Wilhelm von Humboldt an Franz Bopp, 08.05.1825

|1*| Wir haben Ew. Wohlgeboren Verlobungskarte erhalten, und ich eile Ihnen in unserm Namen von Herzen zu diesem Ereigniß Glück zu wünschen. Da Sie gewiß nicht an dem freundschaftlichen Antheil zweifeln, den ich an Allem nehme, was Ihnen begegnet, so darf ich mir schmeicheln, daß Sie von der Aufrichtigkeit meiner Wünsche überzeugt seyn werden.

Ich bin so frei Ihnen das Journal Asiatique zurückzuschicken, demselben aber ein Heft von mir, welches eine Fortsetzung der Langloisschen Kritik enthält, u. Bemerkungen über diese Kritik, die ich hier ausgearbeitet habe, beizufügen.

Ich bestimme diese Bemerkungen für Schlegel.

Ew. Wohlgeboren würden mich aber sehr verbinden, wenn Sie dieselben recht genau durchgehen wollten. Ich wünschte nicht nur, daß Sie mir mündlich oder schriftlich Ihre Meinung über die behandelten Stellen sagen, sondern auch gleich in dem Manuscript alle Verstöße corrigiren möchten, in die ich bei der Flexion oder dem Schreiben der Sanskrit Wörter verfallen seyn könnte.

Langlois Arbeit scheint mir zugleich partheiisch und flüchtig, u. in den philosophischen Theil der Gítá scheint er mir wenig eingedrungen zu seyn, ja nicht einmal immer recht die verschiedenen zusammengehörenden Stellen vor Augen gehabt zu haben.

Mit der hochachtungsvollsten Freundschaft
der Ihrige,
Humboldt.
Tegel, 8. Mai, 1825.

|2*–4* vacat|