Johann Karl Eduard Buschmann an Wilhelm von Humboldt, 29.03.1833

Ew. Excellenz

habe ich die Ehre unterthänigst zu berichten, daß die Aufsuchung der Plinius’schen Stelle über Chryse und Argyre zu nichts weiter geführt hat; die Stelle findet sich Buch VI. Cap. 26. und ist dieselbe, die in meinem gestrigen Briefe aufgeführt ist, anfangend: Extra ostium Indi Chryse & Argyre. Die Bemerkungen der Harduin’schen Ausgabe zu der Stelle enthalten nichts betreffendes. In Salmasius Plinianae exercitationes ist die Stelle, nach der Ausgabe Traj. ad Rh. 1689, fol., Seite 700, lang aber ohne weiter neues zu geben, als daß ein Periplus eines Unbekannten (er liefert die Stelle) die Insel Χρυσή erwähnt, und daß dasselbe in folgenden Worten des Dionysius der Fall ist:

Ἀλλ’ ὁπόταν Σκυθοῖο βαθὺν ῥοὸν Ὠκεανοῖο Νηῒ τάμῃς, προτέρω δὲ πρὸς ἠῴην ἅλα κάμψῃς Χρυσείην τοι νῆσον ἄγει πόρος

Im 52ten Cap. des Solinus habe ich eine ganz fremdartige Materie gefunden, und die Capiteleintheilung ist in den Ausgaben verschieden.

Das Labadii der Ptolemaeischen Karten ist das Ἰαβαδίου des Textes, da die Karten noch dabei haben: h. c. hordei insula. Die drei Inseln links dabei sind bezeichnet: Sabadibae insulae tres anthropophagorum. Nördlich über Labadii liegen die: Satyrorum insulae tres.

Genehmigen Hochdieselben die Gefühle tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit, womit ich verharre

Ew. Excellenz
unterthänigster Diener,
Buschmann.

<Ich nehme mir die Freiheit, Ew. Excellenz meine neue Wohnung zu bemerken, Taubenstraße No 42, parterre.>

Berlin 29 März 1833.



Sr. Excellenz
dem Herrn Geheimen Staatsminister
Freiherrn von Humboldt
in Tegel.