International Conference | 17.02.2014 19:00 Uhr – 19.02.2014 17:30 Uhr
PHANTOMGRENZEN IN OSTMITTELEUROPA. ZWISCHENBILANZ UND KRITIK EINES NEUEN KONZEPTS
Phantomgrenzen sind frühere, zumeist politische Grenzen, die den Raum bis heute strukturieren. Historische Räume wie das Habsburger Reich, das Osmanische Reich oder etwa das geteilte Polen wirken fort oder tauchen nach langer Zeit wieder auf: im Wahlverhalten, in Infrastrukturnetzwerken oder in sozialen Praktiken. Die Untersuchung dieser Remanenz-Phänomene ist das Ziel des vom BMBF geförderten Forschungsverbundes „Phantomgrenzen in Ostmitteleuropa“. Die Forschungsarbeiten sollen einen Beitrag dazu leisten, die Eigenarten einer Region in Europa zu verstehen, die in besonderer Weise von den Grenzverschiebungen der jüngeren Geschichte geprägt ist.
Im Rahmen der internationalen Konferenz, die in Kooperation mit dem Jahresthema 2013I14 „Zukunftsort Europa“ veranstaltet wird, präsentieren die Mitglieder des Forschungsverbundes ihre Zwischenergebnisse und ziehen eine erste Bilanz. Auf einer Podiumsdiskussion soll diese mit einem interessierten Publikum diskutiert und dabei mögliche Folgen für die Politik aber auch für zukünftige Forschung im Raum Ostmittel- und Südosteuropa skizziert werden.
Weitere Informationen zum BMBF-Forschungsverbund finden Sie unter www.phantomgrenzen.eu
19.00 Uhr - Eröffnung
Grußworte: Christoph Markschies (BBAW), Dietrich Nelle (BMBF)
Einführung: Béatrice von Hirschhausen (CMB)
19.30 Uhr - Podiumsdiskussion
"Die inneren Grenzen Europas: Vergangenheit oder Zukunft?"
Moderation: Hannes Grandits (Berlin)
Es diskutieren:
Etienne François (Berlin)
Claudia Kraft (Siegen)
Christoph Möllers (Berlin)
Bogdan Murgescu (Bukarest)
Günter Verheugen (Frankfurt, O.)
09.00 Uhr
Ankunft, Anmeldung
09.15 Uhr
Begrüßung
09.30 - 12.00 Uhr: Panel 1
Phantomgrenzen - Ein neues Forschungskonzept
Chair: Christian Voß (Berlin)
Claudia Kraft (Siegen)
"Phantomgrenzen": Neue Impulse für die auf Ostmittel- und Südosteuropa bezogenen area studies?
Hannes Grandits (Berlin)
Verwandte Wissensordnungen, neu gefasste Nostalgien: Zur Aneignung "vergangener" Raummuster in Ostmittel- und Südosteuropa nach 1989
Béatrice von Hirschhausen (Berlin)
Phantomgrenzen zwischen Erfahrungsräumen und Erwartungshorizonten
- Kaffeepause -
Kommentare:
Ute Wardenga (Leipzig)
Holm Sundhaussen (Berlin)
Christian Giordano (Fribourg)
- Mittagspause -
13.30 - 15.30 Uhr: Panel 2
Bebauung und Erschließung des Raums
Chair: Nora Lafi (Berlin)
Florian Riedler (Berlin)
Die Architektur der Grenze. Niš und seine Festung seit dem 18. Jh.
Jan Musekamp (Frankfurt, O.)
Produktion von Raum im polnischen Staat. Imperiale Infrastruckturen in postimperaler Zeit
Kommentar: Ulrike Freitag (Berlin)
- Kaffeepause -
16.00 - 18.15 Uhr: Panel 3
Recht, Normen und Institutionen
Chair: Xavier Bougarel (Berlin/Paris)
Dietmar Müller (Leipzig)
Professionen und Institutionen des Bodeneigentums als Arenen rechtskultureller Phantomgrenzen im östlichen Europa
Nenad Stefanov (Berlin)
Von Grenzziehungen und Randerscheinungen. Phantomgrenzen als Ansatz für eine national dezentrierte Geschichte des Zentralbalkan
Kommentar: Wolfgang Höpken (Leipzig)
09.00 Uhr
Ankunft, Anmeldung
09.15 - 12.30 Uhr: Panel 4
Diskursive Repräsentationen im Wandel
Chair: Marie-Elizabeth Ducreux (Berlin/Paris)
Ɖorđe Tomić (Berlin)
"Phantomgrenzen" in Zeiten des Umbruchs: Die Autonomieidee in der Vojvodina seit Ende der 1980er Jahre
Michael G. Esch (Leipzig/Berlin)
Gewalt, Geschichte, Topographie: Soziale Praktiken und Phantomräume polnischer Hooligans
Kommentar: Robert Traba (Berlin/Warschau)
- Kaffeepause -
Chair: Christian Giordano (Fribourg)
Drago Roksandić (Zagreb)
Heritages as Weapons: Urban War Mobilizations in Bihać, Karlovac and Zadar in 1914
Thomas Serrier (Frankfurt, O./Paris)
Europa vertikal. Grenzen und Scheidelinien in der Ost-West-Gliederung Europas
Kommentar: Martin Schulze Wessel (München)
- Mittagspause -
14.00 - 17.00 Uhr: Panel 5
Gesellschaftliches Verhalten und politische Instrumentalisierung
Chair: Catherine Gousseff (Paris)
Sabine von Löwis (Berlin)
Slava Iïsusu Chrystu. Dobryj den'. Zdravstvujte.
Erinnerung, Konstruktion und Aufhebung einer Phantomgrenze auf einem Dorffest
Kai Struve (Halle)
Grenzen der Nationalisierung und die Konstitutierung einer Region: Oberschlesien seit Ende des 19. Jh.
Mikołaj Szołtysek (Rostock)
The "ethno-geographic boundary" and family systems in historical Poland-Lithuania
- Kaffeepause -
Etienne François (Berlin)
Bogdan Murgescu (Bukarest)
17.00 - 17.30 Uhr
Abschlussdiskussion
Der Eintritt ist frei. Es wird um Anmeldung bis zum 10. Februar 2014 unter phantomgrenzen@cmb.hu-berlin.de gebeten.
Veranstaltungszeitraum:
17.02.2014 19:00 Uhr
bis
19.02.2014 17:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Einstein-Saal,
Jägerstrasse 22/23, 10117 Berlin
Kontakt
Frau Karin Casanova
phantomgrenzen@cmb.hu-berlin.de