Klangreise Orient Okzident
Was | Konzert |
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Wann |
26.09.2007 18:50
bis 30.09.2007 22:50 |
Wo | Konzerthaus am Gendarmenmarkt |
Name | Andreas Hitscher |
Contact Email | a.hitscher@konzerthaus.de |
Kontakttelefon | 030 20309 2389 |
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Festival zur Musik aus dem islamischen Kulturkreis bzw. deren Einflüssen auf die europäische Kunstmusik
Ende September 2007 widmet das Konzerthaus Berlin ein mehrtägiges Festival der Musik aus dem islamischen Kulturkreis bzw. deren Einflüsse auf die europäische Kunstmusik.
Das Spektrum der vorgestellten Werke reicht dabei vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von auf originalem arabischen
Istrumentarium dargebotener traditioneller Musik bis zu
zeitgenössischen Kompositionen.
PROGRAMM:
Mittwoch 26.9.2007
Kleiner Saal, 20.00 Uhr
Ensemble L’Arte del Mondo
Pera-Ensemble Istanbul
Werner Ehrhardt und Mehmet Yesilkay Leitung
Drei Sänger,
zwei Tänzer, ein Erzähler
„La Fête du Sérail“ - Musik aus Europa und dem osmanischen Reich des 18. Jahrhunderts
Werke von Christian Cannabich, Wolfgang Amadeus Mozart, Dilhayar Kalfa, Ali Ufki Bey und Demir Cantemir
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde türkische Musik in Europa sehr populär. So war auch Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz, Gründer der Mannheimer Schule, vom Orient fasziniert und ließ im Garten des Schwetzinger Schlosses eine Moschee bauen. Zur Eröffnung dieses Gebäudes schrieb Christian Cannabich eine Ballettmusik „La Grande Fête du Sérail“.
Wojciech Bobowsky, ein polnischer Kirchenmusiker, kam als Sklave an den osmanischen Hof und veröffentlichte unter seinem muslimischen Namen Ali Ufki zahlreiche Kompositionen. Ebenfalls am osmanischen Hof lebte der rumänische Prinz Demir Cantemir. Er wurde zum bedeutendensten osmanischen Musiktheoretiker und Komponisten.
Mythos und Wirklichkeit werden in diesem Programm, bei dem auch Sänger und Tänzer mitwirken, von einem Erzähler zu einem Hör- und Seherlebnis, zu einem Fest der Sinne verbunden.
Donnerstag 27.9.2007
Werner-Otto-Saal, 20.00 Uhr
Ensemble UnitedBerlin
Ensemble Sidare
Adnan Schnan Nai
Djamil Al-Asadi
Quanun
Bassem Hawar
Djoze
Saad Thamir
Gesang und arabisches Schlagwerk
Laith Abdul Amir
Oud
Samir Odeh-Tamimi: „Madíh“ für Djoze, Oud, Quanun, Nai, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, Posaune, Schlagzeug, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabaß (UA, Auftragswerk des Konzerthauses Berlin
Samir Odeh-Tamimi: „Zikkrá“
für Schlagzeug solo (UA)
Saed Haddad: „Le Contredèsir“
für Klarinette, Horn und Violoncello
sowie traditionelle arabische
Musik
Samir Odeh-Tamimi, 1970 in Tel Aviv geborener und jetzt in Berlin lebender Palästinenser israelischer Staatsbürgerschaft, hat die künstlerische Auseinandersetzung mit seiner multikulturellen Geschichte und seinem biographischen Kontext auf eine Weise individualisiert, die sowohl den musikalischen Traditionen seiner Herkunft wie denen seiner europäischen Wahlheimat Rechnung trägt. Zahlreiche seiner Werke sind vielfach auf aktuelle politische Zustände bezogen. Mehrere Jahre spielte er mit verschiedenen namhaften Ensembles im Bereich traditioneller arabischer Musik.
Zum Abschluß dieses Konzertes, das Werke von Samir Odeh-Tamimi und dem jordanischen Komponisten Saed Haddad (geb. 1972) mit dem Ensemble UnitedBerlin der Musik eines traditionelles Ensembles (Gesang, Djoze, Nay, Quanun, Tarabuka, Oud) gegenüber stellt, erklingt als Auftragskomposition des Konzerthauses Berlin ein neues Werk von Odeh-Tamimi, das beide Musikziersphären zusammenführt.
Freitag 28.9.2007
Werner-Otto-Saal, 20.00 Uhr
Ikhlas Ensemble
Traditionelle marokkanische
Frauengesänge mit Instrumentalbegleitung
Samstag 29.9.2007
Großer Saal, 20.00 Uhr
Sonntag 30.9.2007
Großer Saal, 16.00 Uhr
Konzerthausorchester Berlin
Lothar Zagrosek
Marcel Pérès
Gesang
Fazil Say
Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart:
Ouvertüre zur Oper „Die Entführung aus dem Serail“ KV 384; Konzert für Klavier
und Orchester C-Dur KV 467
Karol Szymanowski: „Lieder
des verliebten Muezzin“ für Sopran und Orchester op. 42
José Maria Sánchez-Verdú:
„Maqbara“ - Epitaph für Stimme und Orchester
Richard Strauss:
„Schleiertanz“ aus der Oper „Salome“
Der polnische Komponist Karol Szymanowski (1882-1937) bereiste zu Beginn des 20. Jahrhunderts Südeuropa und Nordafrika und wendete sich verstärkt der antiken, orientalischen und frühchristlichen Kunst zu. Ergebnisse dieser Studien waren neben den „Liedern des verliebten Muezzin“ (1918/1934) u.a. auch „Des Hafis Liebeslieder“ und die Sinfonie Nr. 3 („Das Lied von der Nacht“) nach Worten von Dschalal-al-din Rumi.
Orientalische Einflüsse, die über die maurische Tradition nach Spanien gekommen sind, finden Eingang in das Werk „Maqbara“ von José Maria Sánchez-Verdú. 1968 in Spanien geboren, studierte Sánchez-Verdú in Madrid, Siena und Frankfurt. 1999 übersiedelte er nach Berlin.
Als Solist für dieses Konzert konnte u.a. der herausragende türkische Pianist Fazil Say gewonnen werden.
Sonntag 30.9.2007
Kleiner Saal 20.00 Uhr
Saleem Abboud-Ashkar Klavier
Wolfgang
Amadeus Mozart: Klaviersonate A-Dur KV 331; Rondo a-Moll KV 511
Joseph
Haydn: Klaviersonate D-Dur Hob XVI:37
Paul
Ben-Haim: Sonatine op. 38
Ödön
Partos: Präludium
Béla
Bartók: Sonate
1976 in Nazareth geboren, erhielt Saleem Abboud-Ashkar seine Ausbildung an der Royal Academy of Music in London und an der Musikhochschule Hannover. 22jährig debütierte er in der New Yorker Carnegie Hall. Inzwischen zählt er zu seinern Partnern Dirigenten wie Zubin Metha, Daniel Barenboim oder Riccardo Muti.
Das Rezital verfolgt die Idee der Durchdringung von morgenländischen und abendländischen Einflüssen in der Musik des 18. bis 20. Jahrhunderts. Zunächst zeigen sich manche Wendungen in Sonaten von Mozart und Haydn als „Exotismen“ (nicht nur das plakativ zur Schau gestellte „Alla turca“ in Mozarts bekannter A-Dur-Sonate), im zweiten Konzertteil werden dann israelische Komponisten auf ihrem Weg zu einer neuen Identität begleitet. Diese fanden sie auch über Einflüsse ihrer arabischen Mitbürger sowie aus dem Studium der Werke von Béla Bartók und Zoltán Kodály, die eine neue Musiksprache auf Grundlage von Folkloretraditionen begründeten.
Ansprechpartner
Dramaturgie:
Andreas
Hitscher
Tel
030 20309 2389
a.hitscher@konzerthaus.de
Öffentlichkeitsarbeit:
Mattias
Richter
Tel
030 20309 2343
m.richter@konzerthaus.de
Konzerthaus
Gendarmenmarkt
2
D
10117 Berlin