Steinort, 27.4.63
Geliebtester Mann.Heute ist Dein 1ster Brief aus Berlin im rechten
Telegramm-Stil angelangt und ich weiß doch, wo Du gewesen und was Du getrieben
hast, und danke Dir aufs innigste. Da Du dieses Mal doch aber länger in Berlin
bist, begreife ich Deine große Eile gar nicht. Editorische Auslassung [...]
Was
hört man über Kronprinzens? Zeige Dich doch einmal dort Editorische Auslassung [...]
Im Folgenden berichtet sie über Steinort, angekommene Lieferungen, die
Gesundheit der Kinder. Ich habe heute wieder sehr tüchtig gearbeitet,
um aus 26 zerrissenen herrschaftlichen Bezügen 18 tolerable herzustellen, und
morgen wird an anderen 18 gearbeitet. Sie ordne die
Podewilssche Korrespondenz, dabei sei sie auf eine Anekdote gestoßen,
dass dieser Marie Eleonore Lehndorff in ihrer Jugend von einer alten Frau aus
dem Dorf geweissagt sei, dass sie keine Kinder bekommen würde, worauf die Mama
sie für ein Kloster habe bestimmen wollen, was erst nach langem Geheul und
Lamentieren aufgegeben worden.
Anna
bringt hier einiges durcheinander: I. Ahasverus Gerhard von
Lehndorff hatte 1669 in erster Ehe Anna Dorothea von Podewils
geheiratet. Nach deren Tod heiratete er 1678 Friederike Luise Freiin
von Schwerin und in dritter Ehe 1683 Marie Eleonore Gräfin von
Dönhoff 1683. II. Aus dieser Ehe ging Ernst Ahasverus Graf von
Lehndorff hervor, der mit Luise Marie Gräfin von Wallenrodt u. a.
die Töchter Sophia Dorothea und Maria Eleonora hatte. Sophia
Dorothea heiratete 1744 Konstantin Guido Graf von Podewils; sie
starb 1806. Maria Eleonora heiratete Karl Leopold Graf von
Schlieben; sie starb 1800. Überliefert sind nur Briefe von Sophia
Dorothea von Podewils (1806-1809) ebd., Nr. 7.
[Schließen]Überhaupt sind diese
Podewilsschen Briefe sehr amüsant und ist mir nur leid, dass ich sie
nicht mehr gekannt. Sie starb nämlich 1804 Editorische Auslassung [...]
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