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Wissensdurst und Spieltrieb

Was Ausstellung
Wann 27.01.2007 18:00 bis
31.07.2008 00:00
Wo Derzeit zu sehen in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Jaegerstrasse 22/23 - 10117 Berlin
Name Shahram Najafi
Kontakttelefon 030 - 20370 537
Termin übernehmen vCal
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Der Koran und die Ästhetik in der Kalligraphie - Ausstellung konzipiert von Amina Avdovic (Institut für Semitistik und Arabistik der FU-Berlin)

In der Vermittlung des Korans treten mehrere Dimensionen neben die vertikal gedachte Vermittlung einer Botschaft. Hier sind vor allem die ästhetische Erfahrbarkeit des Koran durch den „Tajwid“, die Rezitationskunst, sowie die künstlerische Gestaltung der Koranmanuskripte mit Kalligraphie und Illumination zu nennen. Die Ausstellung „Wissensdurst und Spieltrieb“, die im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften konzipiert und realisiert wurde, nimmt speziell die Übersetzungs- und Kommentarkultur des Koran in den Blick und lässt den multimedialen, hybriden Charakter des Korantextes erfahrbar werden.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die graphische Gestaltung der Tafsir-Literatur (Exegese), bei der die Auslegungen um den zentralen Quellentext kreisen, sowie die Gliederung von Übersetzungen, die häufig in einem anderen Duktus und in anderer Schriftgröße zwischen den Zeilen des Originals erscheinen. Hierbei ist jedoch zu beobachten, dass die Gliederung der Manuskripte nicht ausschließlich raumordnende und hierarchisierende Funktionen erfüllt, sondern ins Spielerische übergeht (z.B. durch Diagonalschrift, eingefügte Dekorelemente wie Wolkenbänder und Rosetten, die Verwendung von goldener und anderen farbigen Tinten für ausgewählte Details), dass die reine Wissensvermittlung hinter ästhetischen Zielsetzungen mitunter zurücktritt. Dies lässt sich auch an frühen Drucken nachweisen, die noch vollständig in der Manuskripttradition stehen und erst später von anderen rein beiordnenden (z.B. mit Fußnoten arbeitenden) Lösungen verdrängt werden.

Für die Ausstellung wurden zehn Manuskripte auf Postern reproduziert und mit Erklärungen versehen. Nach der Eröffnung beim „Salon Sophie Charlotte“ am 27. Januar 2007 in der Akademie ist die Ausstellung für jeweils 6-8 Wochen an verschiedenen Berliner Schulen zu sehen und bis Frühjahr 2008 bereits ausgebucht.