Akademievorlesung | 03.05.2012 18:30 Uhr
Kunst in der Wissenschaft - Wissenschaft in der Kunst
Die zwischen Wissenschaft und Kunst bestehenden Unterschiede lassen sich mühelos zu Gegensätzen erklären. Der Ernst, die Strenge und die Trockenheit wissenschaftlicher Bemühungen stehen seit der Antike in sprichwörtlicher Opposition zur Leichtigkeit, Großzügigkeit und Heiterkeit der Kunst. Dennoch gibt es tragende historische, kulturelle und sogar methodologische Gemeinsamkeiten, die es rechtfertigen, von einer produktiven Wirkungseinheit zu sprechen. 
 
In der Akademievorlesungsreihe des Sommersemesters geht es um eine Gesamteinschätzung des Themas: Von den Anfängen der Kunst in der Frühgeschichte der Menschheit, über die unter ihrem Einfluss entstandenen Wissenschaften der Antike und die Entdeckung ihrer handwerklich-technischen Gemeinsamkeiten in der Renaissance soll die Entwicklung bis in die Gegenwart nachgezeichnet werden. In diesem historischen Längsschnitt entsteht so ein Eindruck von der produktiven Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Kunst. 
 
Zweifel an der üblichen Abgrenzung zwischen Vorgeschichte, Antike, Mittelalter und Neuzeit sind hierbei ebenso erwünscht wie eine Verunsicherung des Glaubens an eine scheinbar eindeutige Abgrenzung von Theorie und Praxis. Dabei soll in der Reihe die zentrale Rolle der Technik als Mittlerin zwischen Kunst und Wissenschaft beleuchtet werden. 
 
Ziel ist es, in dieser historischen und systematischen Ausrichtung die Offenheit im Selbstverständnis der Wissenschaften kenntlich zu machen und Annäherungen sowohl zwischen Kunst und Wissenschaft als auch zwischen theoretischen, technischen und praktischen Lebensbereichen aufzuzeigen. 
 
EINSTEIN-SAAL, 5. OG, Eingang Jägerstraße 22/23
 
Die Rolle der Kultur in der Evolution des Menschen
 Volker Mosbrugger
 Direktor Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
 Frankfurt a. M.
 
Miriam Haidle
 Koordinatorin Forschungsprojekt „The Role of Culture in
 Early Expansions of Humans“, Senckenberg Forschungsinstitut
 Frankfurt a. M.
 
 Moderation: Volker Gerhardt
 Donnerstag, 10. Mai 2012, 18.30 Uhr
EINSTEIN-SAAL, 5. OG, Eingang Jägerstraße 22/23
 
Der Künstler als Wissenschaftler
 Myron und das Problem der Darstellung von Bewegung
 Luca Giuliani
 Rektor Wissenschaftskolleg zu Berlin
 Akademiemitglied
 
Literatur verstehen
 Die Darstellung menschlichen Handelns bei Homer
 als Vorbild für die aristotelische Dichtungstheorie
 Arbogast Schmitt
 Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften
 Freie Universität Berlin
Moderation: Wilfried Nippel
 Institut für Geschichtswissenschaften
 Humboldt-Universität zu Berlin
 Akademiemitglied
 
Donnerstag, 5. Juli 2012, 18.30 Uhr
EINSTEIN-SAAL, 5. OG, Eingang Jägerstraße 22/23
 
Eine gemeinsame Vision
 Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Naturforschern
 in der Frühen Neuzeit
 Lorraine Daston
 Direktorin Max-Planck-Institut für
 Wissenschaftsgeschichte, Berlin
 Akademiemitglied
 
Zwischen Akademie und Werkstatt oder:
Wie die moderne Wissenschaft entstand
 Jürgen Mittelstraß
 Konstanzer Wissenschaftsforum
 Universität Konstanz
 Akademiemitglied
 
Moderation: Eberhard Knobloch
 Professor für Geschichte der exakten Wissenschaften
 und der Technik, Technische Universität Berlin
 Akademiemitglied
 
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
        Veranstaltungszeitraum: 
        Donnerstag, 19. April, 3. Mai, 10. Mai, 5. Juli 2012, jeweils um 18.30 Uhr
    
Veranstaltungsort: 
        Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal
Jägerstraße 22/23, 10117 Berlin
    
    Kontakt
        Stefan Aue
    
        jahresthema@bbaw.de
        
    
    
