2732 km from Beirut - Ein kultureller Ausblick von Rabih Mroué, Beirut (1. Abend)
Was | Übergreifend |
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Wann |
19.01.2007 19:00
bis 21.01.2007 23:30 |
Wo | Hebbel am Ufer, HAU 2 |
Name | Kirsten Hehmeyer |
Contact Email | k.hehmeyer@hebbel-am-ufer.de |
Kontakttelefon | 030 259004 38 |
Termin übernehmen |
vCal iCal |
Kunstprojekt mit 20 Künstlern und Intellektuellen aus Beirut. Vorträge, Video, Installation, Konzerte, Tanz-Performance
19. Januar 2007 / HAU 2
Eröffnung durch Rabih Mroué / 19.00 Uhr
„The last man". Film von Ghassan Salhab (engl. UT, 90min) / 19.30 Uhr
„Beirut`s Undead" Podium mit Jalal Toufic, Ghassan Salhab u. Joana Hadjithomas (engl. mit dt. Simultanüb.) / 21.15 Uhr
„Women of Hizballah". Film von Maher Abi Samra (engl. UT, 50min) / 23.00 Uhr
Zeid Hamdan feat. Guests, live / 24.00 Uhr
20. Januar / HAU 2
„I had a dream mom". Video von Lina Saneh (engl. UT, 40min) / 18.00 Uhr
„No". Tanz: Yalda Younes, Musik: Zaid Moultaka / 19.00 Uhr
„Civil War". Film von Mohamed Soueid (engl. UT, 90min) / 19.30 Uhr
„On Mourning". Podium mit Walid Sadek, Bilal Khbeiz, Khalil Joreige (engl. mit dt. Simultanüb.) / 21.15 Uhr
Solos mit Toufic Farroukh (Sax.), Mahmoud Turkmani (Oud), Rima Khsheish (Gesang) / 23.00 Uhr
Scrambled Eggs (post-punk). Konzert / 24.00 Uhr / anschl. Party
2732
km liegen zwischen Beirut und Berlin. Doch was besagt die in Kilometern
gemessene Distanz? Welches Maß gilt für die Berechnung der Entfernung
zweier Städte? Stunden? Technologischer Fortschritt? Feindschaft oder
Bündnispartnerschaft? Die Zahl der Kriege, die jede von ihnen erlebt
hat, und das Ausmaß der Schäden, die diese verursachten?
Der eine
Krieg ist vorbei, der nächste droht. Beirut kommt nicht zum Luftholen.
Und nicht dazu, die Heimsuchungen zu verarbeiten und zu verstehen. Die
Geister der Toten kreisen über der Stadt und über den Köpfen ihrer
Bewohner, die die Augen weit aufreißen und doch nicht sehen können. Als
wären die Gesichter blicklos.
„Die Untoten der Stadt", „Trauer",
„Träume", „Vampire", „Zombies", „Hisbollah, die Frauen und der
Generalsekretär Hassan Nasrallah", „Der libanesische Bürgerkrieg und
der Krieg vom Juli 2006" – diese Themen sind Gegenstand von Diskussion
und Reflexion im Rahmen des kompakten Programms zu Beirut, das Rabih
Mroué zusammengestellt hat und am 19. und 20. Januar im HAU 2
präsentieren wird.
Über 20 Künstler und Intellektuelle machen sich
von Beirut auf den Weg in das 2732 km entfernt gelegene Berlin. Sie
präsentieren Vorträge, Videos, Installationen, Konzerte und eine
Tanz-Performance, bringen ihre Arbeiten und Projekte ebenso wie ihre
Fragen und ihre Angst mit. Jede/r von ihnen repräsentiert nur sich
selbst: Individuen, die versuchen, eine Distanz zwischen sich und ihren
Problemen zu schaffen, um klarer sehen zu können und Worte und Bilder
zu entwickeln, die von den fertigen Gedanken und Texten, die für die
Medien und die politische Mobilisierung zur Verfügung stehen, weit
entfernt sind.
Sie versuchen, diese Distanz in einem Land und einer
Welt zu schaffen, die uns ständig auffordert, unsere Zugehörigkeit zu
erklären, ohne diese in Frage zu stellen, und uns permanent drängt, uns
auf die eine Seite und gegen die andere zu schlagen.
2732 km trennen Beirut und Berlin, wohl wahr! Doch vielleicht gibt es auch mindestens 2732 Sorgen, die beide Städte verbinden.
Ein
kultureller Ausblick von Rabih Mroué mit: Tony Chakar, Mounira El-Solh,
Toufic Farroukh, Joana Hadjithomas, Zeid Hamdan und Gästen, Khalil
Joreige, Lamia Joreige, Bilal Khbeiz, Rima Khsheish, Walid Sadek,
Ghassan Salhab, Maher Abi Samra, Lina Saneh, Salah Saouli, Scrambled
Eggs, Mohamed Soueid, Jalal Toufic, Mahmoud Turkmani, Yalda Younes und
Zad Moultaka u.a.
Installationen von Tony Chakar (“Four Cotton
Underwear For Tony”), Mounira El-Solh (“As If I Don’t Fit There”),
Lamia Joreige (“Objects of War 2”) und Salah Saouli (“Sehsucht”) sind
Freitag und Samstag ab 16.00 Uhr durchgehend geöffnet.