Wilhelm von Humboldt an Franz Bopp, 02.11.1830
|1*| Ew. Wohlgeboren danke ich recht sehr für die Uebersendung des Briefes des Dr. Kurz. Er ist mir sehr wichtig gewesen. Ich sehe nehmlich aus demselben nunmehr deutlich, daß diese Herrn die Angabe Abel-Remusats, daß nai ein Pronomen sey, für unrichtig erklären. Diese Angabe aber machte die Grundlage der Neumann’schen Bemerkungen zu meiner Abhandlung aus, und ohne diese Angabe würde ich jene Bemerkungen gar nicht aufgenommen haben. Es kommt also jetzt so heraus, daß ich weniger durch Neumann als durch Remusat irre geführt worden bin, insofern dies nämlich wirklich der Fall ist. Ich werde nun nicht nur dieses an Herrn Kurz schreiben, sondern auch Remusat geradezu fragen, was er von dem ihm durch Klaproth und Kurz schuld gegebenen Irrthume hält.
Ihr Nalus hat mir eine große Freude |2*| gemacht. Ich sende Ew. Wohlgeboren mit meinem herzlichsten Danke die früher empfangenen Bogen zurück.
Ich nehme mir zugleich die Freyheit Ew. Wohlgeboren ein englisches Buch zu übersenden, von dem ich zwey Exemplare erhalten habe, und dessen Besitz Sie vielleicht intereßirt. Es scheint mir für die Kenntniß der Indischen Sprachen nicht unwichtig.[a]
Mit der hochachtungsvollsten Freundschaft|Humboldt| der Ihrige,
Humboldt.
|Schreiber| Tegel den 2t November 1830.
An
Herrn Professor Bopp
Wohlgeboren in Berlin.
|3*–4* vacat|
Fußnoten
- a |Editor| In seinem Brief vom 29. November 1830 bedankt sich Bopp für "die gütige Uebersendung des Bandes der Mackenzie-Collection …". [FZ]