Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 09.12.1830
|1*| Ew. Excellenzhabe ich die Ehre die Copie des Briefes nebst dem Original zu schicken, muß aber Ew. Excellenz unterthänigst um Verzeihung bitten, daß ich auf der dritten Seite meiner Abschrift an drey Stellen Lücken gelassen habe für ein paar Wörter, die es mir nicht hat glücken wollen im Original zu lesen.
Die Notizen aus den Verhandlungen der batawischen Gesellschaft[a] erhalten Ew. Excellenz leider später, als es gewiß Ihr Wille war, aber nicht durch meine Schuld. Ich erhielt Ihre Befehle am Donnerstag Abend, |2*| und begab mich am Freytag früh zu Hr. Prof. Wilken. Derselbe wünschte, daß ich mit dem Geschäft bis Sonnabend wartete, wegen der vielen Unruhe die des Freytags auf der Bibliothek wäre. Seiner Anweisung gemäß ging ich am Sonnabend früh nach zehn wieder hin, und erhielt die acht ersten Bände der Verhandlungen, die ich durchsah, und davon die für Ew. Excellenz Wünsche geeigneten Hr. Prof. Wilken übergab, der sie noch denselben Nachmittag an Ew. Excellenz abzuschicken versprach. Die zwey letzten Bände befanden sich in den Händen des Hr. Dr. Spiker; ich sprach diesen Herrn zu derselben Zeit auf der Bibliothek, er wünschte die Bände noch zu behalten, versprach sie aber so am Nachmittag auf seiner Stube zu meiner Durchsicht bereit zu legen. Dieß muß aber |3*| Herrn Dr. Spiker wieder entfallen seyn, denn als ich am Nachmittag nach seinem Hause kam, war er selbst ausgegangen, und hatte keine Befehle zurückgelassen, und die Bücher nicht bereit gelegt, und ich erhielt den Bescheid, daß ich ihn erst am Sonntag früh sprechen könnte. Hier äußerte derselbe nochmahls den Wunsch die Bände noch zu behalten, indem der neunte eine denselben interessirende Beschreibung einer Insel[b], und der zehnte einen Aufsatz über die Cholera morbus[c] enthielte. Der neunte Band enthielt, wie mir dieser Herr zeigte, nichts von Sprachgegenständen als eine kurze japanische Grammatik. Der zehnte, den er mir auf einen halben Tag nach Hause mitzunehmen erlaubte, enthielt aber
S. 27–53. drey Stellen eines Malayischen Werkes |4*| in Prosa, betitelt Hhikâjat Isma Iâtiem, Text mit holländischer Übersetzung; S. 1–27. spricht über den sonstigen Inhalt des Gedichts.
S. 129 u. 130. Inschrift eines Steines zu Selotigo im District Samarang, der Text in Original-Charakteren auf einer Kupferplatte, den Stein darstellend, außerdem dieselbe in lateinischen Buchstaben, und dazu eine holländische Übersetzung.[d]
S. 193–208. Beantwortung einiger Fragen über japanische Wortkunde, von Dr. Siebold.
Indem dieser Band wegen der beyden ersten Stücke für Ew. Excellenz vielleicht der wichtigste ist, so würde Hr. Dr. Spiker gewiß auf ein paar Zeilen von Ihnen ihn Ew. Excellenz schicken, zumahl der Aufsatz über die Cholera nur 40 weitgedruckte Seiten enthält.
|5*| in den ersten acht Bänden findet sich folgendes in Ew. Excellenz Wünsche einschlagendes:
Bd. I. S. 60–74[e]. ein Verzeichniß malayischer Namen von Thieren, Pflanzen und Mineralien, mit holländischer und lateinischer Übersetzung.[f]
S. 234–248[g]. eine Aufzählung von Palmenarten, öfter mit Aufführung des einheimischen Namens.[h]
Bd. II. S. 46–48[i]. Namen von Städten auf Borneo, fortgesetzt S. 55–58.[j] S. 48. einige nöthige banjaresische Wörter, mit beygefügtem holländisch.[k]
S. 63[l]. einige biadjische Wörter, nebst holl. Übersetzung.[m]
S. 169–170[n]. ein holländischer Brief, mit sundaischer, gemein-javanesischer und hoch-jawanesischer |sic| Übersetzung.
S. 171–174[o]. einige holländische Wörter mit beygesetztem gemein- und hoch-javanesischen.
S. 432–434[p]. einige timorsche Wörter mit beygefügtem holl.[q]
Bd. III. S. 13–15[r]. ein paar Worte über die Sprache der Batasser auf Sumatra und ein kurzer Brief in dieser Sprache, mit holl. Übersetzung.[s]
|6*| S. 74–75[t]. einige Worte über die Sprache von Palembang auf Sumatra.[u]
S. 161–167[v]. einige japanische Wörter, mit holl. Übersetzung.
S. 187–190[w]. einige Worte über die malabarische Sprache, S. 190–191[x]. Aufzählung der Buchstaben, S. 192–193[y]. die Namen der Zahlen, S. 193–194[z]. ein Credo, lateinisch und malabarisch, S. 195–196[aa]. einige Verse eines malabarischen Gedichts, ohne Übersetzung.[ab]
S. 280–281[ac]. einige Wörter der Dayaks-Sprache auf Borneo, mit holl. Übers.
S. 282–287[ad]. Wörter der Atchees-Sprache, nebst holl. Übers.
S. 289–293[ae]. Bataasche Wörter, mit holl. Übers.
Bd. IV. S. 189–196[af]. holländische Wörter, und nachher Redensarten, mit beygefügtem macassarischen, Boni und Bali.
S. 397–398[ag]. japanische Namen von Mineralien, mit holl. Übers.[ah]
Bd. V. (ohne laufende Seitenzahlen) 28 Seiten javanesischer Pflanzennamen mit lateinischer Übers.[ai]
Bd. VIII. (ebenfalls ohne laufende Seitenzahlen) Discourse von Raffles, wo einiges über die Sprachen dieser Länder |7*| zerstreut gesagt ist. Darin S. 49. die javanesischen Namen der Zeichen des Thierkreises, aus einer alten Handschrift, mit beygefügtem Sanskrit und holländisch.
In der Abhandlung „Medical plants of Java“ kommen einzelne javanesische Namen von Pflanzen zerstreut vor; am Ende der Abhandlung ein Register derselben, mit lateinischer Übers., sechs Seiten einnehmend.
In dem Abschnitte „Essay on the geography etc. of Java“ sind S. 48–50. die Buchstaben und ihre Aussprache behandelt, wozu noch eine Bemerkung auf S. 51. kommt. S. 50–54. ein Verzeichniß genau nach Grundsätzen geschriebener Ortsnamen; bis S. 79. noch mehrere Verzeichnisse von Ortsnamen, noch ein größeres S. 80–86. – S. 164–180. ein Register javanesischer Pflanzennamen mit lateinischer Übers.
Am Schlusse des Bandes eine Kawi-Inschrift von einem auf Jawa gefundenen Steine, mit englischer Übersetzung von Raffles (nach der Übers. des Parambang von Sumanay übertragen); das Original nimmt drey Seiten ein. – Darauf noch zwey Kawi-Inschriften, jede von 1 ½ Seiten, |8*| ohne Übersetzung.
Der sechste und siebente Band enthielten gar nichts, was Ew. Excellenz Aufmerksamkeit erregen könnte, daher sie auf der Bibliothek geblieben sind; wohingegen ich die fünf ersten Bände und den achten Band Hr. Prof. Wilken zur Besorgung an Ew. Excellenz übergeben habe.
Genehmigen Ew. Excellenz gnädigst die Gefühle von tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit, mit denen ich verharreEw. Excellenz
unterthänigster Diener,
E. Buschmann.
Berlin 9. Dez. 1830.
Fußnoten
- a |Editor| Die Koninklijk Bataviaasch Genootschap van Kunsten en Wetenschappen war eine niederländische Gelehrtengesellschaft in Batavia, dem heutigen Jakarta, Indonesien (Quelle: Wikipedia).
- b |Editor| Der Autor ist Jan Izaäk van Sevenhoven.
- c |Editor| Der Autor ist Jacobus Reinier Vos.
- d |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Hendrik Jacob Domis.
- e |Editor| Die von Buschmann angegebenen Seitenzahlen stimmen mit keiner der zugänglichen Auflagen (Batavia 1779; Amsterdam 1781; Batavia 1825) überein. In den angegebenen Ausgaben befindet sich das genannte Namensverzeichnis auf S. 87–109.
- f |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Jacob Cornelis Mattheus Radermacher.
- g |Editor| Die von Buschmann angegebenen Seitenzahlen stimmen auch hier mit keiner der zugänglichen Auflagen (Batavia 1779; Amsterdam 1781; Batavia 1825) überein. In den angegebenen Ausgaben befindet sich die genannte Liste auf S. 336–357.
- h |Editor| Autor ist der deutschstämmige Botaniker Fredrik van Wurmb (Christoph Carl Friedrich von Wurmb).
- i |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Jacob Cornelis Mattheus Radermacher.
- j |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1780; Amsterdam 1784; Batavia 1823) überein. Siehe auf S. 113–115 und 128–130 der Ausgabe von 1780.
- k |Editor| Die Liste befindet sich auf S. 115 der Ausgabe von 1780.
- l |Editor| Der Autor des Textes ist Jacob Cornelis Mattheus Radermacher.
- m |Editor| Siehe auf S. 138–139 der Ausgabe von 1780.
- n |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1780; Amsterdam 1784; Batavia 1823) überein.
- o |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1780; Amsterdam 1784; Batavia 1823) überein.
- p |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1780; Amsterdam 1784; Batavia 1823) überein.
- q |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Carel Sirardus Willem van Hogendorp.
- r |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen für diesen Band stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1781; Amsterdam 1787; Batavia 1824) überein. Siehe S. 23–25 der Ausgabe von 1781.
- s |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Jacob Cornelis Mattheus Radermacher.
- t |Editor| Siehe S. 120 der Ausgabe von 1781.
- u |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Jacob Cornelis Mattheus Radermacher.
- v |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen für diesen Band stimmen mit keiner der zugänglichen Ausgaben (Batavia 1781; Amsterdam 1787; Batavia 1824) überein.
- w |Editor| Siehe S. 299–303 der Ausgabe von 1781.
- x |Editor| Siehe S. 304–305 der Ausgabe von 1781.
- y |Editor| Siehe S. 306–307 der Ausgabe von 1781.
- z |Editor| Siehe S. 308–309 der Ausgabe von 1781.
- aa |Editor| Siehe S. 310–311 der Ausgabe von 1781.
- ab |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Johan Adam Cellarius.
- ac |Editor| Siehe S. 436–439 der Ausgabe von 1781.
- ad |Editor| Siehe S. 442–451 der Ausgabe von 1781.
- ae |Editor| Siehe S. 452–460 der Ausgabe von 1781.
- af |Editor| Die angegebenen Seitenzahlen für diesen Band stimmen mit keiner der beiden zugänglichen Ausgaben (Amsterdam 1786; Batavia 1824) überein. Siehe S. 265–275 der Ausgabe von 1786.
- ag |Editor| Siehe S. 566–568 der Ausgabe von 1786.
- ah |Editor| Autor ist der deutschstämmige Botaniker Fredrik van Wurmb (Christoph Carl Friedrich von Wurmb).
- ai |Editor| Der Autor des Aufsatzes ist Francisco Noroña.