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Vortrag | 30.06.2009, 07:30 pm Uhr – 09:00 pm Uhr

Die Evolution manipulativer Strategien

Männermordende Bakterien und süchtige Pflanzenfresser im Lichte Darwins betrachtet


Vortrag von Prof. Dr. Peter Hammerstein, Humboldt Universität zu Berlin, Institute for Theoretical Biology
im Rahmen der „Walther-Arndt-Vorlesung" des Museums für Naturkunde.

Darwin entwickelte seine Evolutionstheorie mit Blick auf Organismen und deren Konkurrenz um Überleben und Fortpflanzung. Wir wissen heute, dass auch innerhalb von Organismen wichtige Schauplätze der Evolution existieren, die zu internen Konflikten Anlass geben. So gibt es in einigen Bereichen des Tierreichs intrazelluläre Bakterien, die als dauerhafte "Passagiere" ihrer Wirte unter Selektionsdruck stehen, Geschlecht, Fortpflanzungsweise und Paarungserfolg ihrer Wirte "subversiv" zu beeinflussen. Dies wirft die grundsätzliche Frage auf, wer eigentlich in welchem Umfang die Kontrolle über grundlegende Prozesse im Organismus besitzt. Eine ähnliche Frage ergibt sich im Kontext der Erforschung von Drogen und Suchtphänomenen, da Pflanzen ihre Fressfeinde oft mit Substanzen bekämpfen, deren Wirkung in der Manipulation von Signalwegen des Nervensystems besteht. Die Evolutionsforschung liefert uns den Schlüssel zum Verständnis der "Logik" dieser Manipulationen. Wir erleben in diesem Zusammenhang große Erfolge der theoretischen Biologie, die heute verblüffend oft komplexe Vorgänge in der Natur zu erhellen vermag.


Weitere Informationen dazu


Das Museum für Naturkunde unterstützt das Jahresthema 2009 | 2010 „Evolution in Natur, Technik und Kultur“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Kontakt:

Astrid Faber
astrid.faber@mfn-berlin.de
Veranstaltungsort:

Museum für Naturkunde, Invalidenstraße 43, 10115 Berlin

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