Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 24.01.1833

|70r|
Sr. Excellenz
dem Herrn Geheimen Staatsminister
Freiherrn von Humboldt.

Ew. Excellenz

beeile ich mich vorläufig unterthänigst zu melden, daß ich den Ort, wo Isaac Jacob Schmidt die Übereinstimmung der Tibetanischen Charaktere mit den Buddhistischen Inschriften bei Buddha Gaya beweist, noch nicht gefunden habe. Wenn Ew. Excellenz die Gewogenheit hätten die Zeit Ihres Citats zu bestimmen, so könnte dieß die Auffindung, im Fall sie auf’s Gerathewohl versucht werden müßte, erleichtern. Ich habe noch eine |70v| Hoffnung, sie nämlich in Schmidt’s mongolischer Grammatik (Petersburg 1831, 4°.) zu finden; dieß Buch ist auf die Bibliothek gekommen; ich wurde aber von der Bibliothek zu dem Buchbinder, und von diesem wieder auf die Bibliothek gewiesen, und werde wahrscheinlich morgen so glücklich seyn es zu finden. In Schmidt’s Buche über die Verwandtschaft der gnostischen theologischen Lehren mit dem Buddhismus habe ich die Stelle nicht gefunden; vorher bin ich die Memoiren der Petersburger Akademie durchgegangen, und zwar die neuste Serie, Band 2 bis 11. (1810 bis 1830)[a]; leider sind der zweite und zehnte Theil verliehen; diese will ich auch noch aufsuchen; – verzeihen Ew. Excellenz den E <Irrthum,> nicht der zweite, sondern der erste ist verliehen. Noch sind drei, noch ungebundene Lieferungen von 1830 da, in denen die Sache noch seyn könnte; nur ist wahrscheinlich Ew. Excellenz |71r| Citat älter; in den durchgesehenen Mémoiren-Bänden steht kein einziger Aufsatz von Schmidt.

Ew. Excellenz werde ich das weitere schleunigst zu berichten die Ehre haben. Indessen genehmigen Sie die Gefühle tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit, womit ich verharre
Ew. Excellenz
unterthänigster Diener,
Buschmann.
Berlin 24 Jan. 1833.
|71v vacat|

Fußnoten

    1. a |Editor| Eine Übersicht über die Publikationen der Petersburger Akademie siehe hier.