Salon Sophie Charlotte

Raum 343

... Farbenpracht und Schattenwelt,

Faustkampf und ein Blick durchs Schlüsselloch

 

3. OG

Folgen Sie uns in die Welt des 18. und frühen 19. Jahrhunderts und erfahren Sie mehr über den einzigartigen Wortschatz Goethes, lernen Sie eine frühe Form der Sexualaufklärung kennen und geraten Sie zwischen die Fronten einer Zeitungsfehde im Jahr 1803.

Gastgeber:innen: Goethe Wörterbuch, Jean Paul Edition und Libertinismus in Deutschland um 1800

19:00

Farbenpracht und Sprachgewalt. Hunderte Farbbezeichnungen im Goethe-Wörterbuch

Mehr als 300 Farbbezeichnungen durchziehen Goethes literarische Werke und naturwissenschaftliche Schriften. Von dort finden sie mit allen anderen Goethe-Wörtern Eingang ins Goethe-Wörterbuch, heute ein fester Bestandteil der sich immer stärker digital vernetzenden interdisziplinären Goethe- und Klassikforschung. Ein Vortrag von Michael Niedermeier (BBAW, Akademienvorhaben „Goethe-Wörterbuch“).

20:00

„Zart schattende Gebilde“. Schattenbilder in Goethes Leben und Werk

SCHATTENBILD und SCHATTENRISS, SCHATTEN und SCHATTENGESICHT, SILHOUETTE und SILHOUETTCHEN: in einschlägigen Textbelegen aus Briefen und Werken zeigen diese Wörter, wie die Silhouettenmode des 18./19. Jahrhunderts mit ihrer Bilderflut Goethes Leben erfasste und dichterischen Niederschlag in seinem Werk fand. Ein Vortrag von Renata Kwaśniak (BBAW, Akademienvorhaben „Goethe-Wörterbuch“).

21:00

Der Freymüthige im Faustkampf mit den Eleganten. Aufklärendes Dramolett über eine Zeitungsschlacht im Sommer 1803

Gelbschnabel und Naseweis, Kotzebue im Schlafrock und der berüchtigte A. W. Flegel gehören zu den Akteur:innen, die im Kampf um öffentliche Meinung und Deutungshoheit zweier auflagenstarker Zeitungen aufeinander losgehen. Die Jean Paul Edition präsentiert anhand von Briefen aus der Redaktion der „Zeitung für die elegante Welt“ ein Medienspektakel um das Wahre und Schöne.

22:00

Aufklärung durchs Schlüsselloch

Wer denkt, wenn von „Aufklärung“ die Rede ist, zuerst an Kant? Und wer an Dr. Sommer? In libertinen Romanen des 18. Jahrhunderts gibt es zwischen der umfassenderen philosophischen und vor allem religionskritischen Aufklärung und der sexuellen Aufklärung einen direkten Zusammenhang. Erotische Bildungsromane, ein Subgenre des libertinen Romans, erzählen die Sexualentwicklung des Helden oder der Heldin, ihren Werdegang vom ‚unschuldigen‘ Kind zum Libertin oder zur Libertine und am Anfang steht dabei oft der Blick durch ein Schlüsselloch. Anhand von Beispielen beleuchtet die Initaitive Libertinismus in Deutschland um 1800 die Geschichte und verschiedene Konstellationen dieses Motivs.