Wilhelm von Humboldt an Franz Bopp, 24.10.1832

|1*| Es ist mir sehr leid, theuerster Freund, daß ich Montag den 29sten nicht in die Stadt kommen kann. Der Tag trifft gerade mit einem Familienereigniß zusammen, an dem es mir unmöglich ist hier zu fehlen. Ich bitte Sie daher, wenn es zur Wahl kommt, mich gütigst zu entschuldigen und meine Beistimmung zu erklären.

Haben Sie wohl schon Schlegels neue französische Schrift gelesen? Ich bin bis Seite hundert gekommen und habe, ob er gleich alles tadelt, doch eine ungewönliche Milde im Tone gefunden. Er scheint in dieser Schrift den Lesern alle große Anstrengungen des Geistes und des Gemüths ersparen zu wollen. Stenzler war vor seiner Abreise bei mir und ich habe ihn mit Vergnügen gesehen.

Mit der hochachtungsvollsten Freundschaft
|Humboldt| der Ihrige,
Humboldt
|Schreiber| Tegel den 24.t October 1832.
|2*–3* vacat|

|4*|
An
Herrn Professor Bopp
Wohlgeboren
in
Berlin