Wilhelm von Humboldt an Matthias Conradi, 22.04.1808
|2v| Euer HochwürdenErinnern sich vielleicht kaum noch, daß Sie die Güte hatten, mir im Januar 1804. ein Verzeichnis solcher romanischer Wörter mitzutheilen, deren Abstammung Ihnen nicht so gleich klar gewesen war. Ich hatte mich damals unmittelbar mit Untersuchung derselbigen beschäftigt, und die Bemerkung gemacht, die Sie unter der Beylage A. finden werden. Ich wollte dieselben noch einmal bey größerer Muße durchgehen, bin aber nur bis auf die Helfte |sic| etwa in diese Arbeit gekommen, wie Sie aus der Beylage B sehen werden. Da ich indeß nicht hofen |sic| kann, jetzt sobald wieder Zeit zu einer solchen Beschäftigung zu finden, und sich mir jetzt eine gute Gelegenheit darbietet, |3r| Ihnen beyde Aufsätze wenigstens ein gutes Stück des Weges kostenfrey zukommen zu laßen, so habe ich gut zu thun geglaubt, sie Ihnen zu übersenden. Beurtheilen Sie dieselben mit Nachsicht, nehmen Sie sie als einen schwachen Beweiß meiner Dankbarkeit für Ihre Güte, und meines Antheils an ihren |sic| Studien an, und erhalten Sie mir Ihr gütiges Andenken.
Mit dieser Bitte habe ich die Ehre mit der aufrichtigen Hochachtung zu verharrenEuer Hochwürden
ergebenster
Humboldt.
Von den beyden Aufsätzen ersuche ich Sie, jeden beliebigen Gebrauch zu
machen!