%.heilige Schrift) Vedam<?> ist ihre Bibel. statt dieser aber
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/der Commentar (Tsaf? δLücke) wie die Iuden Talmud. Vedam ist noch nicht übersetzt, aber wohl d. T... Jener in der alten Indischen Sprache, die wenige verstehen. Der einige Gott schuf Untergötter. Menschen, die er mit <?> δSigle raffte ? nachher schuf er 3 Götter. Brama, Wisnu,
/ <Macht zu schaffen, erhalten>
/und Ruren <vernichten> ? / und durch diese Gesezze ist jetzt das 5te Weltalter, das letzte jetzt, das durchs Feuer untergehen wird. Ihre Götterlehre<?> bekomme sie nicht δLücke durch δLücke, sondern um diese. Wisun hat viele Luftpferde und auch? den grossmächtigen Affen Hanumann, dessen heiliger Zahn in Ceylon verehrt wurde, von Portugiesen geraubt vom König in Pegu 800/m thl. geboten: doch von jenen δLücke und aufs Meer gestreut ...
/Religion ist selten ? Gebräuchen. haben 4 Kasten (Stämme) die auch nicht in einander heiraten.
/Bramas - Priester / aus ihnen ausgeschlossene Leute, die in Wäldern
/Raschbuts - Soldaten / leben, wie Thiere heulen und von wilden
/Baniaven - Kaufleute / Banianen doch δLücke Reis δLücke
/Parrier - geringe / blos δLücke Fleisch tödten und so unrein sind
/ / auch
/Banian<?> sind liebenswürdig, sehr getreu; die Wechsel sehr getreu, sind sehr ruhig, sanftmütig, geniessen auch nicht, was das Leben gehabt hat, nur Früchte der Erde und die
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/1) Ruhe ist der erste - natürliche %und letzte Zustand, das Ziel aller gewaltsamen Bewegung.
/2/3 allgemein wichtig.
/2 wir wissen nicht, wie hoch es der Mensch bringen kann. vielleicht mag im ursprünglichen Zustande der Mensch viele Instinkte haben, die jetzt nicht unsere sind.
/Nahrung. Die Art der Nahrung macht sehr viel auf die Gesellschaft %und Art derselben.
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/Künftiges Schicksal: Mechanisch nach dem Zustande der Natur «g» des ganzen Universi. - Euler zeigt, dass der Himmelsraum «von (» mit «?)» einer subtilen Materie angefüllt ist, dass diese stets die Himmelskörper in ihrem beiderseitigen ! Lauf (da Senkung und Lauf verbunden die Creisfigur nimmt) aufhält ihren Schwung vermindert, also mehr fallen nach der Sonne: so auch Erde - beobachtet: sehr fein und daher Ehler am Mond, dass er jetzt uns näher - mit kürzerem Umlauf sei. Sonne ist der gemeine Senkungspunkt und alles wird einst in diesen Klumpen zurückfallen, aus dem es gewaltsam erhoben ward. Mond gleichsam in der Spirallinie ? zur Erde, Erde zur Sonne. Ruhe ist der erste - natürliche - und letzte Zustand, das Ziel aller gewaltsamen Bewegung - Dies ist erhaben, und sonst zu weit entfernt. -------------
/Schicksal der Erde: Anfang schon ganz gemein bekannt ohne Metaphysik - Flüsse schlemmen, das Meer, also Erde abgespült - Berge abgespült - eine ewige Erde würde schon abgespült sein - Wir sind junge Länder (2.000 Jahre wirken «Gottes»<nichts> am)
/Flüsse jetzt weniger Wasser z. E. Missisippi_Strom erst 20 Meilen überschwemmt, daher lauter Flussschlamm «,» oben, ohne Steine; also durch die Niedersenkung des Schlamms «ist»<sind> seine Ufer erhöht, so auch Nil jetzt weniger überschwemmend - einst gar nicht
/Mensch, die grösste Vollkommenheit ist der Anfang des Todes
/Die Fasern der Fibern werden durch die Zusammensetzung der Theile erst stark, nachher aber dadurch steif ? und stirbt. Baum
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/bildet sich und stirbt erst inwendig - Erde inwendig gebildet, aber durch die Art der Bildung die Regelmässigkeit - wird sie verderbt ?, so muss alles aufhören: schon die Regelmässigkeit «selbst<wurde sie> ver»<selbst> eg durch andere Ursache noch: vielleicht z. E. Feuersgrüfte schweigen jetzt, vielleicht furchtbare Stille, schwanger. mit Ver«bindung»<derben> - der Ocean und Winde, und Ebbe und Mond, von Morgen gegen Abend; die Erde aber von Abend gegen Morgen: also hier eine Materie die ihrer Umdrehung um die Axe entgegen ist - aufhält, verzögert - weniger Tag und Nacht, bis Erde und Mond gleiche Bewegung und einen δLücke ein haben wird; Erde, also Anfang %und Ende.
/ ≥ 9tes Hauptstück. 307 ff. ≤
/1) Schiffbau Schiffe vorn breiter als hinten, wie Fische. Mast
steht näher der prora als puppi; sonst in Mitte. Der Mast könnte
sich leicht umwenden. und puppis vorne. Der Schwerpunkt
muss der prora näher sein, weil da die grösste Schwere ist. Eben daher Pfleil mit Federn um die Umwendung zu hindern und
das Vordertheil schwer zu machen. Ein Schiff, warum es, wenn
prora breiter ist, besser segelt (da doch ein schneidiges besser
schneidet) kommt auf die Art der Befrachtung an. Befrachtet muss es sein<?>, dass das Schiff nicht steif werde, wenn schwere
Ladung gar zu tief unten ist; alsdenn verändert sich der Schwerpunkt.
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]}Erstes Datum: 09.02.2008 / 19.04.2008 / 31.03.2010