Salon Sophie Charlotte

K 1

... wissen, zweifeln, streiten

 

1. OG

Was vernünftig ist, muss sich im Streit zwischen unterschiedlichen Auffassungen behaupten. Wie ist es heute um die Aufklärung durch Überzeugen und Bezweifeln, durch Debattieren und Streiten bestellt? Wer spricht, wer widerspricht und wer wird gehört?

Gastgeber: Andreas Oldenbourg (BBAW, IAG Normative Konstituenzien der Demokratie)

19:00

Wissen und Demokratie

Sachgemäße Entscheidungen sind in der Politik ohne Fachwissen unmöglich. Der Klimawandel und die Corona-Pandemie zeigen das besonders deutlich. Für die Demokratietheorie wirft das die Frage auf, wer darüber bestimmt, welches Wissen von wem eingebracht wird und was daraus politisch folgt. Nach einem einführenden Vortrag über rechtliche Grundlagen diskutieren darüber die Juristin Fruzsina Molnár-Gábor (Universität Heidelberg), der Politik­wissenschaftler Wolfgang Merkel (HU zu Berlin, Akademiemitglied) und der Philosoph Julian Nida-Rümelin (LMU München, Akademiemitglied). Es moderiert Dorothea Winter.

20:00

Effekt und Argument

Von Corona über KI bis zum Klima: Gerade in unübersichtlichen Zeiten ist es nicht nur wichtig, dass, sondern auch wie wir in der Öffentlichkeit über komplexe Sachverhalte kommunizieren. Wie erzeugen und überprüfen wir in öffentlichen Debatten aber Evidenzen für Sachverhalte, die sich der Wahrnehmung der Einzelnen weit­gehend entziehen? Um Evidenz zu erzeugen werden künstlerische Verfahren nicht selten eine attraktive Alternative zur vermeintlich trockenen Statistik oder schwer nachvollziehbaren Argumentation. Diese Verfahren eröffnen jedoch auch Spielräume, die nicht immer seriös genutzt werden. Über die Wirkweisen unterschiedlicher Verfahren der Evidenzproduktion diskutiert die Literaturwissenschaftlerin Nicola Gess (Uni Basel) mit dem Soziologen und Zukunftsforscher Ortwin Renn (Akademiemitglied) und der Musikwissenschaftlerin Dörte Schmidt (UdK Berlin, Akademiemitglied).

21:00

ENTFÄLLT: Schatten und Grenzen der Aufklärung

Dieser Programmpunkt kann leider nicht stattfinden.

Die Aufklärung identifiziert sich mit dem Licht. Jedes Licht erleuchtet, bringt gleichzeitig aber immer auch Schatten hervor. Historiker und Akademiemitglied Étienne François und Literaturwissenschaftlerin Anita Traninger (FU Berlin) erörtern in Ihrem Gespräch, inwiefern ein weiterführendes Verständnis der Aufklärung ihren Bezug auf Vernunft und Rationalität übergehen kann und hinterfragt, ob die grundlegende Dimension der Aufklärung zunächst eher europäisch als global erfassbar ist.

22:00

Wissenschaft kommunizieren in einer gespaltenen Gesellschaft

Glauben. Wissen. Zweifeln. Gerade in Krisenzeiten soll und will Wissenschaft Lösungen liefern. Doch wie finden wir den Weg vom Wissen einiger zum Handeln vieler? Wie entsteht Vertrauen, wie gelingt der Dialog? Darüber sprechen Deborah Schmidt und Emanuel Wyler (beide Max Delbrück Center) mit Wiebke Hollersen (Berliner Zeitung).

In Kooperation mit dem Max Delbrück Center.