Wilhelm von Humboldt an Friedrich August Rosen, 28.08.1826

Ew. Wohlgeboren kann ich nicht lebhaft genug für Ihre gütige Bemühung bei der Correctur meiner Abhandlung danken.

Im Bogen A. habe ich nur noch einen Druckfehler entdeckt, der nun schon stehen bleiben muß, aber unbedeutend ist. S. 1. Z. 13. 14. steht nemlich vor (in vorzüglich) zweimal.

Bei Bogen B. bemerke ich:

S. 9. Z. 3. von unten war in dem Citat, wie Sie sehr richtig bemerkt, ein Fehler. Der Setzer hat nr (Abbreviatur von Nummer) als m gelesen, was gar keinen Sinn giebt.

S. 12. Z. 3. ist es wichtig, daß nicht erschiene, sondern erscheine im Praesens stehe.

S. 13. in der Anmerkung bedaure ich einige Verwirrung selbst angerichtet zu haben. Die Sache verhält sich so. Ich habe als Grundsatz angenommen, immer bei Sanskritwörtern die Grundform zu setzen, wo es keinen besondren Grund zum Nominativ giebt. Es muß also in der ersten Zeile der Anmerkung máya stehen. In der zweiten aber u. letzten, wo von der personificirten Gottheit die Rede ist, muß brahmamáyá u. Máyá bleiben, u. das hatte ich aus Uebereilung fälschlich corrigirt. Guigniauts Citat war ganz falsch gedruckt, statt Pl. (planche) P. I. Ich habe es daher ganz neu geschrieben.

S. 14. ist Ew. Wohlgeboren Correctur vollkommen richtig.

S. 16. Z. 13. war ein schlimmer sinnentstellender Druckfehler.

 S. 16. Z. 2. 3. von unten habe ich mir die Freiheit genommen, das Mscpt. selbst zu corrigiren. Das doppelte werden war sehr schleppend. Ich wünsche nun gesetzt zu wissen

daß die drei, hier der niedren Natur Gottes zugesellten geistigen Vermögen in der Indischen Philosophie u. s. f.

Ich empfehle alle diese Verbesserungen Ew. Wohlgeboren sorgfältiger Freundschaft|?| u. bitte Sie mich bei Herrn Prof. Bopp, den ich herzlich grüße, zu entschuldigen, daß ich seinen letzten Brief noch nicht beantwortet habe. Ich wünschte aber über den Gegenstand, über den ich noch nicht klar sehe, lieber mündliche Belehrung, als ihm mit Schreiben beschwerlich zu fallen.

Empfangen Ew. Wohlgeboren die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung.
Humboldt
Tegel, den 28. August, 1826.