Die aktuelle Krise der Europäischen Union wird von einem mehr oder weniger offen ausgetragenen Nord-Süd-Konflikt mitbestimmt. Deutlich wurde dieser Konflikt vor allem im Streit um die Mittelmeerunion und der Frage nach der Zukunftsfähigkeit der sogenannten "Krisenländer" in Südeuropa. Doch gibt es eventuell eine historische Kontinuität dieser Interessengegensätze zwischen Nord und Süd?
Der Soziologe und Wissenschaftspolitiker Wolf Lepenies suchte am sechsten Abend der Vortragsreihe nach den historischen Hintergründen dieses Nord-Süd-Konfliktes, der nach 1989 und der deutschen Wiedervereinigung wieder aktuell wurde. Daran schloss er seine Überlegungen zu einem "Marshallplan" zum Nutzen Südeuropas und Nordafrikas als Auftakt einer neuen Afrikapolitik der EU an.
Wolf Lepenies: "Nord und Süd. Ost und West. Der Himmelsrichtungsstreit in der EU und ein neuer Marshallplan"